Hey ihr Lieben,
ich hatte am 28.3. einen Schwangerschaftsabbruch zu dem ich ziemlich gedrängt wurde.
Ich bin 31 und habe bereits eine 12 jährige Tochter aus einer anderen Beziehung. Ich hatte mit dem Erzeuger eine 9 jährige on Off Beziehung die ziemlich toxisch war und bei mir viele Traumata geweckt hat. Es war eine emotionale Abhängigkeit die ich entwickelt hatte und an der ich immer noch zu nagen habe.
Im Oktober 2021 hat er die Beziehung beendet und ich hab sehr gelitten, im Januar 2022 habe ich in eine dreiwöchige Mutterkur begonnen um Energie zu tanken und wieder auf den richtigen Kurs zu finden. Ich hatte ihn blockiert und auch mehrere Monate nichts von ihm gehört, von der Kur wusste er auch nichts. Drei Tage nach meiner Rückkehr hat er mich mehrfach angerufen mit unbekannter Rufnummer, es waren sicher 30 Anrufe welche ich ignoriert hab. Wenig später klingelte es dann an meiner Tür und er war es. Ich habe mich wieder einlullen lassen und meiner Hoffnung überhand gewährt.. das ist wahrscheinlich für Menschen die nie in so einer Situation waren sehr schwer nachzuvollziehen aber ich habe einfach keine Macht über mich wenn er um mich herum ist und so führte das eine zum anderen… das Kondom ist gerissen und zwei Wochen später hielt ich einen positiven Test in der Hand. Ich habe mich riesig gefreut besonders weil ich PCOS habe und es für mich sehr schwer ist schwanger zu werden. Er ist allerdings direkt auf Abwehr gegangen und wurde immer ekelhafter zu mir. Er hat angefangen mir zu drohen und extremen Druck auf mich ausgeübt was eine Abtreibung betrifft. Er hat mir klargemacht, dass es nur ein Ausrutscher war wieder bei mir zu klingeln und das er kein Kind mit, seine Worte „irgendeiner“ bekommen will. Das tat alles natürlich sehr weh und ist auch nur ein Bruchteil von allem was geschehen ist aber alles zu schreiben wäre zuviel. Auch mein Umfeld hat mir abgeraten das Kind zu kriegen da sie alle wissen wie ich unter ihm leide. Die Zeit war extrem anstrengend und ich konnte einfach nicht mehr klar denken und habe nichts gutes mehr sehen können. Nach dem Abbruch habe ich zwei Wochen nur geweint und mich zuhause verkrochen, er war natürlich nicht für mich da und hat den Kontakt zu mir komplett abgebrochen. Ich vermisse das Baby so sehr seitdem, ich hatte auch direkt eine Bindung und fühle mich seitdem so leer. Ich versuche stark zu sein für meine Tochter und raffe mich immer wieder auf aber es kommen immer wieder Momente an denen ich denke ich halte das alles nicht mehr aus. Ich will am liebsten sterben weil der Schmerz mich auffrisst, alles ist mühsam und sinnlos geworden.
Ich musste mir alles mal von der Seele schreiben und ich habe zwar Freunde die mir zuhören aber ich fühle mich langsam wie eine kaputte Schallplatte und hab auch das Gefühl keiner versteht mich richtig. Vielleicht hat hier jemand Ähnliches erlebt und kann mir einen Tipp geben oder möchte sich austauschen.
Ich war sehr offen und bitte deshalb keine blöden Kommentare oder verurteilendes, das kann ich grad nicht gebrauchen und deshalb schreibe ich auch anonym.
Danke schon einmal und sorry für die Rechtschreibung bzw Zeichensetzung ich hab einfach nur alles rausgelassen.
Schwangerschaftsabbruch bewältigen und verarbeiten.
Es tut mir unendlich leid.
Ich empfehle meinen Frauen ( ich betreue Sterneneltern) oft, sich rituell zu verabschieden, vlt einen Stein bemalen
Schreib dem Sternchen einen Brief.
Lass die Trauer zu- die gewiss zu einem bestimmten Teil auch der Beziehung, bzw der Wunschvorstellung gilt.
Danke für den Tipp. Ich werde es mal versuchen Villt hilft das ein wenig zum abschließen. Liebe Grüsse
Das klingt nach einer sehr schwierigen Situation und es tut mir leid, dass dir ein Mensch das Leben so schwer macht!
In so einer Situation wäre es sicherlich nicht verkehrt sich professionelle Hilfe zu suchen. Ich weiß, darauf wartet man momentan lange, aber perspektivisch ist es sinnvoll- auch oder gerade wegen deiner Tochter.
Hast du dich schon gefragt, ob es das Baby ist, das du vermisst oder es eher der Gedanke ist mit diesem Mann eine (heile) Familie zu haben? Das Loslassen von beidem kann sehr schmerzhaft sein, aber irgendwann wird dir bestimmt bewusst, dass eine lebenslange Beziehung mit so einer Person, die durch ein Kind entsteht, dir und deiner Tochter nicht guttun würde.
Du hast es schon geschafft über Monate keinen Kontakt zu ihm zu haben! Das schaffst du auch über Jahre!!!
Ich habe mit 31 den Vater meines Kindes kennengelernt und beide sind das Beste, was mir passieren konnte. Nach einer auch mehr oder minder toxischen Beziehung hätte ich nie gedacht, dass ich sowas erleben darf. Das kannst du auch! Und du kannst mit einem Mann ein Kind bekommen, der voll und ganz hinter dir und dem/der Kleinen steht. Schließlich bist du jetzt auch trotz PCO schwanger geworden!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft! Du schaffst das!
Danke für deine lieben Worte. Das macht mir grade etwas Mut… ich denke es ist eine Mischung aus beiden, das Ende der Beziehung und der Verlust von dem was ich mir eigentlich so sehr gewünscht hätte. Mir fällt es schwer Licht am Ende des Tunnels zu sehen um ehrlich zu sein und ich bin so sauer weil das alles so unfair ist. Ich muss jetzt quasi mit SEINER mir aufgezwungenen Entscheidung leben und leiden während er unbeschwert weiterlebt. Auch der Gedanke dass er irgendwann ein Kind mit einer anderen kriegt während er unseres so abgelehnt hat bringt mich fast um. Aber ich weiß dass ich in der Situation und von dem was ich wusste die logischste Entscheidung getroffen habe, ob sie richtig war weiß ich leider nicht… die Sehnsucht nach dem Baby ist groß… ich bin bereits auf der Suche nach einem Psychologen und stehe auf mehreren Wartelisten, ich war auch bereits bei einer Beratungsstelle.. alles hilft irgendwie nur temporär. Ich habe auch Angst niemanden mehr zu finden und ich werde bereits 32 jetzt.. der Traum der kleine Familie träumt sich langsam aus.
Ich danke dir für die Zeit und deine Worte und wünsche dir und deiner Familie alles liebe :)
Mit 32 brauchst du dich doch noch nicht von deinem Familientraum verabschieden. Ich hab letztes Jahr mit 36 meine erste Tochter bekommen und in meinem Umfeld bekommen viele erst Mitte/Ende 30 Kinder. Klar kann man Pech haben, aber sehr oft klappt es noch gut. Alles Gute!
Hi!
Vielleicht kann ich dir mit meiner Geschichte etwas helfen. Ich hatte vor ein paar Jahren eine Beziehung mit einem versteckten Narzissten und habe mich auch ständig manipulieren lassen. Nach der Trennung von meinem Ex, mit dem ich mein erstes Kind bekommen habe, war ich ziemlich fragil und habe mich sehr nach einem neuen Partner gesehnt. Und da war dann dieser Typ und ich hab mich das erste Mal wieder richtig lebendig gefühlt… das hielt auch für eine Weile bis ich merkte, wie mit mir umgegangen wurde. Ich wurde hingehalten, immer wieder versetzt, manipuliert, gekränkt in ganz hinterhältige Art und Weise, kam aber aus diesem Sch… iwie nicht raus. Es war wie verhext. Ich war einfach dumm und naiv…
Und so kam es, dass wir iwann eine Verhütungspanne hatten, und wie soll es sein? Ich war direkt schwanger 😦… ich sehnte mich sehr nach einem zweiten Kind und habe echt mit mir gehadert. Da hatte ich allerdings auch schon verstanden, dass es sich bei diesem Typen um einen Psycho handelte 🙈. Nicht gefährlich, aber manipulierend, egoistisch, null empathiefähig. Er machte mir Druck wegen der Abtreibung (ich war da auch schon 33), und auch danach lies er mich komplett hängen (obwohl er da noch meinte, wenn ich abgetrieben hätte, dann könnte es ja noch weiter gehen oder oder).
Ich war traurig und fühlte mich leer. Konnte aber nun endlich von diesem Zug abspringen.
1 Jahr später lernte ich einen tollen Mann kennen… ich war total verliebt, er auch und es war auf einer Ebene. Ich hatte schon geglaubt, dass es das nicht mehr gibt. Wir haben noch einen Sohn bekommen und jetzt kommt noch eine Nummer 3 😍… ich bin echt glücklich und sowas von heilfroh, dass ich damals diese Abtreibung gemacht habe. Ich hätte es nicht ausgehalten an diesen Typen gebunden zu sein.
Vllt wird es bei dir auch so kommen, vllt wendet es sich zum Guten und du kannst dir iwann denken, ok, es sollte so sein.
Ich wünsche es dir!
Lg
Hey :) vielen Dank für deine Antwort. Das ermutigt mich echt etwas.. grade weil du auch bereits 33 warst und ich jetzt auch schon 32 werde. Ich hoffe einfach ich kann meinen Frieden damit finden, bis jetzt fällt es mir einfach noch super schwer loszulassen. Von ihm, von dem Baby, von den Gedanken die ich mir über die Zukunft gemacht habe. Besonders weil ich mich halt so drängen lassen habe und es eigentlich nicht wollte. Erschreckend wie sehr sich unsere Geschichten ähneln… ich hoffe einfach ich finde einen Weg mich da wieder rauszukämpfen und die Kraft dafür aufzubringen.
Liebe Grüsse 💕
Hallo, es tut mir auch von Herzen leid! Dass du hier schreibst, ist weiterer Schritt auf deinem Weg zur Heilung. Gut, dass du dich professionell begleiten lässt. Auf der Seite von villa-vie.org findest du noch weitere Info und Berichte. Ein Buch soll auch sehr gut sein: Ich nannte sie Nadine von Karin Lamplmair. Eine betroffene Frau beschreibt ihren Weg und was ihr geholfen hat.
Alles erdenklich Gute dir und ganz liebe Grüße
Ich kann es gut nachvollziehen! Mein schwangerschaftsabbruch ist eine Woche her. Aber glaub mir alles hat seinen Sinn im Leben auch wenn du diesen erst später verstehen wirst! Alleinerziehend mit 2 Kindern ist nicht ohne! Ich bin selber schon alleinerziehend mit 2 Kindern und ein drittes Kind hätte mich niemals glücklich gemacht. Noch dazu wenn der Erzeuger so ein Depp ist. Ich habe auch die ersten Tage nur geweint. Aber dann bin ich aufgewacht! Ich fühle mich jetzt so stark wie nie zuvor! Mit dem Vater des Kindes bin ich durch so eine Person brauche ich nicht in meinem Leben! Ich wünsche dir alles Gute und das deine Tränen bald trocknen! Es ist ein schwieriges Thema und wenn du da alleine nicht raus kommst dann suche dir bitte unbedingt Hilfe! Denk immer a dein schon vorhandenes Kind das darf nie unter dieser Situation leiden!