Habe gestern positiv getestet. Ein drittes Kind war jetzt nicht geplant. Bin 36, mein Mann fast 39. Unsere Kinder sind 2,5 und 4,5. Sie sind beide ziemlich fordernd und äusserst quirlig.
Wir arbeiten beide Vollzeit im anspruchsvollen Jobs und verbringen die Nachmittage fast immer zusammen zu 4. Mein Mann ist eine super Unterstützung. Sonst haben wir aber niemanden. Keine Großeltern, niemanden, der mal was abnimmt.
Wir haben immer gesagt, wenn es mal, kommt dann kommt es und wir kriegen es schon hin.
Gestern war ich dann plötzlich ganz anderer Meinung und kann es mir absolut nicht vorstellen. Unser Haus hat keinen Platz mehr, Autos zu klein, Urlaube schwierig, Freizeitlogistik und die Anstrengung dreien gerecht zu werden, stelle ich mir furchtbar vor...
Habe Angst, dass wenn ich den Bedenken nachgebe und jetzt abtreibe, ich es doch seelisch bereue später.
Mein Mann würde beides mitmachen, tendiert aber auch zu abtreiben, weil er noch mehr Zweifel am Schaffen von allen Herausforderungen hat.
Wie lange Zeit sollte man sich zum Überlegen lassen?
Wer hatte eine ähnliche Erfahrung?
Ungewollt schwanger mit dem dritten Kind
Es gibt keine Universalregel, wie lange du dir Zeit zum Überlegen lassen solltest. Für eine Abtreibung benötigst du generell einen Beratungsschein, diesen bekommst du nach einer Schwangerschaftskonfliktberatung. Danach musst du grundsätzlich 3 Tage abwarten, bevor die Abtreibung überhaupt durchgeführt werden darf. Dies soll sicherstellen, dass du dir absolut sicher in deiner Entscheidung bist. Wenn du nach reiflicher Überlegung entscheidest, dass es der bessere Weg ist und vollends hinter deiner Entscheidung stehst, dann mach es. Hast du allerdings auch nur den geringsten Zweifel, dann mach es nicht.
Hallo ich muss hier auch meinem Senf dazu geben. Also ich hab am 2.1 erfahren das ich schwanger bin mit dem 4. Kind. Meine Kinder sind bereits 9,7,und 4.... mein mann und ich haben fast 3 wochen überlegt was wir machen sollen. 2 Termine für den Abbruch wieder abgesagt usw. Ich war wirklich durcheinander. Es hat soviel gegen das Kind gesprochen und mir sind so viele Dinge durch den Kopf gegangen. Letztendlich haben wir uns doch für den Abbruch entschieden und ich habe mich danach einfach nur schlecht gefühlt. Ich habe gedacht das wird nie wieder gut und es hat wirklich mein herz zerrissen.Aber ich muss sagen im Nachhinein (der abbruch war vor 11 tagen)war es die vernünftigste und richtige Entscheidung weil ich mit meinen 3 Mäusen komplett bin. Jeder muss das für sich entscheiden. Ich weis aber das ich immer wieder meine momente haben werde wo ich daran denke. Und ich weis auch das ich das nie wieder machen würde auch wenn ès mir noch so sehr als richtig erscheint. Ich wünsch dir alles Gute
Hallo herzklopfen87,
überlege es dir gut. Mit was könntest du denn besser leben? Es ist defintiv nicht einfach. Redet viel miteinander. Schreib eine Pro und Contra Liste. Am besten wenn der Schock vorbei ist. Ich habe mich für ein 3. Kind entschieden und persönlich finde ich es wirklich nicht ohne. Es ist kein Kind was einfach so mitwächst. Ich dachte immer wo 2 Kinder groß werden da wird auch ein 3. Kind groß, aber im Nachhinein ist es doch viel schwieriger wie erwartet. Habe mich quasi von vielen überreden lassen. Finanziell fehlt es an vielen Ecken, wir mussten einen Kredit nehmen für neue Auto. Urlaub ist auch nichtmehr so drin wie früher. Eine Auszeit für mich undenkbar. Ich wünsche dir das du die richtige Entscheidung für dich triffst.
Hallo "Herzklopfen",
vermutlich befindest du dich gerade in einem richtigen Dilemma, durch den positiven Test am Sonntag. Hattest du es denn geahnt....vorher?
Eure beiden quirligen Kinder sind in einem Alter, wo sie die Eltern gut beschäftigen und auf Trab halten können.
Doch ihr schafft es perfekt, alles unter den Hut zu bringen mit anspruchsvollen Jobs und Familienzeiten am Nachmittag. Und bisher wart ihr überzeugt, im „Notfall“ auch alles weitere zu wuppen und hinzubekommen.
Jetzt ist es Realität geworden und die Gedanken überschlagen sich.
Momentan kannst du oder auch ihr beide euch nicht vorstellen, diese Herausforderung zu schaffen. Da ihr alles alleine bewältigt ist es nur verständlich, dass es dich sehr bedrückt. Der Alltag fordert viel von dir, was den Gedanken an ein drittes Kind vermutlich schwer macht.
Doch was macht dir am meisten Sorgen, wenn du dich mit der Schwangerschaft befasst? Haus, Auto, Urlaub, das alles sind berechtigte Überlegungen, doch denkst du nicht, dass es mit der Zeit auch Lösungen gäbe? Und wie könntest du dir jetzt schon deinen Alltag etwas erleichtern?
Du spürst auch die leise Angst in dir, dass du eine Abtreibung später bereuen könntest. Auch diese Stimme will beachtet werden. Deshalb, lass dir Zeit zum Hinfühlen, zum Überlegen und Besprechen....bist du dich wieder ein wenig stabiler“ fühlst.
So eine unverhoffte Schwangerschaft kann die Gedanken und Gefühle schon sehr durcheinander bringen, auch weil einem gerade am Anfang der Schwangerschaft die hormonelle Umstellung auch emotional so packen kann.
Deshalb, lass dir genügend Zeit zum Überlegen, bis du dir wirklich sicher bist, welcher Weg der deine ist. Du wirst es dann schon spüren....Vielleicht hilft dir dann auch der Frauenarzttermin weiter. In welcher Woche bist du, ist es noch recht früh?
Ganz liebe Grüße und auch Mutmach-Gedanken für dich,
Marie
Du kannst erst einmal ein Beratungsgespräch machen. Vielleicht siehst du danach schon klarer und zumindest stehen dir dann alle Optionen offen. Ich glaube auch nicht, dass man zu 100% hinter einer Entscheidung stehen muss und kann. Das geht in solchen Situationen meist gar nicht.
Unser 3. war auch ein Unfall, aber uns war nach einem kurzen Schock gleich klar, dass wir es behalten werden und wir haben uns vorher auch dazu ausgetauscht, wie das funktionieren kann. Ich hatte dann eine FG, aber irgendwann kam Nummer 3 dann doch noch, da allerdings gewollt.
Ich kann mich der einen Vorschreiberin nur anschließen. 3 Kinder sind toll, aber es ist auch sehr anstrengend und kein Kind läuft da einfach mit. Wir arbeiten auch beide Vollzeit und das war schon eine große Planerei, wer holt und bringt wann, keine Dienstreise parallel planen. Und unsere Großen waren schon im Grundschulalter. Die Kosten darf man auch nie vergessen, solange sie klein sind, hält sich das alles im Rahmen, aber bei uns studieren jetzt 2, das ist dann schon etwas anders.
Ich will jetzt gar nicht schwarz malen, aber in der Realität ist nicht alles rosarot, sondern manchmal auch einfach nur anstrengend. Von daher finde ich es schon wichtig, sich zusammenzusetzen und durchzugehen, wie kann die Zukunft wirklich aussehen. Wollen wir das und wenn ja, wer macht was, welche Unterstützung (Haushaltshilfe z.B.) brauchen wir etc.
Trotzdem haben wir es nie bereut und ich würde es immer wieder so machen. Aber das ist mein Lebensweg.
Alles Gute für euch!
Hallo,
Kann mich nur anschließen… wir haben uns in der Lage auch für Nr 3 entschieden, aber anstrengend waren die letzten Jahre allemal. Insbesondere Pandemie und homeschooling mit Grundschulkind, Kindergartenkind und Kleinkind nach einem anstrengenden Babyjahr.
Die Zeit haben wir zum Glück gut überstanden, aber die Menge an Orga und Logistik scheint mit jedem Kind exponentiell zuzunehmen, die Menge an Geschwisterstreit auch. Es fehlt ein Kinderzimmer, Mama hat nur zwei Hände und die Rückbank im
Auto ist eng und Isofix bei den autositzen seit Nummer drei sowieso nicht mehr machbar. In vielen Bereichen machen wir mit drei Kindern Abstriche und Kompromisse…
Es ist nichts für Perfektionistinnen!
Aber wir haben eben auch drei tolle, jeweils individuelle Kinder und Persönlichkeiten und es ist wunderbar zu beobachten wie sich jedes der Kinder entwickelt und mit seinen Stärken und Schwächen entfaltet. Viele wunderbare Momente und Erlebnisse auch wieder mit Nummer 3.
Wir können es uns mit zwei Kindern gar nicht mehr vorstellen, sind nur immer wieder überrascht wie viel ruhiger es mit zweien ist, wenn mal ein Kind andersweitig unterwegs ist…
Drei Kinder ist definitiv „embrace the chaos“, wenigstens phasenweise…
Viel Kraft bei der Entscheidung!
Hi, vor einer Woche hattest du frisch getestet. Bestimmt warst du geschockt und merkst, dass Theorie und wenn der Fall dann eintritt, nicht dasselbe ist. Wie geht es dir heute?
Was hat dich von den Anregungen und Erfahrungen der anderen Userinnen hier angesprochen? Oft spürt man es intuitiv.
Du hast dann am folgenden Tag vor allem wegen der äußeren Umstände gezweifelt. Auto, Wohnung, Urlaube und anderes.Was wiegt weniger oder mehr für dich in die eine oder andere Richtung? Da solltest du bei der Pro- und Kontraliste die verschiedenen „Argumente“ nicht nur zählen, sondern auch gewichten. Und fragen, wo sich etwas verändern lässt und was so sein darf. Das braucht Zeit und wenn du erst getestet hast, hast du sie wahrscheinlich.
Dein Mann tendiert zu abtreiben, weil er zweifelt, wie ihr es mit dem Dritten schaffen könnt. Du als Frau erlebst die Schwangerschaft unmittelbar – körperlich und emotional – und das gibt dir einen anders, vielleicht ein bisschen heller gefärbten Blick in dir Zukunft?! Welche Ideen zum Gestalten kommen dir möglicherweise? Beide Elternteile mit anspruchsvollen Jobs am Nachmittag mit den Kindern zusammen - das klingt irgendwie besonders und kreativ.
Schreibst du wieder?
Hallo, wie geht es dir? Am 28.1. hattest du den positiven Test in der Hand. Du wusstest dann nicht so recht, wie es weitergehen soll – und das ist verständlich. Eine Schwangerschaft kann die Gedanken und Gefühle durcheinanderbringen.
Ihr hattet euch immer gesagt, wenn es mal so wäre, dann würdet ihr es schaffen.
Kämpfst du noch mit dir, mit deinen Gedanken? Oder hat ihr euren Plan gemacht, wie es gut weitergehen kann?
Jedenfalls denke ich immer mal an dich....eben weil du womöglich auch die Sorge in dir trägst, durch eine Abtreibung noch zusätzlich belastet zu werden, und du es doch seelisch bereuen könntest - später.
Manchmal erfordert es mega viel Mut, seinen Überzeugungen treu zu bleiben.
Das Sich-Zeit-Nehmen hilft, nicht voreilig und überstürzt zu handeln. Und eine gute Lösung findet man wahrscheinlich leichter, wenn man sich für die Suche nach ihr Zeit nimmt.
Vielleicht kannst du in so manchen Momenten der Ruhe darüber klar werden, was ihr anders machen könntet, damit sich deine jetzige Situation wieder aufhellt?
Alles Gute für euch!
Marie