Plötzlich schwanger

Hallo zusammen,

heute musste ich erfahren, dass ich schwanger bin. Habe einen Test gemacht, welcher sofort positiv war.

Müsste jetzt in der 5.ten Woche sein...

Wir haben schon eine wundervolle Tochter welche bald 5 wird und eigentlich wollten wir definitiv keine weiteren Kinder mehr. Bei der Geburt wäre ich beinahe gestorben und ich habe solch ein Trauma davon, welches ich nicht nochmal durchleben will... auch wenn jede Schwangerschaft und Geburt anders ist.. Mein Partner denkt genauso, da ihn die erste Geburt auch sehr mitgenommen hat...

Wir haben mit Kondom verhütet, was wir schon seit eh und je tun. Ich kann mir einfach nicht ausmalen, wie es zustande gekommen ist.

Für uns steht fest, dass wir einen Abbruch vornehmen müssen und je mehr ich darüber nachdenke, umso schlechter fühle ich mich, dass mir das passieren konnte...

Lassen solche Gefühle nach?

Ich habe keine Angst, das ich es bereue. Denn mein Entschluss steht fest..aber irgendwie habe ich ein sehr großes Unwohlsein in mir..

Sorry, musste es aber runterschrauben, damit ich meine Gedanken ein wenig sortieren kann...

1

Hallo

Kein Verhütungsmittel ist zu 100% sicher. Bei einem Kondom werden pro Jahr 2-12% trotzdem schwanger. Von dorther kann da schon sein, dass man nach 5 Jahren oder so man gleichwohl mal schwanger werden kann.
Du hast keine Angst es zu bereuen. Klar fällt den meisten Frauen dieser Schritt nicht einfach.
Vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Danach ist eh eine Bedenkfrist von 3 Tagen einzuhalten. Und aufgrund der Ferienzeit findest Du wohl nicht gleich einen Termin für eine Abbruch, hast also noch Zeit.
Ich wünsche Dir, dass Du Deiner Gefühle klar wirst. Wünsche Dir viel Kraft.

Freundlichen Gruss

tm

2

Vielen Dank für deine Rückmeldung!

In der Tat fällt es mir nicht leicht.

Ich fühle mich so schuldig, dass wir so dumm waren darin zu vertrauen, dass alles glatt geht.

Ich werde morgen einen Termin vereinbaren und wie du schon sagst, je nachdem, wann ich den Termin bekomme, werde ich Zeit haben mir nochmal Gedanken zu machen. Aber diese traumatische Zeit ist noch zu present und die Wunden sind leider noch nicht verheilt...

Einen schönen Abend dir noch!

8

Du stehst glaub noch ziemlich unter Schock. Heute ist der zweite Tag nach bzw. mit dem Schock. Und alle Gefühle, die schon mal waren und die sich schon beruhigt hatten - sind plötzlich wieder da.
Es ist so: eine traumatische Zeit kann trotz Aufarbeitung nochmal ganz nah sein.

Die Zeit, die du erstmal noch hast, ist auf jeden Fall gut. Du kannst dir alles nochmal durch den Kopf gehen lassen und sortieren.
Was ist es, was Angst macht? Was bedeutet das schlechte Gefühl? Was wird ein Abbruch vielleicht auch zur Aufarbeitung hinterlassen? Das ist ja etwas, was auch unbekannt ist.

Wie gut, dass du nach der Geburt Zeit hattest, dich doch in irgendeiner Weise zu versöhnen mit allem, was war. Und dass ihr euch zu dritt als Familie finden konntet.
Ist denn mit deiner Blase alles wieder gut geworden?
Oder welche Wunden sind noch nicht verheilt?

Dass alles, was mit OP oder Krankenhaus zu tun hat, Angst macht, kann ich gut verstehen.
Die zweite Geburt ist übrigens niemals gleich wie die erste. Und nach Komplikationen wird sehr viel genauer geschaut. Also, das gleiche Trauma würdest du ganz sicher nicht nochmal durchleben.

Zur Verhütung (leidiges Thema). Es ist leider so, dass kein Verhütungsmittel hundertprozentig sicher ist. Du brauchst dir also nicht zu dumm vorkommen. Wenn etwas lange "hält", verlässt man sich einfach drauf. Es geht so vielen Paaren so.

weitere Kommentare laden
3

Mach Dir keine Vorwürfe.

Du stehst zu deiner Entscheidung, das ist das Wichtigste.
Wenn Du im Nachgang zu sehr daran zu knabbern hast, such Fir Hilfe.

6

Es fällt mir schwer, aber ich werde es mir zu Herzen nehmen

7

🫂

4

Hi, ich selber war noch nicht in solch einer Situation und kann deswegen wenig Erfahrungswerte abgeben. Ein Abbruch ist immer eine riesen Sache. Den einen belastet es mehr, den anderen weniger. Ich denke ob man ein schlechtes Gewissen behält ist zum einen typabhängig und zum anderen wie sehr man dahinter steht und die Gründe die dafür sprechen. Du sagst du willst keine weiteren Kinder wegen einer traumatischen Geburt. Das verstehe ich. Ist das der einzige Grund? Versteh mich nicht falsch: Natürlich darf das ein Grund sein! Nur denke ich wenn es keine weiteren Gründe gibt, dann kann es eben doch sein, dass du es bereust, auch wenn du das jetzt nicht denkst. Hast du mal versucht das erlebte therapeutisch zu verarbeiten? Grundsätzlich wäre ja auch ein geplanter Kaiserschnitt möglich, was deine Angst vielleicht mindern würde, weil alles "organisiert" abläuft? Du solltest viel mit deinem Partner sprechen und eben doch auch alle Optionen nochmal durchgehen und vielleicht auch nochmal intensiv die Möglichkeit durchdenken, wie es möglich wäre, dass Kind doch zu behalten. Denn wenn ihr dann noch immer zu diesem Entschluss kommt, dann kannst du später immer daran denken, dass ihr wirklich alle Optionen durchgegangen seid und für euch, dass die richtige Entscheidung gewesen ist.

5

Danke für deine Nachricht.

Ja ich habe die Sache therapeutisch aufgearbeitet.

Ich lag über 20 Stunden in den Wehen und es kam zum sekundären Kaiserschnitt. Bei der OP wurde meine Blase getroffen. Weswegen ich direkt nach der Geburt noch 2 Stunden notoperiert wurde. Ich wusste nicht, ob ich das überleben werde. Mein Partner lag mit einem Neugeborenen im Zimmer und hatte keine Ahnung was passiert. Es war eine sehr schlimme Zeit für uns. Auch wenn ich es teils verarbeitet habe, ist meine Angst umso größer.

Ich muss auch sagen, dass wir uns zu dritt einfach komplett fühlen und wäre das im Eifer des Gefechts passiert, dann weiß ich nicht wie ich darüber nachdenken würde. Aber ich weiß, dass ich mit einer weiteren Schwangerschaft und Geburt und danach das Kind es psychisch nicht schaffen werde. Ich habe zwar das Glück, das ich ein tolles Netzwerk habe, aber mir muss es ja auch gut gehen....

9

Mit so einer schlimmen Geschichte hätte ich mich sicher längst sterilisieren lassen - oder mein Mann hätte es getan.
Kondomunfälle passieren immer wieder - überlegt es euch.
Alles Gute für Dich. ❤
LG Moni

weiteren Kommentar laden
20

Guten Morgen:)
Ich kenne deine Situation....
Nur das es bei uns ein Wunsch war...Mein Mann hat ein Gen defekt drin und das wird nur auf einen Jungen übertragen...da wir ein besonderes Kind schon haben ,haben wir uns dann gegen das Baby entschieden 😪 nun bin ich wieder schwanger und dieses Mal waren alle test die wir durchführen mussten alle negativ 😍
Aber jetzt mal zu dir....
Ich habe nach dem Abbruch wirklich richtig gelitten....alle um mich sind schwanger geworden und ich saß nur noch da und haben geheult...
Wenn du ein Trauma schon hast dann ziehe es doch eventuell vor einen KS mit vollnarkose zu machen 😊 die Ärzte gehen auf sowas schon ein. Du musst eventuell nur erzählen was dir passiert ist. Viele Ärzte sind wirklich sehr einfühlsam 🥰
Ich würde es auch aufgrund eines Traumas nicht einfach weg machen lassen nur weil man "angst" hat... ich verstehe dich vollkommen aber bitte überlege dir den Schritt sehr gut denn danach fängt das meiste erst richtig an 😪 obwohl es bei uns sein musste bin ich heute noch traurig und heule sogar noch deswegen obwohl ich jetzt momentan ein gesundes Baby in mir trage🥰 den Schmerz wirst du nicht vergessen...am ende müsst ihr das für euch beide selber entscheiden ❤️ alles gute für euch ❤️

21

Mir tut deine Erfahrung unfassbar leid! Und ich freue mich sehr für dich, dass nun alles gut ist ♥️

Auch ich hatte vor der Geburt meiner Tochter einen Verlust in Form von Missed Abortion. Mir ging es danach wirklich sehr schlecht und ich habe Jahre gebraucht, bis ich wieder soweit war.

Aber ich muss gestehen, dass ich jetzt in dieser Schwangersaft immer noch nichts fühle. Ich sehe Schwangere und habe 1 Freundin, welche demnächst ihr Kind bekommt und ich fühle einfach nichts. Das erschüttert mich sehr, da ich eigentlich sehr empathisch und einfühlsam bin..

Ich finde auch, dass eine Mutter psychisch einigermaßen Stabil sein sollte. Und das bin ich definitiv nicht. So garnicht momentan. Es ist einfach alles so ungewiss, wie es weitergeht. Ich möchte nicht an einem Punkt stehen, wo ich überfordert bin und keinem der beiden gerecht werde. Sogar mir selbst nicht. Unabhängig davon, ob die Geburt gut verlaufen wird oder nicht. Ob das Kind ein anfängerbaby ist oder nicht.

Ich fühle mich einfach schlecht, dass wir nicht gemerkt haben, dass anscheinend das Kondom verrutscht ist. Ich wollte mich nämlich nie in so einer Situation sehen geschweige denn solch eine Entscheidung treffen...


Nichtsdestotrotz wünsche ich dir alles alles Liebe und ich freue mich sehr für eure Familie ♥️

22

Hallo liebe plötzlich Schwangere,
ich habe es dir schon geschrieben: Gib dir die Zeit, die du für deine Entscheidung brauchst. Dein „plötzlich“ bedeutet doch, dass du es noch gar nicht fassen kannst, wie im Schock bist bzw. zunächst warst.
Da kannst du gar keine Freude empfinden. Und dich nicht mit deiner Freundin vergleichen, die bald ihr Kind bekommt.

Deine psychische Stabiliät ist auch nicht sicher, wenn du den Abbruch machst. Wenn dir der damalige Verlust schon viel ausgemacht hat.

Wie könnte die Schwangerschaft verlaufen, so dass gerade diese Zeit zu deiner Stabilität beitragen kann? Wie könntest du dich einrichten in dieser beruflichen Übergangszeit?
Die Zeit, jetzt wo du krankgeschrieben bist, ist für dich noch nicht wirklich Erholungszeit? So klingt es jedenfalls. Es könnte genau die Chance sein, gut zu dir zu sein. #liebdrueck
Die Frage: was wünschst du dir? – darfst du mal ganz offen beantworten. Also für dich natürlich. Was du dir wünschst hat auf jeden Fall Grund und Berechtigung!
Ich glaube, du lastest dir so manches an und siehst vieles, was du machst und bist, schlechter als es in Wirklichkeit ist.
Wirklich – eine Schwangerschaft trotz Verhütung musst du dir nicht „anlasten“. Das kann jedem passieren. Ich glaub, du hängst sehr dran mit deinen Gedanken?
Für deine Tochter ist ein Geschwisterkind ganz sicher ein Gewinn.
Und es wird vieles anders, manches mehr Arbeit und manches auch leichter, irgendwie „normaler“, dass da halt noch jemand ist. Ich weiß nicht, woran du denkst, wenn du an Überforderung denkst. Es gibt viele Möglichkeiten, dieses Gefühl und auch die Situation zu beeinflussen.
Gib dir die Zeit, die du brauchst für deinen Weg zu einer guten Entscheidung. Wo du ruhig dazu stehen kannst und sicher bist. Abgesehen vom sicheren Nein, was mit dem „plötzlich“ und trotz Kondom dein erster Gedanke war.
Wofür lohnt es sich für dich, etwas auszuhalten, durchzustehen?
Ganz liebe Grüße von Kyra