Hallo zusammen
Ich bin 36 Jahre alt und habe vor 4 Tagen einen Frühtest gemacht, weil ich überfällig war und bereits einige Symptome bemerkte, die auf eine potentielle Schwangerschaft hindeuteten. Der Frühtest war positiv. Heute habe ich einen ClearBlue mit Digital-Anzeige gemacht, der 2-3 Wochen anzeigt. Ich bin nach wie vor total überrascht, weil ich viele Jahre aufgrund einer Anorexie keine Menstruation hatte und nie geglaubt hätte, dass sich mein Hormon-Haushalt jemals wieder so stabilisieren wird, dass sogar eine Schwangerschaft möglich wird, nachdem ich meinen Körper über viele Jahre so hart strapaziert habe. Noch dazu habe ich ultra-lange Zyklen (6 Wochen). Dadurch ist die Chance, schwanger zu werden, per se etwas niedriger als bei Frauen mit einer normalen Zyklus-Dauer. Und dann wäre da noch das Alter, da ich mit 36 Jahren ja auch nicht mehr „die Jüngste“ bin…
Ich habe es meinem Verlobten noch nicht erzählt, da ich morgen einen Termin bei meiner Frauenärztin habe. Ich weiss allerdings auch noch nicht so recht, wie ich es ihm nach dem Termin bei der FA sagen soll, weil die Schwangerschaft so nicht geplant war. Er kann zwar total gut mit Kindern umgehen und er hat dieses Thema für sich und uns nicht komplett ausgeschlossen, aber ich weiss, dass er keinen ausgeprägten Kinderwunsch hat bzw. dass es für ihn nicht wichtig ist, irgendwann Kinder zu haben. Wahrscheinlich wird ihn die Nachricht im ersten Moment erstmal von den Socken hauen…
War jemand von euch schon mal in so einer Situation und hätte einen Tipp, wie ich es am besten angehen könnte?
Ich bin unglaublich dankbar für das Geschenk, aber es muss natürlich eine Entscheidung sein, für die beide gleichermaßen Verantwortung übernehmen wollen. Es wäre nicht fair, ihm meine Entscheidung aufzubürden, wenn er es nicht auch wirklich möchte.
Schwanger nach jahrelanger Anorexie und langen Zyklen
Hey, erstmal trotzdem: Herzlichen Glückwunsch.
Ich war auch erst grad in der Situation wo ich meinem (relativ frisch zusammen) Partner die „frohe Botschaft“ übermitteln musste.
Er war erst mal schockiert, im Gefühlschaos. Freud und Angst haben sich abwechselnd die Hand gegeben.
Ich würd dir als Tipp mitgeben: nimm seine erste Reaktion, vor allem wenn sie negativ ist, nicht allzu sehr zu herzen. Ich glaube für Männer kommt das wirklich aus dem nichts. Wir Frauen haben oftmals schon eine kleine Vorahnung oder aber spätestens ab dem positiven Test mal Zeit, das ganze für uns sacken zu lassen. Selten ist der Partner dann gleich dabei.
Ich finde eure Situation tönt gar nicht so schlecht. Vielleicht ist er auch super glücklich weil er es immer gehofft hat aber wusste, dass die Chancen praktisch nicht vorhanden waren. Vielleicht ist er auch total dagegen, dann hattest du schon mal für dich Zeit zu überlegen, was für dich stimmt.
Viel Erfolg 🍀
Danke dir für den Erfahrungsaustausch. Ich denke, dass mein Partner im ersten Moment auch schockiert sein wird. Obwohl wir verlobt sind, sind wir auch noch nicht ewig zusammen. Unsere Situation ist (zumindest diesbezüglich) also vermutlich sehr ähnlich. Er meinte auch in einem unserer Gespräche, dass er sich mit keiner anderen Frau vorstellen konnte, irgendwann Kinder zu haben, bis er mich kennenlernte. Ich denke es wird ihn einfach nur überfahren, dass es jetzt schon soweit ist.
Das ist wirklich sehr ähnlich wie bei uns. Wir haben viel geredet und auch Raum für die Gefühle gelassen. Wir sind Millenials (32 und 33), wir wären kopfmässig wohl nie bereit gewesen wir sind jetzt, nach etlichen Gedanken und Gesprächen der Meinung, dass es zeitlich eh nie einen perfekten Zeitpunkt geben wird und wir ja auch nur noch älter werden.
Unsere Eltern freuen sich auch total, was das ganze für uns etwas leichter macht. Er spricht jetzt schon vom zweiten Kind (wir haben erst diese Woche unseren ersten US ) und er will unbedingt ein Haus voller Kinder mit mir.
Ich war beim positiven Test so schockiert dass ichs zuerst mit meiner Mutter besprechen musste. Habs ihm dann erst drei Tage später gesagt, erst als ich mich bereit für jegliche Reaktion gefühlt habe. Für mich war aber da schon klar, dass seine Reaktion nichts an meiner Entscheidung ändern würde. Hab natürlich trotzdem gehofft dass er bleibt und sich freut. Hab mich einfach mental aufs schlimmste eingestellt, man weiss ja nie.