Bericht Abtreibung

Meine beste Freundin wurde ungewollt Schwanger.
Hier mein Bericht was ihr geholfen hat und vorallem - was ihr überhaupt nicht geholfen hat.

Geholfen:
- dass ich jeder Zeit für sie da war.
- Die Gewissheit, dass sie sich nicht jetzt für oder gegen ein Leben mit Kind entscheiden muss, sondern nur ob sie JETZT schon ein Kind will.
- dass ich nicht emotional wurde. Als Freundin solltest du Souverän damit umgehen. Schwanger zu werden und es nicht zu wollen passiert tagtäglich.
- Zuhören. Keine Ratschläge geben wie sie sich entscheiden soll, nur Ratschläge, was ihr helfen kann. SELBSTVERTRAUEN.
- aufzählen wann sie stark war. Was sie alles schon geschafft hat.
(Meine Meinung, dass schwache unsichere Frauen die finanziell abhängig sind ohne hin nicht mit hoher Wahrscheinlichkeit die freisten Mütter sein werden, habe ich für mich behalten.)
- Ihr Selbstwertgefühl steigern. Sie kann sich als gestandene Frau auf sich verlassen und sie allein weiß was das Beste für sie ist. (wenn sie keine gestandene Frau wäre, die nicht für sich einstehen und sich selbst versorgen kann, dann könnte das mit dem Kindergroßziehen ohnehin schwer werden. Stichwort: #ArmutIstAlleinerziehend)
- Über Ängste reden. Woher kommt die Angst vor dem Abbruch? Bei ihr einzig und allein von der Propaganda der Abtreibungsgegner. Der Eingriff selbst ist überhaupt nicht zu fürchten.
- Was der Freund will zählt nicht: Kannst du das Kind allein Großziehen? Wenn er hilft super, aber verlass dich nicht drauf.


Was nicht hilft:
- Stigmatisierung. Fakt ist, Schwangerschaftsabbrüche sind ein Standardeingriff. Millionen Frauen in Deutschland haben es schon gemacht.
- Das Gerede, dass sie sich 100% sicher sein muss. Viele sind sich für keine der beiden Optionen 100% sicher. Ich hab sie gefragt mit welchen Konsequenzen sie langfristig besser leben kann. Jetzt ein Kind, oder vielleicht später Kind? Ein Abbruch hat außer etwas Schmerzen für dein Leben keine einschneidenden Kosequenzen. Evtl. kann die Beziehung zerbrechen, aber dann war es eben ohnehin keine Beziehung die für Krisen geschaffen war. Jetz ein Kind hat immer lebenslange Kosequenzen. (vllt sind die Konsequenen ein paar Jahre später leichter zu stemmen, weil dann finanziell unabhängig ist)
- Berichte darüber, dass sie Zugrunde gehen wird sind Frauenhass. Einer Frau geht es mit ihrer Entscheidung besser, wenn sie sich rational für ihre eigenen Wünsche (Kind oder (vorerst) Kinderfrei) eintscheidet und nicht aus Angst.
- radikale Christen. Sie ist gläubig doch die Religion hat ihr keinen Halt gegeben. Gott ist für alle Menschen da, doch Religionen sind von Männern konstruierte Systeme in denen Frauen nur eine Aufgabe haben: Kinder kriegen. Die Gewissheit an Gott zu glauben und eine Schwangerschaft abzubrechen ist kein Widerspruch. Sogar der Papst hat das verstanden.
- Gelaber "wenn du nicht 1001 psychisch stabil bist, dann solltest du nicht abtreiben." Aha... also wenn ich psychisch instabil bin, dann werde ich jetzt erstmal Mutter? Großartige Idee! *ironieoff*

Sie hat Abgebrochen und hat das Leben zurück in dem sie glücklich war. Sie hat es nie bereut. Meine 2 anderen Freundinnen im Übrigen auch nicht.
Weitere Fragen beantworten ich gerne.

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Schön dass sie es nicht bereut hat und die 2 andere Frauen auch nicht. Es gibt aber Millionen Frauen die es bereuen und ihr ganzes Leben lang nicht darüber hinweg kommen.

Wenn man psychisch nicht stabil ist, ist eine Abtreibung keine Lösung sondern absolut Gift für die Seele der Frau.

Und ich schreibe das nicht weil ich irgendeine christliche Abtreibungsgegnerin bin, sondern weil ich selbst einen Abbruch habe durchführen lassen und ich deswegen genau weiß wovon ich spreche.

Wie gesagt manche Frauen kommen besser damit klar, andere überhaupt nicht ich denke die Mehrheit kommt nicht so gut klar.

Die meisten Punkte die du aufgezählt hast, teile ich als "betroffene" nicht.

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Ich war schwanger und psychisch instabil, der Abbruch war für mich die beste Entscheidung.

Beide Denkweisen, dass psychisch instabile Frauen nur mit Variante A / B glücklich werden, sind falsch. Auch hier hat dad Individuum eine individuelle Entscheidung zu treffen.

Millionen Frauen, die es bereuen, find ich übrigens etwas überzogen - auch als Stilmittel innerhalb einer Diskussion .

Der Text oben ist deutlich überzogen. Und ich stimme nicht allen Punkten zu.

Die gezuckerten Texte der ProFemina-Damen hier im Forum, die IMMER pro Kind plädieren und das Leben mit (ungewolltem) Kind in rosarot ausmalen, sind aber genauso überzogen. 😇😬

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Ich stimme dir zu 100% zu.

Ich hatte Depressionen als ich schwanger war und habe einen abbruch machen lassen. Ich dachte es wäre die beste Entscheidung für mich und meine psychische Gesundheit. Das Gegenteil ist der Fall. Mir geht es sehr schlecht.

Nun in einem neuen Lebensabschnitt bin ich mit meinem Partner in der Kinderwunsch Phase. Es klappt nicht. Ich bin innerlich ein Haufen Elend! Ich denke JEDEN einzelnen Tag an den schlimmsten Fehler meines Lebens.

Ich bin trotzdem nicht gegen Abtreibung. Für manche scheint es der beste Weg zu sein und die kommen klar damit.

Ich wünschte ich könnte mir selbst verzeihen und die Entscheidung von damals annehmen und als richtige akzeptieren.

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Ich glaube, dass hier provoziert werden soll. Hier wird es so dargestellt, als ob alle Menschen (hier Frauen) nach Schema F behandelt werden könnten.
Aber alle sind anders und jede Frau braucht andere Hilfe. Als gute Freundin weiß man meistens, wie man Freundinnen in bestimmten Situationen helfen kann. Eine Anleitung dafür wird schwer zu finden sein.

Ich würde niemals Abtreiben, da ich weiß, was aus diesen Zellen mal wird, und würde es nie übers Herz bringen. Aber ich bin auch eine gut verdienende, psychisch stabile Frau 😂

Sorry, aber diese pauschalisieren oben. Soetwas von daneben. Meine Freundin ist alleinerziehend. Klar, sie hatte 2 Jobs um ihre Tochter groß ziehen zu können. Aber sie war/ist eine tolle Mutter. Sie sagt, ihre Tochter (20) ist das Beste, was ihr je passiert ist! Und nur weil man einen Abbruch psychisch nicht verkraften kann, ist man doch keine schlechte Mutter.


Ich bin auch nicht gegen Abtreibung. Es gibt sicher Frauen, für die ein Abbruch das richtige ist, aber es gibt auch sicherlich Frauen, wo es nicht der Fall ist. Wichtig ist doch nur, dass man als Freundin zu einem hält und immer da ist. Egal wie man selbst die Entscheidung findet!

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Welche Fragen sollten das denn sein? Finde es etwas seltsam, dein Posting...was ist der Sinn dahinter? Eine Art Anleitung für wirklich gute Freundinnen, Partner und Christen, wie sie sich verhalten sollen, damit es richtig ist...?

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Es ist lediglich ein Bericht darüber was ihr geholfen hat. Ihr als Person die das Kind nicht wollte. Ihr als Person, der Angst gemacht wurde sie würde es im Nachhinein bereuen. Wenn es Frauen gibt die ungewollt schwanger sind und ähnlich denken, dann können die oben genannten Punkte die Betreuung durch die beste Freundin evtl. erleichtern.

Hauptsache die Frau fühlt sich umfangreich SACHLICH aufgeklärt und in ihrer Entscheidung voll und ganz respektiert.

Was mich an dem vermeintlichen Szenario der "definitiv eintretenden Psychose" zweifeln lässt, ist dass es keine massenhaften Aufscheie von Psychologen gibt, die Hinweise geben, wie man diesen Frauen helfen kann es besser zu verarbeiten. Das liegt meiner Meinung nach daran, daß das Szenario nur zu Panikmache herangezogen wird aber eben nicht massenhaft auftritt.

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Hier ist auch lediglich ein Bericht, wenn schon mal wieder profemina bemüht wird.
https://forum.profemina.org/de-de/schwanger-abtreibung/erfahrungen/abtreibung/ich-bereue-meine-abtreibung-was-nun

Was hättest du da als Freundin gemacht?

Was hätte es für diese Frau bedeutet, umfangreich und sachlich aufgeklärt und in ihrer Entscheidung voll und ganz respektiert zu werden?

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