Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen.
Ich habe gerade positiv getestet, bin Anfang 44 und ich möchte dieses Kind nicht bekommen.
Einen Termin beim Frauenarzt hab ich am Montag... nur wie gehts dann weiter?
Krieg ich von meinem Arzt eine Liste mit Konfliktberatungsstellen, oder muss ich mir selber eine Beratungsstelle suchen? Bis zur wievielten Woche kann ich die Schwangerschaft noch medikamentös beenden? Und darf meine Frauenärztin mir die Tabletten überhaupt geben oder muss ich dafür zu einem fremden Arzt?
Es wäre lieb, wenn mir jemand helfen könnte ❤️
Vielen Dank
ungewollt schwanger, wie gehts jetzt weiter?
Hallo du.
Den medikamentösen Abbruch kannst du bis zum 63 Tag nach der letzten Regelblutung machen. Möglicherweise kennt dein Arzt Adressen von Beratungsstellen. Meine Ärztin weiß wo man in meiner Stadt hingehen kann. Ansonsten kannst du ja sicher auch googeln und schon mal schauen wo es für dich am besten passt und wo eine Beratung in deiner Nähe ist. Du musst nur schauen ob die auch anerkannt ist den Beratungsschein auszustellen. Das nämlich nicht alle. Aber das kannst du auch einfach auf der entsprechenden Seite der Organisation dann nachlesen. Der Klassiker ist denke ich Pro Familia oder Donum Vitea. Das liest man jedenfalls häufig in dem Zusammenhang. Ich war beim letzteren. Die geben dir dann Adressen von Ärzten, die Abbrüche vornehmen. Sollte deine eigene Ärztin dazu gehören, bekommstvdu von ihr die Tabletten, ansonsten musst du in eine andere entsprechende Praxis. Die Beratung musst du aber in jedem Fall bei einer anerkannten Stelle machen, die darf nicht der behandelnde Arzt machen.
Liebe Grüße und dir alles Gute
P. S. Was du auch noch brauchst, ist eine Kostenübernahmebescheinigung deiner Krankenkasse. Du kannst schauen ob deine Krankenkasse ein Onlineformular dafür hat. Bei meiner wäre es so gewesen, dass ich das online ausfüllen kann und zusammen mit den letzten 3 Abrechnungen per Mail dorthin zurück schicken konnte. Ob deine Kasse die Kosten übernimmt oder nicht, ist zum einen abhängig von deinem Verdienst, ob du bereits Kinder hast für die du aufkommen musst und du musst angeben ob du Ersparnisse hast. Daraus wird dann errechnet ob die Kosten übernommen werden oder du selber zahlen musst. Werden die Kosten übernommen musst die diese Bescheinigung der Kasse auch bei dem entsprechenden Arzt.
Danke ihr Lieben ❤️ Vielen vielen Dank für eure Antwort ❤️
Wie läuft so eine Beratung ab? Geht das sehr ins Detail und muss man seine Gründe für den Abbruch erklären?
Über den medikamentösen Abbruch hab ich heute Nachmittag schon einiges gelesen und ich hab jetzt schon ein wenig Angst davor.
Vielleicht wäre ein operativer Eingriff besser / "schonender"? Aber dann bräuchte ich jemanden, der mich nach dem Eingriff wieder nach Hause bringt, oder?
Meine letzte Periode war vom 26.12.- 31.12. ... irgendwann danach hatte ich zwei mal Sex, verhütet mit dem Caya Diaphragma (benutze ich seit Jahren). Ich bin noch total geschockt, dass es wirklich zu dieser Schwangerschaft kommen konnte. Als meine Regel im Januar ausblieb dachte ich eher an die Wechseljahrr 🙁
Hallo du,
Als erstes musst du eine offizielle Beratungsstelle anrufen um ein Beratungsschein zu erhalten. Ohne diesen Schein kannst du keinen Abbruch machen. Pro Familia ist solch eine Beratungsstelle https://www.profamilia.de/. Die geben dir auch Adressen von Ärzten, die einen Abbruch vornehmen. Zwischen Beratung und Abbruch müssen 3 Tage liegen. Du kannst den Abbruch entweder privat zahlen , ca 300 Euro falls medikamentös, oder bei der KK eine Kostenübernahme beantragen. Die Kostenübernahme ist also keine Pflicht. Alles Gute für dich.
Hallo
Du kannst am Montag gleich einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia vereinbaren. Die Gründe für eine Abtreibung musst Du nicht angeben. Du wirst informiert über mögliche Hilfe, wenn Du das Kind doch bekommen möchtest oder/und erhältst Infos zur Abtreibung. Danach ist eine Bedenkfrist von 3 Tagen einzuhalten. Von der Beratungsstelle erhältst Du eine Liste mit Ärzten, welche medikamentöse oder instrumentelle Eingriffe anbieten.
Eine medikamentöse Abtreibung ist bis zur 9. Woche möglich (63. Tag). Es ist eine schonende Methode und in den ersten 9 Wochen die beste Wahl. Liess nicht zuviel im Internet, da findest Du viele nicht objektive Berichte.
Eine Absaugung wäre natürlich auch möglich. Wenn es rasch gehen soll, ist diese angezeigt. Eine Begleitperson wird oft verlangt, da kannst Du aber auch einen Taxifahrer bestellen, der Dich dann abholt.
Deine Ärztin kann Dir die Tabletten geben, wenn sie Abtreibungen durchführt. Aber viele Frauenärzte bieten das gar nicht an, weil sie keine Abtreibungen durchführen wollen.
Freundlichen Gruss
tm
Aber Achtung : Nicht allen Praxen reicht das so,dass man mit nem Taxi nach Hause fährt. Die Praxis in der ich am Dienstag einen Termin habe, hat explizit gesagt ich muss die Person, die 24 Stunden nach dem Eingriff bei mir bleibt dort angeben und die muss dort vorbeischauen und selbst bestätigen, dass sie bei mir bleibt. In meinem Fall ist es auch die Person die mich abholt. Taxi wäre vielleicht gegangen, aber es muss bestätigt werden, dass ich danach nicht alleine bin. Also frag in der Praxis am besten vorher genau nach wie das dort gehandhabt wird, falls du dich für eine OP entscheiden solltest
Hallo du Namenlose,
vielleicht bist du gerade in diesem Moment bei deinem Frauenarzt. Ich schick dir mal ein paar liebe Gedanken rüber.
Haben dir die Antworten hier weitergeholfen?
Der positive Test war ja am Freitag ganz frisch und sicher ein riesiger Schock. Hast du am Wochenende deinen Partner einbezogen, oder willst du das alleine entscheiden? Aus deiner Frage geht nicht hervor, ob du schon Kinder hast, oder evtl. nie Kinder wolltest. Vielleicht konnte sich die Nachricht ja auch noch ein kleines bisschen setzen.
Heute wirst du wohl erfahren in welcher Woche du bist.
Ich hoffe du fühlst dich bei deinem Arzt gut aufgehoben, dann kann er dich bestimmt auch sorgfältig über Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden informieren.
Magst du nochmal schreiben, wie es gelaufen ist?
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und schick dir - liche Grüße
Ulli
Danke dir für deine Antwort ❤️
Ich hatte heute meinen FA Termin und ja... ich bin tatsächlich in der 7. Woche schwanger.
Ich habe von meiner Ärztin einen Flyer von einer Beratungsstelle bekommen, wo ich morgen früh direkt anrufen werde.
Allerdings meinte sie dann zu mir, dass ich nach dem Erhalt des Beratungsscheins nochmal einen Termin in ihrer Praxis machen soll... ich frage mich, wozu?
Sie hat mir nicht gesagt, dass sie den Abbruch vornehmen würde, deshalb weiss ich gar nicht, warum sie mich nach der Konfliktberatung nochmal sehen will (ich soll auch eine Urinprobe mitbringen 🤷♀️)... ist das denn so üblich oder brauche ich von ihr vielleicht noch eine Überweisung zum Abbruch?
Danke und liebe Grüße
Hallo, wenn deine FA den Abbruch nicht vornimmt, dann musst du nach der Beratung eigentlich nicht nochmal zu ihr, sondern du gehst mit dem Schein direkt zu einem, die/der dies durchführt. Du musst natürlich vorher einen Termin machen. Eine Liste von Ärzten erhältst du bei der Beratungseinrichtung. Nach dem Abbruch sollte man nochmal zur FA, im kontrollieren zu lassen, ob alles OK ist. Alles Gute für dich.
"gerade positiv getestet"
ich erinnere mich an den Tag, als ob es gestern war. Ich war damals auch genau 44 Jahre alt und hatte 3 Kinder zwischen 16 und 20 Jahren.
Mir ging es genau wie dir, dass ich zuerst an die Wechseljahre dachte, aber ein positiver Test lügt nicht, und das hatte mir kurz drauf auch mein Frauenarzt bestätigt.
An das Gefühlschaos kann ich mich noch genauso gut erinnern:
"Ich bin 64, wenn das Kind mal 20 ist, was sollen die Leute denken, wie sollen wir das schaffen, aber es ist ein Baby, das da in mir heranwächst... " Es kamen auch die Gefühle hoch, wie es ist, so ein kleines Würmchen im Arm zu halten und aufwachsen zu sehen, das erste mal "Mama" zu hören und die ersten Schritte zu sehen....
Von deinen Gefühlen schreibst du in deinem thread garnichts. Doch ganz sicher sind sie da, und auch wenn du sie hier nicht preisgeben willst ( das ist völlig ok! ), will ich dir Mut machen sie zuzulassen, mit jemandem darüber zu reden. Vielleicht ist das heute bei der Beratung möglich, es kann aber auch sein, dass du Angst hast, man will dich überreden das Kind zu bekommen, und dann willst du dich vielleicht noch mehr abgrenzen?
Ich hoffe mein Anliegen kommt richtig bei dir an. Kannst du es zulassen dir vorzustellen, wie es mit Kind gehen könnte? In einem Jahr, in fünf Jahren, in 20 Jahren?
Oder könnte es sein, dass du noch wie in einem Schockzustand bist und mit Augen zu da durchgehen willst, um nicht in Berührung zu kommen, mit den eigenen Gefühlen?
Du solltest mit Verstand UND Herz zu deiner Entscheidung stehen können, damit sie auch später noch tragfähig ist.
Das braucht Zeit, und die darfst du dir in jedem Fall geben.
In welcher Woche bist du denn? Wird es für dich knapp, wenn du z.B. nach Regensburg willst?
War noch was Unangenehmes für dich bei deinem zweiten Termin bei deiner Ärztin, wo du die Ärzteliste bekommen hast?
Du hast dich wohl gefühlt bei der Beratung, schreibst du. Wahrscheinlich hat dich die Beraterin verstanden und vielleicht auch in dem Sinn, dass sie selbst eine Abtreibung hatte (weil du "ehrlich" schreibst) und du gesehen hast, dass sie auch durchgekommen ist.
Deine vielen Herzen fallen mir auf: Bitte lieb sein zu mir!
Es ist schmerzlich für dich, auch wenn du das Kind nicht willst.
Der Abbruch für sich ist schwer. Und wohl auch deine Situation, wie sie ist - oder wie sie werden würde, wenn du das Kind bekommen wolltest.
Dennoch: dem ins Auge sehen, was du tust. Auch für den weiteren Weg.
Du willst das Kind nicht und hast deine Gründe, die dich beschweren und die einleuchten, wenn du sie erzählst.
Und dann tut es gut, wenn es dir nicht schwerer gemacht wird, als es eh schon ist.
Leicht gemacht bekommen von zuständigen Stellen kann auch heißen:
Mir wurde nur bestätigt: Klar, geht jetzt nicht, verstehe ich. - Das kann zu anderer Zeit weh tun.
Es kommt drauf an, was diese Entscheidung für dich als ganzer Mensch und für dein ganzes Leben bedeutet.
Ja, und was bzw. ob dir dieses Kind etwas bedeutet.
Es ist auch "lieb" und eine Hilfe, wenn jemand das mit dir ansieht.
Das ist auch Aufgabe einer Beratung.
Erfahrungen von Frauen, die gerade "durch" sind, helfen nur vordergründig bei dem Schmerz, der kommt oder kommen kann.
Dein "habekeinennamen" - kann es sein, du fühlst dich nicht du selbst seit dem Test?
Und kannst es keinem sagen? Das stelle ich mir auch schwer vor.
Sich selbst in so einer schwierigen Lage zurechtfinden, braucht Zeit.
Gib dir die Zeit, die Du brauchst. Das ist mein für dich!