Bitte um Ratschläge

Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Tagen erfahren, dass ich schwanger bin, und fühle mich momentan ein wenig überfordert mit der Situation, bin aber einerseits auch positiv aufgeregt auf die kommende Zeit. Auch mein Partner ist in dieser neuen Situation schwer einzuschätzen, was es nicht leichter macht. Ich würde mich sehr über hilfreiche Ratschläge freuen. Falls es jemandem zu viel ist, verstehe ich das auch – allein das Schreiben hilft mir schon, meine Gedanken zu ordnen.

**Zu meiner Situation:**
Ich bin 18 Jahre alt, und mein Partner ist einige Jahre älter und wohnt weiter weg. Er hatte sich schon länger ein Kind gewünscht, da er früh wusste, dass er Vater werden möchte, hat auch oft an Spaziergängen gedacht, wie schön es wäre hier mit einem Kind zu sein usw… Ich finde es natürlich schön, dass er sich in eine Vaterrolle hineinversetzen kann. Ich hingegen wollte mit dem Thema natürlich warten, weil ich mich noch nicht bereit fühle. Außerdem sind wir finanziell noch nicht stabil: Mein Partner hat seinen Job gekündigt und sucht aktuell etwas Neues, was er in den letzten Monaten leider vernachlässigt hat. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht, da ich 2 Monate bei ihm „zu Besuch“ war und ich habe das Meiste dann auch finanziert. Wenn er hat, dann übernimmt er aber auch alles und ist sehr großzügig.

**Meine Sorgen:**
Ein großes Thema für mich ist die finanzielle Unsicherheit. Ich musste bereits selbst Vitamine und andere Dinge kaufen, was für mich erstmal kein Problem ist und es so gesehen noch Kleinigkeiten sind. Aber langfristig möchte ich natürlich nicht alle nötigen Dinge für unser Kind alleine tragen, die noch aufkommen werden. Mein Partner hat eine Eigentumswohnung von seiner Oma, die er vermietet – das wäre eine Option, um dort zusammenzuziehen, allerdings zahlt er momentan noch einen Kredit mit der Miete ab.

Ein weiteres Problem ist, dass ich ins Ausland zu ihm ziehen würde, und dort gibt es keine staatliche Unterstützung, wie einJobcenter. Zudem kann ich nicht auf die Hilfe meiner Familie zählen, da ich seit der Trennung meiner Eltern kaum Kontakt zu ihnen habe.

**Die Reaktion meines Partners:**
Seine erste Reaktion auf die Schwangerschaft war zwiespältig. Früher hatte er gesagt, er würde sich von mir trennen, wenn ich abtreiben würde. Ich finde dies genauso schlimm, wie mich zu zwingen abzutreiben. Beide Meinungen mir anzudrehen, ist ja nicht schön. Jetzt zeigt er mehr Verständnis und sagt, es sei meine Entscheidung, und er würde mich in jedem Fall unterstützen. Er hatte davor weniger an mich gedacht, wie schwer es denn für mich in dem Alter ist. Nun, da ich schon schwanger bin, hat er das intensiver gemerkt. Man merkt ihm an, dass er besorgt ist – besonders wegen der finanziellen Situation, oder meinem Wohlergehen. Er scheinte es damals nicht ganz zu verstehen, wie viel Verantwortung das mit sich bringt, und ich habe das Gefühl, dass er etwas naiv an die Sache herangegangen ist. Ich habe generell das Gefühl, dass er bei dem Thema sehr hohl ist. Wo ich gesagt habe, dass ich in 3 Wochen zur nächsten Untersuchung muss, dachte er man geht nur zum Frauenarzt zur Geschlechtserkennung und den Rest der Zeit sitzt man nur zu Hause😅. Naja, das ist seine erste Erfahrung, er wird das noch lernen.

Ein weiteres Thema ist die Heirat. Er hat vorgeschlagen, dass wir direkt heiraten, sobald ich zu ihm ziehe. Ich hingegen möchte das erst planen und nicht übereilt entscheiden, nur weil wir ein Kind erwarten. Er versteht nicht, warum mir diese Etappen (Antrag, Hochzeit, Geburt) wichtig sind und ich diese nicht einfach überspringen möchte, wie ohne Antrag zu heiraten als Beispiel. Ich möchte so einen Moment in meinem Leben erleben, da man als Frau sicherlich sich sowas schon erträumt hat.

**Meine Fragen und Sorgen:**
Ich habe einerseits Angst vor der finanziellen Zukunft und wie wir das alles schaffen sollen, besonders weil mein Partner aktuell keinen festen Job hat und ich während der Schwangerschaft und nach der Geburt auch nicht voll arbeiten kann. Andererseits weiß ich, dass ich in ein paar Jahren sicher einen richtigen bzw. intensiven Kinderwunsch haben werde, und ich unser Kind eigentlich nicht abtreiben möchte.

Trotzdem fühle ich mich durch seine Unsicherheit bzw diesem „entscheide du“ angesteckt und wünschte mir mehr Zuversicht von ihm und konkrete Vorgehensweisen. Oder ein „wir schaffen das, ich gebe mein bestes.“ Seine Mutter würde uns sicher unterstützen, was mich etwas beruhigt. Ich habe seit einem Jahr intensiven Kontakt zu ihr täglich, was ich bei meiner eigenen Mutter so nie hatte. Aber ich habe auch Angst, dass ich zu viel von meinen eigenen Träumen und Plänen aufgeben muss und dass mein Leben nicht mehr so wird, wie ich es mir vorgestellt hatte, ich kann ja mein Kind nicht bei anderen Leuten abgeben, bzw. diese mein Kind finanzieren lassen.

**Was denkt ihr?**
Wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich mit der Situation besser umgehen kann – finanziell, emotional und in Bezug auf die Beziehung? Ich möchte unserem Kind ein gutes Leben bieten und hoffe, dass wir die Herausforderungen überstehen.

Vielen Dank fürs Lesen und für eure Ratschläge!

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Hey, ich glaube, du hattest die Tage schon einmal eine Frage gestellt, richtig?

Ganz ehrlich?
Ich habe selbst ein Kind mit 18 Jahren.
In deinem Alter sollte man sich "normalerweise" nicht schon um die Familienplanung kümmern, sondern in erster Linie sein Leben genießen. D.h. eine Ausbildung als Grundlage zu haben, vielleicht Partys zu feiern, Urlaub zu machen, Spontanität genießen. Unbeschwert sein.

Zumindest wünsche ich das meinem Sohn. (Und ich könnte ihn mir noch gar nicht als Vater vorstellen)

Und du denkst über Hochzeit, schnell zusammen leben etc. nach.
Das tut mir ehrlich gesagt einfach in erster Linie leid.


Erfahrungen sammeln, sich ausprobieren, all das sind doch irgendwie Grundlagen, die auch deine Persönlichkeit weiter formen werden, die dich wachsen lassen und dir Lebenserfahrung schenken.

Mit einem Kind überspringst du nicht nur einen Antrag, Hochzeit, sondern Du raubst dir ein Stück deiner Selbst. Du überspringst Etappen in deinem Leben.

Er wollte schon länger ein Kind" - "denkt auf Spaziergängen nach, wie schön es wäre"...
Da ist mir zuviel romantisieren drin.
Ein Kind ist nicht Disneyland, soviel kann ich spoilern.

Wärst Du meine Tochter, würde ich als Mutter dir wahrscheinlich erstmal den "Kopf waschen", dich fragen, wie das - obwohl ich dich aufgeklärt habe -, passieren konnte, mich danach fassen, dich in den Arm nehmen und in Ruhe mit dir schauen, was jetzt zutun ist.

Deine Schilderung zu deinem Freund klingen für mich aus mütterlicher Sicht, bedenklich.

Du solltest dich an eine Beratungsstelle wenden (AWO, Caritas etc) und deine Lebenssituation mit deinem Freund schildern.

Ich finde euch (und das ist auch nicht schlimm, aber eben ein Fakt) beide unreif und würde dir raten, dir mehr als gründlich zu überlegen, dass Kind jetzt und von ihm zu bekommen.
Aber auch die Beziehung generell hinterfragen.

Du bist so jung noch...
Ich hätte mir das niemals so jung vorstellen können. Never.

Ich wünsche dir einfach von Herzen ein Leben, was Du erstmal unabhängig genießen kannst. Das Du für dich klug deinen künftigen Partner wählst, beide auf soliden Füßen stehen und ihr dann, der Reihe nach eine Zukunft aufbaut mit einem tragfähigem Fundament.

Auch und vorallem, wenn man Kinder in die Welt setzt.

Alles Liebe für Dich!

Bearbeitet von Dorf.Tratsch.
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Ich glaube nicht, dass gerade Du mit Vorwürfen gegenüber fehlerhafter Verhütung kommen solltest, oder? Das kommt recht unreflektiert rüber: 45 Jahre alt, einen Abruch hast du hinter dir und bist den zweiten am überlegen (was man so in deinen eigenen Posts liest).

Zum Thema Verhütung brauchst du ganz offensichtlich Schulung wie - gegebenenfalls - die TE.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ist mir auch aufgefallen.

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Willst du wirklich alle Zelte abbrechen und zu deinem Freund ins Ausland gehen? Es hört sich für mich an, als wärst du dann total verloren. Ich lese hier nichts von ganz, ganz großer Liebe, aus der heraus man da in deinem jugendlichen Alter vielleicht nicht groß überlegen würde. Eure Beziehung scheint nicht gefestigt und eure Einstellung zum Kind ist nicht klar. Dazu kommen dann die finanziellen Sorgen.

Du klingst so ernst. Dabei hast du in deinem Alter nach Schule/Ausbildung erstmal unbeschwerte Jahre verdient. Nicht jeder muss Party machen, so ist es nicht gemeint. Aber zu sich selber finden, erwachsen werden ohne Ballast mit sich rumzuschleppen, das wünsche ich jedem jungen Menschen.

Du hast keine enge Bindung zu deiner Mama, zu der deines Freundes jedoch schon - ist es das, was du eigentlich vermisst? Ein warmes Nest, wo du gut behütet wirst? In welchem Land lebt dein Freund, wenn ich das fragen darf? Er will sofort heiraten - gehörst du dann ihm? Ich sehe ehrlich gesagt die Gefahr, dass du dort einfach untergehst, ein Leben führen musst, dass du dir so nicht vorstellen kannst und auch nicht verdienst.

Geh doch mal mit all deinen Fragen zu einer Beratungsstelle. Es gibt zum Glück vielfältige Hilfen in deiner Situation. Du musst das alles nicht mit dir alleine ausmachen. Und natürlich wirst du dir in einigen Jahren ein Kind wünschen, die meisten Frauen tun das. Aber deswegen musst du nicht jetzt schon eins bekommen, wenn du doch selber berechtigte Zweifel hast.

Es tut bestimmt gut, in einem Forum zu schreiben, aber bitte lass dir von echten Menschen in einer Beratungsstelle helfen. Von Menschen, die dafür brennen, dir den für dich richtigen Weg aufzuzeigen. Und keine Sorge, es geht nicht um Bevormundung sondern herauszufinden, was DU jetzt wirklich für DICH willst.

Ich wünsche dir dafür alles Gute!

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Ich würde keinesfalls in ein Land ziehen ohne soziale Leistungen. Mit Kind schon dreimal nicht.
Sollte es dort auch keine Krankenversicherung geben, seid ihr aufgeschmissen ohne ausreichend Geld. Sollte er wieder Arbeit finden, bist du mit Kind von ihm abhängig.
Wie hoch ist die Arbeitslosenquote dort?
Welche Rechte haben Frauen?

Auswandern will gut durchdacht sein.
Mit nichts in der Tasche, ist es zum scheitern verurteilt.

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Es gibt Krankenversicherungen und gute medizinische Ausstattung. Ich würde zurück nach Deutschland ziehen in 2-3 Jahren wenn die schwierigste Zeit überstanden ist, da wir in Deutschland keine Unterstützung von Familie haben…

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Hallo, ihr wärt in den ersten 2 – 3 Jahren in seinem Land und seine Mutter würde euch unterstützen. Das klingt wie ein guter Plan und ein bisschen wie ein Abenteuer?! Hast du seine Mutter schon gefragt, ob sie euch mit dem Baby helfen würde? Weiß sie überhaupt, dass ihr eines erwartet? Wie würde sie reagieren? Dass du dich so gut mit ihr verstehst, ist echt toll. Also eine liebe Schwiegermutter 😉

Zu deinem Partner: er sagte früher, dass er sich von dir trennen würde, wenn du abtreiben würdest. Kann es sein, dass er das aus einem Überschwang heraus so gesagt hat und ohne viel nachzudenken, wie du es im Fall einer ungeplanten Schwangerschaft verstehen könntest? Weil man in seinem Land von Natur aus kinderlieb ist? Jetzt will er dir keinesfalls Druck machen und hält sich mit konkreten Vorschlägen bewusst zurück. Für dich fühlt es sich an, als würde er sich nicht genug engagieren? Dabei will er dir womöglich deine persönliche Freiheit als Frau gewähren. So ähnlich hatte ich dir in einer privaten Nachricht geschrieben. Hast du sie gefunden? Könnt ihr offen miteinander reden? Das wünsche ich euch 🤗

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Liebe TE,
Ich glaube es ist ganz normal und nachvollziehbar, dass du soviele Fragen hast.
Ich würde Dir und deinem Partner zu einem Beratungsgespräch (Pro Familia z.B.) raten. Dort werden viele solcher Fragen sortiert und beantwortet. Ein solches Gespräch ist weder Beratung für noch gegen eine Abtreibung, dient wirklich nur der Beratung. Ich fände es auch wichtig, dass ihr beide euch beraten lasst. Nicht nur du alleine.
Ob du mit deinem Partner jetzt schon ein Kind bekommen möchtest, kannst du nur selber einschätzen. Möchtest DU es und nicht nur er? Und möchtest DU es JETZT? Und möchtest Du mit IHM ein Kind?

Es ist möglich und machbar so jung ein Kind zu bekommen und als Familie dann gemeinsam zu wachsen. Es ist aber sehr schwierig und gerade die Mutter (der Vater auch) muss einen Teil ihrer Jugend und Unbeschwertheit aufgeben.

Ich wünsche Euch alles Liebe

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Sorry, aber ich glaube nicht dass der Text von einer 18jährigen stammt. Und schon gar nicht in so einer Situation. Da versucht wohl Urbia den Forum am laufenden zu halten. 😂