Hallo zusammen,
ich muss einfach mal ein paar Gedanken teilen und hoffe auf ein paar Erfahrungen. Bitte, ich möchte keine moralischen Vorträge oder ähnliches...die halte ich mir selber schon genug.
Folgendes: bin verheiratet und habe mich dennoch auf einen Bekannten eingelassen. Er ist ebenfalls verheiratet. Beide, also er und ich, unglücklich in den Ehen. Haben auch über Verhütung gesprochen, woraus aber nichts geworden ist. Jedenfalls hatte ich plötzlich einen positiven Test in der Hand, bin jetzt 7+4.
Wir chatten ziemlich viel. Er hat mir mehrfach erzählt, dass er ständig von Schwangerschaft träumt, von mir als seiner Frau und dass es - falls es passiert - eben so sei. Dass es okay sei. Naja, jedenfalls habe ich ihm gestern die SS verkündet und seine Reaktion hatte so gar nicht mehr von dem, was er geschrieben hat. Eigentlich drehte sich das Gespräch ein paar Stunden lang nur darum, dass das nicht ginge, dass das alles zerstören würde, dass er an Vernunft appelliert und den Abbruch möchte, auch wenn er weiß, dass er mich nicht zwingen kann. Eine gemeinsame Zukunft möchte er sich nicht vorstellen. Ich würde ihn mit der Entscheidung für das Kind in eine Zukunft drängen, die er nicht möchte, die er sich nicht ausgesucht hat und dass ich uns so völlig zerstören würde. Wie es mir geht, hat er nicht einmal gefragt.
Jetzt stehe ich tatsächlich vor einer Entscheidung. Gebe ich meine Ehe, mein bisheriges Leben auf und bekomme ein Kind, dessen Vater es nicht will, der mich nicht will und dessen Leben ich zerstört habe...oder entscheide ich mich gegen das Kind? Ich hab für morgen bei der Diakonie ein Beratungsgespräch. Wahrscheinlich hilft es, dort mal zu sprechen - Beratungsschein erstmal hin oder her. Er möchte auch, dass alles unter uns bleibt, lässt mich aber eigentlich dennoch allein. An diesen "Wunsch" habe ich mich schon vorher nicht gehalten. Ich musste nach dem positiven Test einfach mit jemandem sprechen...er hat sehr klar kommuniziert, dass er sein gewohntes Leben nicht aufgeben will, aber es muss, wenn ich das durchziehe. Ich fühle mich - vor allem durch seine vorherigen Aussagen - eigentlich nur noch benutzt, verarscht und tatsächlich auch allein. Klar, die rosa Brille hat es sicher möglich gemacht...aber er macht sich gerade eigentlich nur selber Vorwürfe, versinkt in Selbstmitleid und Egoismus und sieht nur, dass ich "sein Leben zerstören" könnte...über meine Ängste o.ä. und wie es mir geht, geht es eigentlich nicht.
pebbles
Schwanger von Affäre - wie geht es weiter?
Hi pebbles
Uff, die Geschichte ist nicht ganz ohne...
Du stellst dich vor zwei Möglichkeiten:
a) gibst du deine Ehe, bzw. dein bisheriges Leben auf und bekommst ein Kind, dessen Vater es nicht will (der dich auch nicht will) und dessen Leben du zerströt hast
oder
b) Abbruch der Schwangerschaft
Ehrlichgesagt finde ich diese Ansichten etwas falsch. Bei der ersten bist nicht nur du schuld. Du hast da kein Leben zerstört. Er und du (zusammen) habt eure Partner betrogen und diese Ehen sind definitiv nicht mehr das, was sie mal waren. Da ist er genau so schuldtragend wie du. Wieso fällt es dir so schwer, deine Ehe aufzugeben? Offenbar hat sie dich ja so oder so nicht vollständig glücklich gemacht? Sonst hättest du deinen Partner nicht betrogen? Wieso ist es für dich überhaupt eine Variante, in dieser Ehe zu bleiben? Ich bin immer wieder geschockt, wie viele Leute aus purer Gewohnheit und aus Angst vor Neuem in Ehen bleiben, die so nicht mehr für sie stimmen. Und: Würde dein Mann überhaupt noch eine Ehe mit dir wollen? Du kannst ihm das Geschehen nicht verheimlichen, das wäre absolut schlimm! Es ist und wird (egal wie du dich entscheidest) ein enormer Teil deines Lebens sein und den müsstest du fast mit ihm teilen. Alleine aus Respekt - betrügen ist das eine, es nie zu erzählen das andere. Wenn du die Ehe fortführen willst (egal mit oder ohne dem neuen Baby) musst du mit ihm sprechen. Ihr müsstet dann (meine Meinung) auch eine Ehetherapie oder ähnliches in Angriff nehmen.
Es gibt viel mehr Optionen als Abbruch oder deine jetztige Ehe. Unterschätze ein Abbruch bitte nicht. Ich hatte drei Fehlgeburten (ungwollt, keines davon war ein Abbruch - ich musste sie alle ziehen lassen) und ich kann dir sagen: Das wirst du ewig mit dir mittragen. Wahrscheinlich noch viel stärker, wenn du es bewusst abgetrieben hast. Ich sage dir nicht, ob du das Kind behalten oder abtreiben sollst - ich sage dir nur: Überleg dir das sehr gut und entscheide da nichts, wenn du dir nicht sicher bist.
Ich verurteile dich nicht, auch wenn ich ein sehr starker Gegner von Affären und vom Betrügen generell bin aber ich an deiner Stelle würde nun versuchen das richtige zu tun. Denn das Falsche hast du nun bereits getan. Versuch nun bitte nicht weiter zu Lügen und Betrügen. Steh grad für das was du getan hast und rede mit deinem Mann: Er hat es verdient. Versuche zu erklären, wieso du was gemacht hast und was in dir vorgeht. Sprich mit ihm und schau, wie er reagiert.
Und: Deine Affäre soll ebenfalls Verantworung übernehmen! Er ist ein erwachsener Mann, der weiss was er tut und Verantwortung tragen kann. Auch er sollte mit seiner Frau sprechen.
Was ich aber am allerwenigsten verstehe und für mich einen ganz faden Beigeschmack hat: Ihr habt über Verhütung geredet aber "daraufs wurde nichts"? Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich von solchen Geschichten höre. Aber wie bereits erwähnt: Ich bin nicht hier, um dich zu verurteilen... Ich hoffe einfach, dass du nun den richtigen Weg wählst und offen zu deinem Mann bist.
Möchtest du denn ein Kind haben? Möchtest du dieses Kind haben? Kannst du dir vorstellen, deinem Mann die Affäre und Schwangerschaft zu gestehen und ihn wahrscheinlich zu verlassen, und dieses Kind alleine groß zu ziehen?
'Haben auch über Verhütung gesprochen, woraus aber nichts geworden ist' Wie kann denn das sein? Man spricht drüber, und dann verhütet man halt trotzdem nicht? Was ist mit Geschlechtskrankheiten? Auch auf diese solltest du dich dringend testen lassen, im schlimmsten Fall können sie unbehandelt auch dem ungeborenen Kind schaden!
Ich weiß ehrlich nicht, was ich in deiner Situation machen würde. Wahrscheinlich mir gut überlegen, was ich noch vom Leben haben möchte, mit wem, ob ich es mir zutraue, alles allein zu stemmen und ob ich in der Lage bin, über das Kind ein Leben lang mit dem Affären-Mann verbunden zu sein.
Als erstes würde ich mit meinem Mann reinen Tisch machen. Unglücklich verheiratet hin oder her, das rechtfertigt keinen Betrug. Entweder man arbeitet an der Beziehung, oder man trennt sich.
Im übrigen finde ich die 'das Kind kann nichts dafür' Karte in einer solchen Situation unangebracht. Natürlich kann ein Embryo nichts für seine Entstehung. Es bringt aber auch niemandem etwas, wenn eine Frau aus Schuldgefühlen ein Kind bekommt, das sie nicht bekommen möchte.
Ob die TE das Kind bekommen möchte oder nicht, unabhängig vom Vater, scheint nun mal die erste Frage zu sein, die sie für sich klären muss.
Ufff bei sowas werde ich echt Sauer...
Ja ihr habt Mist gebaut mit dem Betrug eurer Partner,das ist aber eine andere Sache.
Sein Leben ist zerstört?? Er wurde doch nicht gezwungen Sex mit dir zu haben? Was für ein Egoist 😡
Die Frage ist ja erstmal,kannst du dir vorstellen ein Kind alleine aufzuziehen?
Möchtest du es behalten? Wenn ja dann würde ich mir gar keinen Kopf machen was der Idiot von sich gibt.
Rede mit deinem Mann, eventuell entwickelt sich ein Gespräch ja ganz anders als du denkst.
Lass dich beraten, diese Stellen sind ja nicht nur da wenn man abbrechen möchte.
Ich wünsche dir alles gute.
Hallo liebe pebbles,
du hast dich überwunden und hier geschrieben und erhoffst dir für deine Situation eine Perspektive: Wenn du liest, wie andere so eine Situation gemeistert haben und wieder nach vorne sehen konnten.
Jede Situation und wie es dazu kam, ist wohl unvergleichlich und einmalig.
Die Verwandlung bei ihm, was er vor der Schwangerschaft gesagt hat, zum Jetzt ist die komplette Wendung. Damit konntest du nicht rechnen.
Vielleicht hat er dich gerade mit seinen Traumworten eingelullt, und aus der Verhütung wurde nichts.
Dass er außerdem möchte, dass niemand etwas erfährt, stimmt dich bedenklich, und du hast dich auch nicht einschränken lassen. Gut, dass du jemand hast, wo du über die Schwangerschaft reden kannst. Was kam dir von diesem vertrauten Menschen entgegen?
Du wärst bereit, für ihn deine Ehe aufzugeben. Er denkt nicht an eine gemeinsame Zukunft.
Was bedeutet das Kind an sich für dich? Abgesehen vom Vater?
Und was ist an deiner Ehe noch Gutes?
Die Beratung morgen sollte dir mehrere Möglichkeiten aufzeigen, die dir Spielraum lassen.
Und sie sollte dir Raum geben für deine Ängste und Deine Hoffnungen.
Melde dich doch wieder nach dem Gespräch morgen. Oder auch davor.
Liebe Grüße von Kyra
Wenn er schon so spricht, dann hat er sein Leben selber "zerstört".
Auch die möglich Zukunft hat er sich selber ausgesucht, indem er mit dir ins Bett gegangen ist und Ihr es nicht mal geschafft habt zu verhüten. Du kannst Ihn also nicht dahin drängen.
Ob du das Kind bekommen möchtest oder nicht, ist deine Entscheidung. Die Ehe mit deinem Mann würde ich aber egal wie die Entscheidung ausfällt nicht weiterführen. Du hast Ihn schließlich betrogen, ob mit Kind oder ohne. Da solltest du dann auch einen Schlussstrich ziehen.
Hallo pebbles,
eine schwierige Situation in der Du steckst..
Wenn Du mich fragst ist deine Ehe doch nicht mehr zu retten. Klammern wir das Kind mal kurz aus: du hast ihn betrogen weil Du unglücklich bist. Und das vermutlich nicht erst seit vorgestern. Letztlich hast Du deine Entscheidung gegen die Ehe getroffen als Du mit deinem Bekannten ins Bett bist.
ich verurteile das nicht, ich kenne einige, die auf Grund unglücklich sein, unzufrieden sein, sich nicht gehört, gesehen, geliebt gefühlt haben bei jemand anderem gelandet sind.
Aber dann muss man auch ehrlich zu sich selber sein und zu allen Beteiligten und entsprechende Schritte ziehen.
Niemand, wirklich niemand hat verdient, betrogen zu werden! Also würde ich was die Ehe angeht reinen Tisch machen, unabhängig vom Baby.
Ich glaube auch ehrlicherweise nicht, dass wenn Du deinem Mann jetzt ehrlich sagst, was war und was aktuell die Situation ist, er das sang und klanglos akzeptiert. Das wird tiefe Wunden reißen und ein "fremdes" Kind großziehen, was dann quasi tagtäglich an den Betrug erinnert kann glaube ich auch nicht jeder.
Was Deinen Bekannten angeht: natürlich geht ihm jetzt der Arsch auf Grundeis, um es mal so zu nennen.
Sein egoistisches Verhalten und seine Aussagen, sein Druck ausüben auf Dich spricht doch Bände, wenn man ehrlich ist.
Ich find es ja immer grandios wenn Männer rumheulen, sich gegen Kinder stellen aber nicht einen Millimeter für die Verhütung getan haben.
Letztlich liegt es an Dir: wenn Du dieses Baby möchtest, dann denke ich wirst Du das komplett alleine - ohne deinen Mann und ohne den Bekannten - durchziehen müssen. Schaffen wirst Du das! Das steht für mich außer Frage.
Solltest Du dich gegen das Baby entscheiden ist es dennoch an Dir für klare Verhältnisse zu sorgen...
Alles Liebe Dir
1. eigentlich wolltest du deinen Mann verlassen und was Neues anfangen. Also hat es vor der Affäre was bei dir gefühlsmäßig nicht mehr gestimmt und du hast nur noch den letzten Auslöser gebraucht
2. Frag dich aber auch ob du diese Ehe überhaupt noch willst
3. Dem Ehemann von der Affäre beichten, weil man so keine Ehe weiterführen kann
4. Was die Affäre betrifft:
es ist deine Entscheidung ob du es behältst oder nicht. Er hat sogar von den Kindern gesprochen und freiwillig auf die Kondome verzichtet. Also hat er da meiner Meinung nichts zu melden.
5. Du wärst nicht die einzige und nicht die erste Frau, die Alleinerziehend ist. Selbst wenn das Kind von deinem Ehemann wäre, hättet ihr euch genauso trennen können
6. wenn du Abbruch möchtest, dann mache es, weil es nur deine Entscheidung ist und nicht von jemand anderem
Ich würde ihn mit der Entscheidung für das Kind in eine Zukunft drängen, die er nicht möchte, die er sich nicht ausgesucht
Doch. Er hat sich diese Zukunft mit dir genau so ausgesucht als er ohne Verhütung mit dir schlief.
Berücksichtige ihn bitte nicht eine Sekunde bei deiner Entscheidung. Wenn du ihm zu liebe abtreibst wirst du das bis zu deinem Sterbetag bereuen.
Alles Gute