Ich weiß nicht was ich tun soll

Hallo. Auch ich dachte eigentlich nicht, dass ich hier einen Beitrag verfassen müsste.
Hätte man mich vor ein paar Wochen gefragt ob ich jemals eine Schwangerschaft abbrechen würde - ich hätte immer mit „niemals“ geantwortet.

Zu mir. Ich bin 28, glücklich verheiratet und habe 2 Kinder (4 J. & 8 Monate alt) unser Kinderwunsch war eigentlich abgeschlossen.

Es gab jedoch vor kurzem EINE EINZIGE Panne und ich bin ehrlich - ich dachte „wird schon nichts passieren, ich stille eh noch fast voll“ natürlich weiß ich, dass man trotzdem schwanger werden kann , aber die Chance ist wesentlich geringer. Zumal ich noch nicht einmal einen Zyklus hatte!

Ich bin so Mitte 5.Ssw. Als ich am Dienstag den Test gemacht hab, fiel ich aus allen Wolken und mir war klar - ich möchte dieses Kind nicht bekommen.

Ungefähr alles in unserem Leben spricht dagegen. Finanziell, beruflich (habe nur einen unbefristeten Vertrag , der dann ausläuft) - den Job liebe ich. Ich arbeite auch jetzt in der elternzeit ein paar Stunden in der Woche und es tut mir mega gut.

Die Wohnsituation.

Unser Baby ist sehr anstrengend, die Nächte sind der Horror.

Meine Schwangerschaften waren furchtbar. Monatelange Übelkeit und Erbrechen. Wie soll ich mich so um unser Baby kümmern ? Probleme mit vorzeitigen wehen. Liegen, schonen, durfte nichts mehr im Haushalt machen.

Unterstützung von Mama oder Schwiegermutter haben wir nicht. Beide arbeiten selber , wohnen weiter weg.

Ich traue mir nicht zu diese Schwangerschaft zu überstehen , mit einem Baby / Bzw dann Kleinkind. Und vor der Zeit danach hätte ich natürlich noch mehr Angst. Unser großer kommt so schon oft zu kurz , weil das Baby wie gesagt sehr fordernd ist. Ich hab Angst ihm dann gar nicht mehr gerecht zu werden.

Psychisch bin ich ehrlich gesagt auch nicht auf der Höhe. Ich möchte mir schon länger psychologische Hilfe suchen , da ich sehr viele Ängste hab..

Tut mir echt leid , ich glaub das hier ist total wirr geschrieben.
Das Beratungsgespräch hatte ich bereits. Mein Mann steht hinter mir. Eigentlich hätte ich am Dienstag einen Termin zum Abbruch. Vor zwei Tagen war ich mir zu 100%sicher.
Jetzt habe ich so Angst es zu bereuen.

Reden kann ich irgendwie mit niemandem so richtig. Freunde hab ich nur so gute Bekannte.. und alle anderen aus meinem nahen Umfeld würden mich verurteilen. Haben alle immer gesagt „ich würde nie abtreiben!“ oder „wenn …. Schwanger wäre und abtreiben würde, dann würde ich es liebe nicht wissen wollen!“
Mit meinem Mann kann ich natürlich schon reden, er stimmt mir auch in allem zu.

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Hallo

Ich glaube eine Lösung mit der du 100 % im Einklang sein wirst, gibt es bei dieser Situation nicht. Ich würde mir an deiner Stelle beide Möglichkeiten durchdenken und dann mit deinem Mann überlegen was sich für dich am "besten" anfühlt. Manche Probleme lösen sich mit der Zeit von selbst ( vielleicht schläft ja das Baby bald besser ) andere könnten sich noch verstärken ( zb Finanzen , wobei du dich informieren könntest über Unterstützung vom Staat) . Hier gibt es kein richtig oder falsch, ich würde mir aber ungeachtet wie du dich entscheidesr anschließend psychologische Hilfe holen .
Und das mit dem nie abtreiben ist so eine Sache. Solange man nicht in einer schwierigen Situation ist kann man das immer leicht sagen.

Alles Gute #klee und lg

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Hallo, vielen lieben Dank.

Ja, ich werde morgen nochmal in aller Ruhe mit meinem Mann reden und alle Szenarien besprechen und alles abwägen.

Echt krass , ich dachte nie dass ich einmal in so eine Situation komme. Ich weiß - selbst schuld. Aber es ist die schwerste Entscheidung meines Lebens.

Liebe Grüße

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Hallo

Nun, ungeplante Schwangerschaften kommen doch immer wieder vor. Und im voraus zu sagen, ich treibe ab oder nicht, ist relativ einfach. Wenn man dann selbst in der Situation ist, sieht es oft anders aus.

War die letzte Geburt denn eine natürliche oder eine durch Kaiserschnitt? Falls Kaiserschnitt, sollte man während 12 Monaten nicht schwanger werden.

Nur zu oft glauben etliche, es wird schon nichts passiert sein. Aber wenn man kein weiteres Kind möchte, sollte man lieber eine Notfallverhütung machen. Aber egal, jetzt ist es zu spät.

Wenn Du schon länger psychologische Hilfe suchen möchtest, würde ich Dir raten, das nun umgehend in Angriff zu nehmen. Wenn Du jetzt mit 2 Kindern nicht auf der Höhe bist, wie wäre es denn erst mit 3?

Weshalb glaubst Du plötzlich, eine Abtreibung zu bereuen? Hat Dir das jemand eingeredet? Du hast doch viele Gründe angegeben, was alles dagegen spricht. Die Familienplanung, die abgeschlossen ist, die Finanzen, den Job welchen Du liebst, keine Unterstützung von der Familie usw.

Ich wünsche Dir, dass Du am Wochenende merken kannst, ob Du den Termin absagen/verschieben oder wahrnehmen willst.

Freundlichen Gruss

tm

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Danke für deine Antwort..

Ich weiß natürlich, dass wir selbst schuld sind, habe auch nie das Gegenteil behauptet oder gedacht.

Die letzte Geburt war eine natürliche Geburt.

Nein, mir hat niemand irgendetwas eingeredet, es ist halt ein Gefühl. Ich liebe meine 2 Kinder und auf einmal kamen mir halt die Gedanken wie es wohl wäre wenn hier nochmal jemand wäre.

Das mit der psychologischen Hilfe weiß ich, da hast du recht, das würde ein drittes nicht besser machen.

Wie gesagt vielen Dank , ich hoffe auch darauf dass ich weiß was das richtige ist und werde nochmal in Ruhe mit meinem mann sprechen.

Liebe Grüße

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Hallo liebe Gedankenkreise,

du bist nochmal in ganz andere Gedankenkreise gekommen, nachdem alles festgelegt war, also der Termin morgen. Der Gedanke kam, dass du es bereuen könntest.
Habt ihr am Wochenende darüber sprechen können?

Du hast alles aufgezählt, was schwierig ist. Das leuchtet natürlich ein. Ihr habt ja enorm viel geschafft zusammen und v.a. du!
Ohne Hilfe eine schwierige zweite Schwangerschaft (erste ist sogar bei Problemen immer einfacher, weil kein Kind zu betreuen ist) und jetzt ein Baby, das sehr beansprucht. Deine Arbeit leistest du auch noch. Sie ist wohl eher ein "Plus" im Ganzen, weil dir die Arbeit Freude macht, aber dennoch braucht es Kraft und Zeit dafür.

Du spürst dennoch: es geht um ein Kind und das drückt vielleicht dein "niemals" aus. Dass dir das bewusst wird. Es könnte dir danach als Reue Mühe machen.
Oder jetzt könnte dieser Gedanke könnte dich nochmal neu ins Nachdenken bringen, die Gedankenkreise sozusagen "umkehren".

Für ein Kind könnte es sich lohnen, die Punkte, die schwierig sind, nochmal in einem anderen Zusammenhang zu sehen.
Ich weiß nicht, ob dir das noch gelingt, weil der Termin ja morgen schon ist. Gegebenenfalls könntest du den Termin auch verschieben, da du ja noch früh dran bist. Oder ist dir wichtig, es - wenn, dann - so früh zu machen? Vielleicht weil du eine medikamentöse Abtreibung lieber hättest?

Wenn du dir nochmal Zeit nimmst:
Du könntest dich über außerfamiliäre Hilfe erkundigen. Auch, wie es beruflich aussieht - denn Schwangerschaft ist kein Kündigungsgrund! Würde sich das "befristet" nicht um die Zeit, die du ausfallen würdest, verlängern? Und was war beruflich dein weiterer Plan, wenn du nicht schwanger geworden wärst?

Für die Zeit der Schwangerschaft steht dir auf jeden Fall eine Familienhilfe zu. Hattest du das beantragt, als es dir nicht gut ging? In der zweiten Schwangerschaft immerhin?

Die Zeit seit Dienstag ist wirklich sehr kurz. Zu kurz, um sich Alternativen zu überlegen. Da war ja erstmal der Schock zu überwinden.

Wenn zwar alles dagegen spricht und du doch dafür, dann ist darin das Potenzial enthalten, nochmal neu zu überlegen, weil du das Kind als etwas Wertvolles ansiehst.

Es ist von jetzt aus zwar vieles nicht konkret vorstellbar, schon allein stimmungsmäßig. Es macht dir Angst. Aber es kann sich alles zum Guten entwickeln und einrichten lassen, wenn ihr in Ruhe nachdenkt und redet.
Auch bis hierher würdest du vielleicht sagen: es ist gut, dass wir dieses Kleine haben, obwohl die Schwangerschaft schwierig war und es uns viel Kraft kostet.

Wie waren die Gespräch mit deinem Mann? Ihr wolltet ja nochmal in Ruhe reden.
Er hatte dir zunächst in allem zugestimmt. Wie ging er mit deinem anderen Gefühl um?
Konnte er die Veränderung verstehen?

Wenn es noch nicht ganz klar ist für dich, ist verschieben sicher eine gute Möglichkeit.
Vielleicht erleichtert dich das erstmal. Und dann könnt ihr in Ruhe weiter sehen.
Liebe Grüße von Kyra

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Ich war kürzlich in dem gleichen Gefühlschaos, wie Du... .die Situation war ähnlich.. 2 Kinder, 8 J. Und 18 Monate, Familienplanung abgeschlossen und dann plötzlich schwanger. Ich habe Nachtelang überlegt und mich mit dem Thema beschäftigt, mit allen für und gegen und auch damit,ob ich einen Abbruch seelisch schaffen würde. Aber nach der 10 Woche hätte ich es nicht übers Herz gebracht, das Kind wollte zu uns und ich übernahm die Verantwortung. Obwohl meine Kleine noch nicht dirchschläft, wir noch ein Haus suchen und ich gerade einen Job angefangen habe. Meine Große freut sich total, obwohl sie auch nach der Geburt des Geschwisterchen nicht mehr im Mittelpunkt ist. Ich denke, es wird Anfangs hart, aber auch irgendwann besser. Und ich bekomme 3. Kaiserschnitt, lasse mich natürlich auch dabei sterilisiert, damit ich nicht mehr ungeplant schwanger werden kann.

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Hallo liebe Gedankenreise…

Darf ich fragen wie du dich/ ihr euch entschieden habt? Ich hoffe das ist nicht zu aufdringlich…

Ich bin in einer ähnlichen Situation, heute 7+3 SSW, Baby 7 Monate, Der große ist 3 Jahre..
(+ noch 2 Patchworkkinder die bei uns leben 7&9 Jahre)
Heute war das OP Vorgespräch, Montag ist der Termin..
Es gibt zig Gründe für den Abbruch, Haus, meine beiden Kinder sind sehr fordernd..vorallem Mamafordernd, die Nächte mit dem Baby sind aktuell auch grausam..
Wir haben ein Haus, welches aber noch nicht weiter ausgebaut ist-somit haben wir auch nicht genug Platz…
Ein gravierender Unterschied ist: unser Kinderwunsch war noch nicht abgeschlossen…aber der Zeitpunkt kann nicht ungünstiger sein..😪

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Hallo liebe jen,
läuft es also doch auf den Abbruch zu ... ich dachte, es könnte vielleicht schon gewesen sein.
Ich hoffe, Du bist im Frieden mit dir. #liebdrueck
Liebe Grüße von Kyra

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Hallo,

ich Zweifel immernoch, keine Entscheidung fühlt sich richtig an.

Ich weiß das es Hilfen gibt, aber wie eine andere Userin schon schreibt..wenn eins der Kinder nacht für Nacht Mama schreit oder krank ist, was auch immer..dann kann niemand helfen…tagsüber etwas Schlaf nachzuholen ist nicht immer möglich & erst recht nicht so erholsam wie eine „gute“ Nacht…

Bei uns in der Region ist das mit den Ärzten nicht so einfach, ich habe mich für den operativen Abbruch entschieden, medikamentös würde ich nicht durchstehen…

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Hallo,

ich verstehe dich total! Mir ging es nicht lange her auch so und habe mich dann tatsächlich für den Abbruch entschieden.
Dieser ist jetzt noch nicht so lang her und ich bin emotional noch gefühlt auf einer Achterbahn. Es war das richtige und ich habe lange darüber nachgedacht und mit meinem Mann geredet. Am selben Tag war ich sehr sicher und auch danach war ich einfach nur froh und glücklich.
Seit ein paar Tagen allerdings kommt immer mal wieder der Gedanke „du hättest es doch geschafft!“ oder „irgendwie wäre es doch schön gewesen!“ Aber es ist einfach nur so frisch noch denke ich und man darf ja auch Trauern.

Was ich damit sagen will: überlege es dir auf jeden Fall gut, rede viel mit deinem Mann und höre unbedingt auf dein Herz!
Manchmal denke ich mir, dass ich zu sehr auf meinen Kopf gehört habe. Ich bin einfach ein Kopf-Mensch, was in dem Fall nicht unbedingt gut ist. Also du siehst, ich bin im Zwiespalt! Aber in dem Moment war es auf jeden Fall das richtige.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du dich für das für dich richtige entscheidest 🍀