Hallo,
ich habe vor ca einem halben Jahr die Pille abgesetzt weil ich sie nicht gut vertragen habe. Ich habe damals mit meinem Partner darüber gesprochen und wir waren uns einig, dass es keine Katastrophe wäre wenn es passieren sollte, wir aber aufpassen.
So und nun ist es doch passiert, habe gestern postiv getestet und jetzt fühlt es sich momentan doch nach einer Katastrophe an
Mir rasen so viele Dinge durch den Kopf. Sind wir schon bereit? Bin ich schon bereit? Will ich das wirklich?
Prinzipiell spricht nichts dagegen, wir sind seit 4 Jahren ein Paar, Kinder waren irgendwann geplant, wir wohnen zusammen und hätten auch genügen Platz und finanzielle Mittel. Einzige Schwierigkeit ist eine Prüfung welche in nächstes Jahr absolvieren will, diese wäre ca 2. Monate nach ET.
Ein Abbruch kommt für mich nicht in Frage, aber ob ich wirklich bereit bin weiß ich irgendwie auch nicht
Vll war ja jemand mal in der selben Situation und kann mir ein bisschen meine Ängste nehmen
Es ist passiert, was nun??
Hallo,
das klingt doch gut. Ihr habt gute Voraussetzungen, eine stabile Beziehung und ihr wollt grundsätzlich Kinder. Habt euch darauf eingelassen, dass es passieren kann und es ist passiert.
Im Leben hat man normalerweise immer irgendwas in der Zukunft geplant, das man dann wegen einer Schwangerschaft oder Geburt verschieben oder irgendwie trotzdem schaffen muss, das ist auch normal. Es ist so gut wie nie so, dass noch vor der Schwangerschaft sich einfach in der Zukunft eine jahrelange Lücke auftut, in der man ein Kind kriegen kann, ohne was verschieben zu müssen.
Und am Anfang erst einmal unsicher und nervös zu sein ist auch völlig normal bei so einer großen Lebensveränderung und geht fast allen so, auch bei noch so geplanten und gewünschten Kindern.
Du brauchst auch jetzt noch nicht bereit sein, denn das Kind kommt zum Glück noch nicht jetzt, sondern erst in einem Dreiviertel Jahr. Das ist viel Zeit zum Vorbereiten und Reinwachsen.
Und zu deiner Prüfung: die lässt sich vielleicht verschieben. Oder sogar trotzdem ablegen, je nach deiner Verfassung. Ich hab zweieinhalb Monate nach der Geburt meiner Tochter einen halben Tag damit verbracht, als Teil einer Prüfungskommission mündliche Prüfungen abzunehmen. Zwar nicht das gleiche wie selbst geprüft werden, braucht aber auch Konzentration und kognitive Fähigkeiten. Es war nicht leicht und ich hab schon gemerkt, dass ich stillbedingt und durch den Schlafmangel geistig weniger fit war als sonst, aber es war möglich. In dieser Zeit war meine Tochter bei meinem Mann, ich hatte dafür Milch abgepumpt. Kann also möglich sein, wenn natürlich auch anstrengend.
Aber bis dahin ist es eh noch ein weiter Weg und du kannst dir gut überlegen, ob und wie du das hinkriegst. Ich rate dir, davon nicht die Entscheidung für oder gegen das Kind abhängig zu machen. Generell würde ich sehr davon abraten, ein grundsätzlich gewünschtes Kind in einer stabilen Beziehung nicht zu bekommen, das haben schon viele sehr bereut (schon grundsätzlich, aber auch, weil es keine Garantie gibt, dass es dann später, zum „idealen“ Zeitpunkt, auch gleich wieder klappt… spätestens dann weinen viele dem verlorenen Kind hinterher, da gibt es auch einige Beiträge hier dazu). Alles Gute!
Vielen Dank für deine Antwort
Deine Worte nehmen mir ein wenig die Angst vor dem was noch kommt. Ich denke ich muss den ersten Schock einfach mal ein wenig verdauen
Hallo,
ich möchte dir auch gern Mut machen. Wie du dich fühlst, ist völlig normal.
Ich hatte vor gut einem Jahr einen positiven Test in den Händen und obwohl mein Partner und ich uns ein Kind wünschen, waren meine ersten Worte "Ach du sch****" 😅. Ich zitterte am ganzen Körper, aber nicht vor Freude. Immerhin ist so eine Familiengründung echt ein einschneidendes Ereignis. Die Freude kam erst ein paar Tage später durch und verdrängte den Schock allmählich 😁 Kurz darauf war's dann aber leider schon wieder vorbei, es war eine biochemische Schwangerschaft.
Was ich damit sagen will - es ist völlig normal und okay, erst mal überfordert zu sein und Zeit zu brauchen, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Diese Zeit hast du, habt ihr beide.
Die Sache mit der Prüfung - da bin ich sicher, dass sich dafür eine Lösung finden wird. Manchmal durchkreuzt eben etwas oder jemand anderes unsere Pläne, das kommt vor und ist kein Beinbruch. Einer meiner Lieblingssprüche ist ja: Life is what happens to you while you're busy making other plans. Ich denke, da ist viel Wahres dran. 😊
Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüße,
DieKati
Dankeschön, der Spruch tritt es sehr gut. Den perfekten Moment gäbe es vermutlich nie, da hast du vollkommen recht. vll brauch ich einfach nur ein bisschen Zeit meine Gedanken und Gefühle zu sortieren. So wirklich realisiert hab ich das alles noch nicht wirklich
Was meinst du mit aufpassen? Habt ihr wirklich keine Verhütungsmethode angewendet?
Ehrlich gesagt bestürzt mich, dass du jetzt so schockiert und überrascht bist. Wer nicht verhütet kann nunmal schwanger werden (nein, weder Kalender noch rausgehen sind Verhütung). Wir leben im Jahr 2023 und es gibt so viele gute Verhütungsmethoden wie noch nie. Nur, weil man die Pille nicht mehr nehmen möchte ist das nicht direkt Grund überhaupt nicht zu verhüten.
Es tut mir Leid das so deutlich zu sagen. Ihr seid erwachsen. Ihr habt mit dem Feuer gespielt. Jetzt müsst ihr die Konsequenzen davon tragen (egal wie ihr euch entscheidet).
Ach komm....Bei meinem ersten Kind war es auch eher so ein billigend Inkaufnehmen und die "Verhütung" eher schlecht. Und ich war auch fürchterlich erschrocken, als ich schwanger war und fand mich zu jung (33 ). Ich hab Wein, Prosecco, mein Fortkommen in der Arbeit vermisst und war völlig überzeugt, dass ich noch keine Mutter bin. Das ist doch vollkommen normal, dass man etwas Angst vor der eigenen Courage hat. Ich bin überzeugt, dass sich das in den nächsten Wochen legt- und spätestens, wenn das Baby da ist. Man muss rein wachsen, man hat keine Erfahrungswerte- da ist doch eine gewisse Panik ganz normal.
Ich finde eher, Verständnislosigkeit ist normal, wenn eine erwachsene Person das Thema Verhütung so lapidar sieht und dann überrascht ist, mit entsprechenden Konsequenzen umzugehen. Es tut mir Leid, wir sind im Jahr 2023 und uns stehen so viele Möglichkeiten offen und wir sind auch alle aufgeklärt.
Ich schließe mich einer Vorrednerin an, der richtige Zeitpunkt kommt nie und das mit der Prüfung ist blöd, aber es ist ja noch Zeit bis dahin, evtl kann man sie nach vorne verlegen oder nach hinten verschieben? Du bzw. Ihr werdet wachsen an euren Aufgaben, ihr habt jetzt neun Monate Zeit euch vorzubereiten und ihr werdet das hinbekommen. Was du jetzt tun solltest? Tief durchatmen, erstmal nen Tee trinken. Nicht zu viel googeln, dir ne Hebamme suchen 😊 der Rest kommt Stück für Stück
Danke für die ganzen aufmunternden Worte ihr Lieben
Ich habe gestern beim FA angerufen und für 29.11. einen Termin bekommen. Meine Gedanken schwanken noch immer sehr zwischen Freude und Angst aber ich denken das wird sich bis zum Termin noch legen. Glaube ich brauche einfach noch ein wenig Zeit um es wirklich zu realisieren
Und daran ist nichts falsch. Ich bin mir sicher bald freust du dich...