Ungeplant Schwanger ohne Partner

Liebe Community,

Ich brauche mal euren Rat und muss mir meine Geschichte mal von der Seele schreiben. Ich habe mich kürzlich von meinem Partner getrennt, denn wir haben in vielerlei Hinsicht einfach nicht zusammen gepasst. Wir haben völlig unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Darüber hinaus hatten wir uns einfach auch nicht viel zu sagen, denn, ohne das abwertend zu meinen, ist er sehr einfach gestrickt und ich hatte nie das Gefühl, dass wir uns in Gesprächen intellektuell auf Augenhöhe befinden. Zudem hat er auch keine "Vorzeigevergangenheit", er war häufig in Schlägereien verwickelt und ist auch in entsprechenden Kreisen verkehrt, auch in der rechten Szene. Dies alles waren Dinge, die sich erst nach ein paar Monaten herausgestellt haben, woraufhin ich mich natürlich sofort trennte.

Nun habe ich festgestellt, dass ich von ihm schwanger bin, ca. in der 6. Ssw. Zur Frauenärztin gehe ich erst nächste Woche.
Mal kurz zu meiner Lebenssituation: Ich habe bereits einen abgeschlossenen Bachelor. Aktuell bin ich beim Land als Lehrerin an einem Gymnasium eingestellt. Parallel dazu beende ich gerade noch mein Lehramtsstudium und mache meinen Master in meinem Zweitstudium. Diese beiden Studienabschlüsse werde ich im kommenden Sommersemester erreichen. Falls ich das Kind also austragen sollte, habe ich meine Studienabschlüsse noch vor dem ET in der Tasche.

Nun aber mein Problem: Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich möchte mit meinem Ex-Partner einfach nichts mehr zu tun haben, geschweige denn möchte ich, dass er mit seiner Gesinnung mein Kind mit großzieht. Würde ich nun sein Kind bekommen, wäre ich ja mein Leben lang an ihn gebunden. Wenn es blöd kommt, beantragt er das gemeinsame Sorgerecht und dann muss ich ihn in allen möglichen Angelegenheiten um Unterschrift bitten, kann nicht einfach weg ziehen, etc. Hinzu kommt, dass er bereits ein Kind von seiner Ex-Frau hat. Damals hat er vor nichts gescheut (psychischer Druck,...), um zu verhindern, dass das Kind bei der Mutter bleibt. Dieses Kind lebt nun bei ihm. Ich möchte einfach nicht, dass dieser Mann für immer mein Leben bestimmt, geschweige denn das Leben meines Kindes.

Bisher weiß er noch nichts von meiner Schwangerschaft.
Grundsätzlich würde ich mich über ein Kind freuen, auch wenn es unerwartet ist. Ganz so schlecht sind die Grundvorraussetzungen aber auch nicht, ich habe einen geregelten Job und verdiene gutes Geld, habe meinen Studienabschluss vor ET in der Tasche und bin jetzt 24 und wollte eh immer früh Kinder haben.
ABER: Eben nicht mit diesem Mann!

Ich weiß, dass ich die Entscheidung alleine treffen muss, aber kann mir jemand einen Rat oder eure Meinungen mitteilen?

LG,
drache31

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Ich bin ehrlich, ich würde das Kind nicht bekommen. Du hast ein tolles Leben vor dir und bist noch super jung. Du findest bestimmt jemanden der besser als Vater geeignet ist. Gerade das mit der ex ist ja schon ne red flag.

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Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und würde ernsthaft über einen Abbruch nachdenken. Der Hauptgrund wäre für mich der Kindsvater, mit dem du trot Trennung über viele Jahre hinweg verbunden wärst. Ich hätte auch die Befürchtung, dass er dir wie seiner Ex das Leben zur Hölle machen würde. Durch die heutige Gesetzeslage haben Kindsväter auch viel mehr Rechte als früher. Es wäre sogar möglich, dass er gegen deinen Willen das gemeinsame Sorgerecht bekommt, falls er dieses bei Gericht beantragt.

Zudem bist du noch recht jung und hättest noch viel Zeit, mit dem richtigen Partner Kinder zu bekommen. Als Alleinerziehende wäre es sicherlich schwieriger, einen Partner zu finden, weil das häufig abschreckend auf Männer wirkt. ich würde deinen Partner auch nicht über die Schwangerschaft informieren, falls du dich für einen Abbruch entscheidest. Du würdest dir dadurch viel unnötigen Ärger ersparen.

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Hallo liebe schlangenlady100,

Zuerst einmal vielen Dank für deine Antwort! Natürlich hast du mit all deinen Bedenken Recht! Genau das sind ja auch meine Befürchtungen!
Ich bin echt dankbar für eure Meinungen. Leider bestärken die mich aber in meinen Zweifeln. Ich hatte gehofft, dass mir vielleicht jemand Mut macht, denn irgendwie fühlt sich ein Abbruch falsch an. Auf der anderen Seite habe ich aber auch die Angst, dass dieser Mann mir mein Leben zur Hölle macht. Ich hege aber irgendwo die Hoffnung, dass er sich vielleicht gar nicht für das Kind interessiert, und sich aus allem raus hält. Denn er hatte schon mal klar kommuniziert, dass er keine Kinder mehr möchte.

Wenn ich einen Abbruch machen lasse, habe ich Angst, dass ich das für immer bereue. Andersrum aber genau so...Ach wäre es schön, wenn man mal in die Glaskugel gucken könnte :)

Trotzdem nochmal Danke!
LG

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Ich verstehe deine ambivalenten Gefühle sehr gut und möchte dich auch nicht zu einem Abbruch überreden. Es ist schwer, vorherzusagen, ob er Interesse an dem Kind haben wird oder nicht. Der erste Fall wäre natürlich für dich besser, weil du denn deine Ruhe vor ihm hättest. Im zweiten Fall müsste dir eben klar sein, dass er auf alle Fälle ein Umgangsrecht hat und er dieses auch regelmäßig wahrnehmen könnte. Bedenklich finde ich allerdings, dass das gemeinsame Kind mit der Ex bei ihm wohnt und nicht bei der Mutter. Da hätte ich eben die Befüchtung, dass er bei dir ebenfalls versuchen würde, das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht zu bekommen. Schließlich ist er ja schon einmal damit durchgekommen. Solch ein Verhalten ist leider typisch für Narzissten, weil sie es immer schaffen, das Jugendamt sowie die Gerichte zu täuschen und zu blenden. Leider kenne ich einige Frauen, die sich seit Jahren mit solchen Kindsvätern herumschlagen müssen und sehr unter der Situation leiden.

Die Idee, ihn nicht als Vater anzugeben, finde ich zwar überlegendwert, aber schwierig. Dir müsste dann aber klar, dass das ebenfalls gravierende Nachteile in finanzieller Hinsicht hätte. Außerdem hat jedes Kind das Recht, seine Herkunft zu erfahren. Es würde ab einem bestimmten Alter auch nach seinem Vater fragen und du müsstest dir eine gute Erklärung einfallen lassen. Außerdem bestünde die Gefahr, dass er irgendwann von seinem Kind erfährt und dir dann erst recht Vorwürfe machen würde. Falls du dir allerdings einen Abbruch absolut nicht vorstellen kannst, würde ich davon Abstand nehmen.

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Hey!

Würden sich eure Wege in absehbarer Zeit denn nochmal kreuzen?
Würde er dich schwanger treffen können?

Ansonsten gibt es keine Pflicht in Deutschland, den Vater anzugeben. Allerdings bekommst du so keinen Unterhalt oder Sozialleistungen.

Liebe Grüße
Schoko

Ich hatte schon ein paar Partnerschaften als Jugendliche bzw bis 22 Jahre. Von denen habe ich niemanden zufällig auf der Straße wiedergetroffen.

Bearbeitet von schokofrosch
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Ich verstehe deinen Ansatz, aber ein Kind hat das Recht, seine biologische Herkunft zu kennen. Es bleibt ja nicht immer ein Baby oder Kleinkind, früher oder später werden Fragen kommen und zumindest der Wunsch nach Informationen, wenn nicht sogar nach einem Kennenlernen und Kontakt. Das Kind über seine Herkunft anzulügen, nur um dann weiterhin Ruhe zu haben wird ja auch nicht funktionieren. Und wenn der Mann so schräg drauf ist und dann nach 16 oder 20 Jahren erfährt, dass ihm sein Kind wissentlich vorenthalten hat wurde, dann wird das sicher auch nicht harmonisch ablaufen. Ich fürchte dieser Kontakt wird dich früher oder später wieder einholen, wenn du das Kind behältst.

Was mir dazu zu denken geben würde: es ist genetisch zu gleichen Teilen euer beider Kind. Du willst ihn nicht schlecht reden, weil er "einfach gestrickt" ist. Sein einiges Kind liebt man über alles, die Wahrscheinlichkeit, dass es nach dem Vater kommt, ist genauso groß wie nach dir. Kannst du damit umgehen?

Es ist eine schwierige Entscheidung und objektiv würdest du es wahrscheinlich auch gut alleine schaffen, wenn man finanzielle Mittel und Ressourcen betrachtet. Es wird aber nicht leicht werden und dein weiteres Leben deutlich beeinflussen. Genauso objektiv wäre dein Leben ohne dieses Kind einfacher. Du musst nie wieder mit ihm zu tun haben, die Partnersuche wird vermutlich deutlich einfacher. Ich finde beide Möglichkeiten haben ihre absolute Berechtigung und viele Gründe, die dafür sprechen, aber genauso viele auch dagegen. Mit 24 stehen dir so oder so noch alle Wege im Leben offen.
Einzig die Idee, dass man den Vater zu 100% dauerhaft ausschließen kann, das sehe ich als langfristig unrealistisch.

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Wenn ich schon lese das Leute dir empfehlen es abzutreiben brodelt es in mir aber gewaltig.
Ich bin absolut gegen Abtreibung.
Zudem finde ich deine Situation nicht dramatisch.
Du bist keine 15 Jährige die kein Schulabschluss hat, noch bei Mama und Papa wohnt und keine Ahnung hat wie das Leben läuft.
Du bist eine 24 Jährige wohl sehr Kluge Frau wie ich rauslesen konnte.
Du meintest auch vor ET könntest du alles erfolgreich beendet haben.
Ich verstehe natürlich aber auch was dein eigentliches Problem ist.
Du kannst es jetzt nicht nachvollziehen weil du noch kein Kind auf die Welt gebracht hast aber ich als Mama kann dir sagen, dass es sie wirklich Lohnt.
Ich verstehe das du ihm eigentlich nicht mehr in deinem leben haben möchtest aber ich würde es für das Kind als fair empfinden wenn beide voneinander wüssten.
So leicht wird einer Mutter das Kind nicht abgenommen, nur weil es bei seiner Ex geklappt hat bedeutet es nicht das es bei dir auch so wird.
Wahrscheinlich wird es die ersten Jahre anstrengend und braucht viel Geduld aber wenn du das kleine Wunde in den Armen hältst bin ich mir ziemlich sicher das es sich für dich richtig anfühlt.
Am Ende ist es dein leben du kannst entscheiden wie du möchtest.
Viel Kraft und ich hoffe du entscheidest dich dafür.
Alles Gute
🍀

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Na, das kann sich ja wohl wirklich nur jemand ausdenken, der noch nie einen Rosenkrieg ums Kind erlebt hat. So wie der Herr beim ersten Kind agiert hat und zwar erfolgreich, gibt es überhaupt keinen Anlass zu vermuten, es könne hier besser laufen. Leidtragender wird das Kind sein.

Liebe TE: natürlich kannst du dir in keiner Weise sicher sein, dass es dir gelingt, den Kindesvater aus deinem Leben heraus zu halten. Rechne damit, dass er mindestens Umgang und zwar auch unbegleitet haben wird.

Rechne bitte auch damit, dass er seine Ideologie eurem gemeinsamen Kind vermitteln wird.

Das alles möglicherweise nach mehreren gerichtlichen Verfahren, die dich etliche 1000€ kosten werden.

Ich bin sonst eher dafür, eine Schwangerschaft nicht zu beenden, aber in dieser Konstellation wird das Kind auf der Strecke bleiben und du kannst wenig dagegen tun.

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Du würdest dich also dann jahrelang terrorisieren lassen? Dein Leben und das deines Kindes bestimmen lassen?
Nein, in dem Falle der Te würde ich auch abtreiben. Man muss auch an die Mutter denken.
Jeder muss das für sich entscheiden und niemand darf jemanden, der abtreiben möchte ein schlechtes Gewissen machen.

Ich hätte z.B niemals ein behindertes Kind bekommen(z.B T21 etc) weil wir das für uns und unser Leben, aber auch für das Leben des Kindes nie gewollt hätten.
Wäre aber allein unsere Entscheidung gewesen.
Wenn du das anders siehst, ok. Aber dann verurteile nicht Menschen, die abtreiben.

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Hallo

Das ist eine Risikoberechnung, die du für dich machen musst. Du entscheidest, welche Faktoren für dich absolut wichtig sind - immer auch das Interesse des Kindes über sein gesamtes Leben miteinbeziehend (es bleiben ja keine unschuldigen, ahnungslosen Kinder, sondern sie werden mit allerlei Belastungen gross und müssen mit ihrer „Heritage“ ihr ganzes Leben klarkommen).

Unter den von dir geschilderten Umständen würde ich abtreiben. Mir ist es wichtig, dass ich meinem Kind ein möglichst schönes Leben ohne unnötigen Dramen und Traumastörungen anbiete. Ich bin bei solchen Sachen aber generell sehr zielgerichtet und klar und versuche immer ein paar Jahre vorauszudenken. Was sind seit meiner eigenen Kindheit meine Träume? Wie sah ich schon immer den Ablauf meines Lebens (ungefähr)? Für mich war klar: Studium, Heirat, Kinder - in der Reihenfolge. Auch: Mit welcher Art von Mensch möchte ich ein gemeinsames Kind bekommen? Welche Werte soll mein Kind erfahren, was wünsche ich dem Kind, mit welcher Art Vater es aufwächst? Mir persönlich wäre einer wie dein Ex in jeglichen Situationen zum Fremdschämen peinlich. Wie dem Kind erklären, dass ich den als Papa ausgesucht habe?

Ich würde also das grosse Gesamte betrachten, das mit den eigenen Werten mehr oder weniger im Einklang sein sollte. Wie oben erwähnt eine schonungslose Risikoevaluation.

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Hallo glamcat,

Ich danke dir für deine Antwort! Euch allen anderen natürlich auch! Im Grunde habt ihr alle Recht und bestätigt mich in meinen Einschätzungen.
Ich freue mich grundsätzlich über ein Kind, sehr sogar, ABER eben nicht mit DEM Vater. Denn am Ende bin nicht nur ich, sondern vor Allem auch das Kind der oder die Leidtragende.
Allerdings muss man dazu sagen, hat besagter Mann bereits einen 14-jährigen Sohn aus erster Beziehung (er selbst ist 35), um den er sich weder kümmert noch für ihn interessiert. Und irgendwie habe ich die Hoffnung, dass es hier auch so wäre, denn er will ja kein Kind mehr...Am Ende ist es zwar für ein Kind auch nicht schön, ohne Vaterfigur aufzuwachsen, aber es würde trotzdem unendlich geliebt werden. Es ist, wie du sagst, eine absolute Risikoevaluation...
Rational weiß ich, was die richtige Entscheidung wäre. Aber trotzdem ist da noch so eine kleine Stimme in mir, die sagt, behalte es...Ich weiß es einfach nicht...

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Wenn die kleine Stimme immer grösser wird, dann solltest du jene Stimme nicht ignorieren. Zudem: Falls du dich stark und energetisch genug fühlst, dich einen guten Teil deines Leben mit deinem Ex auseinanderzusetzen und positiv gestimmt bist fürs Kindaufziehen, dann behalte es.

Hast du schon eine Pro-/Contra-Liste? Oft hilft das, wenn man Dinge klar vor Augen sieht.

Informiere dich auch weiterhin über all eure Rechte und Pflichten. Was bist du bereit zu tun bzw. absolut nicht bereit zu tun? Usw.

Ich würde mich über ein Happy End von dir/euch sehr freuen 🤗.

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Ich hatte vor vielen, vielen Jahren eine Abtreibung. Kindsvater wollte das Kind nicht. Mein Bauch wollte das Kind, der Kopf hatte aber gute Gründe der Abtreibung zuzustimmen.

Am Ende war die Abtreibung vermutlich die richtige Entscheidung.

Trotzdem… ich knabbere bis heute daran. Obwohl ich im Team Kinderwunsch bin lese ich in diesem Forum hier viel mit, kommentiere und nehme Anteil… einfach weil ich damit nach ca. 15 Jahren (+/-) ENDLICH den Mut finde die emotionale Verarbeitung zu beginnen um das innere Hadern mit der Entscheidung zu beenden.

Was ich damit sagen will… die Erfahrung schwanger geworden zu sein wird immer Teil Deines Lebens bleiben. Wenn Du Dich für das Kind entscheidest wird auch das immer Teil Deines Lebens bleiben, aber auch die Entscheidung für eine Abtreibung wird immer Teil Deines Lebens bleiben.

Ich dachte immer ich wäre irgendwann wieder „normal“ - so wie davor… aber erst eine Antwort auf einen Post hier hat mir vor wenigen Tagen die Augen geöffnet, dass ich auf etwas gewartet habe was es niemals wieder geben wird.

Ich habe ne heftige Depression nach der Abtreibung entwickelt, ich neige dazu, andere Frauen sind ganz unproblematisch mit sich und einer Abtreibung.

Mit der Erkenntnis aus dem Post von vor ein paar Tagen bin ich jetzt OK mit der Abtreibung damals, aber ich war es mehr als 10 Jahre nicht und habe psychisch gelitten.

Warum ich Dir das schreibe… einfach um Dir das zu ersparen was ich erlebt habe. Egal wie Du Dich entscheidest, es ist dann das „danach“ (nach dem Schwangerschaftstest der positiv war) und es ist unwahrscheinlich, dass es danach wieder so wie „davor“ wird.

Eine ehemalige Freundin hat übrigens vor Ü 20 Jahren ihre Schwangerschaft vorm Kindsvater verheimlicht und als er sie schwanger traf die Empfängnis um ein paar Wochen „verschoben“ er wurde nie als Vater eingetragen. Das Kind hat erfahren wer der Vater ist und warum sie es ihm nicht gesagt hat (gab SEHR gute Gründe) als das Kind erwachsen wurde hat es das Angebot bekommen, dass es seinen Vater mit Hilfe der Mutter kontaktiert. Ob er es genutzt hat weiß ich nicht. Unsere Wege haben sich getrennt.
Der „Kleine“ durfte aber ohne die kriminelle Prägung des Vaters aufwachsen und hat sich prächtig entwickelt.

Fester Job im öffentlichen Dienst… beste Voraussetzungen…
Kannst Du es Dir denn vorstellen Alleinerziehend zu sein? …klar jede Frau sollte in der Lage dazu seinein Kind notfalls auch alleine groß zu ziehen… aber WILLST Du das?

Was sind Deine exakten Gründe gegen eine Abtreibung?

Mit „exakte Gründe“ meine ich Dein inneres Mindset. Glaube? Meinung über Dich selbst? Intensiver KiWu schon vorher? Etc. …

Ich finde es von außen betrachtet super schwer was Du zu entscheiden hast.
Ich wünsche Dir Mut, Kraft und innere Ruhe.

Bearbeitet von WirdSchonWerden
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Hallo und tausend Dank für deine liebe Nachricht und die aufmunternden Worte!
Tut mir leid, dass du so lange an deiner Abtreibung zu knabbern hattest. Fühl dich lieb gedrückt!

Ich befürchte auch, dass ich eine Abtreibung mein Leben lang bereuen würde, denn wäre das Kind nicht von DIESEM Mann, würde ich über eine Abtreibung nicht mal im Entferntesten nachdenken. Zumal ich mich schon dabei entdecke, wie ich im Internet nach Kinderwagen etc. schaue (viel zu früh, ich weiß). Aber grundsätzlich ist der Kiwu bei mir eben da. Es hätte vielleicht auch noch 1-2 Jahre warten können, aber grundsätzlich fühle ich mich auch jetzt schon dazu bereit. Nur eben nicht mit DIESEM Vater.
Aber ich habe Angst, dass er uns das Leben zur Hölle macht, uns Urlaube verbietet oder nicht zustimmt, wenn ich irgendwann mal aus beruflichen oder privaten Gründen umziehen will, etc. Denn so treibt er es gerade mit seiner Ex-Frau.
Auf der anderen Seite hat er das Kind, dass er mit seiner Ex-Frau hat, auch gewollt und von Anfang an mit groß gezogen. Vielleicht hält er sich ja bei einem Kind, das er a) nicht will und das b) nicht in einer Beziehung entstanden und aufgewachsen ist, einfach aus allem raus und lässt uns in Ruhe.
Ich wäre auch nicht auf Unterhalt etc. angewiesen, das kriege ich im Zweifelsfall finanziell auch alleine gewuppt.

Jedenfalls bin ich völlig überfordert, danke euch aber allen für eure aufmunternden Worte und Ratschläge.
LG!

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Wenn das so ist, dann würde ich das Kind bekommen.
Wenn du dir generell ein Kind wünscht, meinst es passt und du würdest das hinbekommen, auch alleinerziehend selbst ohne Unterhaltszahlungen, warum denn nicht.
Selbst wenn du abtreibst und in ein paar Jahren den Mann fürs Kinderkriegen findest, heiratest und du wirst schwanger- selbst dann könntest du als Alleinerziehende enden, wenn der Partner unerwartet stirbt, oder in eine psychische Krise gerät, ihr euch trennt, er abhaut etc.
Und wie die eine andere Userin schrieb: du musst den Vater nicht angeben, du kannst dich ahnungslos stellen, musst dem Mann nichts mitteilen. Wenn du es dann in den ersten Jahren leichter hast und er dich in Ruhe lâsst. Vielleicht habe ich es überlesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass einer, der eine kriminelle Vergangenheit hat und in der rechten Szene aktiv ist, dir dein Kind wegnehmen kann. Kann ich mir nicht vorstellen. Später kannst du ihm und dem Kind ja die Wahrheit sagen und beide können sich kennenlernen.
Aber du schreibst auch, der Vater würde vielleicht gar nicht euer Kind bei sich wohnen lassen wollen, weil es von ihm gar nicht gewollt ist.
Es ist nicht leicht, aber ich würde in deinem Fall nicht abtreiben.

Bearbeitet von BunnyFuchs
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Heyhey,

Oh Mann, das ist wirklich eine extrem schwierige Entscheidung!

Was ich aus dem Bekanntenkreis kenne: Ein Mann wollte das Kind nicht, nicht in dessen Leben involviert sein.
Die Frau hat es bekommen.
Er bezahlt allerdings Unterhalt und hat ansonsten dem Kind ein Foto von sich gelassen und alle wichtigen Infos zu Krankheiten/Allergien in der Familie usw.
Der Junge ist jetzt Preteen und weiß, dass sein Vater keine Familie wollte, seine Mama ihn aber von Anfang an so lieb hatte, dass sie ihn bekommen hat.
Wenigstens bisher hat der Junge keinerlei Probleme mit seiner Geschichte.
Wenn er seinen Vater später aufsuchen will, dann darf er das.

Vielleicht wäre dein Ex zu so einer Regelung bereit?

Vielleicht brauchst du auch nicht den gesamten UH/ Düsseldorfer Tabelle und könnt ihr gemeinsam bei einem Anwalt einen aushandeln, der für beide OK ist.

Dass ihr euch im Guten einigt und jeder dem anderen ein Stück entgegen kommt.

Heimlich klingt erstmal verlockend, aber wie hier schon geschrieben wurde fürs Kind vielleicht schwieriger als wenn du den offenen Weg wählst.

Vielleicht kann dir die Reaktion, die dein Ex dann hat, auch nochmal mehr Punkte liefern bei deinen Abwägungen.

Drücke dich sehr doll und wünsche dir von Herzen, dass du die für dich passende Entscheidung triffst ❤️

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Hallo

Die Studienabschlüsse hast Du wohl nur in der Hand, falls die Schwangerschaft optimal verläuft.
Die Frage ist halt schon, ob Du alleinerziehend werden willst und durch das Kind weiterhin mit ihm Kontakt haben wirst.
Wenn Du möchtest, vereinbare doch mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia.
Ich wünsche Dir, dass Du den für Dich richtigen Weg finden kannst.

Freundliche Grüsse
tm

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Den Aspekt "geplant Alleinerziehend" würde ich auch gerne noch einmal aufgreifen. Und zwar ziehe ich meinen Hut absolut vor allem Frauen, die Kindererziehung und eigene Karriere unter einen Hut bekommen. Ein Kind zu haben ist hart, viel härter als man es sich ausmalen kann, solange man noch kinderlos ist. Das Bild sieht immer so harmonisch und nett aus und auch hier kam ja schon die Aussage, dass die Liebe zum Kind alles andere vergessen lässt. Das ist aber völliger Quatsch. Die Liebe zum Kind lässt einen diese Zeit überstehen und sicher gibt es viele ganz tolle Glücksmomente und jedes Kind ist anders. Ein Baby braucht dich aber 24 Stunden am Tag, stündliches nächtliches Wachwerden ist ein viel realistischeres Szenario als das lieb schlafende Baby. Morgens musst du natürlich dann jeden Tag mit aufstehen. Dieser Rat, sich auszuruhen wenn das Baby schläft, funktioniert in der Realität schlecht und noch viel schlechter wenn man alleine ist und diese ruhigen Momente nutzen muss um endlich mal was zu essen, zu duschen oder zur Toilette zu gehen. Viele Kinder schlafen auch tagsüber nur mit Körperkontakt, wie viel man dann noch parallel schafft, kannst du dir selber ausmalen. Was so ein krasser Schlafentzug bedeutet, versteht man glaube ich erst, wenn man es erlebt hat. Ich habe zwei Kinder mit kümmerndem Partner und trotzdem sind wir monatelang auf dem Zahnfleisch gegangen. Du weißt vorher nicht, ob du ein ständig schlafendes "Anfängerbaby" oder ein niemals zufriedenes Schreikind bekommst.

Ist die Babyzeit vorbei beginnt die Zeit der Fremdbetreuung, falls du überhaupt einen passenden Betreuungsplatz findest. Alleinerziehend wirst du es mit den angebotenen Betreuungszeiten kaum schaffen Vollzeit zu arbeiten. Falls das zeitlich hinhaut, fährst du permanent gegen die Uhr um pünktlich zu kommen, Freizeit oder Zeit zum Ausruhen nach der Arbeit bleibt dann auch keine. Krank werden ist ein großes Problem, gerade im ersten Kitajahr sind viele Kinder leider sehr oft krank.

Zusätzlich mit dem vorhersehbaren Stress mit dem Partner wird das eine sehr harte Zeit. Als resiliente, gebildete junge Frau wirst du das schaffen und dein Kind wahrscheinlich so lieben, dass es nicht missen möchtest. Die Frage ist daher nur, ob du dir dieses Leben vorgestellt hast. Kinder bekommen kannst du auch später, mit 24 hast du noch Zeit. Du hast eine realistische Chance, in (wenigen) Jahren eine Familie mit einem liebenden Vater zu gründen. Versprechen kann dir das aber niemand, aber im Gegensatz zu anderen jungen Frauen weißt du nun schon, dass dein Körper schwanger werden kann.

Ganz ehrlich, in deiner Haut möchte ich nicht stecken. Ich glaube an deiner Stelle würde ich den Termin zur Konfliktberatung wahrnehmen und auch nochmal mit einer engen vertrauten Person sprechen, die euch vielleicht beide kennt. Raten kann man dir da von außen nichts.

Bearbeitet von Plumi8