Hallo,
Ich bin aufgrund eines Verhütungsunfalls nun schwanger. Leider bin ich zu jung und weder emotional, noch finanziell stabil genug, dass Kind richtig versorgen zu können.
Ich habe mich nun für eine Abtreibung entschieden. Ich habe riesige Angst davor und weine nur noch. Auch weiß ich nicht so recht, wie ich das alles dann verarbeiten soll
Wie seid ihr damit umgegangen?
Wie seid ihr mit einer Abtreibung umgegangen?
Wirklich?
Sehr schlecht. Bin schwer depressiv geworden.
Ich bin das Gegenbeispiel. Ich hatte keinerlei psychische Auswirkungen und habe es ohne Probleme verarbeitet.
Eher im Gegenteil, ich war danach sehr erleichtert und befreit.
Meine Abtreibung ist jetzt 12 Jahre her. Ich hab es auch ohne Probleme verarbeitet, war mir aber meiner Entscheidung auch sehr sicher und habe nie daran gezweifelt 🤷♀️
Und ich denke das hat viel dazu beigetragen, es zu verarbeiten.
Wenn du schon ein ungutes Gefühl hast, dass dir eine Abtreibung zu schaffen machen könnte: Gibt es denn nicht die Möglichkeit, die Schwangerschaft auszutragen und das Baby in liebe Hände abzugeben, wenn du selbst dich noch nicht bereitfühlst?
Ein Kind nach der Geburt weg zu geben ist meiner Meinung nach psychisch viel belastender als eine Abtreibung.
Es gibt tatsächlich verschiedene Möglichkeiten von Pflege. Sie kann auch vorübergehend sein.
Mit Einbezug der leiblichen Mutter oder Eltern.
Man muss das Kind nicht gleich zur Adoption freigeben.
Nur zur Info.
Hallo liebe Chiara,
jede Frau geht ihren eigenen Weg und man kann es nicht vorher wissen, wie was wird.
Aber du kannst dein Steuer in der Hand behalten bzw. wieder in die Hand nehmen.
Jetzt bist du ein einer schwierigen Lage. Jung und nicht so stabil.
Auch von so einem Punkt aus haben es Frauen geschafft mit einem Kind.
Das Alter ist nicht entscheidend. Durch die Aufgabe kann emotionale Stabilität wachsen.
Denn es ist nicht nur anstrengend mit einem Kind, es ist auch schön.
Nach finanzieller Unterstützung in der Beratung fragen, ist wichtig.
Überlege nochmal, wo es bei dir hakt: Was dir die meiste Angst gemacht hat beim Gedanken,
das Kind zu bekommen.
Du wirkst allein und hast nun nach der Entscheidung Angst und weinst nur noch.
Wer merkt es und wer weiß überhaupt von der Schwangerschaft?
Für deine Entscheidung ist vielleicht entscheidend gewesen, dass du allein bist.
Wie ist es mit dem Kindsvater? Und mit deiner Mutter oder deinen Eltern?
Was sie sagen, hat Einfluss in so einer Situation.
Wenn sie zum Abbruch raten, geht die Frage auch an sie: Wie soll ich das dann verarbeiten?
Oder wen hast du sonst, der dir beisteht?
Und auf was richtest du dann deine Aufmerksamkeit, was gibt dir dann Kraft und die Sicherheit, dass du richtig entschieden hast?
Wenn du alles so überlegst, spürst du vielleicht schon, wo die Angst weniger wird.
Bei welchem Gedanken es dir etwas besser geht.
Guten Tag für dich heute - ist ja Feiertag und noch nicht der Termin, denk ich mal.
Liebe Grüße von Kyra
Guten Morgen
Ich verstehe dich so: du hast die Entscheidung für die Abtreibung getroffen und hast nun Angst vor etwaigen psychischen Folgen? Dann würde ich mir an deiner Stelle folgende Fragen stellen:
- Bin ich aus mir selbst heraus zu diesem Entschluss gekommen oder hat mich jemand beeinflusst/gedrängt?
- Was wäre, wenn ich keine Angst vor den Folgen der Abtreibung hätte: Würde ich sie einfach durchziehen oder trotzdem noch irgendwo zweifeln?
- Wenn ich mir keinerlei Sorgen um meine Zukunft machen müsste: Hätte ich jetzt Lust auf ein Kind oder fühlte ich mich trotzdem nicht reif genug?
Die wenigsten Frauen haben nach einem Schwangerschaftsabbruch lang anhaltende psychische Probleme, sofern sie vorher gut informiert wurden, eine klare Entscheidung getroffen haben und in einer angenehmen Atmosphäre optimal medizinisch betreut wurden. Es gibt zahlreiche Studien, die das belegen. Zeitweise Phasen der Traurigkeit sind Teil eines ganz normalen Verarbeitungsprozesses, wie in jeder anderen Krisensituation auch. Erfahrungsgemäß ist die Zeit vor dem Abbruch viel belastender als die Zeit danach.
Ein Schwangerschaftsabbruch ist nichts, worauf eine Frau stolz ist. Es ist auch nichts, wofür sie sich zu schämen braucht. Es ist ganz einfach etwas, das zu einem Frauenleben gehören kann.
Auch Frauen, die eine ungewollte Schwangerschaft austragen, müssen mit den Folgen ein Leben lang klar kommen und können dadurch unter psychischen Problemen leiden.
Wenn etwas ungewollt schwangere Frauen traumatisieren kann, dann ist es der Moralterror von religiösen Fanatikern und deren irreführende Propaganda.
Warst du schon bei einer Beratungsstelle? Sprich doch dort (nochmal) über deine Ängste. Du kannst Beratungsangebote mehrmals in Anspruch nehmen. Oder gibt es sonst jemanden, mit dem du dich im persönlichen Gespräch austauschen kannst? Vertraue auch auf dich selbst: wie bist du in der Vergangenheit mit Krisensituationen umgegangen? Bist du eher labil oder stabil?
Ich wünsche dir alles Gute und dass du ohne Reue deinen Weg gehen kannst!
Ich habe meine Abtreibung nie bereut.
Wovor genau hast du Angst? Vor dem Eingriff, dem Vorgang? Davor, die falsche Entscheidung zu treffen? Was genau macht dir Angst?
Hallo.
Ich bin nach meiner Abtreibung schwer depressiv geworden.
Ich war leider damals so naiv und habe es sehr spät erfahren das ich schwanger war und habe Drogen genommen. Unwissentlich auch während der Schwangerschaft.
Daher war mir klar kann ich dieses Kind nicht bekommen. Mit der Schuld und einem vielleicht geschädigten Kind hätte ich auf garkeinen Fall umgehen können. Ich war emotional so instabil, und verloren im Leben. Dennoch war das wohl eine der schrecklichsten Entscheidungen. Ich musste das eine Therapie machen und habe Medikamente bekommen....
Danach habe ich mein Leben komplett umgekrempelt und bin mittlerweile eine komplett andere Person.
Somit im Nachhinein hat es wohl doch was sehr positives bewirkt, in mir.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute
Wenn du so weinst ist es vllt die falsche Entscheidung..du musst ja ohnehin zur Beratung..lass dich dort aufklären. Es gibt Möglichkeiten. Ich hatte eine Abtreibung und ich würde es nicht wieder machen (ich habe allerdings auch ein Kind und weiss wie es ist Mutter zu sein).
Hallo Chiara,
magst du nochmal schreiben hier, wie es dir geht? Oder lieber privat? Das ist auch möglich.
Liebe Grüße von Kyra