Ungeplant Schwanger (4. Kind)

"Und was denkst das Umfeld?" Das sollte dir so was von egal sein! Das wichtigste ist, was denkst und fühlst du? Möchtest du und ein Partner ein 4 Kind? Du solltest deine Entscheidung definitv nicht davon abhängig machen, was irgendwelche Leute denken.

Du fragst nach Möglichkeiten einer Abtreibung.

Zunächst möchte ich, nach dem lesen eines anderen Kommentares, deutlich machen: Eine Adoption ist keine Alternative zu einer Abtreibung und sollte so auch niemals dargestellt werden!

Zu deiner Frage:

Es gibt die Möglichkeit der medikamentösen Abtreibung sowie der chirurgischen.

Bei der medikamentösen Abtreibung bekommst du, wie der Name bereits sagt, ein Medikament, i.d.R. Mifegyne, welche das Wachstum des Embryos und somit die Schwangerschaft beendet. Ca. 48h später nimmst du ein weiteres Medikament, i.d.R. Cytotec, welches zum Ausstoßen des Gebärmutterinhaltes führt.

Bei der chirurgischen Abtreibung erhältst du eine kurze Vollnarkose, in welcher der Gebärmutterhals mit Metallstiften vorsichtig geweitet wird. Anschließend wird der Gebärmutterinhalt, inkl. Embryo, abgesaugt.

Bezügl. deines 2- beziehungsweise sogar 3-wöchtigen Urlaubs (Viel Spaß!) sollte noch gesagt sein: Informiere dich, in welcher SSW du dich befindest. Eine Abtreibung ist in Deutschland bis zur 12. Woche möglich.

Liebe Grüße.

Diesess Zimmer- und auch Autoargument finde ich wirklich schlimm. Niemand muss abtreiben, nur weil sich sonst zwei Kinder ein Zimmer teilen müssten. Ebenso, wie schon von den Vorrednerinnen benannt, sollte es Dir egal sein, was andere eventuell denken könnten. Und was ist denn denn bitte "die typische deutsche Familie"?

Ich war letztes Jahr in ziemlich genau der Situation wie du jetzt. Ich bin ebenfalls völlig umgeplant mit dem 4. Kind schwanger geworden . Bemerkt habe ich die Schwangerschaft auch erst in der 9. Woche. Ich war verzweifelt und war mir zu Anfang fast sicher abzutreiben. Meine Ängste waren ähnlich wie deine jetzt… Kinderzimmer, Auto, was sagt das Umfeld. Mein Mann war zudem auch total gegen das 4. Kind und wollte es nicht. Der Abtreibungstermin stand fest und ich habe ihn tatsächlich erst eine Stunde vorher abgesagt. Ich habe es nicht übers Herz gebracht. Mein Baby ist heute 4 Wochen alt und ich bin unfassbar dankbar, dass mein kleiner Sohn bei mir ist. ❤️ auch während der Schwangerschaft hatte ich noch viele Zweifel und habe mich oft unwohl in meiner Situation gefühlt. Aber mit der Zeit hat sich alles gefügt und ich habe dieses Kind als ein großes Geschenk begriffen. Meine Ängste und Sorgen waren völlig unbegründet. Wir haben im Haus renoviert und umgebaut, sodass noch ein zusätzliches Zimmer entstanden ist (was natürlich kein Muss ist) und ich fahre jetzt einen Bus 😅 selbst aus meinem Umfeld kommt nur positives Feedback und ich kann mir nichts Schöneres mehr vorstellen als die Großfamilie, die wir nun sind. Mein Mann liebt unseren Kleinen auch über alles.
So wie ich dein Posting gelesen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass das auch dein Weg ist. Geh ihn, er ist wunderschön! ❤️ Alles Liebe!

Liebe Schatzi,

Es sind ja schon einige Argumente in beide Richtungen genannt worden.
Mir ist noch eingefallen, dass dein jüngstes Kind aufgrund des relativ großen altersabstand ja ein bißchen wie ein Einzelkind aufwachsen wird (zb fahren die größeren Geschwister nicht mehr mit in Urlaube oder Ausflüge wenn es 10 ist usw ) .
Vielleicht wäre es ganz schön noch ein Geschwisterchen zu haben mit dem man zusammen aufwächst.

Eine Freundin von mir ist ungeplant mit Nr 3 schwanger geworden, als due beiden anderen schon die Grundschule hinter sich hatten. Daraufhin haben sie 1,5jahre später nochmal bewusst nachgelegt und nicht bereut.


Alles Gute für deine Entscheidung, egal in welche Richtung es ist dein Leben!

Hallo,

ich möchte kurz zu der Sache mit den Zimmern was sagen. Ich hab da nämlich eine andere Perspektive drauf, als offenbar viele hier im Urbia-Forum. Hier scheint es ja fast "normal" zu sein, dass die meisten in großen Häusern mit mindestens drei Kinderzimmern leben (das wundert mich echt, denn auch mein Umfeld ist nicht arm und die meisten haben gute Jobs, aber das ist dennoch nicht drin).

In meinem Umfeld ist es so: da kann sich so gut wie niemand so große Häuser oder Wohnungen mit drei Kinderzimmern leisten. Schon eine Wohnung mit 4 Zimmern ist am Markt kaum zu finden, geschweige denn etwas Größeres, schon gar nicht leistbar. Trotzdem kenne ich auch Familien mit drei oder vier Kindern.

Und aus dieser Beobachtung sage ich: gerade, wenn man vier oder mehr Kinder hat, ist da ja meistens einiges an Altersunterschied dabei. Das heißt, die Kinder haben nicht zeitgleich die gleichen Bedürfnisse. Es gibt eine Zeit in der Entwicklung, in der es für viele Kinder sehr wichtig ist, ein eigenes Zimmer ganz allein und den damit verbundenen Rückzugsraum zu haben. Und das ist NICHT das Babyalter und NICHT das Kleinkindalter (in diesem Alter fürchten sich viele Kinder sogar alleine im Zimmer). Sondern ab ca. 10 aufwärts in Richtung Pubertät. Das sind also de facto nur ca. 8-10 Jahre, die so ein eigenes Zimmer wirklich relevant ist für das Kind. Davor ist es noch kleiner, danach zieht es aus.

Und so machen es auch die Familien in meinem Umkreis, die mehr Kinder, aber nicht diese unendlich großen Häuser haben: die größeren Kinder bekommen nach Möglichkeit eigene Zimmer, die kleineren teilen. Dann ziehen die größeren aus, wenn die kleineren in die Pubertät kommen, und so kann dann gewechselt werden und auch die kleineren haben für diese Jahre ein eigenes Zimmer.

Bei euch würde das auch gut funktionieren, denn ihr habt große Altersabstände. Die beiden älteren Kinder sind schon 10 und 7, wären dann wahrscheinlich (fast) 11 und 8, wenn das Baby auf der Welt ist. Das heißt, bis eure beiden jüngsten in das Alter kommen, in dem ein eigenes Zimmer wichtig wird, sind die älteren Kinder erwachsen. In Wahrheit habt ihr also gar kein Raumproblem, zumindest aus einer weniger reichen, privilegierten Perspektive betrachtet.

Ob ihr noch ein weiteres Kind wollt oder nicht, könnt nur ihr entscheiden, aber "nur" 3 Zimmer für 4 Kinder (es gibt Menschen, die ziehen in einem oder zwei Kinderzimmer vier Kinder groß) wäre für mich definitiv kein Grund dagegen.