Hallo,
ich bin leider ungeplant schwanger. Ich fühle mich ehrlich gesagt wie ein Idiot, dass mir das mit 35 noch passiert. Wir haben bereits 3 Kinder. Die sind ganz klasse und werden heiß geliebt. Wir haben aber beide mit der Familienplanung abgeschlossen, haben alles weggegeben verkauft etc. Haben endlich wieder mehr Zeit als Paar, ich arbeite etc. So nun kommt der große Knall - Schwanger 6. Woche. Und ich habe am Anfang auch Riesen Panik gehabt, einfach weil die Lebensplanung eine andere ist. Ich Angst habe nochmal zu gebären und vor dem ersten Babyjahr. Aber je länger ich drüber nachdenke desto sicherer bin ich das ich definitiv nicht abtreiben kann. Mein Mann ansich auch sehr verständnisvoll ist auf der anderen Seite aber auch sagt: ich sehe kein 4. Kind. Für mich ist der einzige Weg die Abtreibung. Ein weiteres Kind schaffen wir nicht und es ist unfair den anderen Kindern gegenüber. Ich habe ganz leicht angedeutet, das ich eher zum Gegenteil tendiere. Ich glaube dann bricht die Hölle los. Aber ich habe auch Angst alleine dazustehen. Ich fühle mich emotional Unterdruck gesetzt. Es ist schwer zu beschreiben, mein Mann ist sehr geschickt und eloquent und da komme ich verbal auch gar nicht gegen an. Er sagt ich werde immer denken ich treffe die falsche Entscheidung und würde diese in Frage stellen. Das stimmt aber gar nicht ich möchte keine Abtreibung. Habe aber für nächste Woche ein Beratungsgespräch ausgemacht. Ich fühle mich sehr in der Zwickmühle und komme aus dem Weinen nicht mehr raus! Man hat sogar schon einen Herzschlag gesehen auf dem Ultraschall
Ungeplant schwanger, fühle mich zur Abtreibung gedrängt
Oh du Arme. Auch wenn er sehr geschickt zu sein vermag, würde ich das Gespräch suchen und deinen Standpunkt schildern. Zum Seggs gehören immer noch 2 und vllt kannst du ihn motivieren dass ihr es ebend doch schafft. Er weiss sicherlich dass du Angst hast im Notfall alleine da zu stehen und das scheint er für sich zu nutzen. Vllt ist es aber gar nicht so. Schau dir eure Ehe an. Alles gute für dich.
Solange du unsicher bist wird er einen Weg suchen dich zu beeinflussen. Klar ist ja, er kann nicht gegen deinen Willen entscheiden, DU schon. Du hast ein Gefühl der Bindung in dir, es zerreißt dir jetzt schon das Herz.
Ich habe das selbst einmal durch, mit 21. Es war die richtige Entscheidung, ich bedauere trotzdem dieses Kind niemals kennengelernt zu haben. Ich war aber am Anfang meines Studiums, keinen Cent in der Tasche und die Beziehung war ein Elend. In einer intakten Beziehung mit Kindern und ohne am finanziellen Abgrund zu stehen kann ich mir eine Abtreibung auch gar nicht mehr vorstellen. Ich verstehe dich!
Lass es dir selbst durch den Kopf gehen und dann trifft deine Entscheidung, aber lass daran nicht mehr rütteln. Ja, vielleicht wirds hässlich, es wird Streit geben, es werden vielleicht böse Worte fallen. Aber das alles hälst du eher aus als die falsche Entscheidung. Ja, im Zweifel sogar das Aus deiner Ehe (was ich jetzt mal nicht glaube).
Ich würde dir übrigens auch genauso zureden wenn du dich dagegen entscheiden würdest und er auf der anderen Seite steht. Diese Entscheidungen müssen wir Frauen allein für uns treffen, auch wenn wir den Partner als Unterstützung wissen möchten.
Weine, trauere, aber finde deine Gedanken zusammen. Er wird das Kind genauso lieben wie die 3 anderen, er ist jetzt nur natürlich nicht begeistert seine Planung so über den Haufen werfen zu müssen. Ist auch verständlich, aber KEIN Vergleich zu deinem Leidensdruck!! Nicht mal im Ansatz. Er wird das nie verstehen, daher lass dich nicht auf diese Diskussion ein.
Ich wünsch dir alles Gute!
Wie alt sind die anderen 3? Ich finde 4 einfacher bzw keinen so großen Unterschied zu drei.
Ansonsten haben die anderen ja schon viel gutes geschrieben. Ich denke man sollte zu 90% sicher sein dass man dahinter steht, nicht mal 60/40 reicht um damit Frieden zu machen. Bei dir ist's von mir wahrgenommen 70 dafür 30 dagegen. Du willst dieses Kind u gleichzeitig weisst du die Umstände sind schwierig. Aber dein Herz fühlt klar. Babyklamotten kann man auf Basaren billig bekommen , bei 3 davor weisst du genau was du brauchst u auch als Mama bist du nun sicher entspannter u kreativer u gleichzeitig nicht so dass du alles für aufgeben willst u das chillt das Baby auch.
Kannst du schnell wieder von zu Hause bissl arbeiten oder nach 1 Jahr daheim?
Oder was finden das vereinbar mit 4 Kindern u dich erfüllt sein lässt?
Ich würde da hingucken, evt sogar Au Pair nehmen als Hilfe mit anderen Kids.... mal andere Optionen durchdenken u deinem Mann gegenüber fest vortragen, also in dir gefestigt. Ihn fragen was seine Bedenken/Bedürfnisse/Baustellen u Wünsche für die Zukunft....
Nimm dir in nächsten Tagen u nach Beratung Zeit für dich, fahre mal weg allein wenn möglich. Spaziere auf einem einsamen Pfad in friedlicher Natur.. spüre dich.
Alles Gute euch!
Wenn du das Baby behalten möchtest, dann tu das. Ja es wird anstrengend werden,aber du müsstest mit der Abtreibung klarkommen und nicht er.
Sag ihm,dass du darüber nicht weiter diskutieren wirst und er deine Entscheidung akzeptieren soll. Seine Konsequenz daraus muss er selber entscheiden.
Es ist nun mal nicht einfach hingehen und dann ist es weg und wieder wie vorher, das solltest du ihm nochmal deutlich machen.
Das Beratungsgespräch würde ich wahrnehmen, um da vielleicht Tipps zu bekommen, was ihr an Hilfen bekommen könnt, wenn das Baby da ist.
Vielen lieben Dank für Eure Antworten! Ich hatte etwas Zeit alles sacken zu lassen. Meine Gedanken etwas zu ordnen, mit meiner besten Freundin zu sprechen. Ich werde definitiv nicht abreiben, ich kann es einfach nicht und ich sehe keinen triftigen Grund der dies bei uns rechtfertigen würde. Unsere Kids sind 7,6,3 und wirklich alle 3 sehr tolle Kids. Das größte Problem das ich persönlich sehe, ist die Belastung die das 4. Kind auf die Beziehung hätte. Das wird sicherlich nicht einfach, aber auch da bin ich optimistisch das wir das schaffen werden. Ich weiß das ich eine Abtreibung seelisch nicht verkraften werde. Ich habe es gestern geschafft dies meinem Mann gegenüber anzudeuten. Mit dem Hinweis, dass mir die Fehlgeburt (1. Schwangerschaft) schon damals Extrems zugesetzt hat und diese Wunde erst geheilt ist, als ich das erste Kind bekommen habe. Trotzdem denke ich zu gewissen Daten immer noch dran (Entbindungstermin, 1. Und 2. Ausschabung). Ich habe versucht dies meinem Mann gegenüber zu verdeutlichen, dass ich emotional ganz anders an eine Schwangerschaft gebunden bin als er. Er kennt diese Daten der FG nicht und meinte dann nur, dann habe ich das nicht verarbeitet und da könnte man bei einer Abtreibung natürlich gleich ansetzen und sich therapeutisch Hilfe holen. Er versteht die psychischen Dimensionen nicht im geringsten und meint ich übertreibe. Er sagte mir nur ich müsste dann alleinig die Konsequenzen tragen, falls ich mich dafür entscheide. Da habe ich jetzt ehrlich gesagt noch nicht nachgefragt was er damit meint. Ich habe mich nicht getraut, werde dies aber heute Abend noch tun, damit ich weiß wie ich morgen in das Beratungsgespräch gehe. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass er ne Trennung damit meint, dafür ist er viel zu sehr auf sein Ansehen bedacht. Und das würde sicherlich sehr schlecht ankommen wenn er seine Frau und Familie verlässt, weil ich nicht abtreiben möchte. Ich bin mir sicher das ich nicht abtreiben werde. Ich arbeite schon an Lösungen wie ich alles organisiert bekomme, in dem Bereichen die bei mir Panik verursachen. Ich merke es gibt immer ne Lösung. Ach eine Sache die er auch noch zu mir sagte. War - das 3. Kind war ein Kompromiss mir gegenüber - so nach dem Motto jetzt müsste ich ihm gegenüber mit der Abtreibung einen Kompromiss eingehen. Ich habe mich mittlerweile gut an den Gedanken eines 4. Kindes gewöhnt. Der einzige Gedanke der mich Stresst ist der Druck von Ihm und die Angst vielleicht alleine dazustehen. Denn finanziell sind die Kinder und ich einfach von ihm abhängig. Ich arbeite nur 20 Stunden und verdiene dabei vielleicht 1/7 tel vom Familieneinkommen.
So wie es sich anhört, musst du damit rechnen, alleine zu sein.
Was hast du zu erwarten , wenn du schon selbst davon ausgehst, dass er nur wegen seines Ansehens nicht geht. Er ist nicht mehr wirklich dabei.
Es gibt im Berufsleben die innere Kündigung gegenüber dem AG, daran erinnert mich das.
Er bleibt zwar da, aber nur physisch, ohne sich einzubringen.
Ich habe das bei meiner Freundin erlebt, der Mann wollte das dritte nicht, da die Beziehung schon durch die ersten beiden belastet war.
Dazu möchte ich sagen, dass ich der Meinung bin , dass ein Mann durchaus sagen darf dass er das Kind nicht möchte, das hat nichts mit unter Druck setzen zu tun ...Diese Meinung ist zu akzeptieren.
Es ist dann halt so und da muss man dann als Frau mit leben.
Psycho Terror oder Drohen sind natürlich völlig Fehl am Platz.
Da fängt dann der Druck an, wo man sich deutlich und klar abgrenzen muss als Frau.
Meine Freundin hat das dritte bekommen, aber die Beziehung war nicht mehr zu retten.
Es geht nicht darum ob er dich verlassen würde..sondern es sollte ne Überlegung sein ob du es in Betracht ziehst. Mir würde das nicht reichen, dass der Mann nur wg des Ansehens bleibt. Ich denke du hast alles Recht da ganz selbstbewusst an die Sache zu gehen.
Ich habe bei vergleichbarer Ausgangslage noch nie erlebt, dass eine Beziehung danach längerfristig funktioniert hat. Was bedeuten würde Beziehung futsch und Kind unwiderruflich weg.
Behälst du das Kind besteht zumindest die Chance, dass die Beziehung weitergeht. Wenn nicht hättest du "nur" den Verlust der Beziehung zu bewältigen und nicht auch noch den Verlust des Kindes.
Die anderen haben alle absolut recht mit ihren Ratschlägen.
Das du erkennst dass er sehr geschickt ist und du verbal ihm gegenüber keine Überlegenheit erreichen kannst, ist doch schon ein ganz wichtiger Schritt.
Du musst auch gar nicht verbal an seine Elopuenz heran kommen. Das ist kein politischer Schlagabtausch in einer Fernsehshow, das ist dein echtes Leben.
Ganz schlimm in deiner Geschichte Vor allem in deinem Update, finde ich seine unterschwellige Drohung, dass du dann "alleine die Konsequenzen tragen" müsstest.
Was das in seinen Augen bedeutet hat er nicht erklärt. Vermutlich hat er dir schon an deiner Mimik und Körperhaltung angesehen dass du grübelst und Angst davor hast was er meinen könnte.
Mein Rat: frag ihn erst gar nicht was er damit meint. Sag ihm dass du ihm für die Information dankst, darüber nachgedacht hast und zu dem Schluss gekommen bist, dass du die Konsequenzen deiner Entscheidung alleine tragen wirst. So wie du auch die seelischen Konsequenzen einer Abtreibung alleine tragen müsstest.
Viel Glück dir und deinen Kindern
Was bei deinen Posts leider nicht deutlich wird ist ob du dieses Kind wirklich willst oder ob du keine Abtreibung erleben möchtest. Das sind sehr unterschiedliche Punkte und ich glaube niemand "möchte" eine Abtreibung. Die ist viel mehr die Konsequenz der Erkenntnis, dass ein Kind nicht austragen und aufziehen kann und/oder will, sei es emotional, finanziell, etc.
Das eine Abtreibung eine riesige psychische Belastung sein kann ist zweifellos so. Die Vermeidung dieser Belastung ist für mich aber kein ausreichender Grund ein Kind in die Welt zu setzen, mit allen Konsequenzen.
Ich würde dir dringend eine professionelle Beratung empfehlen, sowohl alleine als auch im Beisein deines Mannes. Ihr steht vor einer großen Herausforderung egal wie die Entscheidung ausfällt.
Ich möchte das Kind! Das ist gar keine Frage. Jedesmal wenn mich meine anderen anschaue, muss ich weinen wenn ich mir vorstelle, das da eins mehr sein sollte was dann vielleicht nicht mehr da ist. Mein Mann war jetzt ganz klar entweder ich treibe ab und wir bleiben eine Familie oder ich behalte es und ich darf ausziehen, die anderen Kinder bleiben bei ihm. Das ist die Wahl zwischen Pest und Cholera!
Das ist vor allem so keine Wahl vor die er dich stellen kann, dass Sorgerecht habt ihr grundsätzlich beide und wo die Kinder leben, wenn er sich trennt, dass ist auch etwas was dann am Ende zur Not ein Richter unter Abwägung des Kimdeswohl entscheidet.
Wahrscheinlich sind das alles Dinge, die er jetzt auch sagt weil er mit der Situation überfordert ist. Ihr braucht dringend Hilfe von außen, wenn ihr das einigermaßen heil überstehen wollt.