ich bin 18 und jetzt in der 10. Schwangerschaftswoche, aber ich bin total unsicher, ob ich die Schwangerschaft wirklich fortsetzen soll. Finanziell und was meine Ausbildung betrifft, wäre alles geregelt, aber ich frage mich, ob es moralisch richtig ist, das Kind in eine Situation zu bringen, in der der Vater es eigentlich gar nicht will und ich sonst auch wenig Unterstützung habe.
Mein Freund hat mir oft versprochen, für mich und unser Baby da zu sein, aber er hält diese Versprechen einfach nicht. Stattdessen sagt er ständig, wie sehr das Kind sein Leben und das seiner Familie schwer machen wird. Diese negative Einstellung belastet mich extrem, und ich habe das Gefühl, dass der Stress und die Ängste von ihm und anderen immer auf mir lasten.
Ich hatte schon mehrere Abtreibungstermine, aber ich konnte es einfach nicht übers Herz bringen. Ich denke manchmal, ob ich das nur so empfinde, weil ich gerade schwach und unsicher bin. Gleichzeitig spiele ich mit dem Gedanken, vielleicht einfach wegzuziehen und woanders ein neues Leben aufzubauen. Aber dann sagt mein Freund, dass er das Kind nicht verlieren will – auch wenn er sonst kaum Verantwortung zeigt.
Trennen würde ich mich ja eigentlich, weil ich glaube, dass es meiner Psyche besser täte. Nur dann stehe ich komplett alleine da, weil meine Familie auch schon gesagt hat, dass sie mich nicht unterstützen würde. Ich weiß einfach nicht, was das Beste für mich und das Kind ist und bräuchte wirklich dringend Rat oder Erfahrungen von Leuten, die ähnliches durchgemacht haben.
Hilfe bei Entscheidung:(
Liebe Lolu,
Ich kann dir bei deinerEntscheidung nicht wirklich helfen, aber ich möchte dir mal eine große Umarmung dalassen und dir viel Kraft schicken! 🍀
Schade, dass deine Familie dich nicht unterstützen will. Wie war denn euer Verhältnis, bevor du schwanger wurdest? Ist diese Ankündigung vielleicht nur eine Kurzschlussreaktion?
Inwiefern hält dein Freund sich nicht an seine Versprechungen? Kann hier vielleicht mit einem Gespräch Abhilfe geschaffen werden, in dem ihr beide klar eure Erwartungen formuliert, dann realistisch schaut, was davon wie umsetzbar wäre und euch so auf etwas einigt?
Und er sagt, dass das alles für seine Familie schwer wird? Heißt also aber, dass die euch unterstützen wollen? Wie sähe diese Unterstützung aus?
Ich denke, du wirst die für dich richtige Entscheidung treffen. Und die wird vermutlich erstmal hart, egal wie sie ausfällt. Lass dir nur sagen: du bist viel stärker, als du gerade denkst und wirst stark genug für den Weg der vor dir liegt sein - welcher das auch sein mag 🫶
Ich schicke dir viel Kraft und Mut, deine Entscheidung zu treffen 🍀❤️🩹
Ich bin im gleichen Alter wie Du damals schwanger geworden und hatte keine Chance auf einen Abbruch, ebenfalls null Unterstützung und es war sehr sehr hart.
Ich finde, auch mit heutzutage mehr Hilfe bleibt doch dann das meiste an Dir hängen und Du bist noch sooo jung.
Kampf mit dem Erzeuger, mit Ämtern, mit dem täglichen Alltag - ich sehe es leider nicht rosa, habe eine Enkelin in Deinem Alter und würde ihr abraten, das Kind zu bekommen, wenn sie unsicher wäre - gerade weil ich es selber erlebte. Meine Jugend war beendet.
Wenn Du hinter Deiner Entscheidung stehst, verkraftet man den Abbruch auch, vielleicht hast Du eine gute Freundin als Unterstützung.
Alles Liebe für Dich!
LG Moni
Hallo liebe Lolu,
wie geht es dir heute? Hast du meine gestrige Nachricht gesehen?
Es ist so vieles offen - du hast wirklich alle Möglichkeiten, wenn du dein Kind bekommst!
Wegziehen und neu anfangen. Oder auch einen Neuanfang mit deinem Freund.
Deine Situation ist ja so, dass du längst hättest abtreiben können, wenn du es von deinem Herzen her gekonnt hättest.
Aber du hast es eben nicht gekonnt, nicht über´s Herz gebracht.
Wenn dein Herz so stark ist, dann kannst deiner eigenen Kraft trauen.
Dann wirst du auch deinen Weg finden!
Es kann und muss jetzt noch nicht alles klar sein.
Wenn der Druck erstmal weg ist und dein Freund merkt, dass er dich nicht mehr aus der Spur bringen kann,
kannst du deine Kraft wieder ganz für dich und dann eben für dich und das Kind einsetzen.
Vielleicht entlastet es deinen Freund auch, wenn er sieht, dass du auch alleine klarkommst und er im Moment gar nicht so viel machen muss. Vielleicht war er selbst unsicher, was jetzt seine Aufgabe ist.
Er scheint ja doch irgendwie Wert auf das Kind zu legen. Und auf dich. 😊
Er will das Kind nicht verlieren - wow!
Was du jetzt brauchst, kann er dir vielleicht grade nicht so geben. Das würde er mit der Zeit lernen.
Liebe Lolu, lass wieder hören!
Einen guten Tag für dich heute!
Ich wurde mit Anfang 20 schwanger und schließe mich der einen Dame hier an. Es war hart (um es milde auszudrücken). Der Kindsvater stand erst hinter der Schwangerschaft, dann aber nicht mehr. Habe dann quasi die gesamte Schwangerschaft alleine durchgemacht und bin seit nun 16 Jahren alleinerziehend... Das darf man nicht aussen vor lassen. Die aller wenigsten Beziehungen in dem Alter halten, unabhängig davon ob man ein gemeinsames Kind hat oder nicht. Und meistens scheitern sie dann WEIL man eins hat. Das ist für eine Beziehung von einem jungen Paar einfach eine Belastung. Man ist nicht mehr ein Paar, sondern Eltern die Verantwortung tragen MÜSSEN. Eine Bekannte von mir wurde ebenso mit Anfang 20 schwanger und es hielt zumindest 5 Jahre. 3 Jahre vor dem Kind, 2 Jahre nach dem Kind. Dann war aus, und sie ist nun auch alleinerziehend... Wenn man älter ist und vorher gelebt hat, ok, aber will man dieses hohe Risiko eingehen IN DEM ALTER? Man kann sich einfach nicht weiter entwickeln, sich erstmal selbst kennenlernen, ausprobieren, reisen, neue Leute kennenlernen, ggf den "richtigen" Partner kennenlernen, die Optionen im Leben kennenlernen. Viele Freundschaften zerbrechen, weil man ein Kind hat und andere (noch lange!) nicht. Man darf 24/7 für ein Kind da sein, sich mit Behörden rumschlagen, eigentlich nur verzichten und sich sehr wahrscheinlich früher oder später mit dem Kindsvater um Umgang, Sorgerecht und Unterhalt streiten. Die Einsamkeit war für mich ein sehr großes Thema. Eine neue Partnerschaft hat sich für mich auch nicht ergeben, weil die Herren die ich gerne als Partner gehabt hätte, keine Frau mit Kind wollten. Ich möchte auch die Stigmatisierung von jungen Müttern erwähnen. Ich habe auf der Straße nicht selten blöde Sprüche gehört, würde von Behörden nicht ernst genommen und in der Grundschule bevormundet. Was ich allein auf Grund der Tatsache "junge Mutter" erleben musste, ist eigentlich ein Skandal. Auch mein Kind hat darunter gelitten. Unter der gesamten Situation eigentlich. Geld ist auch immer knapp, WEIL ICH DAMALS ALS SO JUNGE MAMA NICHT DIE ZEIT HATTE MIR BEVOR ICH EIN KIND BEKOMMEN HABE EIN FINANZIELLES FUNDAMENT AUFZUBAUEN. Und Geld ist leider wichtig. Die Hilfen die man bekommt decken nicht annähernd das was man eigentlich benötigt.
Ich bin nun auch ungeplant schwanger und weine mir seit drei Wochen die Augen aus. Ich würde dieses Kind so so so gern behalten, aber auch dieser Kindsvater möchte kein Kind. Er sagt mir das aber wenigstens von Anfang an. Ich wäre daher wieder alleinerziehend und müsste von Vorne anfangen, gerade jetzt wo mein Kind groß genug ist, dass ich endlich so zu leben anfangen könnte, so wie ich es damals nicht konnte.
Falls es dir (auch) hilft... Ein Arzt meinte zu mir, dass er jährlich 300 ungewollte Schwangerschaften trotz Spirale zum Abbruch meldet. Dann kommen noch die trotz Pille, Kondom und anderen hinzu. Es treiben viel mehr Frauen ab als man es sich vorstellen kann und will. Es kann nunmal sehr schnell zum Leben einer Frau gehören. Es reden nur die wenigsten darüber, und daher kommt einem die Situation wie ein absoluter Ausnahmezustand vor. Ich selbst kenne vier Frauen die abgetrieben haben. Keine hat es bereut. Zwei davon haben später "in geeigneteren Umständen mit dem dann richtigen Partner" ein Kind bekommen.
Manchmal muss man einen schrecklichen Weg gehen um den richtigen zu gehen. Es tut mir sehr leid für alle die das erleben müssen. Aber wir sind nicht allein❤️
Hallo Liebes,
es tut mir so so leid. 😌
Es liegt also nicht wirklich am Alter. Eher an den Männern.
Und sie haben anscheinend die Möglichkeit der Frau zum Schwangerschaftsabbruch zu ihrer Möglichkeit gemacht, der Frau die Unterstützung für´s Kind zu entziehen - und sich der Verantwortung.
Wie mies ist das.
Liebe "nicht allein", wie soll das gehen: einen schrecklichen Weg gehen, um den richtigen zu gehen?
Kannst du dann dein Leben so leben, wie du es damals eigentlich gewollt hättest?
Du hast dein junges Leben für dein Kind eingesetzt. Ohne wenn und aber. Jetzt ist es in einem Alter, wo es das am wenigsten schätzen kann. Vielleicht würde es grade durch das Geschwisterchen erkennen, welchen Einsatz du damals und seither gebracht hast.
Du hast wenig Wertschätzung für deinen Einsatz bekommen.
Dabei hast du allergrößten Respekt verdient! Es ist ein Kampf mit Kindern - und das hast du alleine durchgehalten.
Du darfst in einer doppelten Weise stolz auf dich sein! 👍👍
Trauerst du um die finanziellen Möglichkeiten, die es dir jetzt leichter machen würden (Babysitter, Wohnung ....)? Könntest du mit mehr Geld unabhängig von dem Mann glücklich sein? Unterhalt würde er zahlen müssen. Vermutlich kann er das.
Danke dir 😪 Es geht leider wirklich nicht Ich habe wirklich mein aller bestes versucht mir vorstellen es irgendwie möglich zu machen und dabei mehr Tränen vergoßen als in meinem ganzen bisherigen Leben. Und das obwohl ich vorher schon nicht wenig geweint habe in meinem Leben. Ich weiß, was es mit einem Kind anrichten kann, wenn es vom Kindsvater nicht gewollt war/ist, von Anfang an Konflikte darüber herrschen, im Laufe der Jahre noch mehr Konflikte entstehen, die Mutter mit allem am Limit läuft. Die Wohnung ist jetzt schon zu klein, das Auto auch, der Kindsvater, davon abgesehen, dass er kein Kind möchte, hat gesundheitliche Probleme, ebenso keine geeignete Wohnsituation, steht finanziell gerade so ok da. Ich, bzw wir möchten dem Kind mehr bieten, als das was ich beantragen müsste. Ich möchte nicht (wieder) von staatlichen Mitteln abhängig sein und nur das "irgendwie" bieten. Das war einmal schon mehr als unschön für ein Kind. Und was unsere Beziehung angeht, wollen wir uns erstmal noch näher kommen, als Paar, mehr unternehmen, unser Leben erstmal miteinander aber auch getrennt voneinander auf die Reihe bekommen. Vielleicht wird ein Kind in ein paar Jahren nochmal und unter den best möglichen Umständen ein Thema zwischen uns. Aber jetzt haben wir diese Entscheidung letztendlich zum Wohle des Kindes getroffen. Und aus Liebe 🥺❤️
Du musst es am Ende entscheiden. Und das ist sicher nicht leicht.
Konntest du aus den Beratungen was mitnehmen? Ich denke, wenn du es „bisher nicht übers Herz gebracht“ hast, trotz mehreren Terminen, ist das irgendwie ein deutliches Zeichen.
Du kannst es auch „alleine“ schaffen, auch, wenn das sicherlich alles andere als leicht ist. Wenn du dir das zutraust, dann schaffst du es ganz bestimmt! ✊
Hallo Lolu3,
Du hattest schon mehrere Abtreibungstermine, aber Du hast die Abtreibung nicht über das Herz gebracht. Weil Dein Herz ja sagt zu dem Kind. Und Dein Verstand sagt Dir, dass es finanziell und von der Ausbildung her ginge. Aber jetzt hängst Du zwischen 2 Stühlen, zwischen Deinem Freund und Deinem Kind. Könntest Du es deinem Freund später verzeihen, dass er Dich um dieses Kind gebracht hat? Wie würde sich dies auf Eure Beziehung auswirken?
Du bist am überlegen, ob es moralisch richtig ist, das Kind zu bekommen, das vom Vater nicht gewollt ist. Ja es ist moralisch zu verantworten. Denn dies wäre dann keine perfekte Situation. Niemand von uns hat das perfekte Leben und trotzdem genießen wir es Tag für Tag ganz selbstverständlich.
Deine Familie hat gesagt, dass sie dich nicht unterstützen wird. Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Manche Großeltern die vorher völlig dagegen waren, wenn sie das Enkelchen zum 1. mal sehen, kommt plötzlich die große Wende und sie sind stolz wie Bolle.
Es ist Dein Leben, darum gestalte Du es wie Du willst. Und wenn Du merkst, dass es für Deine Psyche besser ist zu gehen, dann geh. Denn es geht allein um dich. Dein Freund hat Angst, wenn Du gehst, dass er dann das Kind verliert. Durch eine Abtreibung, wäre dies auch so. Geh du tapfer Deinen Weg, mancher Mann eilt dann plötzlich seiner Frau hinterher, weil er ihren Mut im geheimen bestaunt. Und wenn nicht, dann ist er dein nicht wert. Männer kommen und gehen, nur Kinder bleiben.
Liebe Grüße
Pusteblume Tirza