Hallo zusammen,
Ich befinde mich gerade in größter Verzweiflung.
Vor 1woche habe ich einen schwangerschaftstest gemacht da 2wochen überfällig war. Der test war sofort fett positiv.
Zu meiner Situation:
Seit einem Jahr bin ich alleinerziehend mit 2 lebensverkürzend, schwer erkrankten Jungs im Alter von 5 und 7.
Der Alltag ist komplett von der Pflege eingenommen und ich bin mehr Krankenschwester als Mama und habe keinerlei familiäre Unterstützung.
Ich bin arbeitslos, finanziell ist also auch nicht gut.
Meine Kinder brauchen wirklich eine 24/7h Betreuung.
Seit vielen Jahren hatte ich mir noch ein Kind gewünscht aber definitiv nicht in diesen Umständen. Der Gedanke dass die Kinder irgendwann nicht mehr da sind sitzt schwer auch ein Grund noch ein Kind zu haben. So hart es auch klingen mag...
In dieser Situation ist es mir aber einfach 0 möglich, zumal ich keinen Partner habe.
Wie soll es mit 2rollis funktionieren und noch einem Baby dazwischen?
Wenn das Baby hungrig ist und mein kleiner Sohn nicht atmet...sas Baby muss immer an zweiter Stelle sein.
Zu all dem ist eine 25%Chance dass das kleine dieselbe Erkrankung haben wird.
Eine Abtreibung bricht mir das Herz, der Gedanke ist so schwer.
Weiß aber keinen anderes weg.
Übrigens ist das Baby von meinem (noch) Mann nach einem einmaligen, emotionalen Ausrutscher.
Entschuldigung für die Fehler, bin etwas aufgelöst und schreibe am Handy.
Hatte jemand eine ähnliche Situation ?
Oder Tipps? Erfahrungen?
Wie ging es euch nach einem Abbruch?
Viele Grüße und danke fürs Lesen
Große Verzweiflung-Abbruch ausweglos?!
Hallo!
Ach du Schande, dass hört sich ja wirklich heftig an! Ich habe den Beitrag gerade auch nur durch Zufall gelesen. Leider habe ich so spontan gar keine Erfahrung in solchen Situationen, möchte dich aber wissen lassen, dass ich an dich denke, du nicht alleine bist und dir emotionale Stärke schicke ✊
Was ich vielleicht machen würde:
Erstmal tief durchatmen.
Gibt es denn keine Hilfe vom Staat, die einem da zustehen (eine Familienhilfe oder sowas)? Einen Abbruch finde ich auch sehr heftig. Es gibt doch bestimmt irgendwelche Stellen, wo man sich erstmal Informationen einholen kann.
Zur allergrößten Not schwirrt mir gerade spontan der Gedanke einer Adoptionsfreigabe im Kopf herum aber das wäre ja auch ein sehr sehr schwerer Schritt!!
Das ist wirklich keine einfache Situation und ich verstehe deine Sorgen absolut!
Ich denke auch mal darüber nach, falls mir Ideen kommen, schreib ich noch einen Beitrag.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft! 🍀
Hallo,
Danke für deine Antwort und fürs "zuhören".
Über eine Adoption habe ich mir auch Gedanken gemacht aber bin mir ziemlich sicher dass ich es nicht durchziehen würde. Ich liebe meine Kinder so sehr dass es schier unmöglich zu sein scheint, eine Abtreibung aber irgendwie auch.
Eine Lösung scheint fast nicht möglich:(
Danke dir nochmal und einen schönen Abend
Hallo du Liebe, ja, gut, dass du hier schreibst! In dieser schweren Situation brauchst du nicht alleine bleiben.
Du bist nicht nur eine verzweifelte Mama, sondern ebenso eine sehr tapfere und liebevolle 💖 Schon eine Woche du mit dir herum, dass du schwanger bist und vorher hast du bestimmt auch schon sehr auf deine Tage gewartet. Das zehrt noch zusätzlich an deinen Kräften.
Ein nächster Schritt ist sicher auch, dass du die Schwangerschaft vom Frauenarzt bestätigen lässt. Eine gute Beratung kann auch sehr hilfreich sein. Weiß es dein noch-Mann schon? Seid ihr getrennt oder wohnt er noch bei euch?
Du bist zu 100% Mama und der Gedanke an eine Abtreibung bricht dir das Herz und ist so schwer. Deshalb darfst dir jetzt auf jeden Fall Zeit lassen, bis sich der erste Schock etwas gelegt hat und du in Ruhe für dich überlegen kannst, wie es gut für dich weitergehen kann.
Wie schaffst du es überhaupt, für deine beiden Kinder 24h dazusein? Was für Hilfen hast du über die Krankenkasse? Magst du schreiben, was für eine Krankheit sie haben - gerne auch privat. Eine Entlastung würde dir auf jeden Fall jetzt schon sehr gut tun 💖 Was wäre dir im Moment ein Lichtblick?
Alles Liebe 🌼
Hallo,
Danke dir für deine liebe Nachricht.
Heute war ich bei meiner Frauenärztin die die Schwangerschaft bestätigte. Bin laut dem Umtraschallgerät genau bei 6+0.
Mein Mann ist vor einem Jahr ausgezogen da er die Krankheit der Kinder nicht ertragen kann.
Er war zum Geburtstag da, leider sind wir uns nahe gekommen. Ich war da zu emotional und hätte es definitiv nicht tun sollen.
Seit 6Monaten suchen wir nach einer Intensivpflege aber durch perosnalmangel ist es wahnsinnig schwer. Die Alternative wäre eine Pflegeeinrichtung, das kommt für mich nicht in Frage.
Die beiden haben Niemann Pick, eine schwere Form der kinderdemenz. Beide sind beatmet und können nicht mehr essen, sprechen, sitzen.
Der kleine ist viel schwerer betroffen.
Vielen Dank für deine Nachricht und einen schönen Abend
Hallo und guten Abend,
deine Frauenärztin hat die Schwangerschaft bestätigt – wie hat sie reagiert? Kennt sie dich schon länger und hat dich auch bei deinen beiden Schwangerschaften mit deinen Jungs begleitet? Was habt ihr besprochen und wie seid ihr verblieben?
Du wartest auf die Unterstützung durch eine Intensivpflege – also leistest du (bis auf die vier mal eine Woche Kinderhospiz) die komplette Pflege deiner Jungs alleine? Du trägst eine enorme Last – wirklich alle Achtung 💖 Das schaffst nur du mit deiner Liebe als Mama und doch ist deine Kraft nicht unendlich. Bist du denn in einer Art Selbsthilfegruppe oder hast jemand zum Austauschen, wenn es dir zu viel ist? Ärztliche Begleitung und Therapie brauchen deine Jungs ja auf jeden Fall. Gibt es eine Art Pflegegeld? Du hast wahrscheinlich schon viele Möglichkeiten probiert oder magst du dich mal an eine Beratung wenden?! Welche gibt es in deiner Stadt? Online sind ja praktisch alle zu erreichen. Caritas oder was die Userin unten dir genannt hat. Mir kam noch eine weitere Möglichkeit und will dem Gedanken mal nachgehen. Vielleicht magst du mal privat schreiben.
Es geschieht bei dir grade so viel gleichzeitig. Die Belastung durch die Pflege, dass du alleine bist, die Noch-Beziehung zu deinem Mann und euer emotionaler Moment am Geburtstag, dass er das Schwere nicht mehr ausgehalten hat und er bestimmt auch sehr zwiegespalten damit lebt - und jetzt die Schwangerschaft und du dir eigentlich schon noch ein Kind gewünscht hast.
Überstürze nichts und gib‘ dir Zeit, gerade weil dir der Gedanke an eine Abtreibung sehr schwer fällt. Du spürst, alle nehmen hier sehr berührt und von Herzen Anteil 💖
Alles, alles Liebe und gute Gedanken zu dir!
Puh ,ganz schön krass deine Situation. In erster Linie hätte ich persönlich auch direkt an einen Abbruch gedacht. Ich selber arbeite nur in der Pflege, irgendwann ist meine Schicht vorbei aber als Mama hat man eine 24/7 Schicht, dann noch mit Baby, total heftig. Aber wie sieht es denn mit deinem noch Mann aus? Sind die ersten beiden Kids auch von ihm? Natürlich solltest du auf jedenfall mit deinem Mann darüber sprechen bezüglich Unterstützung seiner Seits. Meine Nachbarin hat ebenfalls ein schwer krankes Kind und sie hat einen Kinderpflegedienst. Der kommt am Tag und begleitet das Kind und in der Nacht.
Höre auf dein Bauchgefühl und lass dich aufjedenfall beraten was du für Möglichkeiten hast, auch in Hinblick auf die Jungs
Hallo,
Herzlichen Dank auch an dich für deine Nachricht.
Die Kinder sind beide von meinem noch Mann.
Er konnte das Leid der Kinder nicht mehr ertragen und ist gegangen vor einem Jahr.
Wir warten leider seit 6monaten auf Kapazität für einen intensivpflegedienst. Jedes Kind hat 450stunden im Monat genehmigt bekommen.
Wir sind 4mal im Jahr im Kinderhospiz für jeweils 1woche. Das tut gut aber ist für den Alltag natürlich keine Hilfe
Beide Kinder sind beatmet und müssen a gesaugt werden, sondiert, gewickelt, haben beide epilepsie mit atemaussetzern und kataplexie. Und dann natürlich die übliche Pflege... Es ist echt hart und manchmal hilft nur weinen.
Sollten wir ein Pflegeteam haben für 15stunden am Tag wie genehmigt wäre es wie ein neues Leben.
Ich weiß aber selbst dann nicht ob ich ein Baby packen kann. Es kommt noch so viel auf uns zu.
Vielen Dank nochmal und einen ruhigen schönen Abend auch an dich
Hallo, ich habe keinen Rat für Dich!
Ich wollte dir nur sagen, dass du ganz toll schreibst und klingst. Ich weiß, das hilft dir auch nicht weiter.
Ich drücke dir beide Daumen, dass du ganz schnell Hilfe von einem Pflegedienst bekommst.
Es ist eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera.
Gibt es eine Möglichkeit die Erkrankung deiner Kinder durch einen Test auszuschließen oder zu bestätigen? Oder ist dies erst nach der Geburt möglich?
Möglicherweise ist das eine Entscheidungshilfe? Ich weiß gar nicht, WIE, ich schreiben soll, ohne dich vielleicht zu verletzen, denn das ist das letzte, was ich möchte. Ich hoffe, du verstehst, wie ich die Frage meine.
Du wirst es richtig machen!
Da bin ich mir sicher.
Fühl dich fest gedrückt, wenn du magst.
Alles Gute
Jule
Hallo
Darf ich fragen, was für eine Lebenserwartung Deine Kinder haben?
Dein Alltag besteht aus der Pflege Deiner Kinder. Familiäre Unterstützung hast Du nicht.
Du bist alleinerziehend.
Du bist arbeitslos und es sieht finanziell nicht gut aus.
Nun, wie stellst Du Dir ein weiteres Kind vor? Kein Job, finanziell noch schlechter, alleinerziehend, pflegend von 2 Kindern. Und wenn Du Pech hast, hat das Kind dieselbe Erkrankung.
Vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Mit einer Abtreibung kommst Du zurecht, wenn Du sie als richtig in Deiner Situation anschaust.
Freundliche Grüsse
tm
Hi, dein Post hat mich tief bewegt und ich glaube, wir alle verneigen uns vor dir. Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald Hilfe bekommst!
Ich wollte gerne fragen, ob man dieses 25% Risiko durch weitere Tests weiter reduzieren könnte? Ich persönlich würde es in Erwägung ziehen, falls das Kind gesund ist. So wie ich es verstehe, wirst du deine beiden Jungs nur für einen verkürzten Lebensweg begleiten und ich kann mir nicht mal vorstellen, was du durchlebst. Aber wenn Nr 3 gesund ist, hatte vielleicht alles etwas mehr Sinn.
Es sind nur Gedanken und Gefühle, meine Bewunderung für deine innere Stärke überwiegt.
Hast du denn die Ursache für die Erkrankungen deiner Kinder und kannst daher maximal Sicherheit erhalten dass das Baby gesund auf die Welt kommen wird ?
Keiner kann dir die Entscheidung abnehmen... Aber dies wäre für mich ein Indikator.
Ich verneige mich vor Dir und dem, was Du jeden Tag leistest! Ich bewundere Dich dafür, dass Du die Pflege Deiner Kinder alleine bewältigst!
Du hast eine Pflegehilfe für Deine Kinder genehmigt bekommen, aber bisher fehlt es am Personal - so habe ich es verstanden. Dieses Problem kenne ich auch. Erst sind die Genehmigungsverfahren langwierig, und wenn man es dann endlich bewilligt bekommen hat, dann findet man kein Personal. Das ist eine schlimme Situation - aber sie kann sich verbessern. Du schreibst, es wäre wie ein neues Leben, wenn Du die Pflegeunterstützung hättest.
Ich möchte gerne einen Gedanken mit Dir teilen. Natürlich ist es sehr individuell, wie es einer Frau nach einem Schwangerschaftsabbruch geht. Manche Frauen kommen gut damit klar. Du schreibst, dass Du Dir schon länger noch ein Kind gewünschst hast. Es ist also ein Wunschkind, das Du liebst und das Du eigentlich nicht verlieren möchtest. Insofern denke ich, könnte man vielleicht davon ausgehen, dass Du - vielleicht nicht ewig, aber zumindest doch eine zeitlang - nach einem Abbruch sehr traurig und vielleicht auch verzweifelt bist. In so einem Fall müsstest Du all die Herausforderungen Deines Alltags im Zustand der Trauer oder Traurigkeit bewältigen. Wenn Du das Baby, das Du Dir wünschst, bekommst, dann sind Deine Herausforderungen noch größer, aber das Baby löst viel Freude und Glück in Dir aus. Also die Grundhaltung, das Grundgefühl, meine ich, das Du hast, ist dann ein anderes.
Auf jeden Fall brauchst Du Unterstützung, ganz klar. Kannst Du Dich ans Sozialamt wenden und dort Deine Situation schildern? Klar, das Pflegepersonal fällt nicht vom Himmel, aber vielleicht gibt es irgendwo noch Möglichkeiten, die noch nicht ausgeschöpft sind.
Hilft der Familien entlastende Dienst? Kennst Du den? Vermutlich auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und womöglich auch keine Option, wenn Deine Jungs Intensivpflege brauchen....
Wenn Du gesetzlich versichert bist, steht Dir während der Schwangerschaft und nach der Geburt eine Haushaltshilfe zu, die die Krankenkasse bezahlt. Ist auch nur ein kleiner Teil und nicht die Lösung des Problems, ich weiß, aber ich wollte Dich trotzdem auf diese Möglichkeit hinweisen, falls Du sie noch nicht kennst. Man muss ja nach allen Richtungen schauen, wo Du Unterstützung bekommen könntest.
Ich denke ganz ganz fest an Dich!
Hallo, ob du bei deinem ausgefüllten Tag noch Zeit findest, hier zu lesen oder zu schreiben?! Hat sich seit letzter Woche etwas Neues für dich ergeben – weiß dein noch-Mann eigentlich, dass du schwanger bist? Mit wem kannst du überhaupt reden?
Ich wünsche dir sehr eine Entlastung, dass du überhaupt erst einmal ohne Druck für dich spüren kannst, bei welchem von den beiden Wegen sich Erleichterung für dich auftut.
Die Abtreibung ist bisher die einzige Alternative und sie bricht dir das Herz. Wir sind so individuell, dass niemand im Vorhinein sagen, wie es einem danach geht. Die Erfahrungen anderer sind wieder ihre ganz eigenen Erfahrungen.
Wenn du das Baby bekommst, brauchst du handfeste Unterstützung. Wie ist es, wenn du dich bei den Beratungen, die hier angegeben wurden, erkundigst, was dir – vielleicht überraschend – doch an Unterstützung zusteht – oder was
sich doch für überraschende Möglichkeiten für dich auftun?
Alles Liebe und die besten Wünsche für dich 💖