Ich habe vor 10 Jahren, mit 40, eine Abtreibung gehabt und kann gerne über meine Gedanken uns Gefühle damals und heute berichten.
Meine beiden Kinder waren 9 und 7 als ich ungeplant schwanger wurde, ich war selbst Schuld bzw wir.
Ich nahm die Pille, musste operiert werden, musste die Einnahme unterbrechen und hab nach der Unterbrechung wieder angefangen, aber leider den ersten Zyklus der Einnahme nicht zusätzlich verhütet, was aber sinnvoll gewesen wäre.
Also schwanger....nicht nur ungeplant sondern völlig ungewollt.
Mein Mann hat besonnen reagiert, wir haben uns nach dem Test bis zum Gynäkologen Termin eine Woche später nicht mehr über das Thema unterhalten sondern jeder hat die Zeit für sich genutzt um zu überlegen und emotional Stellung zu beziehen.
Nach einer Woche hatte ich dann den Termin und war zu dem Zeitpunkt in der 7.Woche.
Am Abend des gleichen Tages haben wir uns zusammen gesetzt, jeder hatte in der Woche zuvor seine Gedanken pro und Kontra notiert undxwir haben nacheinander unsere Notizen ohne Unterbrechung vorgetragen und ohne Rücksicht darauf ob man dachte, es könnte den anderen schockieren oder abschrecken.
Wir hatten beide das Fazit dass wir jeder für uns das Kind nicht wollten, die Gründe waren aber völlig verschieden.
Also haben wir uns noch 2 Wochen Bedenkzeit eingeräumt, um auch die Gedanken des anderen sacken zu lassen.
Die Zeit hatten wir ja, da ich nach den 2 Wochen in der 9.Woche war und immer noch massig Zeit war.
In den beiden Wochen war ich bei der Beratung, zusätzlich noch wir gemeinsam und ich hatte also den Schein.
Nach den beiden Wochen waren wir beide immer noch der Meinung, dass wir unabhängig voneinander das Kind nicht wollten, also machte ich für die nächste Woche einen Termin bei einem Arzt der Abtreibungen durchführt.
Dort war ich dann in der 10 Woche zur Untersuchung uns vier Tage später, Anfang 11.Woche war der Abbruch.
Ich habe weder vor, während oder nach dem Eingriff gezweifelt oder mich schlecht gefühlt..Ich war traurig ja, aber nicht im Sinne von Bereuen.
Mein Mann und uch haben erstmal nicht darüber geredet jeder hat es für sich verarbeitet.
Ein Jahr später , es war um Weihnachten rum, haben wir dann nochmal gesprochen ob wir mit Abstand anders entschieden hätten oder ob einer von uns mit Trauer, Reue oder schlechtem Gewissen kämpft.
Mein Mann sagte, er sei traurig dass wir diese Entscheidung überhaupt treffen mussten aber nicht darüber dass wir das Kind nicht bekommen haben.
Heute, 10 Jahre nach dem Abbruch bin ich immer noch sicher dass es richtig war.
Ich bin 50 ubd hätte jetzt hier eine 9jährige, unvorstellbar für mich ubd auch einer der Gründe warum ich für den Abbruch war.
Ich hab mich mit 40 nicht mehr mit Säugling ubd mit 50 nicht mehr mit einer knapp 10jährigen gesehen wo Pubertät, Schule Ausbildung, alles noch kommt.
Meine beiden Kinder sind heute 19 und 17, das passt, sie sind selbstständig, Die Große hat ihre Ausbildung fertig und wohnt seit 2 Monaten nicht mehr zu Hause.
Mein Sohn muss noch 2 Jahre Ausbildung schaffen und ist dann auch durch.
Mein Mann und ich genießen diese Freiheit einfach, keine Rücksicht mehr auf ein Kibd nehmen zu müssen.
Ich habe weder Depressionen, noch sonstige psychischen Probleme, Im Gegenteil, im Nachhinein hab ich erst gespürt, wie richtig die Entscheidung für den Abbruch war.
Also, rein persönliche Erfahrung, aber auch ein Abbruch kann genau die richtige Entscheidung sein ohne Haken und Spätfolgen.