Mein Kind macht mir schlechtes Gewissen!

Guten Morgen ihr lieben, Mein Kind ist Schwanger geworden durchs nicht aufpassen und nicht verhüten. Sie hat Termin zum abruch, und ich muß mir anhören das ich nicht für Sie da bin und Sie seelisch unterstütze. Ich war immer da, und habe immer versucht das beste zu geben um für Sie da zu sein. Es wird mir vorgeworfen das ich frei nehmen hätte können um Sie ins Krankenhaus zu begleiten, und für Sie da zu sein. Habe meine neue Arbeitsstelle angetreten und kann natürlich nicht so frei nehmen wie ich es gerne hätte. Sie hat null Verständnis! Ihre Schwiegermutter ist momentan die beste! Muss mir vorwerfen lassen das die Schwiegermutter mehr da ist für Sie als ich. Es tut einfach weh wie momentan mit mir umgegangen wird! Mit der Schwiegermutter habe ich nicht alzu gutes Verständnis da Sie sich für was besseres hält. Momentan muss sich alles um mein Kind drehen. Mann sollte springen machen und tun. Als ich selbst krank war, wurde ich noch nicht mal gefragt ob Sie mich unterstützen könnte! Der wer bei mein Kind nicht pariert, marschiert! Oder nach ihren Mind redet ist man das Arschloch! Sie muss immer das letzte Wort haben, und rechthaberisch dazu. Ich weißes momentan nicht wie ich damit umgehen soll? Es tut einfach weh.

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Hallo Peppi,

man kann aus deinen Zeilen ganz deutlich herauslesen, dass du verletzt und wütend bist. Das kann ich verstehen, aber das bringt dich und euch in der Situation nicht weiter. Was ihr alle jetzt meiner Meinung nach machen solltet, ist kräftig durchatmen, die eigenen Befindlichkeiten für einen Moment hinten anstellen und die Situation rational und idealerweise aus der Perspektive der jeweils anderen Beteiligten betrachten.

Deine Tochter ist also von ihrem Freund schwanger geworden und hat sich für einen Abbruch entschieden. Sie hätte sich gewünscht, dass du sie zu dem Termin begleitest und da bist. Das zeigt mir, dass du ihr eben nicht egal bist, dass sie in dieser schweren Situation (wir alt ist sie denn eigentlich, wenn ich fragen darf?) auf dich als ihre Mutter bauen möchte. Geh nochmal in dich: hast du wirklich alles möglich gemacht, alles versucht, um sie zu unterstützen? Das Argument mit dem neuen Arbeitsplatz verstehe ich einerseits - denke ich da aber an meinen Arbeitgeber, wären ein, zwei Tage Urlaub für die Regelung von familiären Angelegenheiten kein Thema. Eine völlig wertfreie Frage: treffen dich die Worte deiner Tochter vielleicht auch deswegen an so einem wunden Punkt, weil sie schon auch irgendwo Recht hat? Wie gesagt, ich unterstelle da nichts - möchte nur zum sachlichen Reflektieren anregen.

Dann die Sache mit der Schwiegermutter. Lass mal dein persönliches Verhältnis mit ihr außen vor - dein Kind kann schließlich nichts dafür, dass du sie nicht magst. Offenbar hat sie von ihr zur richtigen Zeit die richtige Unterstützung bekommen. Meinst du, du könntest mal einen Perspektivenwechsel versuchen und die Sache aus Sicht deiner Tochter betrachten? Die Schwiegermutter war da, als sie eine erwachsene (idealerweise weibliche) Bezugsperson brauchte und du aus Gründen nicht verfügbar warst. Da du nicht dabei sein konntest und nicht mehr Unterstützung geben konntest, nun die etwas ketzerische Frage: was wäre denn die Alternative gewesen? Sie alleine ins Krankenhaus schicken und sagen "Mach du das mal schön selbst?"

Ich hoffe, du verstehst meine Zeilen nicht falsch und fühlst dich ermutigt, die Sache einmal aus den Augen und vor allem aus der Seele deines Kindes zu betrachten. So schlecht, wie du hier von ihr sprichst, mag ich sie mir eigentlich gar nicht vorstellen und ich glaube, viele deiner Schilderungen sind aus der Wut heraus entstanden. Ich wünsche euch, dass ihr die Sache aus der Welt schaffen könnt - bitte erwarte dafür nicht nur von ihr den Perspektivenwechsel, sondern vollziehe diesen auch selbst. Dann dürfte sich einiges von deiner Wut schon von alleine in Luft auflösen und ein klärendes Gespräch mit einer dicken Umarmung an Ende möglich sein. Das würde mich sehr freuen für euch.

Liebe Grüße und alles Gute,
DieKati

Bearbeitet von DieKati
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Hallo. Fühl dich mal umarmt. Ich kann mir gut vorstellen wie sehr dich das verletzt. Aber Versuch mal, dich in deine Tochter reinzuversetzen. Der Abbruch wird ihr vermutlich nicht leicht fallen? Sei weiter für sie da. Sie wird auf dich zukommen, wenn sie dich braucht. Nimm es ihr im Moment nicht übel. Das wäre mein Rat, ihr Verhalten nicht persönlich zu nehmen.

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Finde es traurig, wie Du über dein Kind schreibst…
Wie Du ihren Charakter abwertest etc.
Letztlich hast Du diesen - sofern er überhaupt wirklich so ist - mit geformt!

Glaube in eurer Mutter Tochter Beziehung gibt es einiges aufzuarbeiten und vielleicht wäre für einander da sein und sich gegenseitig zuhören ein erster Schritt!

Alles Gute!

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Hallo Peppi,
die Zeiten, wo sich Mutter und Tochter gar nicht verstehen, gibt es.
Im besten Fall ist es eine Durchgangszeit, bis die junge Frau ihr eigenes Leben in die Hand nimmt.
Dir tut weh, dass sie grade bei der Schwiegermutter Zuflucht sucht und findet - und grade von ihr fühlst du keinen so guten Blick auf dich gerichtet.
In Wirklichkeit kann alles noch ganz anders sein.
So wie deine Tochter im Moment auch nur etwas Bestimmtes von dir sieht und spürt. Und nicht die weiche Seite bei dir, der es selbst weh tut. Sie konnte auch nicht sehen, was du brauchst, als es dir nicht gut ging.

Wer geht jetzt schließlich mit ihr ins Krankenhaus? Ging es in der Entscheidung für oder gegen das Kind auch um die Frage: Wer ist für mich da? Oder war es gar keine Frage, ob sie das Kind bekommen könnte. Das geht eben nur mit Mutter oder "Schwiegermutter".

Es ist eine Grenzsituation für deine Tochter. Also: dass sich alles um sie drehen muss, hat mit der Situation zu tun.
Du kennst es von ihr auch sonst. Gerade jetzt fühlt sie sich sicher besonders bedürftig, auch wenn es barsch rüberkommt oder fordernd. Ein Wesenszug, den du schon länger von ihr kennst und mit dem du nicht gut umgehen kannst/konntest.

Vielleicht ist dein letzter Satz im Moment das, was Raum und Zeit braucht. Es tut einfach weh. Mehr ist gar nicht zu sagen.
Ich nehm dich in den Arm, liebe Peppi.
Ulli

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Wieso schreibst du die ganze Zeit von deinem „Kind“? Sie ist doch eine erwachsene Frau und ja deine Tochter aber doch kein Kind mehr 🤔

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Meine Tochter ist 47 Jahre alt und bleibt immer mein Kind - besonders wenn es heulend in meinem Arm liegt - und zwar vollkommen egal, ob vor Freude oder Kummer.
Das letzte Mal ist gerade 2 Wochen her.....
LG Moni

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Das kann ich vollkommen verstehen ❤️ Aber in diesem Zusammenhang klingt das für mich total komisch.. also das ständige „mein Kind“. Und so vorwurfsvoll und ganz ohne Liebe formuliert.

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Hallo liebe Peppi,
das war jetzt wohl zu viel hier für dich. Nicht das, was du gebraucht hättest.
Findest du jemand, der für dich da ist?
Ich hoffe es!
Liebe Umarmung in allem, was dir wehtut! Und es kann auch wieder gut werden!
Ulli

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So ein Kommunikationsverhalten dürfte auch die Tochter schon genossen haben. Von nichts kommt nichts.