In die 10 SS Woche - verzweifelt und verwirrt....

Hallo liebe Community,
Es ist so spät und ich kann einfach nicht schlafen.. Ich werde meine Geschichte aufschreiben und hoffe auf hilfreiche Antworten, weil seit 5 Tage wird ich nur hin und her gerissen und mein Kopf und Herz stehen nicht auf dem gleichen Punkt.

Ich bin eine Mutter von 4 Kinder im Alter von 7,5 - 5,5 - 2,5 - 1,5 Jahre alt. Meine letzte Tage hatte ich am 4. November gehabt, danach hatte ich am 8. Dezember einen Leistenbruch OP mit voll Narkose. Nach dem OP habe ich schwere Schmerzmitteln bekommen und die auch für 2 Wochen eingenommen.

Normalerweise bekomme ich jede 30/31 Tage meinen Periode, aber für dem OP habe ich gedacht ich bin zu nervös und gestresst, deswegen ist es mal nicht gekommen. Nach dem OP habe ich gedacht es kommt halt nicht wegen der OP und die Medikamente. Erst am 5. Januar habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht und der zweite Strich kam noch vor der Kontrolllinie.

Jetzt bin ich so verwirrt und verzweifelt. Zum einen mache ich mich solche Sorgen um das Baby.. einen Vollnarkose und schwere Schmerzmitteln sind nicht die besten Voraussetzungen um einen Schwangerschaft zu starten. Zum zweiten habe ich Angst dass die Narbe sich wieder öffnet, ich habe jetzt schon Schmerzen (ziehen) in dem Bereich und ich bin erst noch in die 10 Woche. Zum drittens wollte ich endlich mal wieder Arbeiten gehen und bisschen Zeit für mich nehmen.

Mein Mann und ich haben immer Verhütung benutzt (Kondome), aber da ist wohl was schief gegangen. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Mein Mann macht sich Sorgen um mich und will dass ich das Baby abtreibe. Mein Kopf sagt dass auch, weil die Umstände (3 Zimmer Wohnung, Alleinverdiener, 4 Kinder die Aufmerksamkeit brauchen, Haushalt, das Alltag und alles was dabei kommt) alle gegen das Kind sprechen. Aber irgendwie fühle ich mich so schlecht und traurig, weil 4 Kinder so gewünscht sind, und dieses Kind nicht willkommen ist, weil die Umstände zu kompliziert sind.


Morgen haben wir einen Termin bei Pro Familia und ich hoffe dass wir, danach weiter kommen mit unserem Entscheidung. Letztendlich haben wir nicht mehr soviel Zeit.

Aber ich wollte mal von euch hören wie ihr einen Abtreibung erfahren habt und was ihr in unserem Fall tun würdet? Hat jemand Erfahrung mit einem Vollnarkose in die 5 o. 6 SS und wie ging es dem Baby? Vielleicht kann jemand mir Rat geben, was man bei dem Termin mit Pro Familia beachten muss. Der Termin fällt mir ganz schwer und ich schäme mich einerseits dass ich nach 4 Kinder ungeplannt Schwanger geworden bin und andererseits dass ich an einen Abtreibung denke. Aber ich weiß einfach nicht wie ich mit 5 Kinder umgehen könnte.

Es tut mir sehr leid für die lange Geschichte, aber ich habe niemanden mit wem ich darüber reden kann.

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Hallo

Mach dir keine Vorwürfe darüber, daß du trotz Kondom schwanger geworden bist. Man geht mit jedem Verhütungsmittel ein Risiko ein.

Euer Termin bei profamilia ist das Eine, deine Gesundheit das Andere. Du solltest, falls ihr die Schwangerschaft fortführen wollt, unbedingt schleunigst ein ärztliches Checkup in die Wege leiten. Der medizinische Aspekt für hier für dich wichtiger.
Ich bin ehrlich gesagt bei deinem Mann. Er sorgt sich um deine Gesundheit und er sorgt sich um euch als Familie, um die 4 Kinder, dich, sich selbst. Wenn dir etwas passiert, wie soll er 5 Kinder stemmen? Angenommen, alles geht gut, wie wollt ihr euren Kindern eine kindgerechte Kindheit ermöglichen? Jetzt schon seid ihr in einer 3-Zimmerwohnung, der Papa Alleinverdiener. Sorry, da wäre mein Herz viel stärker bei den bereits vorhandenen Kindern und meinem Mann. Die haben doch eine gesunde, ausgeglichene Mama/Frau verdient.

Wenn du es gesundheitlich schaffst und das Kind bekommen willst, dann mach am besten einen Plan, wie das gehen soll, mit möglichst konkreten Lösungsideen.

Alles Gute.

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Am Donnerstag haben wir einen Termin bei die Frauenarztin, da werden wir es nochmal besprechen auch was es meine Gesundheit betrifft.

Ich danke Ihnen für Ihre Antwort.

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Hallo, das ist ja gut, dass ihr nochmal mit deiner Frauenärztin sprechen könnt. Und wie geht es dir persönlich? Hier im Forum sagt man einfach du zueinander und es ist hoffentlich so für dich in Ordnung. Wie hat dir die Beratung gestern mit deinen Fragen weitergeholfen? Wenn du heute sagst, am liebsten würde ich…. und dazu brauche ich…. Was ist es für dich? Es gibt vielseitige Unterstützung und du darfst in Anspruch nehmen, was angeboten wird. Wir Mütter tun uns oft schwer damit, um Hilfe zu bitten und denken, wir müssen alles alleine schaffen - weil wir sonst keine gute Mutter sind. Findest du dich da so ein bisschen drin wieder? Aber wir dürfen und sollen zu jeder Zeit sagen, was wir an Unterstützung brauchen. Oft ist es nur eine begrenzte Zeit. Vielleicht täte es dir jetzt schon gut #herzlich
Ich tausche mich gerne weiter mit dir aus und freue mich auf deine Nachricht.
Einen guten Tag dir heute weiterhin und liebe Grüße von Britta.

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Hey, es tut mir leid, dass deine Schwangerschaft solch Gefühle in dir hervorruft. Und ganz ehrlich, ich kann dich verstehen. Gesundheitlich scheint es nicht gut zu gehen, dein Mann ist als Alleinverdiener belastet, du würdest wieder gerne arbeiten gehen. Eine 3-Zimmer-Wohnung kann ich mir irgendwie schon bei vier Kindern nicht vorstellen 🤔 wie bekommt ihr das hin 🤯 mit der Vollnarkose habe ich mich auch beschäftigt, weil mir ähnliches passiert ist. Meine Ärztebefrsgung ergab damals: Vollnarkose ist SS ist echt sch..., aber solange die SS-Wochenanzahl noch zwei zweistellig ist nicht so dramatisch wie später, da das Kind noch nicht richtig an den Blutkreislauf (?) angeschlossen ist.

ProFamilia ist nicht nur für Abtreibungsgespräche da (auch wenn ich bei meinem Gespräch damals leider das Gefühl hatte), sondern auch und gerade für eine neutrale Beratung. Du kannst dort deine Gedanken sortieren und überlegen, was ihr ändern könnt. Zumindest ein Minijob für dich? Arbeitsreduzierung für deinen Mann? Umzug, vielleicht in einen sozialen Wohnungsbau? Eine Haushaltshilfe, wenn es dir in der SS so schlecht gehen sollte mit der Narbe etc.?

Als ich als Teenager mal - in einer völlig anderen Situation - meinem Trainer sagte, dass ich etwas nicht kann, meinte der gsnz sauer: "Wer will, der kann.". Ich denke, auch zehn Jahre später, dass in dem Kontext damals der Satz unangebracht war, aber in vielen Situationen meines Lebens hat er sich bewahrheitet. Wer will, findet Lösungen, wer nicht will, eben nicht. Wenn ihr dieses Kind wollt, bekommt ihr das hin. Wenn ihr es nicht wollt, eben nicht (ist ja auch ok). Wir leben nicht in einem dritten Welt Land wo ihr befürchten müsstet, dass wegen Kind 5 nun alle Kinder verhungern und/oder mit 10 die Schule verlassen müssen um euch zu finanzieren. Wir leben in Deutschland in einem sehr angenehmen Sozialstaat und man bekommt egal wie viele Kinder irgendwie durch, notfalls finanziert durch andere Steuerzahler.

Ich wünsche euch alles Gute für eure Entscheidung!

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Hallo

Wenn es jetzt schon knapp mit den finanziellen und Räumlichkeiten usw ist, sollte der Mann nicht noch seine Stunden reduzieren. Das macht die Situation nicht besser.
Sozialau hört sich immer gut an, davon gibt es aber viel zu wenig. Für so große Familien erst Recht.
Ja, man bekommt Unterstützung. Aber auf Rosen gebettet ist man damit nicht.

Manchmal sollte man auch vernünftig sein..

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Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

Leicht ist es nicht mit 4 Kinder, wovon 2 noch zuhause sein ohne Kinderkrippe. Und mein Mann ist auch 6 Tage in die Woche von 6 Uhr bis 18.30 Uhr auf seine Arbeit. Dadurch bin ich auch so verzweifelt was das Baby angeht. Meine andere Kinder bringt es auch nichts, wenn die Mama überfordert und gestresst ist von der ganze Arbeit. Familie haben wir auch nicht in die Nähe die mal helfen können.

Wir wohnen in München und leider gibt es hier einen riesen Mängel an große bezahlbare Wohnungen.

Wir haben am Donnerstag einen Termin bei mein Frauenarztin.. Leider bin ich irgendwie immer noch unsicher.

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Hallo du Liebe,
es war echt spät heute Nacht... es ist doch gut, dass es so ein Forum gibt, wo man sich austauschen kann. Wir als Frauen brauchen das, damit unsere Gedanken und Gefühle in Bewegung kommen. Schon das Aussprechen erleichtert für’s erste und du hast heute Nacht hoffentlich noch bisschen schlafen können.
Dass du ungeplant schwanger geworden bist, ist kein Grund zum Schämen. Es passiert und du merkst, dass du nicht alleine damit bist.
Warst du nach dem positiven Test schon beim Frauenarzt und er hat die Schwangerschaft bestätigt? Wenn du es noch vor dir hast, er gibt dir sicher auch seine Einschätzung wegen der Narbe. Spürst du sonst schon Schwangerschaftsanzeichen? Wie ging es dir bei deinen anderen Kindern?
Wegen der Narkose und der Schmerzmittel gilt denke ich das Alles-oder-nichts-Prinzip. Die Schwangerschaft würde sich nicht weiter entwickelt haben, sollte es schädlich gewesen sein. Zu deiner Narbe – die OP ist erst 4 Wochen her. Da ist es glaube ich nicht ungewöhnlich, dass sie immer wieder zieht. Wahrscheinlich tun die Schwangerschaftshormone das ihre dazu. Dein Frauenarzt sagt dir sicher mehr dazu. Das Bäuchlein wächst ja langsam.

Die Sorge deines Mannes um dich verstehe ich. Was ist seine größte Sorge? Und doch – gleichzeitig fühlst du dich schlecht und traurig bei dem Gedanken, dass das Kind nicht willkommen sein soll. Du als Frau erlebst die Schwangerschaft (auch wenn er es schon viermal miterlebt hat) nochmal ganz anders als er als Mann. Er hat viel mehr inneren Abstand. Das Baby wächst schon 10 Wochen in dir und ist unmittelbar mit dir verbunden – körperlich und im Herzen.
Dass du dich auf wieder mehr Freiraum gefreut hast, verstehe ich auch gut. Hattest du schon eine Arbeit in Aussicht? Habt ihr Familie in der Nähe? Mit dem Wunsch, auch wieder mal was anderes zu machen als Kinder und Familie bist du bestimmt nicht alleine. Ein freies Stündchen oder zwei braucht man? Als Mama muss man sich solche Zeiten oft freischaufeln und als Termin neben die anderen in den Kalender eintragen. Und oft genug vergisst man es - uns sich… Was machst du gerne?

Heute bist du bei der Beratung – vielleicht jetzt grade?! Alleine oder mit deinem Mann? Wenn du sagen könntest, am liebsten würde ich – was wäre das? Bei der Beratung kannst hoffentlich ehrlich aussprechen, was deine Sorgen sind und das Gespräch ist konstruktiv.
Wenn du magst, schreib‘ mir privat in mein Postfach. Ich bin auch eine Mehrfachmama und tausche mich gerne weiter mit dir aus :-)
Ich freu mich, wenn du schreibst und denke ganz fest an dich #liebdrueck alles Liebe!

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Hallo du liebe verzweifelte Mami,
natürlich ist das alles schwer und eng und du bist verzweifelt.
Was hat der Arzttermin ergeben? Würde die Schwangerschaft ein Risiko bedeuten?
Oder habt ihr gestern gleich weiter Richtung Abtreibung geplant?
Am Dienstag hast du ja den Schein bekommen und dann drei Tage Bedenkzeit.
Das ist vielleicht sogar zu kurz, weil du es ja so spät erst bemerkt hast.
So eine Umstellung braucht schon Zeit. Weil dein Kopf und dein Herz nicht zusammen waren.

Dein Kopf und dein Herz - sie sind beide sehr bedeutsam!
Du lebst mit deinem Herzen und schaffst alles mit deinem Herzen!
Dein Herz gibt dem Kopf die Aufgaben!
Vielleicht könntet ihr was ändern, also z.B. aus München wegziehen, um für das gleiche Geld mehr Platz für die Familie zu haben?
Wenn dein Mann sich Sorgen um dich macht, muss er ja auch mitbedenken, dass dir eine Abtreibung was ausmacht.
Vielleicht gibt es doch die Möglichkeit, das Kind zu bekommen? Du bist als Mama mit vier Kindern eine überdurchschnittliche Mama!! Du schaffst so viel.
Du darfst also da, wo es mal zu viel wird, Unterstützung beanspruchen. Du musst nicht alles alleine schaffen!!
Wie verrückt das doch ist, dass grade eine Mama, die ein großes Herz für ihre vielen Kinder hat, dann abtreiben soll, weil eines zu viel ist!? Da finde ich besser, wenn du überlegst, was sich anders einrichten lässt, damit ihr es langfristig gut mit allen schaffen könnt!
Wie war das, als du wegen der OP im Krankenhaus warst? Hattet ihr da eine Familienhilfe?
So in der Art für länger - das wäre auf jeden Fall drin!
Wäre das eine Aussicht für dich?
Jedenfalls: Alle Achtung für dich und was du als Mama jeden Tag hinbekommst. Noch dazu, wo dein Mann so lange außer Haus ist!
Er macht seine Sache auch gut! Es ist super viel, was ihr zusammen schafft!
Das fünfte Kind wäre ja nicht nur eine Belastung, sondern auch eure Freude und ihr würdet es lieben und die Geschwister sowieso. Ich finde: DA muss staatliche Hilfe greifen!
Ganz liebe Grüße von Kyra