Ich will mein Kind nicht.

Hallo,

Ich bin in der 22 SSW und alleinerziehend.
Jedoch werd ich mit jeden Tag der SS unglücklicher. Inzwischen hab ich die Gedanken dass ich das Kind gar nicht will. Ich hab zwar Schuldgefühle für diese Gedanken aber er geht nicht weg. Ich kann auch das Thema Schwangerschaft und alles drum herum nicht mehr hören und will mich nicht damit beschäftigen weil ich nur noch gereizter dadurch werde. Ich bin quasi nur schwanger weil sich mein ganzes Umfeld auf das Kind freut. Ich nicht. Ich will nicht schwanger sein.
Ich habe schon an Adoption gedacht, weiß aber dass keine damit einverstanden wäre. Und jeder das Kind will nur halt ich nicht.
Ich hab versucht eine Bindung aufzubauen, mich irgendwie drauf zu freuen aber es klappt nicht und wird immer schlimmer von Tag zu Tag. ich weiß auch dass das Kleine nichts dafür kann aber ich kann mich nicht dazu überwinden irgendwelche Gefühle aufzubauen.
Durch das ganze werden auch meine Depressionen die ich früher hatte wieder sehr schlimm und ich werd immer antriebsloser und kann mich zu nichts mehr motivieren. Anfangs musste ich viel weinen, inzwischen fühle ich einfach nichts mehr.

Ich hoffe ich werde nicht dafür gesteinigt. Ich weiß dass das Ungeborene nichts dafür kann aber ich kann doch auch nichts für meine Gefühle.

Ich musste es mir mal von der Seele reden, weil ich weiß ich meinem Umfeld werde ich dafür verurteilt weil jeder schon Pläne für das Kind macht.

1

Hallo,

das tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Es ist möglich, dass deine fehlenden Gefühle auf die Depression zurückzuführen sind. Bist du in psychiatrischer Behandlung? Ich würde das auf jeden Fall angehen.

War das Kind geplant? Hast du schon ein Kind? Weil du schreibst, du bist alleinerziehend. Oder meinst du, du wirst es nach der Geburt sein? Was ist mit dem Vater?

2

Ich war im Behandlung, aber dadurch das es besser geworden ist, bin ich aktuell nicht mehr. Durch die ganzen Umstände habe ich das Gefühl sie kommen zurück und ich werd mich deswegen auch wieder in Behandlung geben.

Das Kind war nicht geplant und es wäre auch das erste. Also in Zukunft alleinerziehend.
Von dem Erzeuger habe ich mich vor 2 Monaten getrennt, da er in Allen Lebensbereichen gelogen hat. Also was seinen Job, Finanzen, teilweise sogar wegen seiner Familie und so weiter angeht. Ihm ist also nicht zu trauen ob seine Worte überhaupt stimmen.

7

Hallo du Liebe,
ich kann das schon verstehen, dass sich die Trennung und all die damit verbundenen Enttäuschungen so auf deine Seelenlage auswirken, dass du dein Kind schwer annehmen kannst. Und dass alte Gefühle wieder kommen. Das ist ja teilweise so, dass es ein Auslöser eine Depression wieder aktiviert. Und dir wurde schon einmal geholfen.
Das ist gut, wenn du die Behandlung wieder aufnimmst.
Das ist ja jederzeit möglich. Wenn es einem besser geht, braucht man es nicht, wenn es wieder schlechter geht, kann man wieder anknüpfen. Wie gut, dass du gute Erfahrungen gemacht hast und weißt, was dir wie hilft und jetzt auch weißt, an wen du dich wieder wenden kannst. Hoffentlich ist was frei für dich! Das ist ja eher die Hürde.

Dass sich alle freuen und wohl keiner Verständnis für deine Not hat, macht es dir halt auch schwer! Das müsste nicht sein, finde ich. Wenn man dir mehr zuhören würde .... dich ernst nehmen und verstehen. Denn du hast ja Grund, traurig zu sein.
Gut ist jedoch, dass du die Trennung geschafft hast und dir nicht länger etwas vorgemacht hast, was den Kindsvater angeht. Natürlich ist es anders, wenn der Kindsvater sich zuwendet und sich mit auf das Kind einstellt. Natürlich hättest du dir das gewünscht und das fehlt nun. Und dadurch bist du jetzt allein.
Halte dir das zugute - wenn es schon die Menschen um dich herum nicht so tun. Vielleicht meinen sie es gut und möchten dich ermutigen mit ihrer gezeigten Freude.
Aber so einfach geht es halt nicht für dich.
Zu Geburt und Adoption wurde dir schon geschrieben. Mit der Geburt kann sich wirklich etwas ändern, dafür sorgen sogar Hormone (Oxytocin). Aber du kannst dich dennoch ganz offen nach Möglichkeiten erkundigen.
Es gibt auch die offene Adoption bzw. erstmal einen gemeinsamen Weg, wo du am Anfang Unterstützung hast und dein Kind jederzeit auch wieder ganz zu dir holen kannst.
Was auch hilfreich sein könnte: Kontakt zu einer Familienhebamme. Also, nicht nur Kontakt, sondern, dass sie dir ausdrücklich "bewilligt" wird, also, dir zusteht.
Eine Familienhebamme ist länger und intensiver für die Mutter da als nur um die Geburt herum. Also auch jetzt schon. Sie begleitet dich als Mutter in dem, wie es dir jetzt geht.
Oder auch eine Doula - das ist aber selbst zu bezahlen, soweit ich weiß. Jedenfalls jemand, der sich wirklich auf dich einstellt und dir hilft, deinen Weg zu finden.
Macht dir die Schwangerschaft körperlich zu schaffen? Also hast du Beschwerden, die dein Lebensgefühl beeinträchtigen. Das ist auch nicht zu unterschätzen.
Vielleicht war es für dich schon ein guter Schritt, dass du hier geschrieben hast und Verständnis erfährst.
Ganz liebe Grüße zu dir von Kyra

3

Hallo,
es tut mir leid, dass du so fühlst, wie du fühlst. Mach dich nicht verrückt. Versuch dich nicht so reinzusteigen. Ich weiß, ist leichter gesagt als getan.

Du kannst das Thema Schwangerschaft in Moment nicht hören, Versuche auch Durchzug zu stellen. Und das wichtigste, setz dich nicht unter Druck.

Es ist nicht bei jeder Frau gleich, nicht jede Frau freut sich von Anfang an mega doll auf ihr Kind und liebt es vom ersten Moment an.

Lass es auf dich zukommen, eine Wochenbettdepression kann bereits in der Schwangerschaft auftreten. Vielleicht ist es sowas.

Auf jeden Fall solltest du dir professionelle Hilfe holen, auch wegen deiner bestehenden Depression.

Und ganz ehrlich, niemand kann und sollte dir ein schlechtes Gewissen machen. Ich meine ja klar, für viele ist es unverständlich, vor allem für die, die selbst nicht in so einer Situation waren. Ich war auch noch nie in so einer Situation, aber ich kenne mich mit Depression aus.

Daher lass dir gesagt sein, es ist in Ordnung wie du gerade fühlst, du solltest dir auf keinen Fall einreden lassen, dass du schlimm bist, weil du so fühlst, wie du fühlst.

Vielleicht umgibst du dich mit Menschen, die nicht solche "Forderungen" an dich haben.

Ich meine es ist schön, dass die anderen sich scheinbar freuen und dich dahingehend unterstützen würden. Aber es kann doch auch echt einfach zu viel sein.

Zumal unsere Hormone auch eine große Rolle mit rein spielen.

Und soll ich dir was sagen ?

Wenn diese Gefühle nach der Geburt und nach der professionellen Hilfe nicht weggehen, sondern so bleiben, ist es keine Schande, sein Kind zur Adoption freizugeben. Egal, was die anderen sagen werden. Es ist dein Leben und du musst damit klarkommen. Und wenn das der richtige Weg für dich ist, dann können die anderen da nicht reinreden.

Es gibt genügend Menschen, die dem kleinen dann etwas antun, statt es wegzugeben. Leider..

Ich finde deinen Post ziemlich mutig. Das du so offen darüber sprichst, spricht nur für dich.


Liebe Grüße

4

Hallo.

Hier wirft niemand mit Steinen, keine Sorge.

Dass du das Kind austrägst, finde ich gut. Ob du hinterher damit leben musst, steht auf einem anderen Blatt. Eine Adoption hast du im Blick und diese Option läuft dir auch nicht weg. Alle anderen in deinem Umfeld müssen ja nicht ihr Leben mit dem Kind gestalten, für es sorgen, sich (zumindest eine ganze Weile lang) danach richten.

Ist dein Expartner denn an seinem Kind interessiert? Wird er dir (auch ohne Liebesbeziehung) in Zukunft mit dem Kind beiseite stehen? Es evtl auch ganz nehmen. Nicht nur Mütter können diesen Weg gehen...

Ich würde die Geburt abwarten. Einen Ausweg gibt es jetzt eh nicht mehr. Danach wird sich zeigen, ob bzw. wie sich deine Gefühle verändern. Du kannst dann das Kind abgeben. Es gibt viele Paare, die es liebevoll annehmen würden. Und wenn plötzlich doch alles anders ist, dann findet ihr gemeinsam euren Weg.

Wie meine Vorschreiberin schon sagte, würde ich mich aber sehr zeitnah um eine psychologische Betreuung kümmern. In erster Linie, damit es DIR besser geht. Und die anderen sollen quatschen. Es ist dein Körper, dein Leben, deine Entscheidung.

Alles Gute für dich.

5

Hallo!

Ich kann deine Gefühle nachvollziehen. Meine Schwangerschaft war auch ungeplant und ich habe lange gehadert ob ich sie abbreche oder nicht. Nach der Frist war das Thema zwar vom Tisch, aber der Gedanke kam immer wieder auf, dass ich das alles nicht will und keine Bindung zu den Kindern spüre. Die Mutterliebe hat sich erst nach der Geburt langsam entwickelt und wird jeden Monat stärker.
Ich glaube das ist gar nicht so ungewöhnlich.

Wer genau sind denn "alle", die sich so über die Schwangerschaft freuen? Kannst du dir von diesen Personen Unterstützung nach der Entbindung erwarten?
Im Zweifel: es ist dein Kind und dein Leben. Du kannst dich ja mal umberbindlich über Adoption informieren - als beruhigende Hintertür. Ob du es dann wirklich machst muss ja noch nicht fest entschieden werden. Vieles fühlt sich nochmal sehr anders an nach der Geburt.

6

*unverbindlich

Alles Gute dir #klee