Hallo,kurz zu mir. Wir konnten keine Kinder bekommen. Hatten dann eine Icsi und wurden mit 2 Jungs beschenkt. Einer davon leider chronisch Nierenkrank. Uns wurde immer gesagt wir können beide keine Kinder bekommen ohne Hilfe. Die Jungs werden jetzt Ende des Monats 3Jahre. Es waren harte und Anstrengende 3 Jahre.eine schlimme Schwangerschft,eine Horrorgeburt,kein Wochenbett.nichts war wirklich schön.
Mein Mann ist nur am we zu Hause.auch nicht einfach. Und jetzt bin ich In der 7.Ssw und ich weis nicht was ich tun soll.wir wollten nie ein 3 Kind. Und wir waren auf dem Stand das wir keine Kinder bekommen können.ich habe Endometeriose grad 3 chronisch. Und die letzte OP war vor einem Jahr. Klar wir sind selbst schuld,aber was sollen wir jetzt tun. Der Kopf sagt klar NEIN aber das Herz schlägt schon,das ändert vieles. Ich bin Hin und Hergerissen und total verzweifelt.
Gibt es hier jemanden der eine ähnliche Situation kennt ?
Danke für eure Zeit
Durch Icsi Zwilling,jetzt ungeplant Schwanger
Hallo Elli, ich kann das gut verstehen. Mit Zwillingen ist es sicher nicht einfach und du hast meinen größten Respekt, dass du das unter der Woche alleine meisterst.
Ich war nie in der Situation aber deine Gedanken und Gefühle kann ich gut nachvollziehen.
Vielleicht hast du die Möglichkeit die beiden Jungs mal irgendwo unterzubringen, damit du mit deinem Mann durchatmen kannst, ihr in euch hineinhören und alles ein wenig sortieren könnt. Alles Gute!
Hallo Sommerkind8,
Danke für deine Nachricht. Ja es ist manchmal wirklich hart. Bevor meine Jungs vorhin ins Bett gegangen sind saßen sie nebeneinander auf der Couch und haben sich den Sandmann angeschaut,ich guckte sie an und dachte nur wie sehr ich sie liebe und das ich so glücklich bin wie es ist.und ich kein weiteres Kind möchte. beim Schreiben dieser Zeilen kommen mir wieder, wie schon den ganzen Tag die Tränen. Wir haben Jahre lang versucht ein Baby zu bekommen,haben dann diese Strapazen auf uns genommen mit der Klinik. Und jetzt werde ich einfach so schwanger. Jetzt wo wir im neuen Wohnort angekommen sind,wo die Kinder sich wohl fühlen,wo ich im Job endlich angekommen bin. Ich bin so verzweifelt. ich habe Angst mich aus ethischen Gründen gegen einen Abbruch zu entscheiden und der Verantwortung und Verpflichtung wegen das Kind zu bekommen und am Ende damit nicht glücklich zu sein. Und dann vllt keine gute Mutter sein zu können. Bis gestern stand die Entscheidung für uns beide fest. Dann höre und sehe ich heute den Herzschlag und fange an zu weinen,aber nicht vor Glück und Liebe sondern vor Angst,Verzweiflung und Schuldgefühlen. Das alleine tut mir schon sehr weh.
Entschuldigt bitte den langen Text aber ich bin total aufgewühlt.
Dass du im völligen Gefühlschaos bist, ist wahrscheinlich völlig normal. Dein gesamter Lebensplan wird gerade in Frage gestellt und alles ist durcheinander. Eine Sorge kannst du allerdings streichen: so wie du schreibst wie du denkst und fühlst, bist du, egal wie du dich entscheidest, ganz sicher keine schlechte Mutter. Du hast noch Zeit zu einer Entscheidung zu finden. Versuch sie dir zu geben und sei nachsichtig mit dir selbst. Du darfst all diese Gefühle haben!
Liebe Elli,
weißt du was ich beim Lesen deines Beitrags als erstes gedacht habe?
"Kann's denn wirklich noch schlimmer kommen?" 🤔
Du hast alles schon durch. Unfruchtbarkeit, schreckliche Schwangerschaft, furchtbare Geburt, schei* Wochenbett, krankes Kind. Konntest eigentlich nichts genießen.
Trotzdem hast du es geschafft. Hast zwei tolle Kinder auf dem Sofa sitzen, du schreibst ihr seid im neuen Wohnort gut angekommen, du fühlst dich im Job wohl, den Kindern geht es gut. Irgendwie denke ich mir, man liest hier in diesem Unterforum auch oft von deutlich schlechteren Bedingungen.
Wenn du dich für dieses Kind entscheidest, kann es doch eigentlich nur besser werden? Klar kann auch diese Schwangerschaft wieder anstrengend werden, klar kann auch die Geburt wieder nicht so toll verlaufen. Aber erstens kennst du das schon, und nun bist du schlauer und erfahrener als damals bei deiner ersten Schwangerschaft. Zudem ist eine Schwangerschaft mit einem Einling auch nicht zu vergleichen mit einer Zwillingsschwangerschaft. Du kannst dir Hilfe holen, frühzeitig mit deinen Ärzten all deine Bedenken besprechen und die Weichen anders stellen, damit es für dich maximal positiv wird.
Ich will dir auf keinen Fall einreden, ein Kind zu bekommen, das du nicht bekommen möchtest.
Die Frage ist nur, ob du es wirklich nicht bekommen möchtest, oder Traumata aus der Zwillingsschwangerschaft, Bedenken und Ängste jeden positiven Gedanken unterdrücken. Das musst du dich fragen.
Den Gedanken, das dritte Kind nicht so lieben zu können wie die anderen zwei, kannst du getrost über Bord werfen. Viele können einen Embryo einfach noch nicht so lieben, wie zwei bereits geborene Menschen, die man schon kennt.
Was sagt denn dein Mann zu der Situation? Hättest du familiäre Hilfe in der Nähe? Gehen die Zwillinge in den Kindergarten? Welche Betreuung und Behandlung braucht dein krankes Kind?
Wenn du wirklich sagst "Nein, danke, Schluss aus. Zwei reicht." ist wohl eine Überlegung hinsichtlich eines Schwangerschaftsabbruchs das Richtige für dich und du solltest dich an ProFamilia wenden.
Wenn es aber "nur" Angst ist, vor dem was kommen könnte, wäre es eine Überlegung, dir wo immer möglich Unterstützung zu holen, um mit dem Erlebten besser fertig zu werden. Dann kannst du auch die Zeit der Schwangerschaft, Geburt, und Wochenbettzeit nach Kräften anders gestalten, damit es eine schöne Erfahrung für dich und deine Familie werden kann.
Liebe Elli,
in meinem Freundeskreis gab es einen ganz ganz ähnlichen Fall. Von Endometriose und Fruchtbareitsbehandlung über den chronisch kranken Zwilling bis hin zur unerwarteten Schwangerschaft und der Freude am Beruf.
Ich weiß nicht, ob die Mama auch so hin und hergerissen war wie du, auf jeden Fall hat sie das dritte Kind letzten Endes bekommen. Und alles ist viel einfacher als bei den Zwillingen. Das Kind ist gesund, sie hat gefühlt alle Sorgen, die man sich um ein Baby machen kann schon durch und ist mit diesem neuen Baby deshalb viel viel entspannter und sicherer.
Was ich damit sagen will: Ich glaube in den wenigsten Fällen sind die Strapazen und Anstrengungen einer Schwangerschaft, Geburt und dem Großziehen von Zwillingen damit zu vergleichen, wie es mit einem Kind ist. Auch wenn es eine furchtbare Zeit für euch war, heißt das noch lange nicht, dass du das alles nochmal durchmachen musst.
An deiner Stelle würde ich mir für beide Optionen (Abbruch oder behalten) überlegen, wie es im schlimmsten Fall aussehen würde, wie es im bestmöglichsten Fall aussehen würde oder so eine Art Mittelszenario ausmalen (Das Mittelszenario ist besonders wichtig, denn das ist am wahrscheinlichsten). Dann kannst du noch schauen, wie die ganze Sache in fünf Jahren aussehen würde, in 10, 20, 30 Jahren und wie du dich mit welcher Entscheidung fühlen würdest, wie euer Leben aussehen würde. Das hilft mir meist ganz gut bei einer Entscheidungsfindung, weil ich mir die ganze Bandbreite von Möglichkeiten mal anschaue und in Perspektive rücke.
Du wirst sicher nicht leichtfertig eine Entscheidung fällen, deshalb darfst du am Ende auch Frieden schließen mit der Sache, egal ob du dich für oder gegen ein drittes Kind entscheidest. Manchmal gibt es keine gute und eine schlechte Entscheidung, kein richtig und falsch, manchmal sind Situationen einfach schwierig. Du bist eine gute Mama, denn du versuchst ja den besten Weg für euch zu finden. Ich wünsche dir alles Gute.
Danke für eure Nachrichten.
Ich habe am Montag den Beratungstermin.
Bin aber seit Dienstag schon über eine Plattform mit einer Beraterin übers Schreiben im Gespräch.ich versuche alle Möglichkeiten grade zu nutzen um irgendwie ein Gefühl zu bekommen.
Ich versuche das richtige für mich und für meine Familie zu machen. Ich rede jeden Abend mit meinem Mann über den Tag und die verschiedenen Gedanken und Gefühle. Es tendiert immer mehr in die Richtung es in den Himmel zu schicken. Es ist leider immer noch so das ich keine Freude empfinde. Das setzt mir sehr zu denn eigentlich ist es ein Geschenk das wir bekommen,das was wir uns immer gewünscht hatten. Ich habe sehr viel Angst.ich habe so kaum Zeit für mich,die ich aber brauche um im Beruf und zu Hause das Leisten zu können was beide Gegebenheiten erfordern. Das klingt bestimmt egoistisch,aber ich habe in den 3 Jahren verlebt wenn ich nur am Limit laufe und nur funktioniere kann ich keine gute Mutter sein dennnnatürlich merken meine Kinder wenn es mir nicht gut geht und dann auch mein Geduldsfaden viel kürzer ist. Ab und an brauche ich einfach ein paar Momente zum durchatmen.
Wir haben hier vor Ort meine Schwiegermutter,Schwiegervater und seine Freindin.alle sind aber selbst noch Berufstätig. Sie helfen gerne mal,aber die Jungs laden das auch erst seit ca 5 Monaten zu. Da sie sie vorher einfach zu selten gesehen haben.
Tief in mir weis ich was ich möchte und dennoch fühlt es sich so falsch an. Dieses Baby hat ein Recht auf leben,es hat sich uns ausgesucht und der Gedanke ihm das zu verwehren tut sehr weh. Der Gedanke hier jetzt ein Baby neben mir zu haben macht aber leider auch gar nichts positives mit mir.ich Versuch es mir auf Anraten der Beraterin immer wieder vorzustellen um den positiven Gedanken und Gefühlen Platz zu machen,aber sie kommen einfach nicht.das macht mich zusätzlich traurig.
Ich habe auch drei Kinder, das dritte war zu dem Zeitpunkt an dem ich schwanger wurde nicht geplant. Die ersten beiden kamen auch durch die kiwu-Klinik zu uns. Wir haben keine Verwandtschaft auf die wir zurückgreifen können. Ich hatte auch Sorgen, da Kind 1 und 2 erst ein Jahr und gerade zwei Jahre alt waren. Trotz dieser Sorgen ist es wirklich zu machen. Ich kann deine Sorgen zwar verstehen, aber einen Abbruch rechtfertigen sie (zumindest meines Erachtens nach- nicht. Vllt denkt ihr mal über Adoption nach?!