Sorgerecht ohne Partnerschaft

Ich bin im 7. Monat schwanger von einem Mann, mit dem ich nicht in einer Beziehung bin. Wir versuchen uns gut zu verstehen, aber ich würde jetzt auch nicht sagen, dass wir richtige Freunde sind. Streitereien gab es bisher nicht weil sich jeder bemüht. Er will an allem teilhaben, will z.B. bei der Geburt dabei sein usw.
Wir haben bisher noch nicht über das Sorgerecht gesprochen. Ich möchte wissen, was üblich ist, wie andere es in meiner Situation geregelt haben.
Habt ihr das alleinige Sorgerecht?

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Hey Annabel,

ich habe ein Kind von meinem Mann, der hat automatisch das Sorgerecht. An deiner Stelle würde ich zum Thema Sorgerecht erstmal die Füße still halten, wie du ihn nicht richtig kennst.
Es gibt so viele Knackpunkte, die sich möglicherweise erst später offenbaren. Impfung, Kindergarten- was auch immer. Name- Kevin oder Ludwig? Sein Nachname oder deiner? Wart erstmal ab.
Wenn er von sich aus damit ankommt, ok. Aber wenn er einer von denen ist, die keine Bindung zum Säugling aufbauen und sich dann nach 6 Monaten verabschieden- dann bist du handlungsunfähig..

In den Kreißsaal würde ich ihn nicht mitnehmen. Du hast Schmerzen aus der Hölle, die aggressiv machen, liegst stundenlang nackig rum.. Das ganze dauert irgendwo zwischen 6 und 20 Stunden- nimm lieber jemanden mit, der dir näher steht.

Alles Gute!

Liebe Grüße
Schoko

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Ich hatte weder extreme Schmerzen, habe mich zu jeder Zeit normal geäußert ohne Aggressivität oder schlechte Laune, ich hatte mein Shirt an und war nicht nackt und zu guter Letzt war ich nicht Mal eine Stunde im Kreissaal. Es war mein erste Geburt....

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Das ist schön für dich!
Ich war auch nur 4 Stunden im Kreißsaal, hatte dennoch dank Wehenstürmen vom feinsten krasse Schmerzen.. Die Hebammen hatten an dem Abend gut zu tun und haben den Muttermund aufgrund der Kürze der Zeit nur zweimal kontrolliert- bei 3cm und 10. Oups. Da war es dann zu spät.
Ein längeres Oberteil habe ich getragen- aber eine vaginale Geburt ist nunmal kein Strandspaziergang. Da würde ich niemanden mit hinnehmen, den ich nicht zumindest als Freund bezeichnen kann.
Die TE kann sich hier gerne Geburtsberichte durchlesen und schauen, wie so eine Geburt zumeist verläuft. Auch ich würde die Geburt meines Kindes als Traumgeburt bezeichnen- da hatten es sämtliche Freundinnen schwerer. Aber dennoch hätte ich, ohne festen Partner, dann wohl eher eine Freundin, eine Schwester oder meine Mutter als Begleitung angefragt.

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Du wirst nicht wirklich eine andere Wahl haben, wenn er aktiv am Lebens seines Kindes teilhaben will. Das zu beantragen, sollte für ihn keine Schwierigkeit darstellen. Sprech doch mal mit ihm drüber, wie er es sich vorstellt?

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Hallo Annabel,

ich finde es gut das ihr bemüht seid euch gut zu verstehen und er an allem teilhaben möchte.

Wenn ihr nicht zusammenseid sollte er nur bei der Entbindung dabei sein wenn das für dich okay ist. Da für sollte er Verständnis zeigen.

Das gemeinsame Sorgerecht wird er bekommen wenn er es möchte. Ich würde aber an deiner Stelle das Thema nicht ansprechen. Die Initiative sollte von ihm kommen. Allerding stehe ich auf dem Standpunkt wenn ihr gut miteinander klar kommt und Entscheidungen die eure Kind betreffen gemeinsam fällt bringt ihm das Gemeinsame Sorgerecht nicht viel. Es macht dann das Leben zum Teil nur schwieriger weil du für vieles sein Unterschrift benötigst.

Du solltest aber auch aufpassen wenn du keine Beziehung mit ihm möchtest, das sich euer Kontakt auf die Elterneben beschränkt und er das auch weiß. Er muss wissen welchen Stand er bei dir hat, ansonsten könnte es zu Problemen kommen wenn du einen anderen Partner hast.


Vg und eine angenehme Rest-Schwangerschaft

blaue-Rose

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Ideal kommst du weg wenn ihr gemeinsame Linie fahrt, er in alle Entscheidungen eingebunden ist aber deine Unterschrift alleine reicht. Das ist der Fall wenn ihr nicht das gemeinsame Sorgerecht habt.
Und ich würde ihn da drum bitten respektive ihm auch diese Teilhabe ohne Schriftliches anbieten wenn et es anspricht.
Für ihn ist es kein Risiko. Er kann jederzeit das Sorgerecht beantragen und bekommt es auch. Das würde ich explizit dazu sagen. Aber es macht die Bürokratie leichter. Du kannst das Kind ohne ihn nicht im Kindergarten anmelden, umziehen, auf Klassenfahrt schicken. Überall muss sein Servus drunter. Und wo es in die Schule geht werdet ihr doch eh besprechen.

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Also Danke schon mal an alle die sich mit meiner Frage beschäftigt und sich die Mühe gemacht haben, zu antworten.
Ich habe heute ein Gespräch mit dem Kindsvater geführt und er hat tatsächlich von alleine das Thema Sorgerecht angesprochen. Er war überraschenderweise mit meinem Vorschlag einverstanden. Das Sorgerecht wird vorerst alleine bei mir liegen und sobald sich die Situation ändert und unser Kind sich vielleicht dafür entscheidet 50% bei jedem Elternteil wohnen zu wollen, dann können wir immer noch gemeinsames Sorgerecht beantragen.
Jedoch hätten wir uns fast in die Haare bekommen, wegen dem Unterhalt. Er hat von seinen Kumpels, Arbeitskollegen usw. nur schlechtes über das Jugendamt gehört und möchte es “unter uns” regeln. Ich hab ihm aber jetzt gesagt dass ich das nicht kann/will weil ich mich absichern muss. Das schmeckt ihm gar nicht.

Wie war das bei euch ? Habt ihr damit Erfahrung ?

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Es ist ein riesen Unterschied ob man zum Jugendamt geht weil es Probleme gibt oder ob man die formelle Berechnung des Unterhalts erbittet. Für das… wo sollen sie euch da lästig werden. Die haben euch damit auch nicht auf dem Schirm für mehr.
Ihr bekommt dort auch eine Beratung was normal und angemessen ist und zofft euch dann später nicht. zB wenn das Kind Nachhilfe braucht zahlt da der Vater einen Anteil oder nicht? Über solche Sachen klären die euch da auch auf. Gleichzeitig könnt ihr dort kostenlos vorgeburtlich die Vaterschaft anerkennen.

Die Ängste die da geschürt werden kommen aus Szenarien wo es an vielen Fronten eh schon knallt. Da solltet ihr beide nix drauf geben.

Der Unterhalt steht dem Kind zu. Es wäre nicht richtig wenn du zB auf was verzichtest weil es gar nicht dein Geld ist so gesehen. Wenn das über wäre (🙄) kaufst du dir keinen Porsche davon sondern es geht an anderer Stelle ins Kind, Stichwort Sparbuch, die nächste Winterjacke kommt bestimmt.

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Also, wenn du nicht willst dass er bei der Geburt dabei ist, ist das dein gutes Recht, denn es ist dein Körper und du in eventuell für dich unangenehmen Momenten. Wobei dir während der Geburt wahrscheinlich ab einem gewissen Punkt es alles am Popo vorbei geht. Ich hörte das sei ein normaler Zustand unter Austreibungswehen.

Ansonsten ist es 50% sein Kind und wenn er nicht gerade nur ausnahmsweise aus dem Knast raus ist, aber mit einem Fuß eigentlich schon wieder drin oder in Entzugskliniken ein und ausgeht wie ich in Drogeriemärkte, dann würde ich sagen hat er das geteilte Sorgerecht auch verdient. Ein Kind ist halt kein Gegenstand Anden die Mutter den alleinigen Anspruch anmelden kann nur weil sie es ausgetragen hat. Das kommt bei manchen hier aber so rüber, die dafür plädieren "mit Vorsicht" zu agieren weil du ihn noch nicht gut genug kennst. Dreh es Mal um. Er kennt dich genauso lange wie du ihn. Es sei denn er hat dich vor den ersten Kennenlernen Monate lang heimlich gestalked. Dann kennt er sich natürlich länger und dann würde ich mich vielen vorrednerinnen wieder anschließen und Vorsicht walten lassen, weil schräg.

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Dann kennt er dich! Natürlich länger, nicht "sich länger". Das macht keinen Sinn. Autokorrektur fährt mir ständig in die Parade