Verdammte 66 Tage ist es jetzt her als ich mich gegen mein 4. Kind entschieden habe und ich habe das Gefühl für mich ist meine Welt am 11.10.22 stehengeblieben. Sollte es nicht ein erleichterndes Gefühl sein? Ja verdammte 66 Tage an denen ich kein einziges Mal nicht geweint habe. Wo ich nicht lachen konnte. 66 Tage an denen ich mich jeden Tag frage, wie ich nur so etwas machen konnte. 66 Tage wo ich nicht in den Spiegel schauen konnte. 66 Tage wo ich jede freie Sekunde daran denke. 66 Tage voller Schuldgefühle. 66 Tage voller Schmerzen und Leid. 66 Tage ohne Sinn. 66 Tage ohne mein 4. Kind im Bauch. 💔
Und jetzt sitze ich wieder hier und schreibe. Schreibe meine Gedanken auf und die Tränen fließen. Weil es mich gerade auffrisst. Weil es mich jeden Tag aufrisst. Weil ich seit 66 Tagen mit niemanden darüber reden kann. Nur mit meiner Psychologin. Und das auch nur, weil ich einfach oft den Sinn meines Lebens verliere und Angst habe keine Kraft mehr zu haben.
Mittlerweile hatte ich 2x meine Periode. Und es fühlt sich so verdammt falsch an. Sie sollte doch jetzt eigentlich überhaupt nicht eintreten. Wieso???? Wieso ist bei dem Eingriff nicht was schief gelaufen? Eigentlich sollte doch jetzt gerade mein Kind in mir heranwachsen. Behütet neben dem Herzen seiner Mutter… in Geborgenheit wachsen. Das erste Mal hat es mir komplett den Boden unter den Füßen weggerissen. Es ist so schwer…. 😞
Ich und mein Mann entfernen uns täglich mehr voneinander. Ich möchte keine Umarmung, keinen Kuss… mit ihm Sex zu haben für mich unmöglich. Und er drängt langsam… er hat Kondome besorgt…. Er sagt es sind über 2 Monate… Ich frage mich ob er überhaupt etwas verstanden hat.
Ich kann nicht mit ihm reden. Für ihn dreht sich die Welt weiter. So habe ich das Gefühl. Er würde gerne da weitermachen wie es Anfang Oktober war. Aber das geht nicht. Ich kann das nicht. Wir haben in den ganzen Jahren schon viele Hürden gemeistert. Aber dieses Mal ist es anders. Ich sehe jedes Mal seine Reaktion vor mir, als er von der SS erfuhr. Als er mich damals im Stich gelassen hat. Ich frage mich, was wäre wenn…. Wenn er anders reagiert hätte, wenn er mich aufgefangen hätte. Wenn er mich in den Arm genommen hätte und gesagt hätte wir schaffen das. Wenn er mich mit den Kindern mehr unterstützt hätte. Wen er mich besser behandeln würde. Ich gebe ihm nicht die Schuld. Wir sitzen im gleichen Boot. Aber wir fühlen anders. Und das entfernt mich immer mehr von ihm. Wir leben seit 66 Tagen nur noch nebeneinander und nichtmehr Miteinander. Auch eine Trennung wäre ok für mich. Ich wollte immer eine Familie. Glaubt es mir. Eine Familie wo Mama und Papa zusammen mit den Kindern glücklich bis an ihr Lebensende durchs Leben gehen. Eine Mama und ein Papa die alles für ihre Kinder tun. Und es tut mir so sehr leid für meine Kinder. Sie können nichts dafür… merken aber das Mama sich verändert. Das Mamas Augen nichtmehr strahlen. Das schlechte Gewissen gegenüber meinem 4. Kind und meinen Jungs frisst mich auf. Und da war noch dieser Satz letzte Woche von meinem Mann: Ich wollte das ja nicht….
Ich denke jeden Tag an dieses Kind. An diesen Tag in der Abtreibungsklinik. Gehe diesen Tag Schritt für Schritt in meinem Kopf durch. Sehe vor mir, wie mein Kind durch diesen Schlauch in tausend Stücke gerissen wird. 💔 Wie das Herz am Bildschirm schlägt. Ich schaue in welcher SSW ich jetzt wäre. Streichle meinen Bauch. Küsse das Ultraschallbild. Küsse den Schwangerschaftstest. Frage mich wie es jetzt ausgesehen hätte. Mich lässt dieses Gefühl nicht los, dass es dieses Mal ein Mädchen nach meinen 3 wundervollen Jungs geworden wäre. Ich stelle mir vor wie es jetzt irgendwo ganz alleine in einer anderen Stadt liegt ohne uns. Und mich immer wieder fragt: Mama wieso? Mama was habe ich dir getan? Mama ich wollte doch nur in deine Arme und meine Geschwister kennenlernen. Mit ihnen toben. Bei euch sein. War es der falsche Zeitpunkt Mama? Mama ich hätte dir keine Probleme gemacht, weil ich dich so sehr liebe. Liebst du mich nicht?
Ich liebe dich mein Kind. Deine deine Mama war einfach zu feige und sie wird sich diesen Fehler niemals im Leben verzeihen. 💔💔💔
https://www.urbia.de/forum/30-ungeplant-schwanger/5715421-4-tage-nach-meinem-ss-abbruch?page=2
66 Tage 💔💔
Lass dir bitte helfen.
Alles Liebe!
Such dir bitte dringend Hilfe.
Ich bin in der Therapie. Seit 6 Wochen. Habe aber das Gefühl es hilft mir immer nur im Moment der Therapie-Stunde. 😔 und wenn meine Kinder da sind. Am schlimmsten geht es mir wenn ich alleine mit mit meinen Gedanken. Ich möchte ja wieder das es mir ein wenig besser geht.
Hallo,
ich habe deine Geschichte bisher nur still mitverfolgt, möchte dir aber mein herzliches Beileid aussprechen. Deine Situation ist wirklich nicht einfach und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie du dich fühlen musst.
Ich denke, du musst dir immer wieder die Gründe vor Augen rufen, die dich dazu gebracht haben. Was sprach gegen das Kind? Niemand macht das einfach so. Was waren die Gründe? Ruf sie dir immer wieder ins Gedächtnis.
Menschen trauern unterschiedlich und das ist auch erstmal okay. Dass dein Mann und du euch voneinander entfernt, ist sehr schade und traurig. Du sagst, du hast eine Psychologin. Was rät sie dir?
Ich denke auch, dass du Hilfe brauchst, für dich. Aber auch ihr als Paar braucht Hilfe. Wie steht ihr zu einer Paartherapie/-beratung? Vielleicht könnte sie euch den neutralen Raum geben, um über eure unterschiedlichen Gefühle besser sprechen zu können und auch das Verständnis für den jeweils Anderen zu vergrößern?
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute.
Hallo. Ich verstehe deine Trauer sehr, den ich hab das selbe erlebt! Ich wurde ungeplant schwanger trotz Pille danach. Ich weiß das ist keine Ausrede, es war mein erster GV mit mein Mann und ich war dumm und unerfahren. 2/3 Wochen später der positive Test, wir waren beide nicht bereit und wir haben über die SS nicht geredet sondern einfach abgebrochen in der 6.Woche. Die Übelkeit hat mich getötet, ich wollte das es endet. Es wäre mein erstes Kind, ich bin noch jung. Es ist jetzt 13 Monate her und mein Leben macht seit dem kein Sinn, ich weine jeden Abend und habe Angst nie wieder Kinder zu kriegen. Das ich bestraft werde und nie wieder ein Baby bekomme! Jeden Tag weine icj , meine Depressionen werden immer schlimmer, ich wurde wieder schwanger leider ein früher Abgang. Seit dem fühlt es sich nicht mehr an wie eine Bestrafung. Angst unfruchtbar zu sein, Angst das bei dem Abbruch was schief ging und ich nie wieder Kinder kriege. Keiner weiß es außer mein Mann. Mein Mann will darüber nicht reden weil wir beide es stark bereuen und jeden Tag zerbreche ich mehr daran.. ich wünsche dir alles gut
Noch mehr an *
Hi Herzschmerz und Lisa1,
vielleicht hilft euch ja die spirituelle Sichtweise.
Spirituell gesehen habt ihr niemanden getötet.
Es ist nicht klar, wann die Seele überhaupt den Körper betritt. Einige meinen, dass in einem frühsten Stadium noch keine Seele da ist und begründen dies damit, dass die Embryonen eben noch kein Schmerz empfinden bzw. Noch überhaupt kein Bewusstsein haben. Die Seele wartet noch, bis sie den Körper betritt. Betritt sie ihn nicht, dann wartet sie eben auf einen anderen Körper bzw. auf einen anderen Moment. Ihr habt damit keinem geschadet und auch keinem die Chance genommen. Wenn die Seele bestimmt ist, bei euch zu sein, dann kommt sie wieder in euer Leben. Dann kann sie als Kind, Enkelkind und ähnliches zu euch kommen.
Das ist ein tröstlicher Gedanke finde ich. Ich danke dir für diese Sichtweise.
Habe deine Geschichte auch verfolgt. Es tut mir so Leid für dich. Du hast rational die richtige Entscheidung getroffen. Nur dein Herz hat halt anders entschieden. Du kannst diese Entscheidung nicht Rückgängig machen. Bitte Versuch dich nicht zu geiseln indem du schaust wie weit es jetzt wäre etc. Das bringt dir doch nur Schmerz. Hast du mal versucht deinen Mann in die Therapie mit einzubinden? Mit ihm zusammen zu einer Therapie zu gehen. Du kannst nicht mit ihm reden und genau das, denke ich, brauchst du jetzt. Jemanden zum Reden aus deinem Umfeld, der dich auch Mal festhält und mit dir weint... Bist du sicher dich keiner Freundin anvertrauen zu können?
Ich hatte keinen Abbruch, sondern eine Fehlgeburt mit Ausschabung. Ich bin so frech dir trotzdem zu antworten.
Ich wusste bereits drei Wochen, dass es ein Windei ist, dass es nicht lebt. Mir gings psychisch gut damit! Immerhin ein Zeichen, dass ich überhaupt schwanger werden kann...
Da es nicht von alleine gehen wollte, hatte ich dann den Abbruch. Tabletten + Ausschabung.
Ich bin psychisch definitiv "resilient", habe die letzten Jahre ganz andere Dinge easy weggesteckt... Aber DAS hat mich umgeworfen.
Wenn die Schwangerschaftshormone von einem Moment auf den anderen ins Bodenlose stürzen... stürzt die Psyche hinterher.
Ich hatte noch nie(!!) zuvor Probleme mit der Psyche. Nach diesem Abbruch gings mir dreckig.
So richtig bergauf ging es bei mir erst wieder, als wir den nächsten Versuch (ICSI) starten konnten... Leider scheidet das bei dir als Lösung aus.
Was ich in der Zeit bis dahin getan habe, war, auf mich selbst zu achten. Mir was zu gönnen. Von schön essen gehen bis Massage (Sauna ging leider nicht wegen der Ausschabung...)
Ich hab mir außerdem Ziele gesetzt... Das Ziel war, mich bestmöglich auf die nächste ICSI vorzubereiten... Dafür hab ich mir Hilfe gesucht. Bei ner Heilpraktikerin, wovon ich sonst eigentlich wenig bis gar nichts halte. Aber ich hab das Gefühl gebraucht, etwas zu tun.
Bei dir scheidet die Vorbereitung auf eine neue Schwangerschaft aus... Welche Ziele könntest du dir sonst setzen? Worauf könntest du dich freuen? Auf was könntest du nach vorne schauen? Gibt es was, was nur ohne das Kind möglich wäre? Mach dir da mal Gedanken drüber.
Möchtest du vielleicht was für deine Figur tun? Oder ne neue Sportart anfangen? Einen spannenden Kurs belegen? Ein neues Hobby anfangen? Gibt es ein Land, in das du gerne reisen würdest? Eine Sprache, die du dafür gerne lernen würdest?
Wie war dein Leben vor der Schwangerschaft geplant? Gab es etwas, das du vermisst hast? Das du jetzt vielleicht mal angehen kannst?
Wenn ich während dem jahrelangen unerfüllten Kinderwunsch was gelernt hab, dann, dass der Blick immer nach vorne gerichtet sein sollte. Der Blick zurück fällt in die Kategorie "gesammelte Erfahrung". Vielleicht auch in "Erfahrung hoffentlich nicht nochmal machen!". Aber die meiste Zeit muss der Blick nach vorne schauen, und DA muss es ein Ziel geben.
Ich hoffe das deckt sich mit den Worten deiner Therapeutin. Auch deinen Kindern zuliebe wird es Zeit nach vorne zu schauen. Die wünschen sidh sicherlich eine kraftvolle Mama, die motiviert in den Tag startet.
Ich wünsche dir alles Gute! 🍀
PS: noch was, was ich aus dem unerfüllten Kinderwunsch gelernt hab: mach deinem Mann keine Vorwürfe. Ich hab das zeitenweise auch gemacht, und das ist so unglaublich falsch. Ihr seid rin Team, ihr müsst gemeinsam nach virne schauen... Wobei ich ihm für die schon gekauften Kondome trotzdem die Leviten lesen würde...
Es tut mir echt leid für dich. Nach meinem Abbruch hab ich solche Gedanken nicht zugelassen, denn in dem Moment und der Lebenssituation war das einfach die beste Entscheidung für mich und meinen Mann.
Vielleicht solltest du mal über eine Kur oder einen Klinikaufenthalt nachdenken, ist irgendwie ne kleine Obsession die du da entwickelst.
Vielleicht hat auch einfach nur eine Frau abgetrieben die nicht 80% hinter dem Abbruch stand. Sie kann damit leben lernen aber es darf jetzt so sein wie es ist u sie darf so fühlen u dies teilen u andere vielleicht so davor bewahren abzutreiben. Eben jene die auch nicht zu 80% dahinter stehen, 50/50 reicht nicht.
Ich denke nicht dass ihr Schmerz Obsession ist u ich wünsche ihr einen Weg der Trauer der ihrem Schmerz gerecht wird. Auch um ein Kind das man abgetrieben hat darf man trauern.
Natürlich darf man trauern hab ich auch. Wenn du dir die anderen Beiträge durchliest, ist das aber schon sehr arg und das gehört definitiv besser Therapiert. Vor allem wenn noch andere Kinder im Spiel sind, die den emotionalen Verfall mitbekommen. Was das um sich werfen mit Prozentzahlen soll, erschließt sich mir nicht. Jede Lebenssituation sollte halt individuell betrachtet werden und die Gründe aus dem Ausgangspost sind rational sehr gut nachvollziehbar.