Meine beste Freundin ist ungeplant schwanger

Eine gute Freundin hat heute erfahren, dass sie ungeplant schwanger geworden ist und weiß nicht wie sie ihre Gedanken sortieren soll. Ich selbst bin schwanger und bisschen überfragt wie ich ihr am besten Trost spenden kann. Sie studiert aktuell und wohnt bei ihren Eltern, welche ziemlich streng (katholisch) sind und nicht gerade positiv darauf reagieren würden. Ihre Freund ist ein super liebevoller und toller Mensch, der sie wie ich vermute, bei allem unterstützen würde. Sie selbst liebt Kinder und hatte sich für mich auch riesig gefreut und gesagt sie könne es auch kaum abwarten bis es bei ihr so weit ist. Ich weiß, dass sie wahrscheinlich eher dazu neigt es abzutreiben und dafür würde ich sie niemals verurteilen. Wie kann ich ihr zeigen dass ich für sie da bin? Ihr ein besseres Gefühl geben? Wir treffen uns morgen.

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Du bist eine liebe besorgte Freundin, und grade das geht dir wahrscheinlich selbst durch den Kopf: wie geht es ihr mit dir, sollte sie ihr Kind nicht bekommen, du aber deins.
Was ich nicht verstehe: Warum meinst du, dass sie dazu neigt, es abzutreiben?
Wenn der Freund lieb ist und sie unterstützt? Sie selbst es kaum erwarten konnte? Das ist überhaupt schon mal eine von vielen guten Voraussetzungen, dass es überhaupt zu einer Schwangerschaft kommt, weil die seelische Gestimmheit ja auch eine Rolle spielt.
Und wegen ihrer strengen katholischen Eltern? Was würde die denn mehr "stören"? Dass sie schwanger geworden ist (unverheiretet) oder dass sie ihr Kind abtreibt. Am Ende noch wegen des Glaubens der Eltern. Das wäre ja komplett verdreht.
Unterstütze sie in ihren guten Ansichten und ihrem eigenen Gefühl für die Situation. Und zeige ihr auf (behutsam und wenn es möglich ist), was sie denkt und fühlt "wegen der anderen".
Studium und Finanzen sollten kein Hindernis darstellen. Sie hat Lebensraum und wird ihr Berufsziel sicher erreichen.
Gut, dass sie dich hat! Guten Abend noch für dich!
Und dann bin ich gespannt, was du morgen berichtest.

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Puh blöde Situation.
Ich würde einfach da sein, ihr zuhören, ihr deinen Support zusichern. Und auch transparent machen, dass dir klar ist, dass nach einem Abbruch ihr Verhältnis zu deiner eigenen Schwangerschaft anders werden kann. Vielleicht will sie erstmal keine Updates oder so, weil es sie schmerzt.

Aber ich denke bedingungslos da sein, ist das wichtigste. Keine Angst haben, die Dinge anzusprechen / auszuhalten.
Du bist eine gute Freundin, wenn du dir jetzt schon so Gedanken machst.

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Es ist ein großer Vertrauensbeweis, dass deine Freundin dich eingeweiht hat, finde ich. Ich war auch mal ungewollt schwanger und ausser meinem Freund weiss kein einziger Mensch aus meinem privaten Umfeld davon. Denn man kann ja nie wissen, wie andere auf einen Abbruch reagieren. Deshalb rate ich dir, sei einfach für deine Freundin da, hör dir ihre Nöte in Ruhe an, denn es ist ein furchtbarer Konflikt, wenn man meint, das Kind besser nicht zu bekommen. Verurteile sie nicht und rede ihr nicht in ihre Entscheidung rein, es sei denn, sie fragt dich. Dann versuche dich 1:1 in ihre Lage zu versetzen und überlege, was du in ihrer Situation tun würdest. Es ist bestimmt nicht einfach für dich, die Gedanken an deine eigene,
gewünschte Schwangerschaft auszublenden. Aber ich versichere dir, dass sich eine ungewollte Schwangerschaft ganz, ganz furchtbar anfühlen kann. Kein Vergleich zu einer erwünschten. Und besser keine Fragen oder Vorwürfe wegen Verhütung. Wenn es ein Unfall war, wird sie schon genug unter der Situation leiden. Ja, und wenn sie tatsächlich abbrechen sollte, wird es bestimmt nicht einfach für sie, deine Schwangerschaft live mitzuerleben. Dann wäre es gut wenn du Verständnis hast, falls sie sich erstmal zurückziehen sollte. Gib ihr die Zeit, die sie braucht. LG

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Hallo

Du kannst ihr vorschlagen, einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia zu vereinbaren.
Ansonsten höre ihr einfach zu.
Wie meinst Du, ihr ein besseres Gefühl geben?
Vielleicht kannst Du ihr helfen, ihre Gedanken zu sortieren.
Sie neigt eher abzutreiben? Ich finde gut, dass Du sie niemals verurteilen würdest, das kannst Du ihr sicher auch so sagen.
Ich wünsche Euch ein gutes Gespräch.

Freundliche Grüsse
tm

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Ich hatte damals auch etwas Angst, meinen Eltern von meiner Schwangerschaft zu erzählen (hatte noch keinen Schulabschluss und der Vater hat nicht zu mir gehalten).

Aber mit der Zeit haben sie sich mit der Situation angefreundet und sie lieben ihr Enkelkind.

Ich habe dann alleinerziehend den Schulabschluss und eine Ausbildung gemacht und mittlerweile habe ich meinen Traummann gefunden und ein zweites Kind.

Also - sie sollte nicht aus Angst vor der Reaktion ihrer Eltern entscheiden oder aus Sorge wegen ihrem Studium.

Es gibt ja viele Studenten mit Kind(ern) und auch Studentenwohneime für Familien und sogar Kitas für die Kinder der Studenten. Sie könnte unabhängig von ihren Eltern werden.

Finanziell sollte es auch kein Problem sein, eine Freundin von mir hat alleinerziehend mit Kind studiert und Bafög für sich und ihr Kind erhalten.

Eine andere Freundin und ihr Mann leben mit 2 Kindern in einem Studentenwohneim und der Mann hat sein Studium grade beendet.

Sie sollte nach ihrem Gefühl entscheiden, denn für alles andere finden sich Lösungen.

Vielleicht noch ein Gedanke :
Wir haben kürzlich meine Oma besucht und die katholischen Nachbarn haben uns ein Spielzeug für unsere Tochter geschenkt und sich gefreut sie zu sehen.
Der Sohn dieser Nachbarn möchte keine Kinder und sie sind etwas enttäuscht darüber, dass sie keine Enkel haben werden.

Schön, dass du für deine Freundin da bist 🤍! Und alles Gute für deine Schwangerschaft 💗!

Bearbeitet von Aseda
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Du kennst die Eltern der Freundin doch gar nicht. Also wie kannst du davon ausgehen, dass die so reagieren werden wie deine? Vielleicht macht das Einweihen der Eltern alles noch schlimmer 🤷‍♀️

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Ich kann natürlich nur von meiner Erfahrung berichten, das stimmt. Ich wollte damit eigentlich nur sagen, dass ich diese schwierige Situation kenne, es den Eltern erzählen zu müssen.

Weiter unten habe ich geschrieben, dass ich die Entscheidung unabhängig von den Eltern treffen würde und es Möglichkeiten gibt, dass sie unabhängig von ihren Eltern lebt. 💗

Meine ältere Tochter ist jetzt 16 Jahre alt und sollte sie ungeplant schwanger werden, hätte ich nicht das Recht, sie unter Druck zu setzen, es ginge ja um ihr Baby und ihre Entscheidung. 🤍

Bearbeitet von Aseda
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Wie ist eure Begegnung gestern verlaufen? Magst schreiben?

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Hallo besorgte Freundin,
wie war euer Treffen und wie geht es deiner Freundin?
Hast du sie verstehen können? Und sie dich?
Du wolltest sie trösten. Trost ist super!
Haben ihre Eltern wirklich so negativ reagiert oder wagt sie es gar nicht, es ihnen zu sagen??
Zu einem eigenen Leben gehört, dass man sich von den Einstellungen der Eltern löst. Und wer weiß - sie fänden es wahrscheinlich furchtbar, wenn sie von dem Abbruch erfahren würden.
Vielleicht denken sie nicht mal dran, dass ihre Tochter GV haben könnte ...
Es ist ein großartiger Wachstumsschritt, wenn sie den jetzt schafft: Für sich selbst und ihr Kind einstehen.
Sonst wäre alles ziemlich verquer.
Aber nun 🤷‍♀️ es kommt auf sie selbst an.
Wie geht es dir?
Da du selbst schwanger bist, ist das schwer auszuhalten, oder?

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Wie geht es dir, liebe besorgte Freundin?
Du bist von verschiedenen Seiten bisschen eingeklemmt.
Du hoffst wahrscheinlich, dass sie das Kind doch bekommt. Und zugleich möchtest du alle ihre Zweifel verstehen.
Und fühlst dich nicht so super, weil es dir ja gut geht, du alle diese "Klemmen" nicht hast und "einfach so" schwanger sein kannst.
Ich weiß nicht, ob du ihr ein "besseres Gefühl" geben kannst.
Gefühle sind einfach mal da.
Und sie verändern sich.
Bei deiner Freundin sind es sicher gemischte Gefühle, wenn sie Kinder liebt, aber die Situation nicht passt.
Was ich nicht verstehe:
Warum meinst du, will sie abtreiben? War es einfach der Schock? Oder die Eltern?
Alles andere spricht doch dafür, dass sie ihren Kinderwunsch jetzt verwirklichen kann. Studium und Kind. Das wählen sogar viele für sich. Zuhause wohnen können und ein Freund, der lieb ist und sie unterstützt.

Wie hast du das Treffen erlebt. Ist ja schon eine ganze Weile her jetzt.
Vielleicht ist für deine Freundin inzwischen schon alles viel klarer - und du hast einfach ihre gefühlte Angst hier geschrieben!?

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Hey, schade, dass du nicht mehr geschrieben hast.
Mich hätte noch interessiert, wie die Freundin vorgegangen ist.

Denn für mich klang es gar nicht so, als wollte sie selbst wirklich eine Abtreibung - sondern nur wegen der Eltern.
Und vielleicht auch die nur wegen dem Ansehen und nicht, weil es unmöglich gewesen wäre.
Das ist schon erstaunlich, dass es so was heute noch gibt.

Das jedenfalls hättest du heraushören können, wenn es so ist. Und sie stärken gegenüber den Eltern.

Für dich schon eine blöde Situation. Sie hat sich über deine Schwangerschaft gefreut und dass sie es kaum erwarten kann.
Eigentlich bist du doch genau die richtige die sagen kann: Komm, wir zwei ...

Wäre voll schade, wenn dieses Kind nicht zur Welt kommt.

Vielleicht gab es ja eine schöne Wendung!?
Dann lass es doch wissen! 😊
Und alles Gute für dich und dein Mini! 💞