Wie ging es euch nach einer Abtreibung?

Hallo!

Kurz zu mir. Ich bin 31 und ungeplant und total ungewollt schwanger mit 3. Kind
Mein Partner und ich verhüten nach NFP. Es hat immer funktioniert bis zu diesem Zyklus. Ich habe nun mehr 48 Stunden meinen eisprung zu früh bekommen& den letzten ungeschützten Verkehr hatten wir 4 Tage vorher.... anscheinend stimmt es das Spermien bis zu 5 Tage überleben können...
Ich habe dann gestern getestet. Der zweite Strich kam noch vor der Kontrolllinie.
Ich bon geschockt,immer noch.
Rein vom Herzen hätte ich noch so viel Platz für ein drittes.
Aber alles in mir schreit nein, wenn ich an unsere Situation denke .
Wir leben in einer Großstadt, in einer 3 Raumwohnung zu viert. Die Mietpreise sind so unmenschlich... der ET wäre zum Zeitpunkt der Einschulung meines großen. Und wenn ich an meine zweijährige Tochter denke , die dann das klassische sandwichkind werden würde .... Zudem ist es finanziell einfach unmöglich noch ein weiteres Kind zu bekommen. Es wäre einfach nicht fair. Nicht dem 3. Gegenüber und den zwei anderen auch nicht.
Wir fühlen uns mit dem Rücken zur Wand und haben mehr oder minder nur eine Option.


Ich möchte aber gerne wissen , von denen die es erlebt haben , wie geht es euch danach ? Ich habe riesige Angst, dass ich mir immer Vorwürfe machen würde ...rechnen würde wie alt wäre das Kind jetzt und wie wäre es wohl geworden usw.

Mein Partner ist so geschockt , er hat viel geweint gestern . Weil wir beides eigentlich keine Menschen sind , die das könnten aber jetzt wohl müssen.
Kinder leben nun mal nicht von Luft und Liebe....was das finanziell bedeuten würde....größeres Auto...größere Wohnung....3 Geburtstage 3 Kinder zu Weihnachten beschenken, Zeit für 3 Kinder teilen , die manchmal schon für zwei nicht reicht ... Urlaub für 5 Personen zahlen , 1 Jahr in elternzeit sein wo man nur die Hälfte seines Gehalts bekommt und damit 5 Menschen durchbringen muss...usw....
Ich sag ja alles in mir schreit nein ...

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Guten Morgen,

ich habe jetzt lange überlegt ob ich die schreiben soll. Nach deiner letzten Antwort muss ich das einfach tun - auch, wenn ich keine persönliche Erfahrung mit einer Abtreibung habe.

Früher hätte ich mir immer einige Kinder vorstellen können, doch als unsere beiden Töchter da waren war klar, dass es dabei bleiben muss. Ich war ständig am Limit, zerrissen zwischen Arbeit und den Kindern. Dazu meinen Vater, der schwerst pflegebedürftig mit meiner Mutter mit uns im Haus (mein Elternhaus) gelebt hat und den wir komplett alleine gepflegt haben. Doch dann hielt ich ihn in der Hand - den positiven Test. Für mich brach eine Welt zusammen, ich wusste einfach nicht wie ich das schaffen soll. Es ging mir psychisch überhaupt nicht gut, das Finanzielle war zwar ok aber viel hatten wir auch nicht. Trotzdem stand eine Abtreibung nie zur Debatte. Ich (und das meine ich wirklich nicht wertend sondern es ist meine persönliche Einstellung für mich dazu) bzw. wir wären damit nie klar gekommen. Das war vermutlich unser Vorteil, denn so konnten wir sofort unsere Energie und Kraft dafür verwenden nach Lösungen zu suchen, wie es denn gehen könnte. Die Schwangerschaft über war es schwierig, ich brauchte sehr lange bis ich mich wirklich freuen konnte, Freude kam eigentlich erst im letzten Drittel auf. Vorher hatte ich einfach nur Angst.

Heute, fast acht Jahre später, kann ich sagen, dass ich dieses Kind dringend gebraucht habe. Denn durch dieses Kind habe ich mich verändert. Ich wurde keine Supermama wie du es nennst, ganz im Gegenteil habe ich durch sie gelernt meinen Perfektionismus und vor allem meine Ansprüche an mich selbst herunterzufahren. Denn das ist es oft, man scheitert an seinen eigenen Ansprüchen. Letztendlich war ich mit drei Kindern wesentlich (!) entspannter als mit zweien. Den Kindern hat es auch nicht geschadet mal kurz warten oder zurückstecken zu müssen. Das müssen wir im Leben doch auch also muss es erlernt werden. Trotzdem bin ich, sind wir, immer für unsere Kinder da. Dieses Kind hat so viel an mir verändert, dass wir vor sechs Wochen tatsächlich sehr gewünscht unser viertes Kind bekommen haben. Hätte mir das vor acht Jahren jemand gesagt, dem hätte ich einen Vogel gezeigt. Unvorstellbar. Unser jüngster Sohn wurde mit einer Fehlbildung geboren. Deshalb braucht er viel mehr Aufmerksamkeit und Zeit als ein „normales“ Baby. Die Großen hätten jeden Grund momentan eifersüchtig zu sein doch davon ist keine Spur. Geschwisterliebe schafft Großes #verliebt Er wäre für sie niemals wegzudenken, auch, wenn das für sie aktuell Einschränkungen bedeutet. Aber: auch jetzt sind wir wenn’s drauf ankommt immer verfügbar, das geht auch aktuell ohne, dass wir uns da zusätzlich zerreißen müssten. Wir setzen einfach Prioritäten.

Ein größeres Auto brauchten wir bei Kind 3 tatsächlich, aber auch hier gibt es Möglichkeiten. Wir haben damals kaum Geld drauf gelegt, man muss sich nur umschauen. Aber vielleicht passen in euer Auto ja auch drei Kindersitze. Probieren. Jetzt bräuchten wir wieder ne Nummer größer, wir schauen uns in Ruhe um und improvisieren solange.

Was Urlaube angeht: wir waren mal in einem ziemlich scheußlichen Mobilheim auf einem Campingplatz. Das war nichtmal besondere günstig, wir haben einfach Pech gehabt. Von diesem Urlaub schwärmen die Kinder noch heute. Auch schwelgen sie in Erinnerungen von einfachen Urlauben in Ferienwohnungen. Das kostet nicht wirklich mehr als mit zwei Kindern, man muss eventuell nur etwas länger nach einem guten Angebot suchen. Bei Kind 3 haben wir angefangen nach Wochenplan zu kochen und somit gezielt nur einmal die Woche einkaufen zu gehen. Das spart so unfassbar viel Geld, wir geben jetzt weniger aus im Monat als früher mit zwei Kindern oder nur wir als Paar vor 20 Jahren. Kleidung kaufen wir vorausschauend für die Kleinen im Angebot. Die Großen (jetzt 11 und 13) haben da schon andere Vorstellungen und Ansprüche. Auch hier finden wir gute Lösungen, sie wachsen auch lange nicht mehr so schnell wie früher als man ständig neue Klamotten und Schuhe brauchte.

Ich könnte noch lange so weiterschreiben, einfach um aufzuzeigen, dass es für viele deiner Sorgen Lösungen gibt. Es gäbe auch genug staatliche Hilfen, ich finde es völlig ok wenn man die in Anspruch nimmt. Wir brauchen momentan keine Unterstützung aber wenn würde ich sie ohne schlechtes Gewissen annehmen, unsere vier Kinder werden genug davon im späteren Berufsleben zurückzahlen ;-)

Was ich eigentlich sagen möchte: Ich glaube, dass man mit einer Abtreibung gut leben kann wenn man dies aus freien Stücken und aus Überzeugung tut. Eine Abtreibung aber gegen die eigene Überzeugung und im Wissen, dass man damit später wahrscheinlich Probleme haben wird (das schreibst du ja mehrfach) halte ich für absolut den falschen Weg. Das Herz hat immer das letzte Wort, selbst dann wenn die Sache schon durchgezogen wurde. Das Herz kann man durch Vernunft nicht ausschalten, es meldet sich wieder. Und deine Kinder haben nichts davon wenn sie zwar nur zu zweit bleiben dafür ihre Eltern aber gebrochene Menschen sind.

Bitte überlegt es euch sehr, sehr gut und lange. Du hast noch Zeit, es ist für das Kind egal ob du es in der 6. oder 14. Woche abtreibst falls du dich dafür entscheiden solltest. Aber wenn du wartest gewinnst du Zeit um eventuelle Lösungen zu finden, denn eigentlich möchtest du diese Abtreibung doch gar nicht. Denk an dich und deine psychische Gesundheit, die ist das wertvollste Gut.

Wenn du magst kannst du mir gerne privat schreiben. Vielleicht kann ich dir helfen Lösungsansätze zu finden.

Alles Gute für dich und deine Familie #herzlich

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Hallo
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Wie wäre es denn, in einen Vorort umzuziehen? Wäre doch eine gute Möglichkeit noch vor der Einschulung Deines Grossen.
Die meisten Frauen kommen mit einer Abtreibung gut zurecht, weil es in ihrer Situation die richtige Entscheidung war. Klar denkt man immer mal wieder daran zurück, aber mit dem Gedanken, dass es eben die richtige Entscheidung war.
Wäre denn ein grösseres Auto finanziell machbar? Wären weniger und kleinere Geschenke vorstellbar?
Fühlst Du Dich denn in der Lage für 3 Kinder? Jede Frau hat ihre Grenzen, die einte bei 1 Kind, eine andere bei 2, andere bei 3 usw.
Vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Dort wirst Du auch über mögliche finanzielle Hilfen informiert. Danach kannst Du Dich immer noch entscheiden.

Wünsche Dir einen schönen Weihnachtsabend.

Freundlichen Gruss

tm

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Hallo. Genauso ist es bei mir verhütungsmäßig passiert. Ungeplant mit Nr 5 . Deine Gründe sind für mich absolut keine die eine Abtreibung rechtfertigt....also für mich persönlich gesehen. Wir wohnen seit 5 Jahren in einer Recht großen 3 Zimmer Wohnung. Der whg Markt ist hier im Rhein Main Gebiet auch sehr rar und teuer. Schon beim vierten wollten wir umziehen. Gerade gestern haben wir Mal wieder ein bisschen umgestellt und die whg Situation verbessert. Haben zwei Zimmer für die Kinder und das Wohnzimmer haben wir zum Schlafzimmer gemacht. Mein Mann ist Alleinverdiener und haben natürlich noch Kindergeld....evtl kann man auch kinderzuschlag beantragen. Das ist zwar alles nicht so viel dass man ständig was kaufen kann und was man möchte, aber wenn man etwas auf Geld achtet, kann man sogar monatlich was kleines sparen und auch die Kinder bekommen genug Geschenke und Kleidung Spielzeug etc.....

Überlege es dir gut mit der Abtreibung. Ich denke wenn man nicht 100% dahinter steht wird es einen schon danach belasten....

Alles Gute wünsche ich euch :)

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Du hast nicht im Ansatz die Frage beantwortet. Stattdessen mit erhobenen Zeigefinger aufgeführt, warum ihre Grenzen aus deiner Sicht keine sind. Das ist anmaßend! Natürlich sind finanzielle Gründe zählend. Nicht jeder möchte vom Staat leben! Und nicht jeder möchte an der unteren Einkommensgrenze leben. Super, wenn ihr mit vielen in einer kleinen Wohnung klar kommt. Aber es ist überhaupt nicht verwerflich, wenn andere das nicht wollen oder können.

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Ich habe doch geschrieben, dass wenn sie nicht 100% hinter einer Abtreibung steht und zuviel Herz dabei ist, denke ich wird sie es belasten. Falls nicht und beide der Überzeugung sind dann wird es für sie wohl das richtige sein. Leicht wird es verständlicher Weise in beide Richtungen nicht. Ich finde es auch nicht verwerflich wenn die TE an das finanzielle usw denkt, aber wie geschrieben persönlich wäre es für mich kein Abtreibungsgrund. Aber das ist halt einfach eine individuelle Sache, die ich auch akzeptiere und respektiere. Auf jeden Fall wünsche ich der TE viel Kraft.

PS: Einfach und optimal ist unsre Whg natürlich nicht. Die Kinder werden auch größer und brauchen mehr Platz und jeder Privatsphäre, aber wir machen aus dem JETZT das beste bis wir in nem halben Jahr umziehen werden :)

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Die Gründe, die du nennst für eine Abtreibung sind für mich persönlich keine. Finanziell bietet der Staat immer Unterstützung also es muss nie jdm Hunger leiden oder auf der Straße leben, Desweiteren wenn ihr in einer Großstadt lebt dann braucht man kein Auto unbedingt. Dafür gibt es öffentliche Verkehrsmittel zumal hinten doch immer 3 Plätze sind😅...und 1 Jahr Elternzeit ist nichts. Man kann sie sich auch mit dem Partner aufteilen oder eben ergänzend Leistungen bekommen.

Dann versteh ich die Worte nicht. Es wäre nicht fair dem 3. Kind gegenüber? Fairer ist es ihm das Leben zu nehmen, statt dass es mit den Geschwistern in einem Zimmer lebt? Ich glaube das Kind würde das etwas anders sehen was fair ist und was erträglicher für es ist. Och habe auch mit meinem Bruder ein Zimmer gehabt und fand es nicht schlimm. Er fehlte mir sogar als wir getrennte Zimmer bekamen, als unsere ältere Schwester auszog

Meine Nummer 4 war auch nicht geplant. Ich weiß wovon ich rede. Alles was du denkst habe ich mir auch durch den Kopf gehen lassen. Aber das sind für mich dann keine Gründe gewesen meinem Kind keine Chance zu geben. Und ich bin so froh es nicht gemacht zu haben. Mein letztes Kind ist nämlich meine heimliche Nummer 1 nun🙊🤫...so ein Goldschatz. Immer am Lächeln und allen ein Lachen ins Gesicht zaubern. Die Vorstellung der Gedanken der Abtreibung verdränge ich, weil es mir weh tut sowas bei ihr überhaupt überlegt zu haben.
Wir haben nur eine 4 Raum Wohnung übrigens. Gibt Hochbetten...die Kinder finden es sogar toll und mögen allein schlafen gar nicht.

Also ich will es euch nicht ausreden, aber die Gründe sind eben keine die dagegen sprechen würden bzw nicht lösbar sind...also als Lichtblick
Nehmt euch nochmal Zeit und schaut ob nicht doch die Redewendung bei euch gilt...aller guten Dinge sind 3

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Auch dein Text beantwortet nicht die Frage der TE sondern stellt sie für ihre persönlichen Gründe an den Pranger. Nicht jeder möchte am Existenzminimum leben und bisher hat das Baby noch kein Leben. Natürlich sollten die bisherigen Kinder vor den Ungeborenen stehen und natürlich zählen finanzielle Gründe!
Ich möchte nicht in der Haut der TE stecken und eine solche Entscheidung treffen müssen. Definitiv bin ich mir aber sicher, dass solche Antworten nur noch mehr verunsichern.

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Ich finde gerade in diesem Themenbereich sollte man den Respekt bewahren und auf die Fragen eingehen und nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Das Thema ist sensibel und das nicht umsonst!! Bitte redet nicht immer am Thema vorbei um andere schlecht zu machen

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PS bei uns waren es sogar 7 Tage Abstand. Mädels überleben schon als Spermien länger. Meine Tochter war eine Überlebenskünstlerin

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Hi,

Ich habe so etwas hinter mir. Das ist schon 11 Jahre her.
Die Umstände waren etwas anderes, aber im Grunde war ich im Zwiespalt und bis heute komme ich nicht klar damit. Ich habe dadurch Depressionen bekommen. Damit möchte ich nur zum Ausdruck bringen, dass man sich im vollen Umfang darüber klar sein muss, was gemacht wird und was danach auf dich zukommt.

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Es kommt doch immer darauf an, ob die Gründe für dich so schwerwiegend sind, dass du dein ganzes restliches Leben hinter dieser Entscheidung stehen und mit ihr leben kannst. Wenn ich deinen Text so lese, glaube ich das allerdings nicht.

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Ausser „Zeit für 3 Kinder“ lese ich bei dir nur finanzielle Themen.

Ich würde das einmal realistisch durchdenken und durchrechnen was das hiesse. Wirklich realistisch und mit Szenarien. Weiter raus ziehen/Eltern schlafen im Wohnzimmer. Mehr Kindergeld. Genossenschaftswohnung. Etcpp. Und dann entscheiden. Wenn ihr dann sagt „nein“ hast du für den Kopf für das „hätten wir es nicht doch geschafft?“ eine klare Antwort.

Wir haben einige Freunde mit einem dritten nicht geplanten Kind. Zwillinge. Verhütungspanne wie bei euch, nicht verhütet weil davor einen Mittelklassewagen in IVF investiert. Der Respekt vor der Aufgabe war bei allen riesig. Sie stemmen es aus meiner Position gesehen alle gut. Das sind die von denen ich es weiss, weil sie sich fürs Kind entschieden haben.

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Wie es mir ging und auch jetzt nach 9 Jahren?
Mir geht es gut,ich zweifle meine Entscheidung nicht an. Damals nicht,zwischendurch nicht und auch jetzt nicht. Es kommt auch kein was wäre wenn gewesen.

War schwanger von einem Mann der angeblich steril war. Tja später kam raus das er nur abgeklemmt war.

Mein test war positiv und ich wollte nicht. Herz und Hirn haben nein gesagt,zum Baby.

Nach dem Eingriff war ich erleichtert,erleichtert das es vorbei war. Mein großes Kind war zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt und ich das vierte Jahr alleinerziehend.

Aber ich stand damals und auch heute zu 100 % hinter dieser Entscheidung.

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Hallo liebe Bluemoon,
du hast jetzt schon viele Antworten bekommen, persönliche Erfahrungen und auch Tipps, v.a. zum Finanziellen.
Das Finanzielle braucht ein bisschen Zeit und Ruhe, bis man da auf wirkliche Alternativen kommt. Ob ihr einen Umzug aus der Stadt raus möchtet oder könntet und ob das die Entlastung bringt oder das (vorläufige) Zusammenrücken? Weil das mit Baby auch noch am einfachsten ist. Es wäre halt überall in der Wohnung dabei und schläft neben der Mama.

Du denkst natürlich in die weitere Zukunft. Und das bedrängt so sehr, dass ihr euch mit dem Rücken zur Wand fühlt.
Für mehr Optionen braucht ihr ein bisschen Zeit und Ruhe - und das habt ihr hoffentlich in diesen Tagen.
Jetzt ward ihr noch voll unter Schock und alle Gedanken kommen gleichzeitig und da fühlt man sich wie gelähmt.
Es wird besser, wenn der Schock nachlässt, wenn geweint ist und ihr nochmal nachdenkt und redet. Wenn ihr eine Beratung in Anspruch nehmt oder du beim Arzt warst und siehst, ob die Schwangerschaft überhaupt intakt ist.

Die Erfahrung anderer Menschen (also, wie es einer Frau nach einem Schwangerschaftsabbruch geht) lässt sich nicht übertragen. Da ist jede Frau so anders – und auch jede Situation, für die es sich aus ihrer jeweiligen Sicht „lohnt“ oder halt wie sicher eine Frau sich fühlt mit der Entscheidung gegen ein Kind.
Es ist ja beides in dir: Im Herzen Platz, in der Situation kein Platz.
Die Situation ist in verschiedener Hinsicht veränderbar.
Dein Herz ist einfach dein Herz.

Nehmt euch deshalb die Zeit für eine sorgfältige Finanzaufstellung. Dabei kann man gut mal schauen oder fragen, wie andere das gemacht haben. Oder ihr überlegt, was euch bisher sehr wichtig war und wo ihr verzichten könntet. Aber auch, was tatsächlich weniger wäre in der Kasse und was sich wie ausgleichen ließe. Es gibt Unterstützung und das heißt noch lange nicht, dass man vom Staat lebt. Es ist voll in Ordnung, dass man für eine gewisse Zeit Unterstützung bekommt.

Dass du deine Kleine als klassisches Sandwichkind siehst. Was meinst du damit? So „klassisch“ gibt es das gar nicht unbedingt.
Kann es sein, dass du selbst einfach schon sehr gut ausgelastet bist und es dir einfach zu viel erscheint und du das Gefühl hast, du müsstest dich zerteilen? Dass du mit deiner Kleinen auch mal so viel Zeit haben möchtest als damals mit dem Großen? Und gleichzeitig auch für ihn da sein möchtest – daher die Sorge wegen Einschulung und möglicherweise Entbindung? Also, dein großes Mutterherz weint, weil es nicht alles so kann, wie es möchte? Ein Fast-Schulkind und ein Zweijähriges - das braucht wirklich viel Aufmerksamkeit. Und es passt nicht so viel für beide gleich gut. Daher kann ich mir vorstellen, wie es dir einfach zu viel ist.
Und dann alles genau an Weihnachten, wo eh alles so emotional ist und du es als Mama für alle schön machen möchtest ....
Konntet ihr trotz allem miteinander feiern und euch freuen bzw. mitfreuen mit euren Kindern?

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Ich danke euch allen erstmal für eure Antworten !

Ich habe morgen ein telefonisches Beratungsgespräch und werde mal sehen , was mich da genau erwartet...

Meine Gefühle und Einstellungen kommen in Wellen. Aktuell fühle ich mich sehr gefestigt und kann wirklich sagen, dass ein drittes Kind einfach nicht möglich ist.

Mein Partner hat bereits vor unserer Beziehubg leider ein ordentlichen Batzen an Schulden abzubezahlen, da fehlen uns monatlich weit immer über 600 Euro, die andere Familien für eine höhere Miete nehmen könnten oder zum sparen oder eben für ein drittes Kind.

Meine zwei Kinder benötigen natürlich viel Aufmerksamkeit. Jeder, der zwei Kinder hat, weiß, dass es da schon immer ein Spagat ist . Noch ein weiteres Kind ....ich kann mich nicht zerreißen. Und möchte natürlich jedem gerecht werden . Das geht dann aber einfach noch viel weniger als schon bei zweien.
Ich bewundere wirklich " Großfamilien" und frage mich , was das für Supermamas sind.

Wenn ich meinen beiden Abends ein gute Nacht Kuss gebe , dann will ich das für sie einfach nicht. Kein weiteres zerreißen.

Mein Herz wird weinen . Und meine Welt wird ziemlich lange still stehen. Das weiß ich. Und ganz vielleicht werde ich innerlich zerbrechen .
Kopf über Herz ist zumeist eine blöde aber manchmal notwendig Entscheidung.

Ich will nicht einfach ein" ach das wird schon irgendwie werden".
Diese Verantwortung für 3 Kinder würde für immer bleiben.
Und das Leben wird immer teurer und manchmal einfach auch immer verrückter.

Diese Entscheidung wird das dunkelste Geheimnis meines Lebens sein. Aber irgendwann wird es ok sein.
Für die Familie muss man manchmal rational entscheiden.
Es tut weh .
Wird es immer. Bin ja ein Mensch und keine Maschine. Bin Mama und weiß genau, dass man sein Kind ab positiven Strich unter seinem Herzen trägt, in seinem Herzen trägt.

Aber nicht um jeden Preis . Und der Preis wäre verdammt hoch. Zu hoch.
Leider ist das so.

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