Fändet ihr das theoretisch verwerflich?

Hallo miteinander,

ich bin nicht schwanger, aber ich hab mal über folgendes nachgedacht (ausgelöst durch eine fast-Verhütungspanne). Entschuldigt, wenn das eine blöde Frage ist oder hier nicht hinpasst.
Wegen einer Gerinnungsstörung müsste ich ab positivem Test Blutgerinner spritzen, da sonst die Schwangerschaft stark gefährdet wäre.

Wenn man in einer Situation schwanger werden würde, in der man sich kein Kind zu dem Zeitpunkt vorstellen könnte (jetzt zB ist mein erstes noch sehr jung), würdet ihr da "moralisch" das Nicht-Einnehmen der Medikamente einer Abtreibung gleichsetzen?

Nach dem Motto, wenn es wirklich bleiben soll, dann tut es das, und wenn nicht, hat man die SS wenigstens nicht aktiv beendet?

Mich würden Gedanken dazu interessieren.

LG

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Also für mich ganz klar ja.

Denn entweder ich möchte das Kind bekommen und tue alles dafür damit es gesund zur Welt kommen kann oder ich möchte es nicht und beende die Schwangerschaft.

Es wäre ja auch möglich, dass durch nicht Einnahme des Medikaments ,das ungeborene sich nicht richtig entwickelt,dennoch überlebensfähig zur Welt kommt.

Dann würde ich mir selbst Vorwürfe machen,das ich meinem Kind die Möglichkeit gesund auf die Welt zu kommen verwehrt habe.

Aber das ist nur meine Meinung, kein anprangern oder ähnliches also bitte nicht als solches aufnehmen 😅

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Mir fällt gerade auf, dass der Titel eigentlich Quark ist, weil er impliziert, dass das Beenden einer Schwangerschaft (aktiv oder in Kauf genommen) generell verwerflich wäre. So meine ich das nicht, sorry.

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Guten Abend
Hab gesehen, dass noch niemand geantwortet hat. Ist auch eine sehr heikle Frage, die bestimmt viele Emotionen berührt.
Deine Frage ist vielleicht vergleichbar mit der theoretischen Frage, ob es dasselbe ist, wenn man einem ertrinkenden Menschen den Rettungsring verwehrt oder ihn aktiv ertränkt.
Was sind denn deine Gedanken dazu? Ich stelle es mir sehr schwierig vor, wie es war, nun die Zeit abzuwarten bis du sicher warst, nicht schwanger zu sein und jetzt erleichtert zu sein. Wie geht es dir? Was sind deine Gedanken?

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Danke für deine Antwort!

Erleichtert war ich schon, aber an sich ist die Frage wirklich nur theoretisch durch die Aneinanderreihung von möglichen Szenarien und Gedanken entstanden.
Wenn ich schwanger geworden wäre, wäre es ein denkbar schlechter Zeitpunkt gewesen.
Abtreiben, das weiß ich, könnte ich persönlich nicht. Dann kam der Gedanke, ob ich in so einem Falle auf einen natürlichen Abgang hoffen würde. Davon hatte ich schon zwei und würde wohl einen weiteren überleben - aber würde ich ihn „unterstützen“? Ich bin zu dem Schluss gekommen dass ich auch das nicht könnte, und wohl ein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich mit Absicht einem Abgang nicht entgegengesteuert hätte.

Der Vergleich mit dem Ertrinkenden trifft es wohl ganz gut, nur dass der Ertrinkende es eventuell eben auch alleine schaffen würde. Wäre wohl sowas wie unterlassene Hilfeleistung 🤔

Wie gesagt, ich bin nicht in der Situation geendet, mir diese Fragen wirklich konkret zu stellen. In der Theorie wäre ich aber dabei gelandet, die Medikamente zu nehmen und mich mit der ungeplanten Situation abzufinden.

Mich hat die Frage aber irgendwie beschäftigt, deswegen wollte ich gern mal Gedanken dazu hören. Vielleicht auch völlige Zeitverschwendung, pardon!

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Hallo Gedankenexperiment,

Um den Vergleich von Forist*inTheoretisch nochmal aufzunehmen(mit dem Rettungsring):
da du eh nicht weißt ob nach GV die EZ (wenn überhaupt gesprungen) befruchtet worden ist und sich dann auch "natürlich" eingenistet hätte ist es, denke ich, eher so als würde man sich fragen ob man einen Rettungsring ins Meer werfen soll, weil vielleicht ein Ertrinkender vorbeikommen könnte.
Es ist m.M. nach seeeehr theoretisch... .

Ich befinde mich in Behandlung für einen unerfüllten Kinderwunsch, muss also auch nachhelfen. Das heißt aber nicht, dass all die Zyklen in denen ich nicht nachgeholfen habe einer Abtreibung gleich kommen würde. Man beendet ja nichts was schon begonnen hat, sondern das Beginnen wird verhindert.

LG
Cr

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Ich finde es gut, dass dich deine Erfahrung zum Nachdenken gebracht hat. Sehe es aber auch als eine Art unterlassene Hilfeleistung, wo man einen Schritt früher ansetzen könnte. Also, was kann ich aktiv tun, um gar nicht in die Situation zu kommen? Verhüten, kein Sex ohne Kondom, z.b.
auch bin ich nicht davon überzeugt, selbst wenn man die Medikamente einfach wegliesse, egal ob moralisch oder nicht, dass man das selbst ohne ein schlechtes Gefühl tun könnte. Von daher würde ich mich fragen, wieso man sich freiwillig dem aussetzen sollte und schauen, dass ich gut verhüte, solange ich nicht bereit für ein weiteres Kind bin.