Ungeplant schwanger in fernbeziehung

Hallo, ich würde mal einfach gerne mein gedankenchaos loswerden und eventuell auf Erfahrungsberichte und/oder Meinungen von euch hoffen..

Ich habe 5 erfolglose Kiwu Jahre mit meinem Ex Freund hinter mir.. das war eine grausame Zeit (meine empfindung).. nun bin ich seit über 1 Jahr mit meinem Freund zusammen, allerdings führen wir eine fernbeziehung (700km). Es ist das erste mal dass ich locker und ohne irgendwelche Hintergedanken die Zeit einfach nur genießen kann, die wir miteinander verbringen.. Nach meiner Vorgeschichte, haben wir es irgendwann auch nicht mehr so ernst mit der Verhütung genommen.. Nun ja jetzt ist es passiert und ich bin schwanger..

Da fängt das Chaos im Kopf aber erst an.. Einerseits denke ich mir "mein Körper scheint ja doch zu wissen wie es funktioniert und hat 7 jahre gebraucht sich von der Pille zu erholen" und andererseits könnten die "Umstände" rundherum nicht komplizierter sein..
Wir hatten über zusammenziehen usw geredet, aber noch nichts konkretes geplant. Wir hätten egal wie, einen von uns, der ab Dezember 6 Monate Kündigungsfrist hat (wäre dann zum 7/24 erst frei). Bis dahin ist das Kind aber schon da.. Ich möchte das ungern allein durchmachen müssen.. Weil aber jetzt Zeitdruck und das "etwas machen MÜSSEN" an erster Stelle stehen, weiß ich nicht ob das gut wäre..
Er unterstützt mich, egal was kommt und hätte sich so in 1-2 Jahren vorstellen können Papa zu werden, wenn die vorherigen Schritte (wohnsitation, job usw) geklärt gewesen wären.. Ich versteh seine Gedanken auch total und kann das nachvollziehen...
Meine Gedanken gehen zur Zeit in alle möglichen Richtungen, aber logisch bzw irgendetwas entscheiden, kann ich nicht..
Hat da jemand irgendwie von euch Erfahrung mit, war/ist in einer ähnlichen situation? Ist es normal dass man sich soviel Gedanken macht?
Würde mich über Antworten freuen 😊

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Liebe Nienke,

Wenn du nach 5 Jahren unerfüllter Kinderwunsch-Zeit jetzt einfach so schwanger geworden bist, dann ist das ein Schock!
Ich versuche es mir gerade vorzustellen: 5 Jahre höchst emotionales Auf und Ab (mit Hoffen und wieder Hoffen und dann doch die Enttäuschung, dass sich dein Kinderwunsch nicht erfüllt). Und dann noch eine Trennung zu verarbeiten. Das waren sicher extrem belastende Jahre für dich.

Ich finde es absolut verständlich, wenn du dich jetzt noch nicht freuen kannst über die überraschende Schwangerschaft. Und JA (weil du fragst), es ist normal, dass du dir so viele Gedanken machst.
Wenn es selbst bei einer gewünschten Schwangerschaft den meisten Frauen so geht, dass erstmal Unsicherheit und Sorge im Vordergrund steht, wie viel mehr ist es doch verständlich, wenn du dir viele Gedanken machst, weil einfach noch so vieles ungeklärt ist (mit eurer Fernbeziehung, die jetzt schneller als gedacht "Fahrt aufnimmt" und alles was damit zusammenhängt, Job, Umzug usw.).

Deshalb ja, wie du schreibst, gesteh dir, gesteht es euch beiden wirklich zu, die Nachricht erstmal ein wenig sacken zu lassen.

Warst du denn schon beim Frauenarzt gewesen? Oder weißt du es bisher nur durch einen Test? Seit wann weißt du es?

Ich wünsche dir für heute trotz allem einen möglichst guten Tag. Im Moment bist du wahrscheinlich bei der Arbeit.
Wenn du 6 Monate Kündigungsfrist hast, dann hast du bestimmt einen verantwortungsvollen Job. Bist du vielleicht auch Berufs-Bedingt gewöhnt, für schwierige Situationen Lösungen zu finden?

Schreib gerne wieder. Manchmal hilft doch alleine das Aufschreiben, ein wenig das Gedanken-Chaos zu strukturieren.

Alles Liebe❤️
Ela

P.S.
Wie schön nach den schweren Jahren dann, dass du von deiner jetzigen Freund-/Partnerschaft schreiben kannst, dass du euer Zusammensein entspannt und locker genießen konntest!
Vielleicht ist es auch nur dadurch möglich geworden, dass du jetzt schwanger geworden bist?

Bearbeitet von ela001
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Hallo, erstmal ein ganz dickes Dankeschön für deine Worte.
Man fühlt sich dann doch irgendwie verstanden, auch wenn ich mir das unter den jetzigen Umständen eigentlich gar nicht vorstellen kann ein Kind zu bekommen.. Ich bin allerdings sehr froh dass er mir da beisteht, egal welche Entscheidung ich im Zweifel treffe. Er möchte mich von vorn bis hinten unterstützen und das gibt mir Kraft und stärkt unsere beziehung gerade extrem.
Es war damals eine schwierige Zeit, in die ich nicht freiwillig nicht mehr zurück gehen möchte.. (mittlerweile weiß ich, dass es besser war, dass es nicht geklappt hat. Weil die Beziehung scheinbar nicht die richtige war).. Ich kann erst am Freitag zum Arzt und werde dann wahrscheinlich eine Entscheidung treffen, wobei ich die eigentlich für mich schon getroffen habe. Es klingt vielleicht doof weil ich diese extreme KiWu Zeit und alles was dazu gehört, hinter mir habe. Aber ich bin mir sicher dass in diesem Fall eine Abtreibung die richtige Entscheidung für mich/uns wäre. Ich bin vermutlich erst in der 7. Woche und würde auch hinter dieser Entscheidung stehen.. dann hätten wir als "paar" Zeit, uns im normalen Alltag kennenzulernen bzw uns Zeit zu lassen, wer wohin zieht und einen neuen Job suchen usw. Wenn das alles unter Zeitdruck passieren muss, (dabei weiß man ja such nicht wie fit man dann im Verlauf der Schwangerschaft wäre für diese ganzen Schritte) weiß ich nicht ob das am Ende gut geht. Und ich hab ja wie gesagt mich sehr wohl gefühlt, dass ich den Kopf mal einfach ruhig stellen konnte und diese "unbeschwertheit" genießen kann. Ich würde gern in diesem Gefühl bleiben und alle Entscheidungen aus Freude und Liebe zu/mit meinem Partner treffen und nicht unter "Druck" und mit dem Hintergedanken dass wir etwas an der Lebenssituation ändern "MÜSSEN"

Danke dir für deine Worte! Das tut richtig gut :)

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Liebe Nienke,

lieben Dank für dein Dankeschön und deine ehrliche Antwort!
Ich verstehe deine Gedanken gut.

Du möchtest nicht unter Druck was ändern müssen an euer beider Lebenssituation.
Und du möchtest Entscheidungen aus Freude und Liebe zu/mit deinem Partner treffen. – das sind ja alles völlig legitime und so verständliche Wünsche!

Jetzt hast du dich inaktiv gemeldet.
Vielleicht hast du das Bedürfnis, dich eher zurückzuziehen, ein wenig zur Ruhe zu kommen, bis zu dem Termin am Freitag?! Das könnte ich auch gut verstehen.

Allein die Tatsache, jetzt eine Entscheidung (Kind bekommen oder Abtreibung) treffen zu sollen, macht dir sicher großen Druck.
Auch wenn sich dieses Kind viel zu früh angemeldet hat, dein Kinderwunsch war ja da….

Manchmal stellt einen das Leben doch vor ziemliche Herausforderungen, hm?

Gut jedenfalls, dass du die Unterstützung deines Partners hast.
Wie ist es im Moment, sprecht ihr viel übers Telefon?
Ich wünsche euch einen ehrlichen Austausch.
Wie geht es ihm, wie geht es dir, was sind deine Gedanken und Gefühle, was seine, auch im Blick auf eine Abtreibung? Könnt ihr miteinander darüber sprechen? Auf die Entfernung und am Telefon sicher auch nicht so einfach…

Liebe Nienke, ich wünsche dir ein gutes Hinspüren, wie es dir ums Herz ist, was dir dein inneres Gefühl sagt. Wie es dir mit der jeweiligen Entscheidung geht, ist doch jetzt entscheidend.

Und ich wünsche dir immer mal wieder auch einen Moment der Entspannung.
Sorge gut für dich diese Woche, ja?!
Spürst du denn schon was von der Schwangerschaft; dass du dich irgendwie anders fühlst oder gar schon was von Morgenübelkeit o. ä.?
Das macht es dann auch nicht unbedingt leichter.

Wenn du doch nochmal schreiben magst, kannst du mir gerne auch ins Postfach schreiben.

Alles Liebe
Ela

P.S. Hast du den Eindruck, du müsstest dich bis zum Arzt-Termin am Freitag entschieden haben?

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Ich finde deinen Text etwas verwirrend. Worüber genau machst du dir so viele Gedanken?
Darüber, warum du schwanger geworden bist?
Über das Zusammenziehen und wie dann alles wird?

Ja, es ist normal, dass man sich - gerade in der ersten - Schwangerschaft Gedanken macht, wie es wohl mit Kind wird.

Bei euch kommt erschwerend hinzu, dass ihr so weit auseinander wohnt.

Erst einmal tief durchatmen,
Es ist doch toll, dass dein Freund hinter dir steht und dass ihr zusammen ziehen wollt.
Dann plant doch jetzt in Ruhe den Umzug.
Du hast ja 6 Wochen vor dem ET schon Mutterschutz - das heißt, dann könntest du auch gut umziehen, weil du dann eh erstmal nicht arbeiten musst.

Überlegt euch gut, an welchem Ort ihr leben wollt, wer wohin zieht und sucht JETZT eine Wohnung - bevor das Baby da ist.
Es wird schon alles!

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Hallo, erstmal danke für deine Antwort.. Ja ich mach mir, bzw. Wir machen uns Gedanken ob und wie das alles klappen soll.. Ich kann mich jetzt unter den umständen noch nicht so richtig freuen dass ich schwanger bin.. Weil es einfach noch so viel zu klären gibt.. eigentlich wollten wir das alles eins nach dem anderen in ruhe angehen, jetzt müsste das alles unter Zeitdruck passieren..

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Hallo liebe Nienke,

in welcher Schwangerschaftswoche bist du denn und weißt du schon, wann ungefähr die Geburt wäre? Es klingt danach, dass du noch ganz am Anfang bist… und das heißt, du hast noch viiiiiiel Zeit, fast ein dreiviertel Jahr, bis das Baby da ist. So eine Schwangerschaft dauert ganz schön lange… und das ist gut so, denn dann hast du Zeit, alles zu planen und dich auf die große Lebensveränderung einzustellen.

Ich bin mit 35 mit unserer Tochter schwanger geworden. Erwünscht und erhofft, aber dennoch unerwartet nach einer längeren Kinderwunschzeit, und mitten in der Coronazeit. Das war auch nicht so leicht… aber mir hat der Frauenarzt beim ersten Termin, als ich so ängstlich und verunsichert war, auch genau das gesagt, was ich dir oben geschrieben habe… und er hatte Recht!

Es ist nicht alles perfekt bei euch, aber das ist es so gut wie nie. An dem Spruch „Kinder kommen, wann sie wollen“ ist schon was dran. Das hast du ja selbst erlebt, mit deinem langen unerfüllten Kinderwunsch mit deinem vorherigen Partner. Leider sind wir heutzutage oft so sozialisiert worden, dass wir denken, wir müssten absolut alles perfekt planen und vorbereiten, bevor wir schwanger werden… und dann klappt es aber nicht. Da kenne ich so einige Beispiele von den liebevoll vorbereiteten leer stehenden Kinderzimmern.

Das Wichtigste ist, dass ihr grundsätzlich Kinder wollt, dein Partner und du. Und auch miteinander. Ob jetzt oder in ein, zwei Jahren ist aufs Leben gesehen kein großer Unterschied, und eine große Umstellung ist es immer. Jetzt habt ihr die Chance dazu… ob und wann es später wieder klappen würde, ist unklar, besonders mit deiner Vorgeschichte.

Ein Baby braucht erst einmal nicht viel Platz. Auch lange kein eigenes Zimmer. Berufliche Themen lassen sich klären. Du wirst dann sowieso erst einmal in Mutterschutz sein und dann vielleicht in Karenz (Elternzeit). Und zu den 6 Monaten Kündigungsfrist: ja, das steht jetzt im Vertrag. Einvernehmlich, in Absprache mit dem Arbeitgeber, lässt sich das meistens aber auch verkürzen. Oft wird auch am Ende Kündigungsfrist noch wochen- bis monatelang Urlaub oder Überstunden ausgezahlt, dann ist man auch früher frei. Für diese Dinge gibt es Lösungen und Möglichkeiten und ihr habt Zeit, sie zu finden.

Das Wichtigste ist, dass ihr einander liebt, miteinander eine Zukunft seht und Kinder miteinander wollt. Dann findet sich der Rest.

Du kannst mich auch gerne anschreiben, wenn ich dir sonst irgendwie helfen kann bei deinen Fragen zu Schwangerschaft, Geburt und Babyzeit. Alles Gute euch!

Bearbeitet von Eternal-Hope
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Wow, Vielen Dank für diese aufbauenden Worte :)
Ja ich denke wir müssen es erstmal beide sacken lassen, es ist so unreal und gerade fühlt es sich nur an wie ein Schock und dass es sehr kompliziert scheint..

Lieben Dank schonmal :)

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Hallo liebe Nienke 20,


Wow, was für ein Wunder das du nun schwanger bist. Herzlichen Glückwunsch erstmal.
Ihr könnt euch Kinder zusammen vorstellen, das hattest du geschrieben. Natürlich wäre es einfacher wenn alles drum herum schon geklärt wäre, aber was ist schon „einfach“?
Es wird sich alles klären und ergeben, eins nach dem anderen. Am Anfang einer Schwangerschaft arbeiten die Hormone auf Hochtouren, das kenne ich auch sehr gut. Ich habe trotz Wunschkind damals sogar die Schwangerschaft in Frage gestellt und hatte wirklich schlimme Gedanken. Alles wird gut.

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Naja die Entfernung (2 verschiedene länder) und job Situationen und eben auch das ganze administrative ist alles sehr viel.. bzw kommt es einem so vor..
Aber danke für deine Antwort :)

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Dass man sich in der Situation extrem viele Gedanken macht, finde ich ganz normal und so würde es mir auch gehen. Ich würde wirklich versuchen, Schritt für Schritt so sachlich wie möglich zu planen. Vielleicht erst einmal abklären, ob alles mit der Schwangerschaft ok ist und ob du die Kidn möchtest. Und dann, wenn die größten Emotionen hinter dir/euch liegen, plane, wie es weitergehen kann. Ich würde mit dem Umzug nichts übers Knie brechen. sondern wirklich erst einmal schauen, was hält dich z.B. an deinem jetzigen Wohnort, wie verankert bist du dort? Wie ist das soziale Netz dort, gibt es Großeltern, Freunde etc. Wie ist es mit dem Job. Wie wichtig ist es dir grundsätzlich, unabhängig zu sein. Natürlich möchte man jetzt nicht an den worst case denken, aber es gibt genügend Frauen, die dem Partner zuliebe zu ihm gezogen sind, mit der neuen Region nie warm wurden, die Partnerschaft auch nicht so läuft und dann hängst du aber an dem Ort fest, denn ohne Zustimmung des Partners darfst du mit Kind kaum wegziehen. Also ich würde wirklich Schritt für Schritt machen. Natürlich hat man das Idealbild, dass man die Schwangerschaft zusammen glücklich verleben möchte und auch sofort, wenn das Kind da ist, als kleine Familie zusammen sein möchte. Aber mehrere Wege führen nach Rom. Bei einer Bekannten von mir war es so, dass sie und ihr Partner auch nach der Geburt erst weiter getrennte Wohnungen hatten. Natürlich war es erst sehr anstrengend (sie hatte aber auch Zwillinge und bereits ein Kind aus einer anderen Beziehung), aber sie wollte nicht im Überschwang der Emotionen solche Entscheidungen treffen und die beiden sind dann erst nach 2 Jahren zusammengezogen. Das muss nicht dein/euer Weg sein, aber auch ein möglicher.

Alles Gute für dich/euch.

LG