Hallo in die Runde,
Ich bin 36 und alleinerziehend einer 12 jährigen Tochter. Ich bin seit 5 Jahren Single und hatte vor 3 Wochen einen ONS. Wir kannten uns schon eine Weile und hatten ins immer mal auf einen Kaffee getroffen. Uns war bewusst, dass es nie mehr wird, aber es kam zum Sex an dem einen Abend. Er sagte mir vorher noch,dass er eine Vasektomie hat vornehmen lassen.
Am Montag (ES+15) habe ich einen Test gemacht und der war eindeutig positiv. Ich hab jetzt erst am 20.09. Einen Termin beim Gyn. Seitdem ist es ein Auf und Ab der Gefühle. Einerseits freue ich mich, andererseits weiß ich nicht was ich machen soll.
Ich hab ihm geschrieben, wir haben telefoniert... Er meinte dann, dass seine Vasektomie erst 7 Wochen her war zu dem Zeitpunkt (was ich nicht wusste). Ich hatte im Juli mit dem NuvaRing begonnen, allerdings immer Zwischenblutungen... wir hätten beide noch vorsichtiger sein müssen.
Er meinte nur zu mir, dass er zwar zahlen würde, aber mehr könne ich nicht erwarten. Er hat schon einen Sohn und um noch ein Kind, könne er sich nicht kümmern... als würde es mir nur ums Geld gehen... 😞
Ich habe nächste Woche ein Gespräch bei der Caritas. Ich bin so durcheinander...
Ich stecke gerade noch mitten in einer Weiterbildung, damit ich in meinem Beruf weiter komme. Ich hab meiner Chefin schon davon erzählt und sie meinte ich solle mir keine Gedanken machen, wenn ich mich für die kleine Seele entscheide, bekommen wir das alles hin. Allerdings ist es privat sehr schwierig, da ich mit allem alleine da stehen würde... Ich bin sozial nicht so gut vernetzt und meine Eltern sind sehr mit sich beschäftigt. Ich hab mich heute meiner Tante anvertraut und das tat sehr gut.
Hat schon mal jemand von euch in einer ähnlichen Situation gesteckt?
Schwanger nach ONS -
Ich war nicht in einer ähnlichen Situation, aber erinnere mich an den Anfang meiner Schwangerschaften. Es ist wohl immer Unsicherheit dabei und viele Fragen. Natürlich mehr, wenn es ist wie bei dir, dass keine Beziehung in Aussicht steht und du alleine sein wirst mit deinen beiden Kindern.
Aber auch wieder nicht wirklich alleine. Eine verständnisvolle Chefin, deine Tante. Du sagst zwar, du bist nicht gut vernetzt. Aber du bist in der Lage, dich zu vernetzen. Und die Menschen reagieren gut auf dich. Vielleicht eine Zeit, in der du das networken in deinem Leben ausbaust bzw. erst entdeckst. Oder sogar deine Eltern entdecken, wie gut es allen tut, wenn sie ihren Platz als Großeltern einnehmen .... könnte sein.
Wie lange geht deine Weiterbildung noch? Jedenfalls bist du bereits dabei, dein Fundament beruflich zu sichern und damit stehst du dann auch finanziell besser da. Ist doch jedenfalls zu hoffen.
Was konkret macht dir Sorgen?
Und wie stehst du innerlich zu diesem Kind? War es vielleicht schon länger ein stiller Wunsch? Und eine Beziehung mit ihm - so ganz abwegig wäre es nicht für dich, höre ich heraus?
Du bist jetzt schon einige Tage damit "schwanger gegangen" und hast schon einige gute Schritte eingeleitet, dazu auch die Beratung nächste Woche. Du wirst sehen, dass sich das Durcheinander nach und nach lichtet.
Du wirst spätestens dann den Unterhalt fordern, wenn das Kind da ist und er keinen Kontakt will. Denn erstens bist du jetzt schon gekränkt ("als ob es mir ums Geld gehen würde") und wirst daher wohl kaum so großzügig sein, ihn finanziell nicht zu belangen und zweitens in der Weiterbildung und als Alleinerziehende wirst du wahrscheinlich gar nicht auf sein Geld verzichten können.
Das Ganze zeigt wiedermal, dass unser System krankt. Es wäre für euch beide am besten, wenn der Staat einspringen würde, denn solltest du das Kind bekommen, muss er jahrelang für einen ungewolltes Kind zahlen müssen und du wirst jahrelang von ihm abhängig sein..
Schwierige Situation. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, ich könnte beides verstehen. Da du noch ganz am Anfang bist, würde ich ernsthaft über einen Abbruch nachdenken. Ein medimentaköser Abbruch ist keine so große Sache, vor allem nicht im Gegensatz zum Austragen der Schwangerschaft und danach mit Baby allein zu sein plus mit einer bald mitten in der Pubertät steckenden Tochter. Ich finde es prinzipiell nicht gut, wenn es eine Verhütungspanne gibt und Frau gegen den Willen des Sexpartners das Kind bekommt. Es sollte eine gemeinsame Entscheidung beider Eltern sein. Klar gibt es Frauen, die sich allein für ein Kind entscheiden, dann ist das aber auch wohlüberlegt und geplant und der Samenspender nie Teil der Familie, auch nicht finanziell. Ich halte nicht viel vom Alleingang bei so einer wichtigen Sache wenn die eigene Entscheidung andere Menschen zwangsinvolviert. Natürlich ist es aber auch schwierig, einen Abbruch vornehmen zu lassen, wenn man sich eigentlich freut. Es wäre also auch verständlich, wenn du dich für das Kind entscheidest. Nur solltest du das ohne rosarote Brille tun. Der Erzeuger ist sehr deutlich, er wird bezahlen, will aber keinen Kontakt. Ein Baby scheint sicherlich verlockend, aber das Kind wird kein Baby bleiben. Keinkind, Schulkind, Teenager. Dazu die Situation mit dem Vater, der es nicht will. Das muss schon gut überlegt sein.
Falls du dich dazu entscheidest, es zu bekommen, solltest du dir unbedingt ein gutes Netzwerk aufbauen, sodass du Unterstützung hast, zumal, wenn deine Eltern ausfallen. Kinder werden krank, Kitas streiken, Schulferien, das ganze Programm, was du sicherlich schon von deiner Tochter kennst, wobei ich davon ausgehe, dass sie Umgang mit dem Vater hat, das hätte das neue Kind nicht. Also auch keine Zeit für dich während Umgangswochenenden.
Ich wünsche dir viel Kraft für die schwierige Entscheidung und egal wie sie ausfällt alles Gute !!!!
Hallo,
dem Kommentar dass man sich am Anfang viele Fragen stellt und Sorgen macht, kann ich nur zustimmen. Das war sogar bei der geplanten Schwangerschaft so. Am Anfang fällt alles, finde ich, ziemlich schwer. Ich glaube, ich würde tief in mich gehen und mich fragen, ob ein zweites Kind je gewünscht war. Wenn ja, dann sag JA zu deinem Kind. Natürlich ist es nicht einfach, wenn man alleinerziehend ist. Ich kann wohl gar nicht abschätzen wie hart es sein muss. Aber sollte da auch nur die leisteste Stimme in dir sich über das Kind freuen, dann bleibe bei deiner SS. Das Gegenteil, etwas zu bereuen kann auch sehr schlimm sein. Egal, wie du dich jetzt entscheidest, dein Leben wird sich ändern.
Den Mann kann man ja nur außer Acht lassen, der macht es sich sehr sehr einfach!!
Jeder Weg ist gut, er muss nur für Dich passen!!
Ich wünsche dir alles liebe!!
P. S. : Bei meiner alleinerziehenden Freundin hilft die 9 Jährige bei ihrer 3 jährigen Schwester schon gut mit und ist ihr hier und da eine große Hilfe ☺️.
Ich empfehle dir, höre auf dein Herz. Aber bitte mach es nicht von ihm abhängig. Es ist natürlich schwer sich bewusst als Alleinerziehende zu entscheiden. Und es ist auch legitim, wenn du das nicht willst. Es ist eine Lebensentscheidung, die du lediglich bedauern wirst wenn du sie von anderen abhängig machst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
Liebe Emilie286
Erstmal möchte ich dir sagen, dass egal wie du dich entscheidest, sicher alles gut werden wird
Im Januar 2021 hat sich meine Jugendliebe (mit der ich seit über 25 Jahren zusammen war) wegen einer anderen Frau von mir getrennt. Unsere jüngste Tochter Mila war zu dem Zeitpunkt genau ein Jahr alt und ich stand plötzlich da mit meiner Familie, dem Haus, dem Reitstall, dem Bauernhof, Mietobjekten und meiner Praxis komplett alleine da. Von heute auf morgen...
Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich etwas verpasst habe und habe mir Datingapps runtergeladen. Dort lernte ich S. kennen - eigentlich sollte er nur eine Ablenkung sein. Wir lernten uns kennen und ich wurde ungeplant in der Kennlernphase schwanger. Ich war hin und her gerissen, am Boden zerstört und eigentlich wollte ich das Baby nicht. Aber nach vielen Gesprächen mit S. haben wir uns für das Kind entschieden. S. und ich waren kurze Zeit zusammen, aber es passte einfach nicht. Noch vor der Geburt trennten wir uns. Am 30.10.2021 kam Jasper zur Welt. Zum Glück trennten wir uns im Guten und sind gemeinsam wunderbare Eltern für unseren Sohn.
Noch in der Schwangerschaft mit Jasper lernte ich meinen Freund Alex kennen und lieben. Er war zu dem Zeitpunkt auch noch verheiratet, die Beziehung war bereits von beiden Seiten aus vorbei. Alex ist dieses Jahr im Januar bei mir und meinen Kindern in meinem Haus eingezogen, weil er in unserer Stadt keine eigene Wohnung gefunden hat (wir alle kennen ja den Wohnungsmarkt ). Kurz nach dem Einzug kam dann der Schock: wieder ungeplant schwanger, weil die Pille aus Gründen, die wir uns immernoch nicht erklären können, nicht gewirkt hat). Das war ganz schlimm für mich. Ich bin 42 und war nach unserem Wunschkind Mila eigentlich durch mit der Kinderplanung. Aber mittlerweile freue ich mich so sehr auf unseren Linas und könnte mir in zwei oder drei Jahren vorstellen vielleicht nochmal die Planung eines Wunschkindes anzugehen.
Vielleicht braucht der werdende Papa von deinem Baby einfach Zeit. Es war für ihn sicher auch ein Schock, genauso wie für dich.
Ich kann nur von meiner Geschichte mit den ungeplanten Schwangerschaften berichten. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen! Aber du wirst dich für dich und dein Leben sicherlich richtig entscheiden! Alles Gute
Liebe Grüße
Barbara (33+0) mit Mila und Jasper
Hallo Barbara,
Was das "vielleicht braucht der werdende Papa vom deinem Baby auch einfach noch Zeit" wäre ich vorsichtig. Klar, in Filmen passiert das meistens genau so, der Schock verwandelt sich in Freude und es gibt ein Happy End.
Im echten Leben habe ich das bisher nie erlebt. Wenn der Mann sich tatsächlich trennt und den Kontakt zur Mutter abbricht, dann sehe ich ziemlich schwarz für eine Zukunft als Familie.
Es ist wirklich klasse, dass es bei dir so gut funktioniert. Ein bisschen frage ich mich natürlich schon, wie man als Frau um die 40 gleich zweimal innerhalb kurzer Zeit ungeplant schwanger werden kann? Wie kam denn das, im Falle von Jasper? Und war es dir nie wichtig, im Falle von der jetzigen Schwangerschaft zu wissen, warum die Pille nicht gewirkt hat? Sie ist doch eigentlich sehr sicher. Wie verhütet ihr denn nach der Geburt? Wenn ein weiteres Kind erst nach 2,3 Jahren vielleicht geplant ist? Wie viele Kinder hast du denn insgesamt? Wenn Mila damals "die Jüngste" war, gibt es offenbar mehr als 3 Linder?
Gut, dass deine (Sex-) Partner beide "ja" zu Jasper/Linas sagen konnten, selbstverständlich ist das aber nicht.
Der Vater im Fall der TE ist doch schon sehr deutlich, Unterhalt in Ordnung (da kommt er so oder so nicht drumherum), Beziehung nein, Umgang nein. Und das sollte respektiert werden.
Leider kenne ich Fälle, wo die Mutter das Kind behält und denkt, wenn es erst auf der Welt ist, werde der Vater schon Liebe fürs Kind entwickeln, nur zu gut. Und es war im Endeffekt nie so.
Ich finde, wenn die TE sich für das Kind entscheidet, dann sollte sie das tun im Bewusstsein, dass der Vater sehr wahrscheinlich keinen Kontakt haben wollen wird.
Grüße