Schwangerschaftsabbruch ungewollt

Hei Leute,
Habe hier noch nie reingeschrieben. Bin auch echt verzweifelt.
Ich bin schwanger mit meinem zweiten Baby. Bei meiner Tochter war ich noch sehr jung inzwischen ist sie 7. Damals in diesem jungen Alter war es eine sehr schwierige Situation für mich mit Baby. Ich war noch gar nicht bereit und bin in Depressionen reingerutscht. Es waren ein paar anstrengende Jahre. Habe meinen mittleren Schulabschluss, ein schönes Haus mit meinem Freund (von Schwiegereltern)
meine Ausbildung, Führerschein und Auto.
Habe mich echt zusammen gerissen aber bin wegen schlechter Entscheidung, überarbeiten (Hab mehrere Jobs gemacht) Überforderung in schlimme psychische Probleme geraten. Außerdem hatte ich fast 4 Jahre eine extrem toxische Beziehung mit einem damaligen Freund der mich dazu gebracht hat zu glauben ich bin nichts wert.
Schließlich sind mein jetztiger Freund und ich uns näher gekommen( kenne ihn schon 5 Jahre) und ich habe den Absprung mit seiner psychischen und finanziellen Unterstützung geschafft. Meine Tochter lebt seit diesem Zusammenbruch bei ihrem Vater, da es mir so schlecht ging und ich mich nicht mehr um sie kümmern konnte. Sie möchte unbedingt wieder zu mir und ich möchte das auch. Der Vater möchte das allerdings die nächsten 2 Jahre nicht. Da gibt es auch kein rütteln. Sie kommt also jetzt alle zwei Wochenenden und zwei Tage noch unter der Woche(ohne übernachten) und in der Ferien zu mir. Mit meinem Freund bin ich sehr glücklich, ich bin mir absolut sicher dass er die Liebe meines Lebens ist.
Wir möchten auch unbedingt Kinder. Wenn meine Tochter etwas größer ist und aus dem gröbsten raus und ihre und meine Beziehung wieder gefestigt ist. Zudem habe ich 6000 € Schulden bei ihm und 5000€ bei meinem Vater fürs Auto. Ich arbeite auch inzwischen seit April wieder. War ein Jahr daheim wegen Psyche. Allerdings nur 20 std (1000€) und das Geld langt hinten und vorne nicht. Außerdem sind mein Freund und ich erst 9 Monate zusammen, unsere Wohnung ist noch nicht eingeräumt und in dem großen Haus Ordnung zu halten ist auch nicht einfach. Zudem möchte meine Tochter natürlich gerne was unternehmen, und vieles ist teuer. Ich bin jetzt also jetzt schwanger, Abbruch ist am Freitag. Waren schon bei der Beratungsstelle, hatte geäußert dass ich das Baby liebe und es gerne behalten würde aber die Umstände und das finanzielle mir Angst machen. Sie meinte sie kann uns die Entscheidung nicht abnehmen und wegen dem finanziellen können wir mit Unterstützung nicht rechnen da wir zusammen wohnen und unsere beiden Gehälter zu viel sind für Anspruch, da mein Freund Vollzeit arbeitet. Die Dame war nett aber nicht die Hilfe die ich gebraucht habe. Am Anfang habe ich gar nicht an den Abbruch gedacht, niemals, habe ich ja auch damals bei meiner Tochter nicht gemacht.Meinem Freund merkt ich an dass er das Baby gar nicht wollte. Er war nicht bereit und in dieser Situation glaubt er nicht dass wir bzw unsere Beziehung das aushält. Ich dachte vielleicht es wird besser, wurde es nicht wirklich. Er sagt zwar er unterstützt mich so gut er kann egal bei welcher Entscheidung, mittlerweile hat er sogar mit seinen Eltern geredet, deren Unterstützung hätten wir. Bei meiner Mutter sieht es ganz anders aus. Sie riet mir zu einem Abbruch, da es selbstsüchtig gegenüber meiner Tochter und meiner Tochter wäre und meinte mein Freund würde mich wahrscheinlich verlassen und mein Vater Kontakt abbrechen. Jetzt weis ich wirklich nicht wie ich weiter machen soll. Bei meiner ersten Schwangerschaft fühlte sich alles unwohl an ich hab auch erst spät mein Baby gespürt. Dieses Mal war ich schon beim Test ein bisschen voller Freunde im Gegensatz zu meinem Freund. Ich habe von Anfang an mit dem Baby geredet, etwas vorgesungen und es genossen wie sich mein Körper verändert. Ich liebe dieses Baby schon seit der ersten Sekunde und deswegen will ich unbedingt die richtige Entscheidung treffen. Kann mir irgendjemand einen Rat geben? Ich bin echt verzweifelt.

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Es ist schwierig, hier einen Rat zu geben. Du hast einige Baustellen in deinem Leben und findest selbst gute Gründe, die gegen das Kind sprechen. Vielleicht hilft es dir, deine Gedanken und Gefühle zu jedem einzelnen deiner Gründe aufzuschreiben. Also z.B. (alles rein hypothetisch) wenn du das Kind bekommst, könnte es schwieriger werden die Beziehung zu deiner Tochter zu festigen, weil du nicht genug Zeit für sie hast und deine Tochter möglicherweise eifersüchtig auf das Baby ist. Oder die Beziehung zu deinem Freund könnte in die Brüche gehen. Oder dein Vater wendet sich von dir ab. Welche Folgen hätte das? Was macht das mit dir? Welche Gefühle löst das in dir aus? Ist dein Wunsch, das Kind zu bekommen so stark, dass du den Verlust wichtiger Menschen in Kauf nehmen würdest? Eventuell alleinerziehend dastehst? Wäre die psychische Belastung tragbar für dich?

Für mich hört es sich an als müsstest du herausfinden, was das kleinere Übel für dich ist und dich dann dafür entscheiden. Weiter oben schrieb jemand vollkommen richtig, man muss realistisch denken und das tust du ja auch. Warst du in Psychotherapeutischer Behandlung? Falls ja, könntest du daran nochmal anknüpfen. Als Schwangere in einer Konfliktsituation könnte man dich als Notfall aufnehmen. Ich wünsche dir viel Kraft und ein glückliches Händchen!

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Auf dir liegt wirklich eine wahnsinnige Last, schade dass du dich bei der Konfliktberatung nicht gut aufgehoben gefühlt hast. Ich denke, dass es nicht der richtige Weg ist, einen Abbruch vornehmen zu lassen, du hast ja schon eine ziemlich starke Bindung zu dem Kind aufgebaut und im Prinzip wünschst du es dir ja, die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten.

Rein sachlich spricht sehr viel gegen die Schwangerschaft, die Partnerschaft ist noch nicht gefestigt, du bist gerade dabei ein stabiles Umfeld für dich selbst und deine Tochter aufzubauen und psychisch stabil bist du auch noch nicht lange und man liest ja heraus, dass du mit dem Haushalt jetzt schon etwas überfordert bist, obwohl du nur 50% arbeitest.

Dass du wieder einen psychischen Rückschlag erleidest ist nicht wirklich abwegig..
Wenn du dich für das Kind entscheidest, würde ich dir nahe legen schon in der Schwangerschaft ein Netzwerk an unterstützenden Personen aufzubauen. Damit meine ich eine Hebamme, die am besten auch darauf spezialisiert ist Menschen mit Problemen zu begleiten, hier in unserem Ort gibt es eine sogenannte Familienhebamme, auch würde ich den Gyn mit ins Boot nehmen, vielleicht kann man dir dort auch Anlaufstellen vermitteln. Was ich damit sagen will: Sei mental einfach darauf vorbereitet und warte nicht ab, bis das Kind vielleicht schon (wieder) in den Brunnen gefallen ist. Lerne deine "Frühwarnsymptome" kennen und hole dir ggf auch Unterstützung beim Jugendamt. Wenn diese Bereitschaft zu all dem gegeben ist, kann ich mir vorstellen, dass alles gut geht. Du liebst deine Kinder und du kannst das schaffen!! Alles Gute!! 🍀🍀🍀🍀🍀

Bearbeitet von pusteblume3383
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Du liebst dein Baby ... da gibt es doch nur die Entscheidung für das Würmchen 🥰

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So einfach ist es leider nicht. Wenn es vielleicht nicht das beste in die Umstände geboren zu werden. Ich weiß nicht ich hab sehr viele Zweifel.

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Man muss auch realistisch denken! Nicht nur an die Liebe zum Baby!

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Jetzt habe ich allerdings auch noch Fragen über den Schwangerschaftsabbruch. Wäre bei mir operativ. Hat jemand von euch sowas schonmal erleben müssen? Wie ist der Eingriff und das Davor und danach. Ich hab extreme Angst. Vorm Arzt auch ansich. Wie habt ihr es psychisch verkraftet. Ich bin in einer Klinik wo nur Abbrüche vorgenommen werden, ohne Begleitung die ich reinnehmen kann. Ich habe so Angst das alleine durchzustehen. Such wegen der Beziehung zu meinem Partner, was wenn ich ihn danach nicht mehr liebe, weil ich uns nicht verzeihen kann. Ich habe so Angst dass ich diese Entscheidung psychisch nicht verkrafte und ich wieder in ein Loch falle und dann für niemanden mehr da sein kann.

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Eigene Erfahrungen habe ich nicht, aber häufig mit Frauen zu tun, die in deiner Lage stecken. In den allermeisten Fällen empfinden sie die Zeit vor dem Abbruch viel belastender als die Zeit danach. Gedanken- und Gefühlskarussel, Termine, die man machen und wahrnehmen muss, Angst vor dem Eingriff an sich, das Warten auf diesen Termin ... alles Dinge, die eine Frau in den Ausnahmezustand versetzen können. Ist der Abbruch dann erfolgt, fällt die ganze Last ab und es geht recht schnell wieder bergauf. Immer vorausgesetzt, die Frau ist aus sich heraus zu der Erkenntnis gekommen, dass der Abbruch die richtige Entscheidung ist.

Wie ist das bei dir? Du siehst die Schwierigkeiten ganz klar, fühlst dich aber deinem Kind schon verbunden - das ist logisch, denn du bist ja bereits Mutter. Eine Frau, die darüber nachdenkt, ihre erste Schwangerschaft abzubrechen, kennt diese Gefühle noch nicht. Die Frage ist, ob du deine Gründe dauerhaft als so richtig und belastbar ansiehst, dass du den Abbruch entsprechend gut verarbeiten kannst, ggf. mit Psychotherapeutischer Unterstützung.

Du musst entscheiden, was das Richtige für dich ist, mit allen Konsequenzen. Jedes Kind verdient ein klares JA, wenn du dieses JA aussprechen kannst - herzlichen Glückwunsch! Aber diese "krieg einfach das Kind, du wirst schon Unterstützung finden, wenn du nicht klarkommst" Mentalität aus anderen Beiträgen hier ist nicht meine. Vor allem wenn es konkret bedeutet, dass du Freund, Tochter, Eltern, Wohnung und was weiss ich nicht alles verlieren könntest. Von daher kann ich dir momentan nur raten: hinterfrage die positiven und negativen Aspekte aller Möglichkeiten und wäge in Ruhe ab.

Alles Gute für dich!

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https://www.urbia.de/forum/30-ungeplant-schwanger/5900668-schwangerschaftsabbruch-dritte-schwangerschaft

Hier gab es vor 2 Wochen einen ähnlichen Beitrag - vielleicht magst du die TE mal persönlich anschreiben zwecks Austausch.

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Liebe Taris,

du hast das damals geschafft, mit Unterstützung der Schwiegereltern. Und dazu noch Schule, Ausbildung und Führerschein. Respekt!

Jetzt bist du unerwartet und früher als geplant schwanger geworden. Dein Freund ist skeptisch. Für ihn ist alles neu und er fühlt sich unsicher. Das ist eigentlich normal für einen jungen Mann. Und er würde trotzdem hinter dir stehen und dir die Entscheidung überlassen. Das ist doch auch ein Wort. Und dass er dir das letzte Wort lässt.

In welcher Woche bist du? Wie lange überlegst du schon? Erst war es für dich gar keine Frage.

Prognosen für die Zukunft lassen sich schwer abgeben.
Wenn du einen Weg gehst, den du wirklich willst, wirst du mehr schaffen. Das ist eine menschliche Grunderfahrung.
Es kann sich doch auch gut entwickeln, was dir jetzt Gedanken macht.

Wann deine Tochter zu dir kommt, entscheidet nicht der Vater, sondern das Jugendamt. Kann sein, das Jugendamt honoriert, dass ihr ein "Nest" gründet. Und es gibt wieder eine stärkere Bindung zwischen dir und deiner Tochter, wenn sie dich erlebt, so wie du zu ihr auch warst.

Das Argument deiner Mutter verstehe ich daher gar nicht. Warum soll es selbstsüchtig sein von dir deiner Tochter gegenüber, wenn du das Kind bekommst?
Du willst es nicht aus Selbstsucht, sondern aus Liebe.

Deine Liebe hat Bedeutung. Sie gibt dir Kraft. Wenn du dem Baby vorsingst, geht es dir besser. Genauso, wie wenn deine Tochter bei dir ist.

Auf deine psychische Verfassung wirkt es sich eher besser aus, wenn du das Kind behältst.

Was hat dich damals bewogen, dein Kind zu behalten?

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Einfach nochmal zum Verständnis ich bin 24 mein Freund 31. Er hat keine eigenen Kinder.
Ich bin mittlerweile 11+0.🫤
Ich hatte es in der 5.Woche erfahren. Anfangs ließ ich den Gedanken an einen Abbruch überhaupt nicht zu. Dachte mein Freund freut sich vielleicht später und wir schauen zusammen DAS wir es möglich machen. Leider wurde dem nicht so, er hält immer noch den Schwangerschaftsabbruch für die beste Lösung. Und ich finde es so schade irgendwie weil ich denke es ist auch sein Baby. Ich weiß halt einfach nicht. Hätte mir gewünscht es läuft anders.

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Du könntest eine offene Adoption vorschlagen und so auch Kontakt halten. Ist mein spontaner Gedanke.

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Ich kann deine Verzweiflung voll verstehen.
Du warst dir ja klar, was du willst. Dein Freund hat dich verunsichert.
Du hast selbst keine Gründe gegen das Kind von dir aus.
Er hat dir irgendwie die Freude genommen. Die zurückliegenden Wochen haben dich immer schwächer gemacht.
Von deiner psychischen Verfassung her hätte ich auch Bedenken.
Ich hab es hautnah erlebt.
Wenn du eine private Nachricht möchtest, gib kurz Bescheid, dann schreibe ich dir. Ich möchte mich nicht aufdrängen, aber auch hier lieber anonym bleiben.

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Hei, danke für deinen Beitrag.
Gerne kannst du mir schreiben.
Lg

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Hallo liebe Leute,
Vielen Dank für eure Beiträge. Es war sehr gut für mich mal mehrere Meinungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu hören bzw. lesen. Auch dass hier in den Kommentaren so respektvoller Umgang bei so einen sensiblen Thema geführt wird finde ich echt gut.
Ich hatte heute den Frauenarzt Termin mit meinen Freund. War der große Ultraschall. Habe mir ja auch Gedanken gemacht, ob es noch ist. Hatte deswegen extremen Stress, gefolgt von schwerer Schlafstörungen und 2 Kilo Gewichtsverlust innerhalb von zwei Wochen. Im Ultraschall haben wir alles genau gesehen. Das Baby hat Purzelbäume geschlagen. Ich hab sowas noch nie gesehen, ich hab angefangen zu weinen. Mein Freund konnte seine Augen nicht mehr vom Bildschirm nehmen. Wir haben ausgemacht wir reden heute Abend erst und treffen dann unsere wahrscheinlich finale Entscheidung.

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Uuuuuuund?

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Wir haben das Baby behalten ☀️❤️

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