Völlig ratlos - total ungeplant schwanger mit No.5

Hallo, seit einer Woche weiß ich nun, dass ich erneut schwanger bin.
Ich habe mit dem GinoRing verhütet. Diesen hätte ich am 25.11. wechseln sollen. Als ich den alten rausnehmen wollte, war dieser unauffindbar. Es ist mir völlig schleierhaft wann und wie ich ihn verloren habe und wie ich das nicht bemerken konnte.

Zu meiner Situation:
Ich habe bereits 4 ganz wunderbare Kinder. Seit letztem Jahr habe ich eine befristete Arbeitsstelle. Ich arbeite dort auch mit Kindern (kein Kindergarten)
Der Vertrag läuft im August 2024 aus. Mein Chef plant aber bereits mich danach fest anzustellen.

Nun habe ich Angst, dass ich evtl ein Berufsverbot bekomme (zB wegen zu niedrigem Röteln Titer) und somit die Chance auf eine Festanstellung verwirke. Die Stelle ist einfach perfekt.
Mein Mann möchte das Kind nicht. Er findet es passt so wie es ist.

Ich bin hin und her gerissen. Auf der einen Seite möchte ich keinen Abbruch, weil ich das wahrscheinlich mein ganze Leben lang bereuhen werde. Ich weiß aber auch nicht, ob ich es schaffen werde, dem ganzen Druck von außen stand zu halten. Es in Kauf zu nehmen, dass ich meine Traumarbeitsstelle verliere.
Abgesehen von meinen Eltern, die mich sowieso abwerten werden.
Zudem weiß ich nicht, ob ich 5 Kindern gerecht werden kann. Ich bin unter der Woche immer allein, da mein Mann beruflich in AT arbeitet.


Ich weiß, dass mir niemand diese Entscheidung abnehmen kann. Mich würde aber durchaus interessieren, was eure Meinung dazu ist.

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Guten Morgen, Du Liebe!

Mitten in der Nacht hast du hier geschrieben❤️ - Völlig ratlos – weil total ungeplant schwanger mit No.5 – das kann ich dir absolut nachfühlen.

Du schreibst so liebevoll😍 von deinen Kindern, es sind 4 ganz wunderbare Kinder, schreibst du. Und du arbeitest in (d)einem Traum-Job ebenfalls mit Kindern – Man spürt, Kinder und die Arbeit mit Kindern sind ganz deine Welt, das was dich zutiefst ausmacht, kann man das so sagen?
Ich verstehe gut, dass dir deshalb der Gedanke an eine Abtreibung sehr schwer fällt und dass du dich hin- und her gerissen fühlst.

Du möchtest keinen Abbruch, doch du fragst dich wie du dem Druck von außen standhalten kannst.

Wäre es denn eine Idee, wenn du die einzelnen Problemfelder mal danach sortierst, was am drängendsten ist?
Du hast die einzelnen Bereiche, die einer Lösung bedürfen, so strukturiert aufgeschrieben und das mitten in der Nacht. Ich habe den Eindruck, du bist es gewohnt auch in herausfordernden Situationen einen klaren Kopf zu bewahren.
Das bringt deine Familiensituation wahrscheinlich mit sich, hm?!
Was wäre dir am wichtigsten, dass du eine gute Lösung dafür findest?

Deine Arbeitsstelle ist dir wichtig. Lässt sich herausfinden, was es für Möglichkeiten für dich gäbe auch während der Schwangerschaft dort weiter zu arbeiten, vielleicht in einem etwas anderen Bereich? Und ob und wann du ggf nach einer Babypause wieder dort einsteigen könntest?
Mit deiner Erfahrung bist du doch dort sicher sehr geschätzt!

Was sagt dein Mann? Versteht er, was es für dich eine Abtreibung bedeuten würde? Kannst du es ihm sagen?
Was sind seine Sorgen im Blick auf noch ein Kind? Ist es wegen dem finanziellen oder wegen Platz in der Wohnung, einem anderen Auto? Solche Fragen beschäftigen dann oft eher die Männer.
Obwohl den größeren Sprung vom 3. Zum 4. Kind habt ihr ja schon gemeistert👍!
Oder hat dein Mann auch Sorge um dich, dass es dir zu viel werden könnte, weil er beruflich so viel weg ist?

Vielleicht kann ja diese Schwangerschaft jetzt der Anstoß dafür sein, dass du in irgendeiner Weise Entlastung für dich organisieren kannst.
Wie alt sind deine Kinder, gehen sie zur Schule, Kindergarten usw.
Wie hast du bisher euer Familienleben gemanaget?
Wäre mal ein Babysitter eine Hilfe, ab und zu jemand, der dir im Haushalt was abnimmt? Oder was könnte dir konkret eine ganz praktische Unterstützung sein?
Hast du Großeltern in der Nähe, die auch mal einspringen und die gerne die Kinder nehmen?
Von ihnen befürchtest du auch eine eher negative, sogar abwertende Reaktion. Das ist wirklich schade!
Lieben sie ihre Enkelkinder nicht und anerkennen nicht, was du täglich leistest?

Ich habe jedenfalls echt Respekt, was du bisher als Familienmutter alles leistest und wohl weitgehend ohne die Hilfe deines Mannes, wenn er im Ausland arbeitet. Und dann bist du noch berufstätig dazu! Du musst gut organisieren können und hast offensichtlich jede Menge Power👍.

Liebe CS8, jetzt habe ich dir viele Fragen gestellt….
Vielleicht hilft dir die eine oder andere beim Weiterdenken.
Ich wünsche dir für dieses Baby-Herausforderung jetzt von Herzen eine Lösung, hinter der du mit ganzen Herzen stehen kannst.

Schreib gerne wieder. Auch privat, wenn du möchtest. Ich habe auch mehrere Kinder.

Alles Liebe
Ela

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Liebe Ela,

ich danke dir für deine herzliche, liebevolle und wertschätzende Rückmeldung.

Ja, ich denke man kann sagen, dass meine Arbeit und meine Kinder mich ausmachen. Meine Kinder sind mir das aller wichtigste auf dieser Welt. Ich habe mir schon immer welche gewünscht und bin so unendlich dankbar dafür, dass ich diese vier gesunden Kinder haben darf. Ich bin mir sicher, dass ich auch ein fünftes Kind genauso lieben kann.

Die Idee mit den Problemfeldern habe ich sehr schön gefunden und habe dies nun auch mal gemacht. Das drängenste ist tatsächlich der Job. Ich halte eigentlich nichts davon den Job über die Familie zu stellen. Allerdings ist dieser Job, gerade aus finanzieller Sicht, leider sehr wichtig für meine Familie. 2025 wechselt die Geschäftsführung und ich kann nicht darauf bauen, dass diese genauso wohlwollend ist, wie mein jetziger Chef.
In meiner jetzigen Arbeit kann ich, soweit ich weiß, wie gewohnt weiter arbeiten, sofern der Röteln Titer stimmt und keine anderen Beschwerden auftauchen. Ich würde sogar auf den Mutterschutz vor der Geburt verzichten, damit ich bis Ende des Schuljahres für meine Gruppen da sein kann (ich bin in der Musikschule tätig für Musikalische Früherziehung und Musikgarten).
Der voraussichtliche ET liegt zwischen 8.- 11. August. Dh. der Mutterschutz danach ginge bis Mitte Oktober. Da wir aber Ende August bis Ende September eh auf Familienorientierte Reha fahren dürfen und ich deswegen eh erst Anfang Oktober wieder einsteigen könnte, wäre das eigtl. gar nicht so schlechtes Timing.

Meinen Mann beschäftigt natürlich auch die finanzielle Lage und dass er mich nicht unterstützen kann sehr. Was für Ihn auch ein schwerwiegender Punkt ist, sind die Bedenken, wie die Geschwisterkinder damit umgehen würden. Unser dritter hat leider etwas Schwierigkeiten sich von mir zu lösen, bzw mich zu "teilen" da ich Ihn leider auf Grund der Krebserkrankung seines Bruders vor 4 Jahren von heute auf morgen alleine lassen musste. (Die Kinder sind 9J, noch 7J., 6 Jahre und 2 1/2J.)
unsere Nachzüglerin ist ebénfalls ein rechtes Mamakind. Dieser Aspekt lässt mir auch keine Ruhe. Ich möchte nicht, dass ein weiteres Kind für meine Kinder ein Problem darstellen könnte.

Meine Eltern unterstützen mich sehr und lieben jedes ihrer Enkelkinder. Aber aus irgendeinem Grund denkt meine Mutter immer, dass ich nichts richtig mache und sagt mir das auch ständig. Ein fünftes Kind wäre Ihrer Meinung nach der Supergau. Sie hat es noch nie anerkennen können, was ich schon alles , trotz Kind im Studium, Kind direkt vor und direkt nach Abschluss und während der Krebsbehandlung meines Sohnes geschafft habe. Für sie ist es immer sehr wichtig zu betonen, dass ich das alles nie ohne sie geschafft hätte. Und das reibt sie mir leider bei jeder Gelegenheit unter die Nase. Das belastet mich oft sehr.

Ich danke dir von Herzen für deine Nachricht, deine Denksánstöße und das Angebot, dir schreiben zu dürfen.

Alles Liebe

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Wenn jemand ein 5. Kind schafft, dann du.
Du bringst eine erstaunliche Leistung zu Tage von der sich manch einer mit nur einem Kind eine Scheibe abschneiden kann.
Ich hoffe dein Kind ist wieder vollständig genesen. Das muss man erstmal mental schaffen. Hut ab!

Ich glaube im Herzen hast du dich schon für das Kind entschieden.
Du selbst sagst Kinder sind dein Leben. Ich glaube das ist es auch.

Deine Mutter?
Sie wird auch das 5.Kind lieben.
Beim Rest stellst Du auf Durchzug, wenn man mit ihr nicht reden kann.
Da sie dich super unterstützt hat sie schon auch ein bisschen recht, oder? Lass ihr die Lorbern einfach und gut ist.

Der Job ist möglicherweise weg.
Aber vielleicht auch nicht.
Deswegen würde ich kein Kind abtreiben.

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Hallo

Es kann natürlich schon sein, dass Du keine Festanstellung bekommen wirst, wenn Du nun schwanger bist und ein weiteres Kind bekommst. Könntest Du denn überhaupt mit einem Kind weiter arbeiten? Wie sieht es finanziell aus, auch vom Platz und Auto her?

Was würde denn Dein Partner machen, wenn Du das Kind bekommst?

Finden Deine Eltern nicht gut, dass Du 4 Kinder hast resp. wenn Du fünf hättest? Das ist natürlich nicht einfach, wenn die eigenen Eltern einem abwerten. Unterstützung von ihnen wirst Du wohl nicht haben?

Traust Du Dir 5 Kinder zu?

Mit einem Abbruch würdest Du zurecht kommen, wenn Du ihn als richtig in Deiner Situation anschaust.

Falls Du möchtest, vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.

Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg finden kannst.

Freundliche Grüsse

tm

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Hallo du Liebe,

ich danke dir ganz herzlich dafür, dass du meinen Beitrag gelesen und so ausführlich geantwortet hast. Danke auch für die Gedankenanstöße.

Das Auto wäre, sofern es keine Zwillinge werden, kein Problem. Ein Platzerl wäre noch frei. Auch unser zu Hause wäre groß genug für ein weiteres Kind.
Finanziell sähe es da schon wieder ein bisschen anders aus. Wobei uns das Baby zu Beginn nur wenig kosten würde. Für später wäre die Festanstellung aber super toll. Vor allem , weil die Arbeitsstelle direkt bei uns in der Stadt ist.

Mein Mann würde uns auf keinen Fall verlassen, was mich sehr beruhigt. Er sieht es wie ich. Die Konsequenzen beider Wege muss letztendlich hauptsächlich ich tragen.

Meine Eltern unterstützen mich zum Glück sehr viel. Sie wohnen direkt neben an und die Kinder dürfen immer bei Ihnen sein, wenn ich arbeiten bin. Dafür bin ich unendlich dankbar. Trotz allem findet meine Mutter immer etwas an meinem Erziehungsstil auszusetzen und mischt sich gerne in meine Angelegenheiten ein. Sie sagte auch schon mal, dass ein fünftes Kind der Supergau wäre. Der Witz ist: meine Eltern haben selbst vier Kinder. Meiner Mutter ist aber sozialer Status und der Äußere Schein sehr sehr wichtig. Ein fünftes Kind könnte also auch den Eindruck erwecken wir wären asozial.
Zudem ist sie der Meinung so viele Kinder wären in der heutigen Zeit unverantwortlich.

Ein fünftes Kind würde alles natürlich erheblich zurückwerfen und erschweren, Da mache ich mir nichts vor. Aber ich glaub ich kann es schaffen. Mir macht es allerdings sehr zu schaffen, wie es wohl meinen vier Großen damit gehen würde.

Das mit dem Beratungsgespräch habe ich mir auch schon überlegt und denke, dass es sicher sinnvoll ist, ein solches wahrzunehmen.

Vielen lieben Dank noch mal für deine Rückmeldung

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Erstmal: wow, 4 Kinder, was für eine Leistung! Wirklich, Respekt vor Dir und Euch als Familie.
Ich kann jede Entscheidung verstehen. Nur ein Aspekt: ich arbeite im Personalwesen, gute Arbeitskräfte sind zunehmend rar. Daher bin ich eher dafür, das nicht als Kriterium zu nehmen. Vielleicht gibt es den Weg, das Kind etwas früher in die Krippe zu geben und wieder im Job einzusteigen? Ich bin absolut nicht gegen Abtreibungen. Aber so wie Du schreibst, habe ich Sorge, dass Du es bereuen könntest, weil Du auch viele Argumente dafür findest....