Ungeplant Schwanger mit dem ersten Kind

Hallo zusammen,

meine Partnerin und ich sind 32 Jahre alt und nach 14 Jahren der Trennung seit knapp zwei Monaten wieder liiert.

Wir sind in der 6. Woche schwanger und wissen beide nicht, was die richtige Entscheidung für uns ist. Unsere Beziehung verlief damals wie heute sehr harmonisch, und wir verstehen uns sehr gut. Wir haben bereits über Kinder gesprochen und möchten gerne gemeinsam Eltern werden. Jedoch hatten wir geplant, das in den nächsten zwei bis drei Jahren anzugehen.

Ich für meinen Teil bin hin- und hergerissen, da wir der Ansicht sind, dass wir auch heute schon ein Kind großziehen könnten. Jedoch sind wir erst seit kurzer Zeit wieder zusammen und befürchten die Meinungen unseres Familien- und Freundeskreises. Zusätzlich wollten wir noch einige Jahre gemeinsam reisen, bevor wir eine Familie gründen. Wir wissen nicht, wie es sein wird, wenn wir uns dazu entscheiden, jetzt eine Familie zu gründen. Wie sehr wird unsere Beziehung dadurch belastet? Werden wir verurteilt, dass wir unüberlegt Eltern werden?

Was uns ebenfalls sehr erschreckt, ist die Tatsache, dass wir überwiegend über die Nachteile und nur sehr wenig über die Vorteile des Nachwuchses sprechen.

Falls wir uns zu einem Abbruch entscheiden sollten, wie wird es uns danach gehen? Werden wir es bis an unser Lebensende bereuen? Wenn wir es in ein paar Jahren ernsthaft versuchen und es nicht funktionieren sollte, was ist dann?

Ich hoffe, dass uns hier jemand aus eigener Erfahrung einige Einblicke und Denkanstöße geben kann.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße

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Hallo,

hm... Ihr seid beide 32, steht sicherlich mit beiden Beinen im Leben. Habt euch (wieder) etwas aufgebaut. Habt eure eigene Vergangenheit und eure neue Zukunft.

Mein Gefühl sagt: Herzlichen Glückwunsch !! Freut euch !! Es ist egal was andere sagen. Euer Herz, eure Entscheidung.

Urlaub kann man auch schön mit Kind machen. Ich bin mit meiner Maus zum ersten Mal in Urlaub geflogen, da war sie 8 Monate alt. Das geht alles.

Zu einem Abbruch kann ich nichts sagen. Aber: ich hatte 3 FG und ich weiss wie sehr ich gelitten habe. Ich denke das Gefühl würde nach einem Abbruch ebenfalls so sein. Immer mit dem Wissen etwas verloren zu haben.

Ein Kind, ein neues Leben. Wie wunderbar.

Alles Liebe euch 💖

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Hallo bobby83de,

vielen Dank für das offene Feedback und die Glückwünsche.

Allerdings stehen wir mit beiden Beinen im Leben. Meine Partnerin ist selbstständig ohne Angestellte und ich bin Abteilungsleiter bei einem IT-Unternehmen. Wir haben ein geregeltes Leben und schätzen unsere sozialen Kontakte sehr. Was uns ebenfalls die Entscheidung erschwert.

Wir sind ebenfalls der Meinung, dass es eine Herzensentscheidung ist, jedoch versuchen wir auch die richtige Entscheidung für das Kind und uns zu finden.

Ich schätze, ein Urlaub zu dritt ist nicht unmöglich, allerdings herausfordernd. Wir sind im Urlaub viel unterwegs, erkunden Länder sowie Städte. Das könnte zu viel für uns drei werden und uns vielleicht überanstrengen.

Es ist schön zu hören, dass es bei dir doch geklappt hat und ihr auch gemeinsam früh in den Urlaub fahren konnten.

Ich hoffe, dass wir am Ende die richtige Entscheidung treffen werden.

Viele Grüße

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Ist eine Herzensenscheidung nicht zugleich die richtige Entscheidung?
Wenn es um ein Kind geht.
Wie geht es deiner Partnerin? Nimmt sie es auch schwer mit der Entscheidung oder etwas lockerer (wird schon, auch mit Reisen).
Geregeltes Leben und soziale Kontakte - inwiefern erschwert euch das die Entscheidung?
Du schreibst auch:
Die Stimmen der anderen sind eher negativ, bzw. erwartet ihr eher negativ (erster Beitrag von dir).
Das ist voll schade!
Wärt ihr die ersten in Familie und Freundeskreis?

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"Meine Partnerin und ich sind 32 Jahre alt und nach 14 Jahren der Trennung seit knapp zwei Monaten wieder liiert."

Verstehe ich das jetzt richtig, dass ihr 14 Jahre getrennt wart? Ihr wart also ein Paar, als ihr 18 Jahre alt wart? Dann 14 Jahre getrennt, nun seit 2 Monaten wieder zusammen? Wie lange hielt eure Beziehung denn, als ihr 18 wart?

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Hallo L0KI,

vielen Dank für deine Nachricht.

Wir waren zwei Jahre zusammen und haben uns mit 18 getrennt. Nun sind wir seit zwei Monaten wieder liiert.

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Hallo Niemand92,

ich erlaube mir einfach einen kleinen sachlichen Hinweis.
Dein Freundin ist mit 32 Jahren für die erste Schwangerschaft nicht mehr so ganz jung.

Du hast gesagt, ihr hattet erwogen, erst in 2 bis 3 Jahren mit der Kinderplanung zu beginnen. Ich wage den Einwand, es könnte dann biologisch schon recht spät für deine Freundin sein und der "Zug vielleicht schon abgefahren" sein.

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Hallo Christoph 61,

vielen Dank für deine Nachricht.

Diesen Punkt habe ich auch schon bedacht und mit meiner Freundin besprochen.

Viele Grüße

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Hallo, eure Zweifel verstehe ich gut. Ich finde, eine Beziehung sollte gefestigt sein, bevor ein Kind kommt. Ihr seid schon lange nicht mehr 18, von daher weiss ich nicht, ob man einfach sagen kann "ging damals gut, wird jetzt auch klappen"? Deine Aussagen zum sozialen Umfeld verstehe ich so, dass ihr eure Entscheidung nicht von der Meinung anderer abhängig macht, sondern euch gerne erstmal als Paar einen gemeinsamen Freundeskreis schaffen wollt. Finde ich durchaus legitim.

Bereuen kann man jede Entscheidung, hinter der man nicht so wirklich steht. In erster Linie muss sich deine Partnerin darüber klar werden, was sie möchte. Deshalb solltest du sie in keine Richtung drängen. Geht doch mal gemeinsam zu einer Beratungsstelle, wenn ihr mögt. Darüber sprechen ist zielführender als darüber zu schreiben, finde ich. Weil im Gespräch viel mehr Aspekte auf den Tisch kommen, man interagiert spontaner.

Alles Gute euch beiden!

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Hallo Sternenregen,

vielen Dank für deine Nachricht.

Wir haben gestern darüber gesprochen, ggf. nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle zu vereinbaren, um über die aktuelle Situation zu sprechen. Ich hoffe, dass uns das Gespräch bei der Entscheidungsfindung weiterhelfen wird.

Liebe Grüße

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Hallo
Eure Ängste sorgen und Gedanken sind völlig normal!
Mein Mann und ich wurden schwanger da waren wir 6 Monate zusammen und kannten uns grad mal 8 Monate! Wir hatten auch solche Gedanken und im engsten Freundeskreis ein paar was es schon Jahre versucht hat!
Wir haben viel darüber geredet! Wir haben uns für unseren Sohn entschieden und bereuen die Entscheidung nicht! Zum spät mama werden ich war beim ersten Kind 34 danach folgten bei uns 3 Fehlgeburten bis wir endlich unser zweites Kind bekommen haben!
Zum Thema andere Meinungen wir haben auch so gedacht was unser Umfeld sagt und grade auch unsere Familien und es war nicht eine negative Reaktion dabei nur Freude und positives Reaktionen! Wir bereuen unsere Entscheidungen nicht und Reise. Auch mit unseren Kindern gerne!

Eine Abtreibung ist kein zuckerschlecken und viele können danach erstrecht in ein loch fallen!

Alles liebe für euch

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Hallo Mami1611,

vielen Dank für deine Nachricht.

Es ist schön zu hören, dass ihr so positiven Zuspruch erhalten habt und mit zwei Kindern eine glückliche Familie seid!

Vor einem Schwangerschaftsabbruch habe ich große Angst, da ich nicht weiß, wie meiner Partnerin im Nachhinein gehen wird. Mit Sicherheit ist die Zeit im Anschluss sehr schlimm, aber ich habe die Befürchtung, dass wir das nie wirklich richtig hinter uns lassen werden.

Liebe Grüße

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Hallo Niemand,
Wie heißt es so schön, den richtigen Zeitpunkt für ein Kind gibt es nicht.
Genauso ist es.
Es gibt eigentlich keine logischen Gründe für ein Kind.
Das Leben ändert sich komplett.
Die Partnerschaft verändert sich, Freundschaften ändern sich und ständig möchte sich jemand einmischen.
Manchmal verläuft auch die Schwangerschaft nicht bilderbuchmäßig oder die Geburt.

Was ich damit sagen möchte....der Wunsch nach einem Kind ist ein Herzenswunsch.
Das Herz muss es wollen, die Freude und Neugier an einem neuen Leben muss vorhanden sein.
Es ist ein großes Abenteuer mit vielen unplanbaren Variablen.
Ein Kind hat das Recht darauf erwünscht und willkommen zu sein.

Die Meinung eures Umfeldes spielt keine Rolle.
Ihr tragt die Konsequenzen.
Einige Freundschaften gehen erfahrungsgemäß verloren, andere kommen neu hinzu.

Ich denke eine Beratung macht immer Sinn.
Da könnt ihr alles ansprechen und solltet ihr euch gegen die Schwangerschaft entscheiden braucht ihr die ja sowieso.

Alles Gute bei eurem Weg.

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Hallo Daune,

vielen Dank für deine Nachricht.

Wir wollen voraussichtlich in der kommenden Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle machen, um über die aktuelle Situation zu sprechen, damit wir die richtige Entscheidung treffen können.

Liebe Grüße

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Ihr seid erstmal sehr überrumpelt und müsst euch alle Gedanken auf einmal machen, die man natürlich lieber mit mehr Zeit und in Ruhe machen möchte. Das ist völlig verständlich und ich finde es gut, dass ihr die Möglichkeiten gemeinsam durchspielt.
Dass 32 nicht mehr so wahnsinnig jung ist und es in 2-3 Jahren mitunter schwierig werden könnte, wurde hier schon mehrfach erwähnt.
Die Frage für mich wäre: Werden sich die Gründe, die gegen ein Kind sprechen, in drei Jahren geändert haben? Soziale Kontakte leiden auch dann noch darunter. Reisen kann man auch später gemeinsam. Das Leben endet nicht mit Kindern, auch wenn es gerne so dargestellt wird.
Eure Beziehung ist gerade noch frisch, aber ihr kennt euch schon lange. Ideal ist es nicht, aber die Länge einer Beziehung sagt rein gar nichts über die Qualität aus oder ob es halten wird.
Ich würde es in keinster Weise von anderen Personen abhängig machen, ob ihr das Kind bekommt. Niemals würde sich ein wahrer Freund wegen sowas von einem abwenden. Aber Freunde kommen und gehen, manche sind nur für Phasen im Leben da, manche bleiben immer. Das wird jedoch auch in drei Jahren so sein. Wollt ihr wirklich davon eure Zukunft abhängig machen?
Wenn es sich für euch einfach falsch anfühlt und unglücklich macht, dann ist es natürlich völlig in Ordnung, sich gegen die Schwangerschaft zu entscheiden. Aber ihr solltet euch sicher sein, dass die Gründe auf lange Sicht wirklich eine so große Rolle spielen werden.

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Hallo leela2023,

vielen Dank für deine Nachricht.

Die sozialen Kontakte werden mit Sicherheit auch in Zukunft darunter leiden. Nur sind wir dann darauf gefasst und haben uns innerlich bereits darauf eingestellt. Jetzt ist es so plötzlich und wenn man bspw. noch lose Pläne mit engeren Freunden hat, dann müssen diese für längere Zeit verschoben oder gänzlich abgeblasen werden.

Wenn es nach mir geht, ist es mir relativ egal was andere Menschen für eine Meinung über mein Handeln oder Vorgehen haben. Meine Partnerin macht sich da die größeren Sorgen. Hier hat sie sich jedoch Hilfe gesucht, was ihr offensichtlich gut tut. Und egal wie unsere finale Entscheidung sein wird, hoffe ich, dass sie sich danach nicht mehr zu große Gedanken um die Ansichten anderer Personen macht.

Vielen Dank für dein offenes Feedback.

Liebe Grüße

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Hallo Niemand,

Ich kann eure Situation sehr gut verstehen.
Ich habe Anfang Januar meinen jetzigen Partner kennen gelernt, ende Januar das erste mal getroffen und Anfang März habe ich positiv getestet.
Auch ich war völlig überfordert und das ist in so einer Situation ganz normal.
Wir haben uns für das Kind entschieden.
Ein recht großer Unterschied ist, dass es mein zweites Kind ist und er sich schon länger kinder wünscht und auch schon eine freundin mit 2 Kindern hatte. Somit wird sich für mich nicht soo viel ändern und er kennt die Situation schon, mit einem Kind zusammen zu leben und eben auch die Einschränkungen zu haben.
Den Gedanken, was werden die anderen sagen, hatte ich auch sehr stark und habe mir viele Gedanken darum gemacht. Vorallem weil bis dahin kaum jemand wusste das ich überhaupt jemanden kennen gelernt habe.
Aber die bedenken waren unbegründet. Es waren natürlich viele geschockt aber die Reaktionen waren eigentlich durchweg positiv.
Der Haupt Grund für das Kind war aber, dass ich vermutlich nicht mit einer Abtreibung leben könnte. Das muss aber jeder für sich wissen und alles abwägen um dann entscheiden zu können.
Ich würde euch auch eine Beratungsstelle vorschlagen, falls ihr euch für einen Abbruch entscheidet, braucht ihr diese Beratung ja sowieso und ich kann mir vorstellen das ein Gespräch mit Fachleuten einfach sehr hilfreich bei der Entscheidungsfindung sein wird.

Ich wünsche euch beiden alles Gute und bin mir sicher, dass ihr für euch die richtige Entscheidung treffen werdet

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Hallo Paular,

vielen Dank für deine Nachricht.

Bei uns ist es ebenfalls so, dass wir noch nicht allen erzählt haben, dass wir wieder zusammen sind oder und grundsätzlich in einer Partnerschaft befinden. Dann direkt die Info zu teilen, dass man direkt Schwanger ist, macht uns zu schaffen.

Es ist schön zu hören, dass man bei dir durchweg positiv reagiert hat. Ich hoffe, dass es bei uns ähnlich sein wird, wenn wir uns dafür entscheiden.

Ich bin mir tatsächlich auch nicht sicher, ob ich mit der Entscheidung des Abbruchs leben könnte. Vor allem, wenn es dann in ein paar Jahren nur schwer oder gar nicht funktioniert.

Wir haben gestern darüber gesprochen, ggf. nächste Woche einen Termin bei einer Beratungsstelle zu vereinbaren, um über die aktuelle Situation zu sprechen.

Vielen Dank für deine lieben Worte.

Viele Grüße

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Hallo....

Also es ist völlig normal, dass man sich erstmal solche Gedanken macht. Man hat irgendwie das Gefühl, das Leben ist jetzt vorbei und man kann nicht mehr so agieren, wie man möchte.

Wenn dies aber wirklich so wäre, dann würde es definitiv nirgendwo mehr geschwisterkinder geben ☺️

Weißt du, irgendwie ist nie der richtige Zeitpunkt. Erst die Arbeit, dann die Karriere, dann die Finanzen, dann das Haus....

Ich wünsche euch gute Entscheidungen