Ungeplant schwanger und überfordert mit der Entscheidung

Hallo,

Ich hab sowas hier noch nie gemacht, aber ich bin so verzweifelt und weiß nicht weiter..

Ich habe vor 2 Monaten erfahren, dass ich schwanger bin und das schon im 6. Monat.. Ich hatte bis dato keine Beschwerden und man hat es mir auch überhaupt nicht angesehen. Dazu kommt, dass ich seit 2 Jahren die Pille aus gesundheitlichen Gründen durchgehend nehme und keine Periode mehr habe.

Zu erfahren, dass ich schwanger bin war ein riesen Schock. Ich wusste, dass mein Freund niemals Kinder haben möchte und ich habe das für mich auch ausgeschlossen zum jetzigen Zeitpunkt. Ich habe mein Studium noch nicht ganz fertig und habe gerade angefangen mit Hilfe einer Therapeutin erlebte Traumata aufzuarbeiten.

Mein Freund und ich waren uns schnell einig, dass es das Beste fürs Kind wäre, es zur Adoption freizugeben. So könne es bei liebevollen Menschen aufwachsen, die sich nichts mehr wünschen als ein Kind. Er hat sich die letzten Wochen liebevoll um mich und meine Gesundheit gekümmert, wir haben gemeinsam Beratungsstellen aufgesucht und uns informiert.

Aber desto mehr Zeit vergangen ist, umso schwieriger wurde es für mich. Ich habe das Gefühl, ich würde daran zerbrechen, wenn ich dieses Kind weggeben muss. Wir haben über die Möglichkeit gesprochen es doch hinzubekommen. Das ist für ihn aber absolut keine Option, er fühlt sich nicht bereit, sagt er kann es sich nicht vorstellen ein Kind groß zu ziehen und dass er kein guter Vater wäre. Er sagt er will mich nicht verlieren, aber das er nicht bleiben kann und keinen Kontakt zu mir haben kann, wenn ich das Kind behalte. Er würde meine Entscheidung aber respektieren und will, dass ich diese für mich treffe.

Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich fühl mich überhaupt nicht bereit Mutter zu sein und ich will meinen Freund nicht für immer verlieren. Wir kennen uns schon unser ganzes Leben, er war bis letztes Jahr mein bester Freund und wir waren so glücklich, dass wir endlich eine Chance zu zweit haben. Aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass ich es nicht mehr ,wie ursprünglich gedacht, schaffe, dieses Kind weg zu geben. Ich empfinde inzwischen Liebe für dieses Kind und ich würde mir nichts mehr wünschen als das mit meinem Freund zusammen hinzubekommen.. Ich kann es mir alleine einfach nicht vorstellen und die Zeit rennt und es kommt bald und ich weiß einfach nicht was ich tun soll.. ich weiß nicht wie ich eine Entscheidung treffen soll

Bearbeitet von 26-weiblich
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Also ich würde schlicht den Freund zur Adoption freigeben.

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Same. Bei den Worten fällt mir die Kinnlade runter. Wer Sex hat muss mit den Konsequenzen rechnen. Er hätte nen Gummi nehmen können. Macht er das nicht, muss er damit rechnen und erwachsen seinen Mann stehen.
Ich bin selbst ohne Papa großgeworden - hatte zwar andere Gründe aber lass dir gesagt sein: meine Mama ist eine Löwen Mama und hat alles getan trotz nicht so toller grundvorraussetzungen um mir ein tolles Leben zu ermöglichen. Wir haben so eine enge Bindung wie fast keiner in meinem Umkreis.
Wenn du jetzt schon sagst du kannst es nicht - höre bitte auf diese innere Stimme.
Die Liebe zum eigenen Kind ist mit nichts zu vergleichen.

Was deinen Freund betrifft bin ich wie gesagt einfach nur schockiert. Mit einem hat er recht, er ist - zum jetzigen Zeitpunkt - kein guter Vater.

Ich wünsche dir ALLES GUTE!!

Bearbeitet von MrsSasch
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Die beiden haben mit der Pille verhütet, wie viele Paare nehmen dann trotzdem noch ein Kondom? Ja schlauer wäre es vielleicht aber daraus einem Vorwurf zu machen finde ich schon hart.

Und letztlich muss der Vater seinen gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen, alles andere kann man von ihm nicht erwarten und es ist legitim, dass er keine Familie möchte, genauso wie es legitim ist das die TE das Kind nicht zur Adoption freigegeben möchte.

Die Lage ist schwierig, gerade weil es keinen Kompromiss gibt.

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Wärest Du meine Tochter und erzähltest mir das, würde ich mir den Typen vorknöpfen und ihn ziemlich wütend fragen, ob er den Scheiß tatsächlich glaubt, den er da verzapft?

"Er sagt er will mich nicht verlieren, aber das er nicht bleiben kann und keinen Kontakt zu mir haben kann, wenn ich das Kind behalte."

Er kann nicht bleiben und keinen Kontakt haben.....so eine Dramaqueen, warum nicht? Schimpft dann seine Mama oder verstößt ihn sein Papi?
Er war beim Sex auch dabei und jeder normale Mensch weiß, dass dabei IMMER ein Kind entstehen kann. So ein Depp 😡
Schick ihn in die Wüste, behalte das Kind, er muss eben dafür zahlen und gut. Lass Dich beraten von Deiner Studienberatung, wie Du alles machen kannst und ich hoffe, Du hast Familie und Freunde, die Dir helfen.
Es nutzt Dir wenig, wenn Du Deinen Traumas ein weiteres zufügst, indem Du das Kind weggibst und nicht damit fertig wirst.
Alles Gute für Dich ❤
LG Moni

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Hallo du,

ich verstehe deinen inneren Konflikt wegen deines Freundes und will sein Verhalten hier auch nicht bewerten.
Als ich 2021 ungeplant schwanger wurde, hatte ich noch die Möglichkeit abzutreiben. Habe lange überlegt es zu tun, auch weil ich Angst hatte, dass die Beziehung kaputt geht und ich dann alleine mit Kind dastehe und komplett überfordert bin. Am Ende habe ich meine Tochter bekommen und es war die beste Entscheidung meines Lebens! Meine Beziehung ist tatsächlich ziemlich auf der Kippe, aber ich weiß, ich bekomme das auch alleine hin.

Das ist nur meine Geschichte, aber vielleicht kann sie dir ein bisschen Mut machen. Wenn dein Bauchgefühl schon sagt, dass du dein Kind liebst, solltest du es ernst nehmen. Auch wenn du deinen Freund nicht verlieren möchtest, sehe ich die Gefahr, dass du die Entscheidung "gegen Kind - für ihn" am Ende mehr "bereuen" könntest als andersherum.

Liebe Grüße
L.

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Hier wurde ja eigentlich schon alles geschrieben.
Auch wenn du dir jetzt nicht vorstellen kannst deinen Freund zu verlieren und das Kind alleine groß zu ziehen, glaub mir du schaffst das! KEINE Liebe ist größer wie die zum eigenen Kind. Spätestens wenn du es in den Armen hältst wirst du daran auch nicht mehr zweifeln.

Was dein Freund angeht lass ihn ziehen, der ist es sowieso nicht Wert nach solchen Aussagen.

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Erst einmal fühl dich gedrückt, das ist so eine blöde Situation. Vorallem wenn man es erst so spät erfährt. Das was dein Partner machst, ist aber auch nicht richtig. Er stellt dich zwischen die Stühle. Er übernimmt keine Verantwortung. Auch keinen Kontakt, finde ich schlimm zu sagen. Er weiß aber schon, dass er dann für dieses Kind trotzdem zahlen muss?
Das zweite ist, dass die meisten die sagen sie wären keine guten Eltern kein gutes Elternhaus vorgelebt bekommen haben. In diesem Fall wäre auch vor der Entscheidung vielleicht eine paartherapie gut. Dann würdet ihr mit einem Außenstehenden reden, der keine Partei für eine Seite ergreifen würde, sondern ihr vielleicht mal dahinter kommt, wie ihr besser mit der Situation klar kommt. Denn da ist ein Kind, ein Lebewesen und man sollte mal darüber reden, wie man damit umgeht ohne das am Ende das Kind das benachteiligte ist. Deshalb Therapie.

Drücke dir die Daumen, dass alles gut wird egal wie es endet.

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Ich verstehe dich gut und könnte mir auch niemals vorstellen mein Kind nach der Entbindung zur Adoption freizugeben. Du schreibst du fühlst dich nicht bereit Mutter zu werden. Wie wäre das denn, wenn dein Freund bei dir bleiben würde, würde das etwas an deinen Gefühlen für das Kind ändern? Hast du mit deiner Therapeutin darüber gesprochen, dass dein Freund von dir verlangt, sich für ihn oder das Kind zu entscheiden? Du schreibst, dass du Traumata aufarbeiten musst - bitte verstehe mich nicht falsch, ich will dir keinesfalls zu nahe treten - bist du denn psychisch stabil genug ein Kind alleine groß zu ziehen? Wer könnte dich unterstützen, wie steht deine Familie dazu?

Dein Freund wurde hier schon arg verteufelt aber ich kann auch ihn verstehen. Ihr habt beide nicht mit einer Schwangerschaft gerechnet und wolltet keine Kinder. Wahrscheinlich seid ihr beide auch noch recht jung? Es gibt Männer, die keinerlei väterliche Gefühle haben und einem Kind dann auch kein guter Vater sein könnten. Wenn er so fest entschlossen ist wäre es besser du versuchst es alleine mit Kind, falls du dir das zutraust. Auf keinen Fall würde ich darauf spekulieren, dass er seine Meinung ändert wenn das Kind erstmal geboren ist. Das könnte zwar passieren aber wenn nicht wäre das ein harter Schlag für dich.

Bis wann musst du dich denn für oder gegen eine Adoption entscheiden? Das geht doch bestimmt auch noch nach der Geburt? Da würde ich mich nicht unter Druck setzen.

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Ich schließe mich Leyla und Kira an.
Die Liebe zum Kind ist etwas Besonderes. Das lässt sich nicht erklären.
Also: Du kannst es jetzt deinem Freund auch nicht letztlich erklären.
Und: Macht euch keinen Druck jetzt.

Vielleicht erlebt er etwas Ähnliches wie du, wenn das Kind erst mal geboren ist.
Da beginnt für einen Vater oft erst der Weg, den eine Frau in der Schwangerschaft schon gegangen ist.
Und zwar ganz ohne Zutun.
Da geschieht einfach etwas mit einem.

So wie du es eben erlebst.
Jetzt kannst du dir nicht mehr vorstellen, es herzugeben. Eigentlich ein ganz gesunder Instinkt.

Bei Männern kommt das oft mit der Geburt.
Sie sind dann ganz überwältigt. Und finden auch (was tatsächlich oft so ist!), dass das Kind ihnen ähnlich sieht. 😊

Es gibt noch weitere Möglichkeiten zwischen "alles selbst machen" und Adoption. Also verschiedene Formen von Pflegeeltern bzw. Unterstützung für dich - ob ihr nun zu zweit seid oder du alleine mit dem Kleinen.
Das stellst du dir ja zu schwierig für dich vor.

Und es wäre auch traurig, weil ihr beide euch nach Langem erst als Paar zusammengefunden habt.
So klingt es jedenfalls.
Wenn ein Mann so kategorisch sein Kind ablehnt - obwohl er seine Frau liebt. Und die Frau das Kind.
Vielleicht gibt es auch da einen Knoten aus seiner Vergangenheit zu lösen!?
Du bist ja dabei, Hindernisse zu beseitigen.
Aber auch da und ihm gegenüber : ohne Druck. 😊
Und eigentlich doch super schön, dass du jetzt so empfinden kannst.
Alles Gute für dich, das Kleine und euch zusammen! 🍀

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Wie geht es dir mit den Antworten hier? War etwas dabei, was dir weiterhilft?
Liebe Grüße und alles Gute, falls wir uns nicht mehr "hören"

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Adoption ist die schlechteste Entscheidung wo man machen kann. Dann eher temporäre Pflegefamilie wo du am Anfang entlastet wirst, und wenn das Studium fertig ist, das Kind nimmst. Während der Dauerpflege jedes 2. Wochenende und 1 mal unter der Woche oder so

Ich habe mich intensiv mit diesem Thema befasst, kenne auch eine Person die das gemacht hat, wegen kulurellen Gründen, sie hat danach einen Scheiss Mann geheiratet und erlebt die Ehehölle, ebenso die gemeinsamen Kinder.
Hätte sie dieses Kind behalten, wäre ihr der Mann ersparrt geblieben, und sie hätte ein freies Leben als alleinerziehende gehabt.
Der Ausschlag war für mich aber ein Buch das ich gelese habe, welches mehrere Adoptionsgeschichte untersucht hat, es war immer ein Fehler. Ich spreche hier jetzt vorallem bei Leuten die gesund sind, natürlich bei stark drogenabhängigen Personen die dem Kind schaden würden , wäre es was anderes.
Du wirst mit dieser Entscheidung nicht glücklich werden, dein Kind wird darunter einen Knacks haben auch wenn es gut aufwächst, weil das Verständnis fehlt dann doch, ah wegen dem Studium musste ich weg, und ein paar Jahre später hast du dann doch Kinder . Ich kenne auch paar Leute, die Adoptiert wurden, einer wollte nie seine Mutter kennenlernen,(heisst er verzeiht das nicht, obwohl er gut aufwuchs), die andere hats bei ihren Adoptiveltern sicher besser getroffen, als wenn sie bei der leiblichen Mutter geblieben wäre, (da kenne ich den leiblichen Vater), sie sucht immer Kontakt zu ihm, ist auch eifersüchtig auf die Kinder die er mit seiner Frau gemacht hat, zu denen er gestanden ist und zu ihr nicht, sie hat auch einen Knacks deswegen, und ging schon mit 16 von der Adoptivfamilie weg, wohl Rebellion etc. das Buch, ich weiss leider den Titel nicht mehr, hat mir die Augen geöffnet, das dies nur falsch sein kann