Hallo,
ich habe heraus gefunden, dass ich schwanger bin.
Wir waren am Ende der Kennenlernphase und treffen uns nun nicht mehr. Ich habe ihn bereits informiert und er möchte auf jeden Fall die Schwangerschaft abbrechen und sagt das auch sehr deutlich.
Ich hab grundsätzlich einen Kinderwunsch und mich deswegen auch von meinem letzten Partner getrennt, der diesen nicht teilte
Meine bisherige Einstellung zu Abtreibungen war immer pro choice, aber konnte es mir für mich nie richtig vorstellen.
Als ich es nun herausgefunden habe, war ein Abbruch mein erster Gedanke.
Aber mir kommen Zweifel ob ich das machen kann und es nicht bereuen werde aufgrund des generellen Wunsches.
Kann ich mich mit Zweifeln auch für einen Abbruch entscheiden? Woher weiß ich, was ich möchte, ohne zu sehr von seinem Wunsch beeinflusst zu sein?
Schwanger ohne Partner
Ich mag mich meiner Vorschreiberin anschließen, würde mich aber zusätzlich fragen, ob dieser Mann, den ich nicht wirklich gut kenne, der passende Vater für mein Kind ist. Ob ich mich über 18 + x Jahre mit ihm über Unterhalts-, Erziehungs- und Sorgerechtsfragen auseinandersetzen kann und will. Wie sein Umgangsrecht umgesetzt werden kann usw. Möglicherweise will er aber auch die Vaterrolle gar nicht ausfüllen und überlässt die Verantwortung für's Kind dir ganz alleine. Mit diesen Szenarien würde ich mich auseinandersetzen. Was wäre dir lieber? Womit könntest du am besten klar kommen?
Auf jeden Fall würde ich mich an deiner Stelle ergebnisoffen beraten lassen, falls noch nicht geschehen.
LG, Melli
Hallo DunkleSchokolade,
du hast schon gute Anregungen zum Nachdenken bekommen.
Dir fällt grade schwer, deinen eigenen Wunsch (neben seinem ausrdrücklichen Statement) herauszufinden.
Du hast eine grundsätzliche Haltung zu Abtreibungen. Das ist im Fall, wenn man selbst betroffen ist, nochmal ganz anders. Du möchtest, dass eine Frau die Möglichkeit hat und frei entscheiden kann.
Auf dich übertragen: wo ist deine Freiheit?
Du möchtest ein Kind. Dein früherer Partner wollte keines und deshalb seid ihr nicht mehr zusammen.
Ich glaube, das Bild, dass ein Partner sich freut, spielt doch eine große Rolle für einen selbst. Und dass man nicht allein sein möchte.
Überleg mal so:
Vielleicht ist es gerade schön für dich, dein Kind allein aufwachsen zu sehen und zu begleiten.
Die Freiheit jedenfalls hast du.
Bist du mit ihm weiterhin im Gespräch?
Ich kann mir vorstellen, dass er schon aus Unterhaltsgründen möchte, dass du den Abbruch machst. Wenn er schon kein weiteres Interesse an dir hat, will er auch keine finanziellen Verpflichtungen.
Aber so weit geht dann seine Freiheit nicht.
Ich würde mit anderen Menschen reden. So wie hier. Eine Beratung in Anspruch nehmen.
Wer steht dir sonst nahe?
Vor allem auch das: Zeit lassen, um deinen eigenen Weg und Wunsch zu finden.
Du bist früh dran und warst vermutlich noch gar nicht beim Arzt.
In aller Ruhe .... 😊
Liebe Grüße!
Hallo DunkleSchokolade,
durch Deine Wünsche, Deine Vorstellungen, Deine Träume über die Zukunft wirst Du erst richtig zu einem lebendigen Mensch. Wünsche entstehen in Deinem Herzen. Und Dein Herz gehört zu dir, ich halte es deshalb für wichtig, dass Du Dein Herz anhörst. Denn es will gefragt sein. Ein Wunsch der übergangen wurde, meckert nachher um so lauter. Du hast für die Erfüllung Deines Wunsches bis jetzt einiges auf Dich genommen, z.B. Trennung von Partner...Jedoch sitzt Du zwischen 2 Stühlen. Dem Verstand und dem Herz. Ich persönlich kann Dir nicht empfehlen, irgendetwas mit Zweifeln zu tun, denn dann kommt doch irgendwann die Phase, wo Du Dir überlegst, ob es nicht doch irgendwie gegangen wäre Dir diesen Wunsch zu erfüllen.
Du hattest bisher in Deinem Leben eine klare Überzeugung. Aber Überzeugungen sind immer eine Theorie. Und wenn es so weit ist muß man überprüfen, ob die Therorie zu der Lebenspraxis paßt. Und wenn sie dies nicht tut, kann man sie der Praxis anpassen.
Alles Gute
Pusteblume Tirza
Hallo Dunkle Schokolade,
es ist jetzt schon eine ganze Weile her, dass du geschrieben hast.
Es war wohl ziemlich schnell nachdem klar war, dass du schwanger bist (erster Gedanke).
Wie hast du dich schlussendlich entschieden und wie kamst du zu deiner Entscheidung?
Für dich war ja schwierig zwischen dem, was du willst und was er will zu unterscheiden.
Vielleicht magst du nochmal schreiben. Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute für deinen Weg weiter!