Hallo ihr Lieben,
Ich möchte mich so gerne ausheulen..
Ich bin/ war ungeplant schwanger trotz aufpassen und ich kann eig ohne Unterstützung nicht schwanger werden. In beiden ss vorher bzw 3 (ein abort) brauchte ich immer Unterstützung.
Als ich es erfuhr, war ich sofort in einer anderen welt und nur mein Kopf funktionierte. Und da stand fest, Abbruch.
Ich habe zwei Kinder, die so stark auf mich fixiert sind - haben eine zu kleine wohnung, sogar aktuell zu 4.. Zu 5 untragbar. Finden nichts. Dann würde uns Geld fehlen (bin aktuell EZ demnach nur das mindeste). nach den Schwangerschaften war es nicht leicht mit babyblues/ Depression. Die Schwangerschaften selbst mit langer Übelkeit / Erbrechen ect. Sind einige Punkte. Das war für mich so, okay dann Abbruch. Mein Mann sowieso, er wollte nie mehr als 2 Kinder. Das stand für ihn fest.
Als ich Montag in der praxis war, schrieb ich ihm nur: es fühlt sich so falsch an.
Er meinte, richtige Entscheidung.
Ich war wie in Trance. Habe es durchgezogen. Habe mein Herz ausgeschaltet. Ich hasse mich dafür. Es war die falscheste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Vielleicht legt es sich, weil mit mir eh alle Hormone durchdrehen. Aber ich komm aktuell nicht drauf klar und weiß nicht, ob ich das alle stand halte. Ob ich weiter so leben kann mit ihm. Kein Verständnis für mich. Wenn ich mich dafür entschieden hätte, hätte es ebenfalls in Brüche gehen können, also unsere ehe, weil er partout nicht wollte. Wie sollte ich ohne Geld ect mit 3 kindern klar kommen? Es war vielleicht auch die richtige Entscheidung. Ich weiß es nicht. Aktuell fühlt es sich so falsch an.
Schwanger - abbruch
Hallo Jki,
Du musstet eine sehr schwierige Entscheidung treffen. Ganz hart gesagt hattest du die Möglichkeit dich zwischen " Pest und Cholera " zu entscheiden ( entschuldige bitte für den Vergleich) . Hättest du dich anders entschieden, hättest du eventuell jetzt ähnliche Probleme haben können.
Herz und Verstand sprechen in dem Punkt oft eine andere Sprache und sind auch nicht zu vereinen. Kurz vor dem AB hast du einen Hilferuf an deinen Mann gesandt. Er hat ihn aber nicht als Hilferufe gesehen und dich weiter zu der Entscheidung bestärkt. Er zeigt auch kein Verständnis für deine psychischen Probleme und ist dir keine Stütze. Männer können meist nicht nach empfinden wie stark Frauen unter einen AB leiden. Sie denken leider oft das mit dem Ab alles erledigt ist. Es ist aber auch sehr schwer nachzuempfinden wie stark Frauen unter den Folgen eines AB leiden. Leider ist es ein Tabuthema und es wird nur sehr selten über die Folgen berichtet.
Lass bitte deine Trauer zu. Versuche dir ein Ort zu schaffen an dem du trauern kannst. Das kann eine kleine Ecke sein in der du Dinge die dich an die Schwangerschaft erinnern aufbewahrst. Es kann auch helfen wenn du dir eine Kerze anzündest um zu trauern. Vielleicht schreibst du deinem Sternchen ein Brief und erklärst ihn darin deine Entscheidung. Diesen Brief kannst du z.B. an einem Luftballon in den Himmel steigen lassen .
Du kannst auch Hilfe annehmen um deine Trauer zu verarbeiten. Konfliktberatungsstellen bieten in aller Regel auch eine Betreuung nach einem AB an. Versuche auch bitte keine Schuld bei dir zu suchen. Du musstet eine Entscheidung treffen bei der es kein Richtige oder Falsch gab. Du hast diese Entscheidung in Trance getroffen. Genau genommen war es nicht deine Entscheidung.
Dein Mann möchte kein weiteres Kind. Dann sollte er spätestens jetzt aktiv die Verhütung in seine Hände nehmen und dafür sorgen das es nicht wieder zu so einer Situation kommen kann.
Ich schicke dir ganz viel Kraft um diese schwer Zeit zu überstehen.
Viele Grüße
blaue-Rose
Danke für deine lieben zeilen und ideen. Ich werde davon auf jeden fall was umsetzen, vorallem der Brief. Vielen dank! Habe mich nicht eher getraut, eure Kommentare zu lesen, da ich etwas Respekt hatte, welche antworten kommen.
Danke danke!
Hallo Jki,
ich kann verstehen das du Respekt vor den Antworten hattest. Nach meiner Erfahrung ist es auch gut wenn man sich nicht vorschnell auf die Antworten stürzt. Leider kann es bei dem Thema auch zu Antworten kommen die beleidigend und verletzen sein können. Zum Glück ist es in hier nicht so.
Du kannst mir auch gern über VK schreiben.
Du hast auch Recht das viele Männer Angst vor einer Vasektomie haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das diese Angst völlig unbegründet ist. Es gibt allerdings sehr viele Horrorgeschichten zu diesem Thema.
VG blaue-Rose
Hallo.
Deinem Text merkt man deine Emotionen an. Du bist gerade völlig fertig. Ich finde aber, das darfst du in deiner Situation sein. Du solltest die Trauer, die du empfindest, zulassen und vielleicht mit professioneller Hilfe aufarbeiten, denn du bist eine starke Frau und Mutter. Deine zwei Kinder brauchen dich. Vielleicht gibt es in deiner Nähe Seelsorger, die dich in deiner Situation jetzt begleiten und unterstützen.
Deinen Mann verstehe ich nicht. Wenn er absolut keine Kinder mehr möchte, kann er eine Vasektomie machen lassen. Das wäre für mich ein wichtiger Punkt. Außerdem würde ich eine Paarberatung - eventuell bei dem Seelsorger oder einem Therapeuten - anstreben, denn sein aktuelles Verhalten ist keine Stütze für dich, die du gerade dringend brauchst. Hoffentlich ist es bei ihm aktuell nur Überforderung mit der belastenden Situation, denn er sollte jetzt auf jeden Fall alles tun, damit ihr und vor allem du nie wieder vor so eine Entscheidung gestellt wirst.
Ob eure Beziehung eine Chance hat, weiter zu bestehen, hängt wahrscheinlich stark davon ab, wie er sich weiter verhält. Du kennst ihn und wirst ihn einschätzen können.
Ich wünsche dir alles Liebe, viel Kraft für die kommende Zeit, liebe- und verständnisvolle Menschen in deinem Umfeld, die dich unterstützen und begleiten. Und ich wünsche dir die Zeit, dich zu sortieren und wieder dein Leben anzunehmen und positive Gedanken, Gefühle und Momente zu lassen zu können. Ich wünsche dir wertschätzende Menschen, die dir ein Licht in deiner dunkelsten Zeit sind und dir helfen, aus dieser gefühlten Dunkelheit heraus zu kommen. Und ich wünsche dir von Herzen, dass ein Mensch davon dein jetziger Partner ist.
Danke dir auch für deine lieben zeilen, es Hilft mir diese zu lesen.
Wegen der Vasektomie, gibt ja Männer, die wohl Angst hier vor haben. Warum auch immer. Aber habe ihm gesagt es gibt keinen weg drum herum mehr.
Es tut mir sehr leid!
Ihr habt wohl zu wenig geredet. Die Entscheidung stand ganz schnell.
Dein Mann war wahrscheinlich genauso erstaunt, wie leicht es zu dieser Schwangerschaft kam. Und auch ihn betrifft eure Wohnsituation und wie es dir mit Schwangerschaft, Geburt und dann weiter ging. Und dass es heute auch anstrengend ist für dich mit deinen beiden.
Dass er dir auf "falsch?" "richtig" geantwortet hat, war in dem Moment einfach zu wenig.
Wie war denn die Beratung? Konntest du dort alles ansprechen, was euch zur Entscheidung gegen das Kind bewogen hat? Was hat dein Arzt zu dieser überraschenden Schwangerschaft gesagt? Hatte er ausgeschlossen, dass du ohne Unterstützung schwanger werden könntest.
Vielleicht war auch einfach die Zeit zu kurz, um Möglichkeiten zu sehen und anders zu entscheiden.
Leider kannst du auch jetzt nicht mit deinem Mann reden.
Das kann aber noch kommen. Such doch zuerst du dir eine Stelle, wo du in deiner Trauer begleitet werden kannst. Und dir selbst wieder gut sein kannst.
Alles Liebe für dich und euch zusammen in dieser schweren Zeit!
Danke für deine Antwort.
Ja im Kopf war bei mir sofort, abbruch, weil ich auch wusste, er will das nicht.
Habe auch da gesessen und alles überlegt, warum ja warum nein. Die Punkte für ein Abbruch überwiegten und die großen punkte waren, geld, platz, wohnung - möchte meinen anderen zwei kindern viel bieten können und nicht immer sagen, nein. Aber geld ist leider knapp. Und die Entscheidung kam so schnell, weil ich nicht wollte, dass sich das baby weit einwickelt hat. Wollte es so früh wie möglich hinter mit haben und kein baby, welches in der 9ten woche fertig ist mit allem drum herum und sagen sagen, hey jetzt bring ich dich um (so fühlt es sich für mich an. Habe mein baby getötet).
Dennoch hat es sich am Montag sowas von falsch angefühlt und hätte mir von meinem Mann gewünscht, dass Er Sagt komm heim
Wir schaffen es..
Ob es nun richtig oder falsch war, keine ahnung. Mein Herz ist in 1000 Teile gebrochen.
Mit ihm kann man nicht gut reden und ich bin ein Mensch, der seine Gefühle schlecht öffnen kann vor anderen. Sind nicht unsere Stärken. Ich breche ungern vor anderen in Tränen aus und regel viel selbst mit mir.. So sitze ich hier allein und mir kullern die Tränen.
Danke dir für deine worte und deinen input.
Liebe Jki,
Das Gefühl, es rückgängig machen zu wollen und dass das Herz gebrochen ist, kenne ich. Wie geht es Dir inzwischen?
Wir haben 2 Jungs, eine Totgeborene Tochter, eine frühe Fehlgeburt und jetzt den Schwangerschaftsabbruch. Diese Bilanz schmerzt, 2 lebende Kinder und 3 Tote. Von denen ich eines selbst umgebracht habe.
Liebe Grüße und alles Gute!
Sarah