Hallo ihr Lieben,
Seit letztem September bin ich mit meinem Freund zusammen. Schnell war klar, wir können uns Kinder gemeinsam vorstellen, sprechen sogar recht oft davon, “aber nicht jetzt schon”.
Jetzt waren wir aber unvorsichtig und es ist passiert. Wir haben absolut nicht verhütet, da am besagten Abend der Eisprung etwa 5 Tage her war (ich spüre immer den Mittelschmerz) und wir uns sicher fühlten, naja blöd gelaufen.
Letzte Woche 3x positiv getestet, FA Termin ist diesen Freitag. Mein Freund und ich leben aktuell in einer Fernbeziehung (er lebt in Portugal) er ist zudem 24, ich bin 31.
Als ich ihm davon erzählt habe ging er wie selbstverständlich davon aus, dass ich das Kind nicht bekomme. “Da musst du nur so ne Tablette nehmen”.. und ich - will überhaupt nicht abtreiben.
Ja, die Situation ist nicht optimal, aber ich denke man kriegt immer alles him, wenn man es will und sich entsprechend vorbereitet.
Er hat schon Stunden auf mich eingeredet, mit sämtlichen rationalen Begründungen, aber ich will das einfach nicht. Woraufhin er sagte er würde mich nie im Stich lassen aber wenn ich das Kind behalte, würde es sein Leben ruinieren.
Ich bin völlig fertig, weil ich meinen, sehr liebevollen, so Partner gar nicht kenne.
Hat hier schon Jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie gingt ihr damit um und wie geht es euch heute damit?
Ungewollt schwanger, Partner überfordert 😪
Hey liebe Lilabla.u,
puh! Ganz ehrlich: ihr seid 3 Monate zusammen, kennt euch nicht wirklich, lebt in unterschiedlichen Ländern und unterschiedlichen Lebensabschnitten (24 J.vs 31J.).
Ich fürchte, ihr habt euch auf Distanz in ganz schön etwas reingesteigert. Zwischen "Wir können uns schon Kinder später vorstellen." und "Wenn du das Kind nun bekommst, ruinierst du mein Leben." ist ja schon ein Unterschied. Ich schätze, dass dein Partner nun merkt, dass ihr ziemlich viel in diese Beziehung reinprojiziert habt- und indem aus Spaß nun ernst wurde, ist es ihm klar geworden.
Sein Gerede ist ja keine spontane Reaktion, sondern ein Plan. Er setzt dich sehr unter Druck und ich wette, dass er eure Beziehung beenden wird, sobald du "die kleine Tablette" genommen hast.
Mein Tipp: schau, was du willst. Wenn du keine Abtreibung möchtest, dann mach es nicht. Der Kerl hat mit der Schwangerschaft doch nichts am Hut- er trägt sie nicht in sich, hält die Hand nicht auf deinem Bauch, schaut dir nicht in die Augen, sitzt tausende Kilometer weit weg und stellt Forderungen.
Ich fürchte, den Partner kennst du so gar nicht bzw lernst gerade eine andere Seite an ihm kennen.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo liebe Schoko,
Danke für deine ehrliche Antwort.
Allerdings haben wir uns im letzten Jahr kennen gelernt und sind seit *letztem* September ein paar. War jetzt auch nicht das erste Mal, dass wir uns getroffen haben, kennen also auch, die "realen Menschen" und nicht nur online😊
Ich denke bei ihm ist der Schock eher daher, dass viele Ängste zusammen kommen. Z. B. Dasser kürzlich seinen Job gekündigt hat, da er sich dort nicht angemessen einbringen konnte und hat aktuell keinen neuen Job. Natürlich hat er Angst, so jung nochviel zu "verpassen" und was wohl auch die Eltern sagen werden usw. Es gibt da natürlich auch kulturelle Unterschiede.
Ich verstehe ihn also schon, aber bin natürlich auch sehr emotional in der Situation..
Glg Lilablau
Hallo lilabla.
Also ich stecke zurzeit in der gleichen Situation!
Allerdings ein bisschen andere Vorgeschichte.
Ich, vor kurzem 39 geworden, mein Freund wird 31. Ich aus Österreich er aus Sizilien, haben uns vor einem Jahr kennen gelernt und sind seit 9 Monaten ein Paar.
Führen eigentlich eine Fernbeziehung, da ich einen 17 jährigen Sohn in Österreich habe.
Ich habe den Sommer bei meinen Freund in Sizilien verbracht. Im August dann für mich der große Schock, ich war schwanger, ich fühle mich nicht bereit für dieses Kind, da ich mit Familienplanung schon abgeschlossen hatte, ich habe unendlich viel gemeint. Er hat sich Anfang gefreut und mich wirklich unterstützt. Als ich mich dann den ersten schock verdaut hatte, übrigens eine Abtreibung kam für mich nie in Frage, habe ich es verloren. 😔 Ich fühlte mich hundeelend. Dazu kam noch dass wir an dem Tag der Ausschabung einen mega Streit hatten. ... dann bei der nachuntersuching fratelli ich meine Gynäkologin, ob wir denn gleich wieder mit der Familienplanung fortfahren können, sie meinte Bach der 1. Blutung steht dem nichts im Wege. So habe ich ihm freudig berichtet, dir können es wieder versuchen und er war happy und meinte das sind Gute Nachrichten.
So, nun 3 monate danach bin ich wieder schwanger, ich habe es sofort gespürt. Wollte aber warten bis zur Regelblutung. Als ich ihn angesprochen habe, dass es schön wäre doch noch ein Baby zu haben, um auf das Thema zu kommen, hat er sofort verneint, und eine weitere Schwangerschaft strickt abgelehnt. Worauf ich äußerst gekränkt reagiert habe.
Als meine Tage nicht gekommen sind habe ich ihm gesagt, dass ich bestimmt wieder schwanger bin und er war geschockt.
Jetzt ist die Situation umgekehrt, er will das Kind nicht, hat es mir ausdrücklich gesagt, seine Bedenken, Zweifel und Ängste geäußert und als ich gesagt habe ich sei dafür, da ich es für mich als eine neue letzte chance sehe, warf er mir an den kopf, ich sei egoistisch und lasse ihn mit seinen gefühlen alleine.
Ein Disaster! Wie du beschreibst, ich würde mir eine Abtreibung eines GESUNDEN Kindes nie vrzeihen und wenn ich es doch machen würde, ihm zu liebe, kann ich mir vorstellen, dass dadurch die beziehung in die brüche geht!
Allerdings möchte ich nicht nochmal ein Kind alleine großziehen, obwohl ich es wieder schaffen würde.
Bin momentan auch verzweifelt 😪
Liebe Dani,
Danke für deine Antwort.
Das ist ja wirklich furchtbar, ich kann mir gut vorstellen wie du sich grade fühlst.
Es tut einfach so weh, wenn der Partner, Den man sonst sehr liebevoll kennt, auf einmal völlig abweisen und unterkühlt ist.
Ich hoffe sehr, dass er sich noch etwas mit seinen Gefühlen auseinandersetzt und dass ihr das geregelt bekommt. 🥺🙏
Drücke die fest die Daumen.
Lilablau
Wie schlimm 😢😢😢
Dein liebevoller Partner hat nur Angst finanziell gebunden zu sein. Warum sollte das Baby sein Leben ruinieren? Vergiss den am besten sofort.
Du hast dich schon für das Baby entschieden das ist eindeutig!
Sobald du dich einmal dafür entschieden hast, wirst du bestimmt deine Meinung nicht mehr ändern. Lass dich nicht dazu drängen!
Ich bin geplant schwanger aber schockiert wie schnell das ging (innerhalb 2 Wochen nach Kinderwunsch), und ich liebe dieses kleine Wesen jetzt schon über alles.
Lass dir das nicht nehmen 🥰
du rockst das 🥳🧸
Es ist schon etwas schwierig eine geplante mit einer gänzlich ungeplanten Schwangerschaft zu vergleichen - die Einstellung bzw. die Gefühlslage kann hier durchaus extrem unterschiedlich sein.
Abgesehen davon hat die TE ja selbst schon ganz klar gesagt, dass ein Schwangerschaftsabbruch für sie nicht in Frage kommt. Von dem her steht eine Diskussion über diese Option überhaupt nicht zur Debatte, sondern es geht um den Umgang mit der Reaktion des Vaters auf die eingetretene Schwangerschaft.
Pauschalisierende Vorverurteilungen bzw. Aussagen wie "Dein liebevoller Partner hat nur Angst finanziell gebunden zu sein. Warum sollte das Baby sein Leben ruinieren? Vergiss den am besten sofort." sind übrigens mit am wenigsten hilfreich diesen Vater von einer verantwortlichen Beteiligung an der Kindererziehung zu überzeugen. Gerade auch deswegen, da die Beschreibung des Vaters durch die TE nicht gerade auf einen - Entschuldigung - durchschnittlichen "Vollhonk" sondern einen ganz normalen jungen Mann schließen lässt.
"und ich - will überhaupt nicht abtreiben."
Diese Entscheidung hast Du schon einmal ganz klar für Dich gefällt, das ist doch gut.
Die Reaktion Deines Partners finde ich ziemlich normal - er ist noch sehr jung, ihr teilt (im Moment oder noch nie?) keinen Alltag miteinander, die finanziellen Verhältnisse können (müssen nicht) in diesem Alter auch noch nicht so gesichert sein, man hat vielleicht viele / andere Pläne, die man noch vor einer Familiengründung verwirklichen möchte und dann, passiert das Leben eben.
Und wenn das "Leben" eben in Form einer ungewollten Schwangerschaft eintritt, ist das für alle Beteiligten erst mal ein Schock, der verarbeitet werden will. Wahrscheinlich ist Dein Partner noch in dieser Schockphase und wünscht sich jetzt verständlicherweise, alles "ganz einfach" ungeschehen zu machen, indem man "nur so ne Tablette" nimmt. Dass das Blödsinn ist, ist natürlich klar. Nichts macht dies ungeschehen, man bekommt "nur" das entstandene Kind nicht.
Im Prinzip gibt es mehr oder weniger zwei grobe Richtungen, die er einschlagen kann/wird:
1) er lehnt den Gedanken an seine Vaterschaft dauerhaft ab und kümmert sich nicht darum
2) er gewöhnt sich an den Gedanken und ist bereit nicht nur der Erzeuger, sondern auch der Vater Deines Kindes zu sein
1) impliziert auf Paarebene natürliche eine Trennung, 2) kann, muss diese aber nicht beinhalten. Ich wünsche Dir / Euch natürlich von Herzen, dass er sich mit seinem Kind und auch mit Euch als Familie anfreunden kann und bereit ist sich mitzubeteiligen, würde aber realistischerweise für Dich selbst auch 1) nicht gänzlich negieren und Dich entsprechend darauf einstellen / Vorkehrungen treffen.
Ich halte es für sehr wichtig, ihm jetzt genug Zeit zu geben sich mit der neuen Situation anzufreunden und auch Deinerseits Verständnis für seine Verwirrung / Ablehnung momentan zu zeigen. Hilfreich ist hierfür mit Sicherheit auch, wenn Du ihm ganz klar sagst (wenn Du es nicht schon längst getan hast), dass ein Schwangerschaftsabbruch für Dich absolut nicht in Frage kommt und deshalb nicht zur Disposition steht. Dies beinhaltet auch ihm mittzuteilen, dass Du die Familiengründung natürlich eigenständig durchziehst, wenn er nicht will, Dich aber wahnsinnig freuen würdest, sollte er sich miteinbringen wollen.
Alles Gute!
Hallo liebe Lilablu,
die Schwangerschaft kommt unverhofft, weil ihr beide eher unvorsichtig wart. Das bedeutet aber auch, dass es für ihn, wenn es passiert, nicht so schlimm wäre, oder was hat er sich gedacht?
Du selbst weißt, dass du es hinbekommst, mit guter Planung und Organisation. Und du hast dich ja auch schon für dein Baby entschieden!
Natürlich wäre es sehr wünschenswert, wenn er sich zu dir stellt, doch ich glaube, er braucht einfach erstmal noch Zeit, um alles zu verdauen. Es ist sicher ein Schock für ihn.
So wie du schreibst, habt ihr aber schon oft über gemeinsame Kinder und Familie gesprochen, und ihr wart euch da einig.
Liebe Lilablu, bleib mal ganz zuversichtlich und lass ihn den ersten Schrecken verkraften, das dauert meist etwas länger bei den Männern, und gerade, wenn es ungeplant kommt. Die Aussage mit der Tablette, das erscheint mir auch so, als wenn er garnicht richtig darüber informiert ist.
Doch er scheint ein Guter zu sein, du beschreibst ihn als sehr liebevoll...normalerweise. Und er würde dich nie im Stich lassen. Dann darf man hoffen, dass er bald wieder normal wird. Und wenn er wieder "denken" kann, dann merkt er doch selbst, dass euer Kleines nicht sein Leben zerstört.
Und auf keinen Fall zerstörst du sein Leben damit.
Wie ist das denn bei euch, war bisher der Altersunterschied ein Thema? Er denkt vielleicht wirklich, er verpasst was, wenn er Papa wird? Hat er das so benannt?
Ich denke, seine Chance ists, wenn du ihm klar sagst, was du willst, und was nicht! Daran kann er sich orientieren und wenn er dich wirklich liebt, dann „kriegt er die Kurve“, wie man sagt. Momentan ist es halt für ihn auch noch sehr abstrakt. Er lebt dort, du hier, ihr seht euch vermutlich nicht allzu oft, da ist es sicher schwer, jetzt schnell Gefühle für all das zu entwickeln. Doch er darf umdenken lernen und weiter seinen Weg gehen. Und dann werdet ihr sehen, wie es mit euch beiden weiter wird. Eventuell hilft es ihm schon, wenn du vom Frauenarzt kommst, erzählen kannst wie es war, was du gehört und vielleicht auch schon gesehen hast.
Bleib da ruhig mal ganz zuversichtlich!
Wie hattet ihr es euch denn überhaupt gedacht, wärest du auf lange Sicht zu ihm gezogen, oder er zu dir? Habt ihr da schonmal drüber gesprochen?
Wann seht ihr euch wieder, an Weihnachten vielleicht?
Hab weiterhin viel Mut und Zutrauen in deine eigenen Kräfte!
Liebe Grüße von Marie
Hallo lilabla
vor 16 Jahren war ich in der gleichen Situation wie du jetzt. Er 26, ich 31. Mein Ex damals völlig panisch reagiert, mich unter Druck gesetzt abzubrechen obwohl ich mich nach dem ersten Schock für das Kind entschieden habe ob mit oder ohne ihn. Aber da wurde mir der Altersunterschied erst richtig bewusst. Er hat sich wie ein kleiner unreifer Junge benommen und nicht wie ein erwachsener Mann.
Heute hab ich das Gefühl, dass meine Tochter darunter sehr leidet, dass sie so ein zufälliges nicht vom Vater willkommenes Kind war. Ich habe ihr alles gegeben und gebe, bei ihm bin ich mir nicht sicher wie er
das heute sieht obwohl er an ihr hängt. Er mir auch nie gesagt, dass es ihm leid tut dass er von mir den Abbruch verlangt hat. In seinen Augen war ich schon ü30 und aus dem Grund „musste“ ich das Kind bekommen bevor ich noch älter werde.
Auch heute nach 15 Jahren ist die Situation nicht immer optimal und manchmal verworren aber ich würde es immer noch so machen und mich vom Mann nicht zur abtreibung zwingen lassen. Wenn sie alle auf keinen Fall Kinder zeugen wollen, sollen sie keinen GV haben oder bis Hochzeit warten denn jede Verhütung kann versagen
Alles Gute für dich und dein Baby