Angst vor Abtreibung

Hallo,

Ich habe für Freitag einen Termin zum Schwangerschaftsabbruch und habe echt Panik davor. Diese Entscheidung ist unumgänglich. Ich habe bereits 2 Kinder und bin 38 Jahre alt. Die letzte Geburt ist leider sehr schlecht für mich gelaufen. Ich habe nur knapp überlebt und lag mehrere Tage auf der Intensivstation mit Bluttransfusionen. Jeder der mich damals im KH betreut hat, hat mir gesagt, dass ich bitte nie wieder ein Kind bekommen soll. Und jetzt ist es leider doch passiert. Wir können uns nicht erklären wie. Aber ich bereue es sehr, dass wir die Vasektomie noch nicht gemacht haben.

Aber die Situation ist jetzt leider wie sie ist. Als ich es erfahren habe, hatte ich sofort absolute Panik, dass ich meine Kinder nicht aufwachsen sehen kann. Und die Gefühle von damals aus dem KH kamen alle wieder hoch. Ich habe leider sehr viel von der Not-OP mitbekommen.
Ich bin aktuell Anfang der 6. Woche und habe schon alle Pflichttermine, auch die Dame bei der Beratung hat keinen Weg gesehen, dass Kind zu bekommen.

Ich hätte heute schon medikamentös abtreiben können. Aber ich hatte einen Nervenzusammenbruch. Denn dabei bekommt man das Medikament Cytotec. Das habe ich auch damals zur Geburtseinleitung bekommen. Ob es allein für die unstillbaren Blutungen verantwortlich war, konnte mir bisher keiner sagen.
Jetzt habe ich für Freitag einen Termin zur Absaugung mit örtlicher Betäubung. Aber auch da habe ich einfach Angst, dass es zu Komplikationen kommt. Denn auch da wird dieses Medikament häufig eingesetzt.

Am liebsten wäre mir gerade einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Aber das ist leider keine Option und ich muss für meine Kinder einen Weg mit dem geringsten Risiko finden.
Ich hoffe einfach die ganze Zeit, dass die Natur das selber regelt. Denn wie sich in meiner Gebärmutter etwas einnisten kann ist mir ein Rätsel, soviele Narben wie die haben muss.

Wie habt ihr denn den Schwangerschaftsabbruch mit örtlicher Betäubung erlebt? Man liest ja leider immer nur Gruselgeschichten. Mit Dämmerschlaf wird hier leider nicht angeboten.

Ich wäre sehr dankbar für positive Berichte.

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Guten Abend.

Beim Lesen deines Beitrags kamen mir die Tränen. Es tut mir so unendlich Leid, was du gerade durchmachen musst.
Ich kann dir keinen Erfahrungsbericht geben - weder positiv noch negativ - sondern wollte dir nur ganz viel Kraft und Vertrauen in dich, die Ärzte, die Schwestern und dein Umfeld wünschen, damit du diesen schweren Weg gehen kannst.
Fühl dich ganz doll umarmt. 🥹🫂

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Hallo

Bei uns in der Schweiz sind Absaugungen in Privatpraxen mit örtlicher Betäubung üblich. Von Gruselgeschichten solltest Du Dich nicht beeinflussen lassen, denn die widerspiegeln nicht die Realität.

Gibt es denn etwas entfernt die Möglichkeit, mit Kurzschlaf die Absaugung machen zu lassen? Vielleicht bietet das ein Spital an?

Weiss der Arzt von Deiner Vorgeschichte? Wenn ja, was meint er dazu?
Wusste auch der Arzt, welcher die medikamentöse Abtreibung durchgeführt hätte davon? Was sagte er?

Ob es einen natürlichen Abgang geben wird, weiss ich nicht. Möglich wäre es.

Nun, ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und dass alles gut geht.

Freundliche Grüsse

tm

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Hallo
Ersteinmal tut es mir unendlich Leid was du bei der Geburt durch leben musstest.

Du sagst das ihr die Vasektimoe noch nicht habt durch führen lassen. Gibt es keine Option für dich sich Sterilisieren zu lassen???

Lass dich nicht von den Negativen Gedchichten verrückt machen.

Ich hatte letztes Jahr eine FG in der 8SSW und wurde abgesaugt.
Die Ärzte sowie die Krankenschwestern waren alle sehr lieb.
Ich lag 15Min in Narkose und habe nichts mitbekommen.
Nach 15min stand der Arzt neben mir und hat mir die Hand gehalten und meinte das alles überstanden ist.
Danach wurde ich ins Zimmer gefahren und durfte mich ausruhen.Habe Kaffee und Frühstück bekommen und nach 1,5Std durfte mein Mann mich abholen.
Mach dir selber keine Angst und geh mit einer Vertrauensvollen Person hin die dich auch auffangen kann❤️

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Deine Angst, oder besser gesagt deine Panik, kann ich nachvollziehen. Es ist aber zum Glück so wie schon geschrieben wurde. In Deutschland treten äußerst selten schwere Komplikationen bei einem Abbruch auf.

Möglich, dass Cytotec für deinen schweren Blutverlust bei der letzten Geburt mitverantwortlich war. Es gibt Ärzte, die geben auch vor einer Absaugung Cytotec, um den Muttermund weich zu machen und so den Eingriff zu erleichtern. Dies ist aber keinesfalls zwingend notwendig. Bei deiner Vorgeschichte wird auch kein Arzt darauf bestehen, dass du nochmal Cytotec einnimmst. Und letzten Endes hast du es selbst in der Hand und kannst die Einnahme der Tablette verweigern.

In der Frühschwangerschaft kommt es in der Regel nicht zu schweren Blutverlusten nach einem Abbruch (oder auch natürlichen Abgang). Diese Gefahr wächst erst mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft, also ab dem zweiten Trimester. Da du aktuell in der sechsten Woche bist, erkenne ich keine großen Gefahren.

Das wichtigste in deinem Fall wäre also erstmal, Ruhe zu bewahren. Natürlich ist die Zeit bis Freitag noch lang, wenn deine Ängste dich auffressen. In manchen Beratungsstellen, z.B. Pro Familia, sind regelmäßig Ärzte anwesend. Gibt es eventuell da für dich die Möglichkeit, deine Ängste nochmal anzusprechen, damit deine Panik gelindert werden kann? Alternativ könntest du dich auf die Suche nach einer Praxis machen, die Abbrüche im Dämmerschlaf durchführt. Wenn aber deine größte Sorge die Cytotec Einnahme sein sollte - die ist, wie schon gesagt, nicht zwingend erforderlich.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du den Abbruch möglichst schnell hinter dich bringen kannst. Dafür alles Gute!

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Bearbeitet von noch eine Option
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Wozu genau soll hier ein Arzt eine Zweitmeinung abgeben? Ob die TE die Schwangerschaft austragen und nochmal ihr Leben riskieren soll? Weil du und der liebe Gott es so wollen?

Statistisch gesehen gibt es bei 11 von 100 Geburten schwere Komplikationen, aber nur bei 1 bis 2 von 1000 Abbrüchen. Eine Geburt birgt also ein mehr als fünftausend mal so hohes Risiko wie ein Abbruch. Da braucht man keinen Arzt, um die richtige Entscheidung zu treffen. Nur gesunden Menschenverstand und eine Portion Realismus.

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Hallo,
ich habe aus den gleichen Gründen mein viertes Kind abgetrieben. Mir ist dasselbe passiert und ich hatte deshalb genauso viel Panik wie du.
Habe mich allerdings bewusst für die örtliche Betäubung entschieden und würde das immer wieder so machen. Mein Mann durfte sogar mit dabei sein. Es war schlimm, keine Frage, aber es war für mich auch ein besserer Abschluss als aufzuwachen und plötzlich nicht mehr schwanger zu sein.
Der Arzt sagte, dass das extremst selten sei und ihm noch nie passiert sei, dass solche Blutungen bei einer Abtreibung passieren und er macht den ganzen Tag nichts anderes.
Bei mir ist auch alles gut gegangen. Zumindest körperlich.
Fühl dich gedrückt.

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"Nur - wie soll man das in der Hand haben?"

Mit einer Abtreibung im Notfall wenn die Verhütung versagt soll man das in der Hand haben. Bitte höre auf die TE zu bedrängen. Sie schreibt selbst dass es nicht nur um ihr psychologisches Trauma geht sonder auch um grosse körperliche Risiken.

Hör bitte sofort auf (und unterlasse es in zulunft bei anderen!!!) sie mit gefühlsduselei zu belagern in der Hoffnung sie würde sich unentscheiden. Sie schreibt klar dass sie entschieden ist. Du bist hier fehl am Platz.

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Danke!
Für alle euren lieben Worte und Aufmunterungen.
Ja meine Entscheidung steht. So fies oder gemein sich das anhört. Ich kann dieses Risiko nicht nochmal eingehen. Für meine Kinder!

Natürlich habe ich die damalige Situation versucht aufzuarbeiten und mit den Ärzten gesprochen. Aber die können oder wollen es nicht genau sagen, wie es dazu gekommen ist. Und eine Garantie, dass es nicht nochmal passiert kann mir keiner geben.

Die Panik vor morgen bleibt. Aber ich sehe keinen anderen Weg. Und wie ja auch andere geschrieben haben, ist bei diesem Eingriff das Risiko geringer. Also muss ich diesen Weg für meine Familie gehen.
Auch wenn sich das alles total unwirklich anfühlt in dieser Situation zu sein.

Also danke nochmal für eure Beiträge, diese waren für mich wertvoll und beruhigend.
Jetzt wünsche ich mir, dass morgen alles gut geht und ich diesen Schritt gut überstehe.

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Hallo Isa,

hast du nicht die Möglichkeit, eine Vollnarkose zu bekommen?
In der grossstadt, in der ich abgetrieben habe, ist die Vollnarkose Usus. Und da man dann eben auch keine rücksicht nehmen muss, musst du auch vorher keine Tabletten nehmen, sondern wirst mit dem instrumentarium aufgedehnt.
Ansonsten kannst du natürlich auch auf deinen aufklärungsbogen schreiben, dass du das Medikament nicht verträgst.

Ich wünsche dir viel Glück und gute Unterstützung für deinen Weg

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Es tut mir so sehr leid, das du nun zusätzlich zu dem lebensnotwendigen Entschluss, auch noch diese furchtbare Angst durchleben musst.

Gibt es keine andere Klinik oder Arzt, der vielleicht die Möglichkeit der Sedierung während des Eingriffes anbietet?

Da du das eine Medikament angesprochen hast, bitte rede auf jeden Fall mit dem Arzt darüber. Es gibt sicher eine andere Möglichkeit.

Fühl dich umarmt!