Er will, ich nicht

Hallo ihr Lieben, ich muss mir ein bisschen was von der Seele schreiben und vielleicht hat ja die ein oder andere ein paar Erfahrungswerte für mich.

Ich bin schwanger und das ungeplant und sehr plötzlich. Als ich zur regulären Vorsorge bei meiner FA ging hab ich Null damit gerechnet. Zwar war meine Regel leicht verspätet, aber für mich war klar dass es an der Booster-Impfung liegen müsste, die ich zum Zeitpunkt des Eisprungs bekommen hatte. Dann dieser positive Test, eine totale Überraschung.

Zunächst nichtmal unangenehm, ich hab mich sehr weiblich und unfassbar fruchtbar gefühlt, außerdem war ich auch irgendwie glücklich, meinem Freund so eine Botschaft verkünden zu können, was ich dann natürlich auch tat, allerdings wurde mir von Minute zu Minute mulmiger bei der Sache und als ich es ihm sagte, schob ich auch gleich hinterher, dass ich nicht weiß ob ich das will.

Jetzt sind knapp fünf Wochen grübeln vergangen. Es geht mir körperlich beschissen, mir ist schlecht, ich habe drei Kilo abgenommen. (gleichzeitig bereits ein-zwei Cupgrösen zugenommen, Frage mich wo die herkommen, ich bin ohnehin gertenschlank?) und zusätzlich habe ich unsägliche Unterleibskrämpfe. Diese kenne ich schon von früher, ich habe vor meiner Regel starke PMS und leide dann unter Krampfartigen Unterleibsschmerzen die mich täglich und immer wieder für kurze Zeit ausknocken. Es hieß, mit einer Schwangerschaft würde das vergehen, leider hat die Schwangerschaft es aber lediglich verstärkt, so dass ich seit Beginn im Grunde täglich Krämpfe habe, gegen die ich nichts tun kann.

Inzwischen bin ich was das körperliche angeht komplett zermürbt und habe jegliches Vertrauen in mich verloren. Ich mag mich selbst nicht anschauen, ich mag auch nicht mehr berührt werden, sondern mich einfach nur verkriechen. Was ich natürlich nicht mache, ich gehe zum Sport, bewege mich viel und Versuche irgendwie klarzukommen, aber es fühlt sich wirklich alles einfach nur scheiße an.

Das ist das körperliche. Emotional bin ich in eine totale Abwehrhaltung geraten, kann mir überhaupt nicht mehr das Schöne am Elternsein vorstellen, sondern empfinde alles als große Last und fühle mich erdrückt von der Verantwortung (unter anderem, weil ich als derzeitige Alleinverdienerin finanziell natürlich die Hauptsäule bin). Mein Freund ist toll und wenn ich mir Kinder vorstellen kann dann wohl mit ihm. ABER ich dachte wir hätten mehr Zeit, er würde stabiler in seinem Leben werden und ich mich in ein, zwei Jahren beruflich auch guten Gewissens ein bisschen zurücknehmen können (ich leite ein IT-Team und bin einigermaßen erfolgreich - was mich total antreibt ind Happy macht).

Jetzt kommt es mir alles viel zu schnell und ich fühle mich komplett überrumpelt, von meinem Körper im Stich gelassen und all dem, was da kommt, nicht gewachsen. Ich weiß, dass ich leistungsfähig bin und es gewuppt kriegen kann, aber ich hab das Gefühl, dass ich emotional noch nicht in der Lage bin, mich wirklich einzulassen, für dieses Kind da zu sein und das nicht nur rein logistisch, sondern auch emotional. Grad hab ich das Gefühl, meine gesamte Identität geht verschütt.

So... Nun habe ich also für mich eigentlich entschieden, das Kind nicht zu bekommen. Für mich wäre das vollkommen in Ordnung, ich hab es hin und her gewälzt und glaube, ich brauche einfach noch Zeit.

Allerdings, und jetzt kommt das eigentliche Problem:
Während ich mich seit Wochen quäle und mich immer mehr von dem Kind verabschiede, hat mein Freund so etwas wie "Nähe" aufgebaut. Er freut sich, er will das Kind, er sagt er wünscht es sich sehr.

Das ist einerseits ganz wunderbar, ich freue mich, dass er mich so liebt und sich wirklich ein Kind mit mir wünscht.

Aber: ich kann's nicht. Ich kann's nicht leisten im Moment, und ich kann es auch nicht ihm zuliebe tun.

Jetzt Frage ich mich, was soll ich tun? Wir haben schon viel gesprochen und kommen einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Klar, er weiß, dass die Entscheidung am Ende meine ist und er nicht viel tun kann. Aber es ist klar: er wird enttäuscht sein und unglaublich verletzt. Für ihn bedeutet die Abtreibung ein schmerzlicher Verlust, während sie für mich Freiheit bedeutet.

Wie kann ich ihm diesen Verlust erträglicher machen? Wie kann ich ihn auffangen, ohne mich selbst dabei zu verlieren?

Ich möchte dieses Kind nicht bekommen, das steht fest. Jetzt Grade bin ich aber in so einem Wartemodus, in der Hoffnung dass sich vielleicht doch noch das große Wollen einstellt. Aber Fakt ist: kommende Woche habe einen Termin für den Abbruch. Mein Freund weiß noch nichts davon, dass es so konkret ist, aber so langsam geht mir ja auch die Zeit aus (10SSW). Von daher muss es jetzt passieren und ich frag mich: wie kann ich ihm das nur beibringen?

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Hallo,

bitte nimms mir nicht übel dass ich dir nur kurz und knapp antworte, denn ich bin aktuell sehr belastet

Ich war in der selben Situation, habe auch geschwankt, mich körperlich eingeengt gefühlt und fast eine art bedroht von der Schwangerschaft. Und wollte sie einfach loswerden.

Ich hatte einen Abbruch und ein halbes jahr später geht es mir damit extrem schlecht und ich bereue die Entscheidung sehr. Ich habe also auch sehr nach diesem Gefühl in mir entschieden.

Bitte geh ganz doll in dich und hinterfrage, was es genau für ein Gefühl ist. Hast du Angst? Wie steht es um dein Bild von der Mutter Rolle und deine Vorstellung von dir als Mutter? Solltest du dir noch ein bisschen unsicher sein, hol dir unbedingt Hilfe und sprich in Ruhe darüber.

Denn ich dachte auch, dass man das einfach macht und dann gut wegsteckt, aber ich kann dir sagen dass es nicht so ist. Jetzt machst du dir noch Sorgen wie es deinem Partner geht aber glaube mir bitte, dass es für dich auch eine harte Zeit wird. Auch wenn du dich dagegen entscheidest.

Natürlich spricht nichts gegen deine Entscheidung, aber geh vielleicht noch mal zu einer Beratungsstelle oder mach eine andere Gesprächsmöglichkeit. Ich sage das wirklich von Herzen, weil ich mich in deinem Text so wieder gefunden habe.

Ich habe einiges sehr spät erfahren, und hätte mich viel besser emotional beraten lassen sollen. Zum Beispiel ist es ja auch so, dass selbst Frauen die schwanger werden wollen durch diesen Konflikt gehen und sich plötzlich unsicher sind. Also ich hoffe das du es dir zu Herzen nimmst und noch mal genaustens deine Gründe hinterfragst


Ich wünsche dir alles Liebe und dass du dich für dich ganz persönlich richtig entscheidest.

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Guten Morgen,

Ich hab zwar nicht das gleiche wie du aber vll hilft es dir etwas mit Emotionen umzugehen.

Wir hatten jaaaahrelang kinderwunsch und es wollte nicht klappen.
Hatte damit wirklich abgeschlossen. Beförderung angenommen und mein "neues" Leben ohne Kinder geplant. Der Plan war richtig klasse und ich hatte El nie den "Zwang" ein Kind zu bekommen. Und im Sommer 20 - Zack schwanger.

Beim test war ich etwas neben der Spur und enttäuscht aber auch Freude war da.
Ca in der 6 Woche hab ichs erfahren, in der 7 Woche war ich das erste Mal beim Arzt. Und diesen "wow" Gefühl war nicht da.

Meine brüste waren am explodieren, ich war niiie in meinem Leben so eifersüchtig (bin kein eifersüchtig er Mensch) meine Welt war eigentlich am kaputt gehen obwohl wir uns davor immer Kinder gewünscht haben. Meine Launen unaushaltbar. Man brauchte mich nur schief ansehen und ich konnte heulen (toll wenn man eine leitende Position hat)

Und ich wünschte mir das es von selber abgeht weil ich kann dem Kind nicht das geben was es braucht - eine Liebende Mama "weil das Kind nun mein neues Leben zerstört"

In der ganzen ss war es. "ja, es ust da kjann man nix machen. Diese Mama gefühlen kamen erst mit der Zeit.

Und soll ich dir was sagen?
Der" allesaufdenkopfsteller" ist nun inzwischen 8 Monate und das beste was mir in meinen 35 jahren Lebenserfahrung passieren hat können. So einen abgrundtief liebe und Vertrautheit hatte ich bei niemanden.

Wichtig ist das du dich gaaanz tief in dich hineinhört.
Du musst auch auf die aufpassen nicht nur auf deinen freund
Besteht vll die Möglichkeit das dein Mann beim Kind bleibt?

Ich würde zu einer beratsstelle gehen, die können dir alles genau sagen und vll ist dann doch ein richtiger Weg.
Aber wenn du absolut meinst du kannst dann kein Kind "gebrauchen". Da hör besser auf dich.
Es mag egoistisch sein. Aber du musst ein Leben lang darunter leiden, wenn du für dich eine falsche Entscheidung triffst, dein Mann wird es bestimmt schneller verkraften.

So und nun sry das es soo lange wurde

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Hallo Northe,
wie geht’s dir heute – mit dem, was du aufgeschrieben hast? Das Aufschreiben hilft klären und für dich ist es vielleicht das erste Mal, dass du dich so offen dazu äußerst, wie es dir geht. Oder hast du sonst mit jemandem darüber gesprochen – einer Freundin oder deiner Mutter? Wie geht es dir mit den Antworten? Mit dem, was du sonst hier im Forum liest? Du machst es dir jedenfalls nicht leicht und möchtest deinem Freund nicht weh tun. Zusammen mit den körperlichen Beschwerden kostet dich das Hin-und Hergerissensein natürlich viel Kraft.
Wann ist der geplante Termin nächste Woche zum Abbruch? Gleichzeitig wartest du in der Hoffnung, dass sich das große Wollen doch noch einstellt. Du bist wirklich ehrlich mit dir selbst, das finde ich stark!

Ich kann mir vorstellen, dass du es im Beruf gewöhnt bist, dass du klare Ansagen machst, den Überblick behältst oder neue Programme entwickelst oder zum Laufen bringst oder anderen dazu hilfst, den Überblick wieder zu gewinnen. Die IT-Leute sind ja oft die Retter in der Not – wenn gar nicht mehr geht, ruft man sie an ;-) Dein Beruf macht sicher einiges deiner Identität aus. Zum Sport gehst du, obwohl du dich grade am liebsten nur verkriechen möchtest. Bist du insgesamt sehr diszipliniert und packst die Dinge an?! Oder würdest du dich beschreiben, was zu dir gehört? Was deine Freunde über dich sagen? Was ist dir wichtig für dein Leben?

Jetzt wurdest du schwanger und ein kleiner „alles-auf-den-Kopf-Steller“, wie es eine Userin genannt hat, hat dein bisheriges Leben wirklich komplett auf den Kopf gestellt. Was dich bisher ausgemacht hat, deine Identität, ist unter den Beschwerden und dem Zustand der Schwangerschaft verschüttet. Nichts funktioniert mehr so, wie du es vorher gemacht hast. Ich verstehe gut, dass du es kaum aushalten und innerlich auf die Reihe bekommen kannst #liebdrueck
Du hast es bestimmt selbst auch schon gelesen, dass eine Ursache für diesen Zustand die hormonelle Umstellung zu Beginn der Schwangerschaft ist. Sie kann einen komplett aus der Spur bringen. Das wird oft unterschätzt. Dir ist übel und auch das nimmt einen als ganzer Mensch mit und man will nur, dass es wieder besser wird, oder? Dazu noch die Krämpfe. Das auszuhalten ist wirklich schwer. Deine Brüste werden viel mehr durchblutet als vorher und die BH’s passen nicht mehr.
Könnte es sein, dass du bisher die Dinge, dein Leben durch Leistung in den Griff bekommen hast? Das ist ja an sich gut. Nur wie es jetzt mit der Schwangerschaft ist, das bist du so gar nicht gewöhnt. Dass dir die Dinge aus der Hand genommen werden, dass du sie geschehen lässt und sie aushältst, ohne dass du schon ein Ergebnis oder ein Ziel vor Augen hättest?!
Deine Freiheit ist dir wichtig. Wofür möchtest du deine Freiheit haben? Was möchtest du gerne frei ausleben und was davon stellst du dir vor, dass du es mit Kind nicht mehr leben kannst? Wie alt bist du? Haben andere Paar in eurem Freundeskreis schon Kinder oder wie erlebst du sonst Mütter oder Eltern in deinem Umfeld? Es gibt so unterschiedliche Konzepte, wie man Eltern ist. Wenn du über die Schwangerschaft hinausblicken würdest, wie würdest du es dir als die Person, die du bist, mit dem Kind wünschen? Wenn du einfach mal losträumst....

Dein Freund arbeitet grade nicht und du erhoffst dir, dass er stabiler wird. Ohne den Grund zu kennen, warum das so ist - es könnte sein, dass die Aussicht, dass er Vater wird, ein guter Grund dafür sein könnte, dass dadurch innerlich fester wird und in mehr Verantwortung wachsen kann. Was meinst du? Was findest du sonst noch an ihm toll?
Jetzt habe ich viel geschrieben und gefragt. Nimm‘ es für dich und spüre, was dich davon anspricht und schreib‘ wieder, wenn du magst. Ich finde es mutig, wie ehrlich du dich hier zeigst. Das gehört wahrscheinlich auch zu deinen Eigenschaften, dass du gerade heraus sprichst und zu dir stehst #pro
Liebe Grüße von Britta!

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Liebe Northe,
gut, dass du schreibst! Haben dich die Beiträge hier schon ein bisschen weitergebracht?
Ich glaube, du hast sonst mit gar niemandem geredet bisher? Grade der Austausch mit Frauen, die Kinder haben (eigene Mutter, Schwester, Freundinnen ...) ist so wichtig, um zu verstehen, was mit einem geschieht.
Natürlich geschieht etwas mit dir, was du nicht kontrollieren kannst – und doch hast du immer noch viel im Griff, kannst immerhin Sport treiben und liegst nicht völlig flach (was es auch geben kann am Beginn einer Schwangerschaft).
Was dir jetzt so schwer fällt, ist auch ein Teil von dir selbst – weiblich und fruchtbar – , den du bisher einfach nicht so kanntest.
Daher: vielleicht tut dir gut zu hören, dass und wie andere diese Umstellung, diesen Kontrollverlust erlebt haben.
Es hat nämlich auch diese besondere und sehr schöne Seite, wie du sie ganz am Anfang kurz gespürt hast.
Die hormonelle Umstellung ist nicht ohne. Von Frau zu Frau und von Schwangerschaft zu Schwangerschaft kann sie sehr verschieden ausfallen. Das mittlere Drittel der Schwangerschaft (bevor der beschwerliche Teil dann kommt), ist für viele Frauen von starker Energie geprägt. Daneben ist einfach Manches auszuhalten, denn es geschieht ja wirklich etwas ganz Besonderes in einem. Schwangerschaft ist eine andere Art von "Leistung". Und das Ergebnis ist mit nichts auf der Welt sonst vergleichbar. Auch für dich hat deine Mutter diese "Leistung" erbracht. Und dein Liebster freut sich, dass du das gemeinsame Kind trägst. Er kann ohne dich nicht Vater sein. Es könnte auch für dich leichter sein, wenn er wüsste, wie es dir im Innersten geht und was du jetzt wirklich brauchst. Denn für dich ist es hart und du bist ganz alleine geblieben mit deinen Gedanken. Dann ist es wirklich schwer.
Halte dir auch vor Augen:
Jedes Ziel, das du bisher in deinem Leben ins Auge gefasst hast und schließlich auch erreicht hast, hat dich sicher auch Schritte gekostet, die dir schwergefallen sind.

Einige Fragen finde ich wichtig:
Was ist beim Verkünden von Minute zu Minute zwischen dir und deinem Freund geschehen?
Wie hat deine Ärztin bzw. die Beratung mit dir über deine Gefühle gesprochen?
Wie würde es nach einer Abtreibung für dich und euch beide weitergehen?
Was gibt dir die Sicherheit, dass du dich frei fühlen wirst?

Und noch direkt auf einige deiner Sätze:

"Wie kann ich ihm diesen Verlust erträglicher machen? Wie kann ich ihn auffangen, ohne mich selbst dabei zu verlieren?" – Ich kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt gehen soll. Diese Gedanken wirken sehr einsam.

Ich kann dir nur sagen: sprich offen mit deinem Freund. Worüber redet ihr bisher, dass er nicht ahnt, wie entschlossen du bist? Was wäre ein gemeinsamer Nenner, den ihr doch sucht?

"Aber: ich kann's nicht. Ich kann's nicht leisten im Moment, und ich kann es auch nicht ihm zuliebe tun."

Du hast fünf Wochen schon geschafft. Und zwar fünf Wochen der schwierigen Phase! In der du dich zusätzlich gequält hast und dich mit Abschied vom Kind befasst hast. Das ist eine seelische Höchstanforderung!! Schwieriger kann es nicht mehr werden.

"Das ist einerseits ganz wunderbar, ich freue mich, dass er mich so liebt und sich wirklich ein Kind mit mir wünscht."

Liebe Northe,
diese Freude, in der sich seine Liebe zu dir ausdrückt, ist durchaus sein Beitrag, seine Leistung. Ein Kind bekommen ist im besten Fall was für zwei, die sich eben lieben. Jeder trägt bei, was er jeweils kann. Von seiner Seite die Würdigung für Deine Mühen. Hoffentlich! Das ist sehr wichtig! Daher solltest du mit ihm offen sprechen, auch was dir von seiner Seite gut tut. Z.B. noch nicht zuuu viel Freude auf´s Kind im Moment, eher Fürsorge und Verständnis dir gegenüber. - Gemeinsam schafft man die unterschiedlichsten Eltern-Zeiten. Und kommt jeweils an Grenzen. So ist das Leben.
Ich kann nur hoffen, dass du dich dem kurzen schönen Gefühl des Anfangs anvertraust. Dass du dich der Liebe und Freude deines Freundes anvertraust. Dich der Natur anvertraust, die ein gesundes Kind in dir entstehen und wachsen lässt.

Vielleicht kommt dein Freund gerade dadurch beruflich in die Gänge oder er hält dir den Rücken frei für deine Karriere und kümmert sich mehr um das Kind. Auch das liegt in euren vier Händen.

"Grade bin ich aber in so einem Wartemodus, in der Hoffnung dass sich vielleicht doch noch das große Wollen einstellt."
"Guter Hoffnung" hat man früher gesagt, wenn eine Frau schwanger war. Ja, auch hoffen, dass man selbst mitkommt. Dass man will. Es ist ja ein fremder kleiner Mensch. Das ist schwer, sich drauf einzustellen. Dazu darf man sich verkriechen und auch mal sich selbst nicht verstehen und die Liebsten um Verständnis bitten.

Schreib wieder, wenn es dir guttut! Oder einfach, wie es dir geht. Es gibt glaub nichts, was eine andere Frau nicht verstehen könnte.
Liebe Grüße von Kyra

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Wie auch immer du dich entscheidest: willst du nur jetzt kein Kind oder generell?
Weil deine Symptome sind oft sehr schwangerschaftstypisch und daher beineiner späteren Schwangerschaft wieder da.
Auch deine negativen Gefühle hast du eventuell nicht "wirklich" sondern hormonbedingt.
Und bei körperlichen Leiden sind die meines Wissens oft NACH der Schwangerschaft besser und nicht währenddessen.
Ein Abruch kann unter Umständen die Beziehung zerstören. Natürlich musst du mein Kind bekommen, wenn du es nicht möchtest, aber ich würde darüber nochmals nachdenken.

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Ich finde ja, dass deine Gefühle vollkommen normal sind. Wenn es nicht geplant war, ist man doch immer überrumpelt und bekommt Angst.
Eine Beratungsstelle würde ich empfehlen. Die sind immer ganz toll, um das Dickicht zu Lichten.
Und dann würde ich schauen, was du selbst tun kannst, um dich freier zu fühlen. Auch mit Kind. Was macht dieses Gefühl?
Ihr könntet ja z.b. verabreden, wie dein Freund mehr finanzielle Verantwortung übernimmt. Oder du könntest auch nach dem Mutterschutz wieder arbeiten, wenn es dich glücklich macht. Du musst nicht die Art Mutter sein, die zu Hause bleibt. Du kannst auch die Art Mutter sein, die du sein willst. Dein Freund könnte sich um das Kind kümmern und du dich beruflich entfalten. Es gibt so viele Möglichkeiten. Da müsstest du für dich herausfinden, was das lösen könnte. Eine Abtreibung scheint da immer eine schnelle Lösung zu sein in der Angst, das ist eine Ausnahmesituation für den Körper, aber ich kenne auch viele Frauen, die danach sehr mit psychischen Folgen zu kämpfen haben. Das geht nicht spurlos vorbei, auch wenn es die richtige Entscheidung war.
Lass dir Zeit, um die für dich und euch richtige Entscheidung zu treffen.

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Hey ihr Lieben, entschuldigt bitte, dass ich mich bisher noch nicht wieder zurück gemeldet habe. Ich weiß Eure Antworten hier sehr zu schätzen und wollte schon vor ein paar Tagen antworten, habe dann aber einfach nichts vernünftiges schreiben können. Ich musste einfach für mich sein.

Inzwischen habe ich einen Abbruch vornehmen lassen. Es war schwierig bis zur letzten Minute, ich habe wirklich furchtbar mit mir gerungen und wir haben noch so so so viel miteinander gesprochen. Aber am Ende blieb das Gefühl von "ich will nicht" oder "ich kann nicht", ich weiß gar nicht mehr, was es am Ende war.

Ich hoffe, es ist ok, wenn ich hier nicht weiter darauf eingehe. Ich muss das Ganze jetzt erstmal für mich verarbeiten und auch mit meinem Freund einen Neuanfang starten.

DANKE auf jeden Fall noch einmal für Eure warmen Worte und das Verständnis.

Wünsche Euch allen alles Gute.

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Hallo liebe Northe,
du darfst es so halten, wie du es für dich gut befindest - du hast es dir nicht leicht gemacht. Alles Liebe jetzt für dich #liebdrueck Lass dir Zeit zum Verarbeiten und suche dir auch Hilfe dazu, wenn du sie brauchst.
Alles erdenklich Gute für deine Zukunft!