Cannabisentzug in der Schwangerschaft

Hallo,
ich bin nun in der 8 SSW und, wie der Forentitel schon verrät, ungeplant und sehr schnell schwanger geworden. Ich bin 27 und mein Freund und ich hatten den Plan, in den nächsten 2 bis 3 Jahren ein Kind zu bekommen. Nun habe ich die Pille abesetzt und bumm, kein halbes Jahr später ist der Test positiv. Und ich freue mich, wirklich darüber und bin froh, da meine FÄ mir gesagt hatte, dass es aufgrund meiner Vorgeschichte etwas länger dauern könnte.
Und jetzt sitze ich hier, vollkommen verheult und psychisch total am Ende. Warum? Nun, ich habe in den letzten drei bis vier Jahren fast täglich Cannabis konsumiert, da mir dies in meinem Alltag doch sehr geholfen hat mit meinen Emotionen zurecht zu kommen.
Seit ich weiß, das ich schwanger bin, mache ich das natürlich nicht mehr und es fällt mir von Tag zu Tag schwerer. Ich habe bei einem alten Beitrag schon eine Antwort mit der Aussage gelesen "Du musst es nur wollen", aber Herr Gott nochmal, das "wollen" reicht nun mal nicht. Ich projiziere alle schlechten Gedanken, die ich gerade habe, auf das Kind und gebe ihm/ihr die Schuld daran, dass es mir nicht gut geht- ich bin extrem gereizt, könnte jedem an die Kehle springen der auch nur das Wort an mich richtet (inkl. meines Freundes, der ja nun wirklich nichts dafür kann).
Ich versuche mich abzulenken, stricke, lese, gehe raus, treffe mich mit Freunden und trotzdem denke ich fast pausenlos daran, wie gern ich jetzt auf meinem Balkon sitzen würde mit einem Joint in der Hand. Und wie wird das erst, wenn das Kind dann da ist? Welche neugebackene Mutti macht sowas?

Ich bin einfach frustriert, da es mir vielleicht auch helfen würde, mal eine Zigarette zu rauchen. Aber selbst das geht nicht.
Was mache ich denn jetzt nur?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Liebe Grüße

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Hey,

naja so viele Optionen hast du nicht:

a) abtreiben und kiffen
b) behalten und kiffen
c) behalten und nicht kiffen

Es hilft dir auch kein THC Ersatz-Produkt. THC ist für ein Erwachsenen in geringen MEngen voll ok. Aber für ein Kind im Mutterleib ist es EXTREM schädlich. Du schädigst es für ein ganzes Leben, bevor es gestartet ist. Und du müsstest ein Leben lang mitansehen, dass du Schuld bist, dass dein Kind geschädigt ist. Vielleicht hilft dir das, sich klar zu machen und dann vergeht vllt. die Lust?

Wie gesagt ich will kein Moral-Apostel sein, ich bin nem Joint auch nicht abgeneigt. Aber wenn man so starke Probleme mit dem aufhören hat, sollte man nicht die Pille absetzen und planen ein Kind zu griegen.

Aber jetzt bleibt dir nur: Sich ablenken, sport machen, neues Hobby suchen. Zur Not ne Suchtverlagerung mit etwas, was nicht Gesundheitsschädlich ist.

Hoffe ich konnte dir helfen....

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Wow, ich finde dich sooooo stark! Wie toll ist das denn, dass du schon bis jetzt durchgehalten hast!!! Und dass du so klar vor Augen hast, dass du es weiter schaffen willst! Mega!!!

Dass es jetzt eine Kackzeit ist, kann ich verstehen. Ich kenne mich zwar höchstes mit einem Zuckerentzug aus, den finde ich schon extrem hart... aber bei dir ist es vermutlich gerade noch nen großen Zacken schärfer und dann auch noch die Hormone dazu. Horrorvorstellung...

Aber hey, du bist schon voll weit! Mach so weiter!
Für Unterstützung geh doch mal zur Ärztin oder ggf zur Suchtberatung? Die haben bestimmt Tipps u Tricks auf Lager!

Alles Gute!

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"Voll weit"?
In der 8. SSW?
Ich sehe, daß Du die TE motivieren willst, aber.........verstehe auch nicht so recht, wie man mit dem Wissen, daß man abhängig und emotional nicht stabil ist, ein Kind planen kann. #gruebel

An die TE: bitte nimm Kontakt zu einer Suchtberatung auf. Du bist mit Sicherheit nicht die einzige Schwangere mit diesem Problem, und dort sitzen Menschen, die sich mit der Thematik wirklich auskennen. Alles Gute für Dich!! #klee

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Ich kenne mich nicht wirklich aus mit Cannabisentzug. Aber es ist einer und du hast es alleine gemacht und bis hierher geschafft! 👍
Den Rat mit einer Suchtberatungsstelle kann ich nur unterstreichen. Ich glaube, da bekommst du auch Anerkennung für diese Leistung, dass du dich ablenkst und dabei geblieben bist, seit du von der Schwangerschaft weißt.
Es ist hart und schaffst grade etwas richtig Großes.
Nein, zwei Mal was richtig Großes - denn der Anfang einer Schwangerschaft geht auch nicht einfach so. Viele Frauen haben da sehr zu kämpfen mit der hormonellen Umstellung.
Du erkämpfst dir grade wirklich viel! Und es ist daher nicht verwunderlich, dass es dir nicht gut geht - aber mit dem Ziel, dass es für dich und das Kleine für lange Zeit (für immer!?) gute Auswirkungen hat. Dass es dir und deinem Kind also dann gut geht. Und eigentlich jetzt schon. Nur dass du noch nicht wirklich was hast davon. Das Gute ist für dich grade noch überlagert von der Kraft, die du für den Verzicht brauchst.

Die Schwangerschaft hat dir wohl den Motivationsschub gegeben, dir den Ausgleich mit Cannabis nicht mehr zu "gönnen", sondern selbst mit deinen Emotionen klarzukommen. Das ist richtig harte Arbeit - und die leistest du gerade.

Die Beratung - wie gesagt - wird das sehr anerkennen und dir auch Tipps geben können. Auch eine Aussicht, wann es leichter wird.
Du hast jedenfalls für dich einen Riesenschritt geschafft! Mit dem Kleinen in dir und für dein Kleines. Für euer Kleines. ;-)
Anerkennt dein Freund das? Hat er auch geraucht oder raucht er? Und falls ja - geht er deinen Weg mit jetzt?
Du machst es jedenfalls sehr sehr gut! Und ich hoffe, dass es wirklich bald leichter wird für dich, zu verzichten. Und dass du dich freuen kannst an allem, was du jetzt stattdessen schaffst und erlebst. Also, deine Gedanken auch wirklich darauf richten kannst. Es klingt richtig schön, was du dir stattdessen alles vornimmst und durchziehst.
Nimmst du für das Kleine schon Folsäure? Gegen Missbildungen. Oft zusammen in einem Präparat mit anderen wichtigen Vitaminen. Hat das deine FA empfohlen? Du musst es dir halt selbst in der Apotheke kaufen.
Alles Gute für dich! Für euch! #klee #herzlich

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Du musst es einfach aushalten. Wenn du konsumierst schadest du dem Kind.

Vielleicht geht es dir auch in moment einfach nicht gut, das muss ja nicht am Cannabis Entzug liegen, sondern an den Harmonen

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Guten Morgen!
Erst einmal Herzlich Glückwunsch zur Schwangerschaft!
Ich kann aus eigener Erfahrung Gut Nachvollziehen wie du dich gerade fühlst.

Es ist gut das du bereits den Entschluss gefasst hast nichts mehr zu konsumieren.
Auch wenn das Verlangen danach gerade groß ist und du so gerne nachgeben würdest. Aber das ist okay sich so zu fühlen, du wirst sehen es wird von Zeit zu Zeit besser! Es könnten natürlich auch wieder Tage kommen wo es etwas schwerer fällt, das ist ganz normal und gehört für jemanden der gegen eine Sucht ankämpft auch dazu.

Dein Körper ist vielleicht kein Tempel, aber es ist das einzige Zuhause was dein Baby gerade hat um sich zu entwickeln, zu wachsen und zu gedeihen. Du tust alles dafür um ihm einen bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Du bist jetzt schon Mama durch und durch und darauf kannst du stolz sein! Das wichtigste ist jetzt erstmal diese neun Monate herum zu kriegen, das mag dir jetzt gerade lang vorkommen, aber es sind nur neun Monate vom Rest eures Lebens.

Gibt es etwas anderes Was dir gut tut um dich zu entspannen? Eine Tasse Tee oder ein schönes Buch?

Für eine Langfristige Abstinenz und Kontakt mit Gleichgesinnten kann es durchaus Sinnvoll sein Kontakt zu einer suchtberatungsstelle aufzunehmen, das ist auch per Mail oder Telefon möglich!

Ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft und einen starken Willen!

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was du jetzt machst?
durchhalten.
durchhalten oder abtreiben.
es gibt kein dazwischen.

du wolltest das Kind. jetzt benimm dich auch so.

wenn du es doch nicht willst, was als Gedanke reichlich spät wäre, dann treib es ab und kiff halt weiter.

ich denke nicht, dass du in den "nächsten 2 oder 3 Jahren" in denen ihr ein Kind bekommen wolltet aufgehört hättest, also wäre das Problem so oder entstanden.

und gib nicht dem Kind die Schuld. du kiffst, du wolltest schwanger werden, du bist schwanger geworden und hast jetzt Entzug. ganz allein deine Entscheidung.

und ich entschuldige mich nicht für die harten worte. wer ein Kind will, muss auch die Verantwortung dafür übernehmen.

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Hej, also als jemand, der auch Schwierigkeiten mit der Emotions-und Impulskontrolle hat und dazu noch Neigung zu Suchtmitteln, kann ich die nur dringend ans Herz legen, dir psychologische Unterstützung zu suchen. Vielleicht ist eine Therapie nicht schlecht. Wenn das Kind erst mal da ist, wirst du ungeahnte neue Situationen erleben. Da hilft es, gefestigt zu sein. Und denke bitte daran, mit was Gras oft bestäubt oder gestreckt ist. Nicht selten sind es Schwermetalle und Gifte, die die vielleicht keinen großen Schaden anrichten, bei dem Kind aber fatale Auswirkungen haben könnten. LG

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Hi Du,

ohne jetzt hier alle Beiträge bis zum Ende gelesen zu haben und ohne die Moralkeule schwingen zu wollen, muss ich Dich aber doch fragen: Warum hast Du nicht vorher schon aufgehört zu kiffen, um erstmal zu schauen, wie gut es klappt und wie gut Du klarkommst?

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War was dabei für dich? Schreibst du nochmal, wie es dir geht?
Alles Gute für dich und euch zusammen!
Kyra

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Hey, also ich bin, was das angeht, über dem Berg. Ich denke, das wird der Entzug der ersten Wochen gewesen sein. Natürlich denke ich immer mal wieder daran und träume auch davon, aber ich weiß nun mehr, wofür ich das alles mache.

Ich danke auf jeden Fall für die Tipps :)

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Wow!
Alle Achtung und Gratulation! #winke
Ganz stark, dass du durchgehalten hast und dir - vielleicht gerade im passenden Moment - hier noch support geholt hast (hoffe ich, dass du das so empfunden hast, z.T. jedenfalls sicher so gemeint).
Alles alles Gute für dich weiter und für euch zusammen, für das Kleine natürlich ganz besonders! #mampf