Hey ihr Lieben,
Viele werden mich jetzt sicher verurteilen...
Morgen habe ich den Termin zum Medikamentösen Abbruch und ich habe bisher noch keine Entscheidung treffen können.
Ich habe schon drei Kids, alle recht selbstständig. Wir leben zur Miete in einem 4 Zimmer Haus und ich fahre einen fünf Sitzer.
Finanziell sieht es bei uns nicht rosig aus.
Nun ungeplant schwanger in 7+1
Bisher konnte ich keine Freude empfinden, ich möchte eigentlich nur wieder ich selbst sein. Ich bin so geplagt von Übelkeit, die meinen ganzen Tag bestimmt.
Mein Mann sieht die Situation wie ich, kaum Geld, ein Zimmer zu wenig, Auto zu klein und alles wird teurer. Er würde beide Wege aktzeptieren.
Er geht arbeiten, ich bin zu Hause. Er tut zu Hause somit auch nichts. Ist für mich auch ok, aber anstrengend. Glaub er hatte noch nie einen Staubsauger in der Hand oder wüsste wo welche Dinge im Kinderkleiderschrank liegen...
Mich plagt mein Gewissen, meinen drei Kindern gegenüber. Ich hätte noch weniger Zeit für jeden einzelnen von Ihnen und das zerbricht mein Herz.
Ich hatte ein Beratungsgespräch, was mir persönlich garnicht weitergeholfen hat...
Ich weiß nicht was ich machen soll...
Morgen Abbruch!
Hallo Du,
tut mir leid, dass ihr euch in so einer Situation befindet.
Es ist tatsächlich sehr schwierig und ich verstehe all Deine Gedanken. Andererseits, was wiegt mehr? Das Leben eines Kindes, oder dass ein Zimmer fehlt, das Auto zu klein ist, man die Zügel enger nehmen müsste?
Wie alt sind denn Deine Kinder? Könnte es nicht vielleicht sogar sein, dass sie sich freuen würden? Wie geht es Dir bei den Gedanken, dass Du ein viertes Mal Mutter werden würdest, wenn Du mal den Kopf ausschaltest? Deine Gedanken sind sehr rational, wie Dein Herz fühlt, weiß ich nicht. Du möchtest wieder Du selbst sein, bist von Übelkeit geplagt. Das ist natürlich auch sehr unschön, corallem wenn man mehr oder weniger allein 3 Kinder und ein Haus zu versorgen hat. Die Übelkeit sollte ja auch wieder besser werden - so oder so.
Vielleicht magst Du mir nochmal schreiben, wie Du Dich FÜHLST? Sowohl bei dem Gedanken, abzutreiben, als auch das Kind zu bekommen. Mit beiden Entscheidungen musst Du für Dein Leben lang leben. Positiv ist ja schonmal, dass Dein Mann für beides offen ist, so kannst Du tatsächlich ganz frei entscheiden.
Viele Grüße
Wie ich mich fühle ? Bis gestern wollte ich es einfach nur loswerden auch wenn es sich schlimm anhört. Dann hatte ich gestern die Voruntersuchung und hab das Herz schlagen sehen...seitdem fühl ich mich elend und bin wütend auf mich selbst das ich hingeguckt hab....
Jetzt merke ich wie ich immer nervöser werde, hab so einen Druck in mir....immerhin ist der Termin schon morgen früh....
Meine Kids sind 11,6,5 und die beiden jüngeren möchten kein Geschwisterchen mehr....hab mal so hintenrum gefragt....aber was die wollen Spiel im Grunde für mich keine Rolle....aus dem großen kann ich nichts rauskitzeln... er ist so feinfühlig und aufmerksam, er wüsste sofort das ich schwanger wäre.... es wissen nur mein Mann und meine Mutter, beide stehen hinter mir egal wie ich entscheide...
Hallo und guten Morgen. Wie machst du es heute? Hast du den Termin noch einmal verschoben und lässt dich weiter beraten? Und sprichst mit deinem Mann und deiner Mutter? Wenn sie für beide Wege hinter dir stehen, habt ihr vielleicht schon miteinander überlegt, wer wie mithelfen könnte, wenn du das Baby bekommen würdest.
Eine reelle Entlastung könnte zum Beispiel auch eine Mütterpflegerin sein. Sie ist ein Bindeglied zwischen Hebamme und Haushaltshilfe – eben für Mütter, wenn das Baby da ist – zur Entlastung. Sie macht alles, was anfällt. Nicht nur Haushalt, sondern darüber hinaus unterstützt sie beim Versorgen des Babys und! der Geschwisterkinder. Hat dir die Beraterin solche Tipps gegeben?
Ich verurteile dich nicht!
Du machst dir viele Gedanken und das ist meiner Meinung nach gut so.
Vielleicht hilft dir folgendes Vorgehen etwas:
Stell dir vor, du würdest das vierte Kind zur Welt bringen (und es lebt bei euch). Wie sähe dein Leben aus? Dein Alltag? Wie löst ihr das Raumproblem? Versuch dir so viele Kleinigkeiten wie möglich ganz genau vorzustellen. Am besten schreibst du alles auf. Im Idealfall mit deinem Mann zusammen.
Und wenn du dieses Szenario kreiert hast, fühl in dich hinein. Könnt ihr das als Paar, als Familie schaffen? Empfindest du Glück? Oder zumindest ein gutes Gefühl dabei?
Wenn ja, dann hättest du deine Antwort vielleicht schon gefunden.
Wenn du keine guten Gefühle dazu hast und alles in dir sagt, dass du das nicht willst, dann ist das vielleicht deine Antwort. Und das darf dann auch okay sein.
Eine Anmerkung aus eigener Erfahrung: nach einem Abbruch, und sei er noch so logisch und rational begründet, ist das Leben „damit“ oft etwas anders als vorher. Das muss dir bewusst sein. Das schreibe ich nicht, um dich zu beeinflussen!!
Ich arbeite unter anderem mit Frauen, die einen Abbruch hatten, und oft spielt das Thema „schuld“ danach immer eine große Rolle.
Ich hoffe, du findest DEINEN Weg!
Alles Liebe
Wenn du heute noch so unsicher bist und morgen der Termin ist - ist die Entscheidung einfach noch nicht reif, würde ich sagen. Und du brauchst noch Zeit. Du kannst den Termin absagen. Das darf dir überhaupt niemand übel nehmen.
Ich weiß nicht, wie bedeutsam für dich die Entscheidung für einen medikamentösen Abbruch war. Dafür ist wahrscheinlich morgen letzte Gelegenheit. Und dennoch - an der Methode solltest du nicht hängenbleiben bzw. dir Zeitdruck machen lassen.
Wenn das Beratungsgespräch dir nicht weitergeholfen hat, kannst du noch ein weiteres wahrnehmen. Vielleicht bei einer anderen Person oder bei einer anderen Beratungsstelle.
Das kann ganz anders verlaufen. V.a. weil du jetzt auch an einer anderen Stelle bist als in dem Moment, wo du das Gespräch hattest. Du spürst, dass du dich einfach nicht entscheiden kannst.
Du schreibst von kurzfristigen und längerfristigen Schwierigkeiten.
Kurzfristig ist das mit der Übelkeit, die einem ja alles vernebeln kann und alle Lebensenergie und Lebensfreude abziehen kann.
Das unbedingt einberechnen. Natürlich wirst du dich auch über dieses Kind freuen können!
Dann steht das mit dem Auto an, Platz evtl. noch nicht so dringend. Immerhin wohnt ihr in einem Haus. Und ihr habt wahrscheinlich schon zwei Kinder in einem Zimmer. Wie alt sind sie?
Dass sie selbständig sind ist ein gutes Zeichen für euer Familienmanagement. Vielleicht kannst du mit deinem Mann überlegen, ob und wie er mehr übernehmen könnte. Oder ob ihr euch um Hilfe von außen bemüht. Je nachdem, welche Art von Hilfe dir was bringen würde. Wie alt sind eure Kinder? Und wie sind Junge/Mädchen verteilt? Dein Mann macht jedenfalls in keine Richtung Druck. Und du brauchst dir wegen dem Termin morgen auch keinen machen lassen. Es ist einfach noch nicht klar. Wie lange weißt du´s? Es braucht Zeit, um sich Umstellungen zu überlegen und sich für Veränderungen und Unterstützung zu informieren. Gib sie dir!
Schlechtes Gewissen wegen weniger Zeit für deine Kinder? Dafür kenne ich eure Situation natürlich nicht, um einschätzen zu können, was das für dich heißt. Kann es sein, dass sie dich dafür schätzen, dass sie durch dich noch "eins mehr" werden? Dass sie die Zeit als Familie und mit den Geschwistern genau so mögen wie Alleinzeit mit dir?
Guten Morgen,
nein, auch ich verurteile Dich nicht und es tut mir wirklich sehr leid, dass Du in dieser Situation bist.
Denn es ist tatsächlich eine sehr schwere Entscheidung, die Euer Leben langfristig verändert.
Du hast bereits 3 Kinder, die Dich ohnehin schon teilen müssen, wobei der Größe mit 13 ja Gott sei Dank schon ziemlich selbstständige ist, nehme ich an.
Auf der anderen Seite steht das Leben in Deinem Bauch, welches gerade entsteht.
Ich finde es wahnsinnig schwer, da zu einer Entscheidung zu raten, denn Du bist diejenige, an der der Großteil hängen bleibt, weshalb es vermessen wäre zu sagen, Du schaffst das schon.
Aber...auch ich Frage Dich. Was fühlst Du, wenn Du Dir bewusst machst, dass da ein Baby in Dir ranwächst? Bei der Vorstellung, wie Du es in 9 Monaten im Arm hälst?
Regt sich da etwas?
Letztendlich ist es immer wieder ein Wunder, was leider sovielen verwehrt bleibt.
Deshalb...horche nochmal in Dich rein.
Wie hier schon geraten, versuche, Dir den Alltag mit 4 Kindern vorzustellen. Das Platzproblem ist ja auch nicht mehr sooo ewig, Dein Großer ist 13 und fährt wahrscheinlich auch nicht mehr ewig mit im Auto zb.
Ich habe auch 4 Kinder, wobei zwischen meinem 4. und den Großen 9 und 11 Jahre (Zwillinge) liegen, das war schon leichter im Alltag, muss ich fairerweise sagen.
Gib Dir vielleicht tatsächlich noch etwas Zeit und rede auch nochmal mit Deinem Mann
Alles alles Gute für Dich und schreib gerne wieder.
Wir wohnen in einem 5 Zimmer Haus mit bald 6 Kindern. Die großen haben jeweils ihr eigenes und jeweils 2 kleine teilen sich ein Zimmer ( 5 und 4 jahre) und 1 jahr plus Baby. Als Eltern könnte man zur Not auf dem Sofa schlafen. Mit dem Auto ist natürlich nicht so einfach, aber auch da würde man bestimmt einen Weg finden, auch wenn es etwas länger dauert. Die Babys habe könnte man zur Not auf dem Beifahrersitz befestigen vorausgesetzt der Airbag lässt sich ausschalten.
Wir hätten einen 7 Sitzer zur Abgabe falls es helfen würde.
Ich wünsche dir alles Gute, egal wie du dich entscheidest. 🍀
Zu verurteilen gibt es da garnichts. Fakt ist, Du hast schon drei Kinder und wie es durchklingt, ist es finanziell jetzt schon hinten und vorne eng. Gut, ein Baby braucht noch nicht soviel, aber vier Kinder 20 Jahre großzuziehen, ist bei vielen einfach ein finanzieller Kraftakt, besonders im Hinblick auf die ja fast nicht abschätzbaren Energiekosten samt Inflation, die auf uns alle zukommen.
Das löst derzeit ja sogar bei Menschen besserer Gehaltsstufen Sorgen und schlaflose Nächte aus.
Du siehst, ich bin ziemlicher Realist, die rosa Brille ist leider nicht immer hilfreich.
Ich habe hier leider schon zuviele Posts gelesen, dass es Frauen später echt bereut haben, nicht abgebrochen zu haben - das Baby löste leider keine rosa Gefühle aus sondern verstärkte nur die Zukunftsangst.
Egal, wie Du Dich entscheidest, wünsche ich Dir von Herzen alles Gute, aber denk dann bitte mit Deinem Mann mal über eine endgültige Verhütung nach, damit Du nicht mehr in diese Situation kommst.
LG Moni
Bitte entschuldige aber das sind wirklich keine Gründe ein Kind nicht zu bekommen.
Ich kenne zig Erwachsene wo zb 3 Kinder sich ein Zimmer teilen mussten und jedes davon hat Studiert. Mein Papa ist das 13te Kind die haben damals auf 100 qm gelebt und keiner sagt bis heute das ihnen irgendwas gefehlt hat.
Und das mit dem Energie kosten, es war ja nur noch eine Frage der Zeit das es soweit kommt. Wir werden und vorallem die nächsten Generationen sich wieder zurück nehmen müssen. Davor hat halt die Obereschicht am meisten Angst. Heisst aber nicht das sie dann Arm sind deren ihre Angst ist es so zu leben wie die Mittelschicht und sind wir mal wirklich ehrlich, schlecht geht es uns ja nicht 🙈😂
Fakt ist wenn der Wohnraum wieder kleiner wird, und die Menschen wieder länger Kleidung auftragen mehr reparieren und wieder generell weniger Krams kaufen wird sich das wieder legen. Und die Jugend wird wieder lernen müssen für ihre Wünsche arbeiten zu gehen. Zb in den Sommerferien, Zeitungen austragen ect. Und ich denke auch bei den Studenten wird sich einiges ändern. Meine Freundinnen sind zb alle in die Stadt gezogen weil ihnen die Zufahrt von 45 Minuten zu lange war und die Eltern haben dazu Finanziert. Ich hab das damals schon nicht verstanden den die 300€ hätte man auch weg sparen können um später eine Finanzspritze zum Hausbau zu bekommen. Wir waren in den letzten Jahrzehnten zu verwöhnt, es gab zu wenig Aufmerksamkeit von den Eltern und zu wenig Liebe.
Wenn man weiss das man ein Kind nicht lieben kann dann verstehe ich es wenn man antreibt aber nicht weil man der Meinung ist man muss den Kindern dies und das bieten das sowieso nicht mehr Finanzieren gehen wird in Zukunft.
"Bitte entschuldige aber das sind wirklich keine Gründe ein Kind nicht zu bekommen."
Vermutlich nicht. Aber sie sollten nicht außer Acht gelassen werden.
"... und keiner sagt bis heute das ihnen irgendwas gefehlt hat."
Ja, jetzt nicht mehr, wo das Jahre her ist. Macht mein Vater auch nicht, der mit seinen Geschwistern im selben Zimmer lebte.
Ich kenne aber durchaus Jugendliche aus ärmeren Familien, die sich beschweren, dass sie immer noch ein Zimmer mit der Schwester / dem Bruder teilen müssen. (Man erfährt bei uns im Bus manchmal so viel. Ganze Lebensgeschichten.)
"Und die Jugend wird wieder lernen müssen für ihre Wünsche arbeiten zu gehen."
Nun, das musste meine Generation (gebr. zw. 1980 und 1990) auch schon. Ging ja gar nicht anders, obwohl das Leben damals bezahlbar war.
Davon abgesehen: Verzicht hat auch Auswirkungen. Ich kenne Leute, die mussten in ihrer Kindheit und Jugend extrem sparsam leben, weil Elter alleinerziehend o. ä. Die sind bis heute extrem geizig. Jeder Euro wird sehr ungern ausgegeben. Die horten das Geld wie Dagobert Duck.
Auch kenne ich solche, die auf gar nichts mehr verzichten möchten, weil sie es als Kinder und Teens mussten, weshalb sie das Geld nur so raushauen. Einer von denen spürt nun die Konsequenz seines Handels: Er ist privat-insolvent.
Aber gut, das Finanzielle lassen wir jetzt mal außen vor. Es gibt auch andere Gründe, sich gegen ein weiteres Kind zu entscheiden, nämlich, wenn frau spürt, dass sie die Grenzen erreicht hat, und dass die Grenzüberschreitung sie womöglich in einen Burn Out stürzen könnte. Davon schreibt die TE zwar nichts, dennoch ist das ein extrem wichtiger Punkt! Die physische und psychische Gesundheit der Mutter geht einfach vor.
Ich wünsche der TE und ihrer Familie von Herzen alles Gute. - Egal, wie sie sich entscheidet.
Liebe Author,
Mir ging es vor 2,5 Jahren genauso wie dir.
3 Kinder und ungeplant Schwanger.
In der Situation schien mir eine Abtreibung als einige Lösung. Unser Großer hatte keine Lust auf noch ein Geschwisterchen dr Platz das Auto, die Arbeit usw.
Mein Mann hat mir gesagt, dass er eine Abtreibung nicht wollen würde, weil er darunter leiden würde.
Ich wäre dafür bereit gewesen. Zumindest dachte ich es.
Ich hatte keine, war aber immer negativ den Kind gegenüber. Leider habe ich Sie dann in der 16 ssw verloren. Ich habe mir nur Vorwürfe gemacht und es ging mir nicht gut. Dann bekam ich auch noch die Untersuchungsergebnisse nach Hause. Das Mädchen war kerngesund. Ich hab ein halbes Jahr immer wieder aus dem nichts geweint. Immer wenn ich eins meiner Kinder im Arm hatte, dachte ich an das Kind, dass nicht leben dürfte.
Ich bekam dann geplant, vor über einem Jahr das geplante 4. Kind und bin überglücklich. Den die Probleme waren keine wirklichen Probleme und der Große liebt seine Schwester innig!
Egal für was du dich entscheidest. Du musst damit leben und nicht die Anderesn. Nimmt dir die Zeit, die du brauchst. Verurteilen darf dich keiner!
Liebe "Author",
egal, wie Du Dich entscheidest: Ich wünsche Dir / Euch alles Gute!
LG
Saphirregen