Medizinscher Abbruch aufgrund meiner Herzerkrankungen

Ich habe mich gerade hier angemeldet weil ich total verzweifelt bin. Ich habe das Gefühl mit niemanden darüber reden zu können.

Ich bin 33 Jahre alt und bin seit über einen Jahr fast dauerhaft mit Ausnahme von ein paar Wochen, stationär in der Uniklinik. Ich hatte mehrere Herzinfarkt, habe einen Stent und leider diverse Herzerkrankungen.

Ich bin ab morgen in der 14 Woche, die Schwangerschaft war ungeplant, und die Ärtze sind verwundert das es trotz meinem Zustand zu einer Schwangerschaft kam. Die Ärzte raten mir zu einen Abbruch, sie sind der Meinung das ich die Schwangerschaft mit großer Wahrscheinlichkeit nicht überleben werden. Der Vater des Kindes ist ebenfalls für einen Abbruch, redet kaum mit mir darüber. Er meinte er möchte nicht irgendwann die Entscheidung treffen, das Baby oder ich, wenn ich es aufgrund meiner Zustandes nicht mehr könnte. Ein Baby könnte man neu machen in ein paar Jahren wenn es mir besser gehen sollte, mich nicht.

Ich bin hin und her gerissen, ich bin eigentlich eine Frau die nie einen Kinderwunsch hatte aber jetzt wo ich schwanger bin, ist alles andere. Wie soll ich den über leben und tot entscheiden. Ich bin so hin und her gerissen. Auf der einen Seite weiß ich das die Ärtze recht haben könnten, auf der anderen Seite denke ich mir, was ist wenn ich es doch schaffen könnte, ich mein ich bin trotz dem Umstände schwanger geworden, ich rede mit meinen Bauch, streichel ihn und der Gedanke an den Abbruch fühlt sich einfach so falsch und schmerzlich an. Auf der anderen Seite ist da diese Angst, wie der Vater des Kindes meinte. Das er sich nicht irgendwann entscheiden möchte, und wenn ich nicht mehr zu retten bin, möchte er dem Kind nicht sagen müssen das seine Mama bei der Geburt gestorben ist, und wie sich das Kind dann fühlen muss... Die ganze Situation fühlt sich einfach so grausam an.
Ich weiß das mir wahrscheinlich niemand einen wirklich Rat geben kann aber mit das von der Seele zu schreiben, hilft mir schon mal ein kleines Stück

8

Wenn Ärzte einer Uniklinik keine gute Prognose abgeben können, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit... antworten, würde ich mich zum Abbruch entschließen.
Ich sehe das nicht als egoistisch oder über Leben und Tod entscheiden.

Solltest du in ein paar Jahren gesundheitlich stabil sein, kann man immer noch darüber nachdenken.
Ich bin da ganz bei deinem Mann.
Deine Gesundheit hat jetzt einfach Vorrang.

9

💯

1

Guten Morgen Loewenherz,
in deiner Situation niemand zum Reden haben, ist wirklich schwer. Bzw. es ist schon alles gesagt irgendwie. Aber dein Anliegen wurde noch nicht so recht gehört oder verstanden. Die Ärzte haben ihre Einschätzung. Sie fürchten natürlich immer, dass etwas auf sie zurückfällt, was schwerer zu handeln ist als die jetzige Situation.
Die Entscheidung Baby oder du, die der Vater des Kindes nicht treffen möchte. Irgendwann. Jetzt ist sie zu treffen. Aber für dich auch nicht wirklich leichter.
Ich höre allerdings auch die Liebeserkärung an dich durch. Du bist ihm (dem Kindsvater) wichtig. Und diese neue Seite an dir kannte er bisher nicht. Du selbst ja nicht. Weil du nie einen Kinderwunsch hattest und selbst erstaunt bist, dass dein Körper das jetzt so hinbekommen hat. Nach so einem harten Jahr.
14. Woche ist auch schon wirklich spät für einen Abbruch. Wie ging es dir denn in dieser Zeit. Hat das Herz sich gemeldet?
Die Geburt würde sicher „abgefedert“ und frühzeitig ein Kaiserschnitt gemacht und das Kleine geholt. Ärzte sind beiden verpflichtet, zumal, wenn du das Kind möchtest.
Du hast schon mehrere Ärzte zu Rate gezogen? Nur Kollegen oder auch eine andere Praxis oder Klinik?
Baby neu machen hieße, dir kann es lt. ärztlicher Prognose vom Herzen her in ein paar Jahren besser gehen?
Einen Rat kann dir nur der Arzt geben. Tatsächlich ist ein Laienrat da nicht ausreichend. Aber wie du weißt, haben Ärzte unterschiedliche Einschätzungen.
Zeitlich ist es jetzt sehr eng. Obwohl eine medizinische Indikation keine wirkliche zeitliche Grenze hat. Vor der 14. Woche wäre es sozusagen deine Entscheidung.
Die Frage an die Ärzte ist: Was kann durch die Schwangerschaft geschehen und was würden sie dann tun? Kannst du nochmal so konkret nachfragen?
Dann hast du alles getan, was du konntest.
Alles Liebe für dich, Loewenherz! ❤️
Ulli

2

Das ist eine sehr schwere Situation; es tut mir Leid, dass Du Dich darin befindest.
Die Entscheidung kann wohl nur in sorgfältiger Rücksprache mit den (kardiologischen) Fachärzten getroffen werden. Es gibt eine neue Leitlinie zur Behandlung schwangerer Frauen mit Herzerkrankungen. Sicher kennst Du die schon: https://herzmedizin.de/fuer-aerzte-und-fachpersonal/news/kongress-berichte/neue-leitlinie-wie-man-schwangere-mit-herzerkrankungen-betreuen-.html. Darin ist u.a. spezifiziert bei welchen Herzerkrankungen eine Schwangerschaft kontraindiziert ist und bei welchen anderen mittels eines Ärzteteams aus verschiedenen Fachrichtungen in engmaschiger Betreuung geholfen werden kann, die Schwangerschaft zu halten und Geburt und die Zeit danach zu begleiten.
--Generell steigt natürlich die Herzbelastung und damit Dein Risiko mit zunehmender Schwangerschaft.
Sicherlich gibt es aber doch auch psychologische Unterstützung dort wo Du wegen Deiner Herzerkrankungen in Behandlung bist (Psychokardiologen/psychol. Konsildienst)?
Die Entscheidung ist natürlich trotz allem Deine, egal in welche Richtung.
Alles Gute für einen guten Ausgang

Bearbeitet von rma
3

Stark, dass du das gleich bei der Hand hast! Sehr interessanat! Eine gute Grundlage, um mit Ärzten zu reden.

4

Du hast einfach zu viele Herzprobleme seit über einem Jahr, die dich fast selber schon das Leben kosten und jetzt gehst du noch das Risiko einer doppel Belastung ein. Dein Mann hat verständlicherweise Angst die Liebe seines Lebens zu verlieren und die Anst ist real und greifbar.

Dein Kind möchte nicht mit der Belastung Leben seine Mama ins Grab gebracht zu haben und die Reaktionen der ganzen Umgebung, können dein Mann und Familie ein Kind ins Herz schließen, dass du aus trotz in die Welt setzen musstest, wobei alle genau wussten, dass es übel ausgehen kann?

Wir haben Kinder, da tretet auch wieder ein kleiner Junge munter in meinem Bauch, verstehe dich absolut, dass die Muttergefühle bereits jetzt den "gesunden Menschenverstand" oder eben jede Logik überdecken, aber... habe +10kg drauf, schnaufe bereits nach paar Stufen hochgehen und ich bin gesund und mein Herz auch! 5 Wochen bis zum ET immer noch! 14.ssw ist noch alles easy, aber was passiert später? Später ist der Abbruch noch viel viel schmerzhafter und ihr müsstet mindestens bis zu 28.ssw durchhalten.

6

Hallo, ich würde das ganz genau mit dem Arzt besprechen, denn nur sie kennen die ganze Krankheitsakte.
Eventuell kann man das Kind früher holen?
Ich habe nur leichte Herzprobleme und es hat kein Hahn danach gekräht. Die Belastung der Schwangerschaft war kein Problem. Auch fand ich das erste Trimester schlimmer als das letzte. Die Zunahme kann auch ärztlich überwacht werden. Generell weiß man nie, was im Leben passiert. Ich habe unter der Geburt fast den Löffel abgegeben, was nicht vorhersehbar war.

Wie gesagt, ich würde das ganz genau mit dem Arzt und dem Team besprechen und fragen, ob das Kind eher geholt werden kann und nicht zu sehr auf die Meinungen anderer im Forum hören, damit nicht noch mehr Angst dazukommt.

7

Das finde ich äußerst schwierig wie Du hier antwortest ohne die medizinische Situation der TE einschätzen zu können, dann mehr oder weniger direkt Schuldgefühle suggerierst, wenn sie sich für ein Behalten entscheiden würde und dann auch noch emotional Druck machst in Richtung einer Abtreibung. --Sie hat die Freiheit der Entscheidung und ist als solches auch frei zu entscheiden, das sie das Kind behalten möchte, auch wenn sie dabei vielleicht sterben sollte. --Wie das Kind in diesem Fall (der hoffentlich natürlich nicht eintreten wird) dann denkt oder nicht, weißt Du gar nicht.
Die Formulierung eines "aus Trotz in die Welt Setzens" geht gar nicht. --Es geht dem Text der TE klar hervor, dass es, wenn sie sich zum Behalten entscheidet, ein in die Welt Setzen aus Liebe zum Kind und nicht aus Trotz wäre.

PS: ich war übrigens fit bis zum Blasensprung 2 Tage vor ET.

5

Hallo
Ersteinmal tut mir leid das Du/Ihr in dieser Situation seid.
14SSW ist schon ziemlich spät. Wurde dir erst jetzt dazu geraten oder schon eher???
Das dein Mann der dich liebt für einen Abtreibung ist kann ich verstehen er hat einfach Angst.
Habt ihr denn mit einem Kardiologen gesprochen oder nur FA?
In deiner Situation ist es jetzt schwer aber du sagst in ein paar Jahren könntet ihr es versuchen.
Ich kann dir nur sagen such dir noch andere Ärzte die dich untersuchen und schauen wie es aussieht.
Ich spreche jetzt mal von mir.
Ich würde alles erdenkliche machen um das Baby zu behalten.
-Ein KS in der passenden SSW(oder eher wenn es sein muss)
-Engmaschige Kontrollen
-Zu Sicherheit mit meinem Mann sprechen im Fall des Falls.(Entscheidung)
-Vorallem mich mit meinem Mann zusammen setzten und reden,reden,reden….
Ich wünsche Dir und deinem Mann alles Gute.
Nur ihr beiden könnt die richtige Entscheidung treffen🍀🫶

10

Wie geht es dir, Loewenherz? Wie hast du dich entschieden (14.Woche ...)

Du hast doch viele Hinweise bekommen. Obwohl du dir kaum einen wirklichen Rat erwartet hattest.
Vielleicht war einfach das Schreiben schon gut genug für dich.

Wenn du nicht mehr schreibst, möchte ich dir alles alles Gute wünschen!
Und wer weiß - vielleicht lässt du doch nochmal hören!?

Dass du dir diesen Namen - Loewenherz - gegeben hast, ist doch ein starkes Zeichen.
Dein Herz ist schwach und stark zugleich. 💞