Hallo, ich bin ungeplant schwanger. Es ist in 38 Lebensjahren mein erstes Mal überhaupt schwanger zu sein. Ich habe mich dafür entschieden die Schwangerschaft zu beenden. Bin in der 5. Woche.
Jetzt hab ich, da der Entschluss nicht direkt am Anfang feststand, schon meinem Chef und meinem Freund davon erzählt.
Ich weiß, es ist schrecklich aber ich möchte den Abbruch als Fehlgeburt ausgeben. Hat noch jemand Erfahrung damit oder kennt jemanden, der jemanden kennt?
Und bitte keine Verurteilung oder Ideologien. Ich habe mich so entschieden und das sollte akzeptiert werden. Suche ausschließlich Erfahrungen!!
Ungewollt schwanger - Abtreibung verheimlichen
Hallo du!
Tut mir leid, dass du in diese Situation gekommen musstest.
Du bist ja noch ganz frisch schwanger. Also dass du es deinem Freund schon erzählt hast ok, aber wie schnell nach dem Test hast du es deinem Chef denn erzählt? Jast du es erzählt, weil du es erst behalten wolltest bzw. dir ein Abbruch nicht in den Sinn kam? Wie hat dein Freund reagiert - möchte er ein Kind und denkt er, du möchtest es? Ich frage nur interessehalber 😊 UND auch deshalb, um dir bestmöglich Antworten zu können. Denn eins kann ich dir sagen, es ist wirklich eine harte Gangart die man da fährt und damit muss man leben. Ich meine nicht allein den Abbruch ich meine die Story die man auftischt. Aber um erstmal kurz und knapp auf deine Frage zu antworten, ich hatte einen Abbruch und habe ihn als Fehlgeburt "getarnt"
Dieses Vorgehen habe ich sogar bei dem Beratungsgespräch, mit der der Dame von donum vitae besprochen. Und es war nicht das erste Mal, dass sie sowas hörte. Seltener aber kommt vor.
Frag mich gerne wenn du was wissen willst
Vielen Dank für deine Antwort! Zu deiner Frage: ich hab es meinem Chef erzählt, weil demnächst eine Dienstreise ins Ausland stattfindet bei der ich körperlich stark gefordert werden würde und auch sonst oft schwere Kisten schleppen muss. Darien Entscheidung nicht vom ersten Moment an sicher war, wollte ich zunächst im besten Interesse des Babys handeln. Mein Freund und ich kennen uns erst seit ein paar Monaten und er sagt zwar er freut sich, allerdings glaube ich, dass er das nur als sehr gläubiger Christ sagt. Er hat schon einen 14 jährigen Sohn und hat wahnsinnige Angst, vor seiner Reaktion. Mal ganz davon abgesehen, dass er so träge ist und Lungenprobleme zusammen mit Schlaf-Apnoe hat und sich aber einfach nicht darum kümmert, zu einem Arzt zu gehen und an seiner Gesundheit zu arbeiten. Das alles bestärkte mich in dem Entschluss, es nicht behalten zu wollen, mal ganz davon abgesehen, dass ich es schlicht nicht möchte und nur Gedanke es nicht auszutragen, mich nicht total stresst sondern eher beruhigt.
Kannst du mir mehr davon erzählen, wie du es verheimlicht hast? Hattest du Angst, dass es jemand raus bekommt? Gerne auch per PN wenn dir das lieber ist.
Viele Grüße
Also du scheinst dir sicher zu sein, dass du den Abbruch möchtest und das ist erst mal die Hauptsache an der ganzen Sache.
Hast du dir denn Gedanken darüber gemacht ob du nicht vielleicht ganz offen mit deinem Partner reden möchtest?
Aber gut, zur Frage.
Bei mir war so. Ich wurde ungeplant schwanger. Ich habe Kinder aus erster Ehe. Kinderwunsch war abgeschlossen. Nun in der neuen Beziehung ist es so, dass mein Partner (Kinderlos) und ich, irgendwann mal darüber nachdenken wollten. Ich wurde schwanger. Er freute sich riesig und erzählte es überall rum, ohne mich zu fragen und mich davon in Kenntnis zu setzen. Ich bekam einfach plötzlich Glückwünsche zur Schwangerschaft. Obwohl ich sagte, dass ich angst habe und es so ja gar nicht geplant war, sagte er nur, so ein quatsch das wird schön. Ich wurde immer depressiver und wusste, ich will das so nicht. Aber ich konnte nun nicht mehr abtreiben ohne das es die halbe Familie und Freunde wissen würden. Ich kam damit nicht klar. Also kam sehr plötzlich die Idee, einen Abbruch als Fehlgeburt zu deklarieren. Blöderweise war es zu spät für einen medikamentösen Abbruch. Hier war mein Plan zum Arzt zu gehen, die Tabletten zu nehmen und die Blutung abzuwarten. Dann hätte ich ihm gesagt, ich war beim Arzt, da ich Blutungen bekam und habe dort die Diagnose Fehlgeburt bekommen. Nun war aber klar, ich muss zum operativen Abbruch. Es war Zufall, dass er an meinem Termin ein paar tage geschäftlich unterwegs war. Somit sagte ich ihm am Telefon, dass ich eine Fehlgeburt hatte und ambulant zur Ausschabung musste. Weshalb ich dann noch einige Tage zu hause liegen musste. Er hat es mir so abgekauft.
Ich habe alles im Hintergrund geregelt. Die Termine, das Gespräch, einfach alles. Ich war in meinem Film und dachte nur an meine Selbstführsorge, sah keinen anderen Ausweg. Ich wollte nicht die Frau sein, die ein Kind abgetrieben hat über das sich alle freuen. Aber ich konnte nicht anders, als an mich denken. Ich dachte, und so wäre es ganz sicher gewesen, dass die Beziehung sofort zu ende gewesen wäre wenn ich ihm gesagt hätte, dass ich abtreiben werde.
Mir geht es jetzt 2 Monate danach den Umständen entsprechend. Es war die richtige Entscheidung abzubrechen. Aber ich fühle mich wie der schlechteste Mensch. Eine Verräterin, einfach eiskalt!
Bei dir wissen es zum Glück nicht viele. Aber von deinem Chef wirst du sicher ein kurzes "tut mir leid was passiert ist" hören.
Aber du wirst damit umgehen müssen, dass dein Freund vielleicht traurig ist. Dass er sich um dich kümmern wird, und so weiter. Das alles musst du tragen. Mit dem Geheimnis leben und es aushalten können.
Bei mir hat sich im Umfeld zum Glück alles schnell gelegt. Mein Partner ist gut damit zurecht gekommen. Er sagte sogar neulich zu einem Freund "uns geht es richtig gut,wir können uns nicht beklagen". Es hätte auch anders kommen können. Ich muss damit leben. Und die mitfühlenden Worte waren wie Schläge ins Gesicht. Das habe ich wohl verdient . Es ist nicht einfach. Und es tut mir leid für die ganzen Frauen, die tatsächlich eine Fehlgeburt erleben und zutiefst traurig darüber sind. Dass man so etwas vorschiebt um sich selbst vor etwas unangenehmen zu drücken (nämlich zum Abbruch zu stehen), finde ich im Nachhinein ganz schön makaber.
Ich komme nur deshalb nach und nach damit klar, weil ich mir immer wieder sage, dass ich in einer wirklich depressiven Phase war (ich wurde schon vorher deshalb behandelt) und ich das ganze als eine Art Selbstschutz tun "musste". Anders wäre ich nicht daraus gekommen.
Du musst auf jeden Fall gut auf dich aufpassen und zu dir selbst stehen. Wenn du keine andere Lösung siehst, mach es so. Bleib bei dir und sorge danach gut für dich. Du wirst dir selbst gegenüber immer zu dieser Entscheidung und dieser Lüge stehen müssen. Sei dir dessen bewusst.
Ich würde es auch so machen.
Sagen es sei eine FG gewesen. Einfach um deine Seele zu schützen.
So erhälst du keine Fragen. Das Leben läuft schnell weiter und Männer wissen meist eh nichts darauf zu sagen ausser " das tut mir leid" unf es darf einen auch leid tun. Man entscheidet ja nicht aus Fröhlichkeit heraus.
Hi,
ich war mit 30 Jahren ungeplant schwanger geworden. Den Freund hatte ich knapp 2 Jahre, er war 6 Jahre älter als ich. Aaber, ich seine 1. Freundin. Ich habe ihn wirklich entjungfert...................er kann sehr sehr gut mit Kindern. Aber als der Test dann positiv war, war er nur noch ein heulendes Elend.
Wir haben es wirklich niemanden erzählt. Ich hatte Donnerstag den Termin zum Abbruch, Freitag schon Überstunden Frei eingereicht, und Montags wieder ganz normal auf der Arbeit.
Auch jetzt 20 Jahre später, bereue ich es nicht. Das war genau richtig zu diesem Zeitpunkt.
Alles alles Gute
Hallo
Ich habe den Eindruck das deine Entscheidung steht und ich kann auch verstehen dass du nicht sagen möchtest das es ein Abbruch war.
Ich hatte eine MA in der 10ssw, deswegen kann ich dir etwas dazu sagen. Da du ja noch sehr früh bist, kannst du medikamentös abbrechen. Hättest du einen Abort, könntest du die Fehlgeburt mit Medikamenten einleiten. Wäre ich also an deiner Stelle würde ich sagen das es sich nicht weiter entwickelt hat und du deswegen die Tabletten nehmen musst um die eigentliche Fehlgeburt zu beschleunigen. Dann sparst du dir zumindest schon mal das du eine Blutung vorspielen musst.
Es kann sein dass der Abbruch in deinen Unterlagen vermerkt wird, darauf würde ich achten. Es kann ja immer mal sein, dass dein Partner die über Umwege zu sehen bekommt. Im Krankenhaus oder so.
Deinem Chef würde ich einfach nur mitteilen das die Schwangerschaft nicht mehr besteht, er wird sich dann seinen Teil selber denken, im Sinne einer Fehlgeburt.
Ich denke, es wird kein leichter Weg für dich werden und vielleicht wäre es gut mit jemandem darüber zu reden, eine enge Freundin, deine Mutter oder so. Ich wünsche dir alles Gute.
Danke für deine Antwort. Meine Entscheidung steht tatsächlich fest. Allerdings habe ich mich für eine Aussaugung entschieden. Meine Freundin wird zum Glück für mich da sein. Sie ist die einzige, die die Wahrheit kennt. Ob es mein Freund danach herausfindet ist unwahrscheinlich. Ich denke mal, nach den Gesprächen, die wir hatten, werden wir beide die Beziehung beenden.
Liebe Biuskit,
ich hoffe, dich hat meine letzte Nachricht nicht so schwer getroffen, wie es die Nachschreiberin nach mir empfunden hat.
Wenn du daran denkst, die Beziehung zu beenden, ist es vielleicht das, was noch vor der Schwangerschaft lag. Und jetzt deutlich zutage kam.
Also nicht etwas, was an dir nicht o.k. wäre, sondern dass du an seiner Reaktion auf die Schwangerschaft gemerkt hast, dass es sowieso nicht wirklich gut geht mit euch beiden.
Ich dachte zunächst, dass ihr zusammenbleiben wollt und dann wäre es nochmal schwieriger, nicht offen zu sein.
Immerhin hast du jemand, mit dem du offen bist. Also deine Freundin eben.
Viel Kraft für dich!
Kyra
Liebe Biskuit,
Es tut mir leid, dass du in einer für dich so schwierigen Situation bist. Es steht mir nicht zu deine Entscheidung zu bewerten.
Nur ein gedanke: wie sieht es bei dir grundsätzlich mit kinderwunsch aus? Du bist 38... vielleicht ist das deine einzige Chance auf ein Baby.
Alles Gute für dich
bei mir war es eine ähnliche Situation:
schwanger (Wunschkind), aber genetische Untersuchung ergab: Trisomie 21.
Mein Mann und ich haben lange diskutiert, aber uns dann für den Abbruch entschieden. Dieser endete dann in der 17. SSW mit einer stillen Geburt.
Ich habe manchen/ wenigen Personen die komplette Geschichte erzählt.
Anderen, z.B. meinem Chef oder Bekannten, habe ich nur erzählt, dass es eine stille Geburt war. Es kann ja (leider) auch in späteren SSWs noch was passieren. Die Chefs (vor allem wenn es Männer sind), sind da oft eh nur oberflächlich interessiert und fragen dann eh nicht nach Details. Mein Chef hat mir sein Bedauern ausgedrückt, wollte aber keine Details wissen.
Ich habe/ hatte auch die Angst, dass ich für diese Entscheidung von manchen Menschen verurteilt werden könnte. Deshalb habe ich aus Selbstschutz nicht allen alles erzählt. Das ist mein und auch dein gutes Recht.
Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn Du es für Dich behälst.
Ich denke, es kann Dir gut tun, wenn Du jemanden zum sprechen hast - Deine beste Freundin hattest Du erwähnt. Sie kann Dich ins Krankenhaus begleiten, also hinbringen und hinterher wieder abholen. Wenn Du eine Ausschabung hast, wäre es eh gut, wenn Dich jemand mit dem Auto abholt und heimbringt und sich noch ein paar Stunden um Dich kümmert. Das kann dann ja Deine Freundin machen.
Ich wünsche Dir alles Gute!