Hallo ihr Lieben,
bisher habe ich bei Urbia immer nur still mitgelesen. Nun bin ich aber in einer Situation, die mich gerade heillos überfordert und ich hoffe, hier etwas Rat zu bekommen.
Ich bin 41 Jahre alt und habe zwei Kinder (9 und 7). Wir hatten die Familienplanung abgeschlossen. Aktuell schaue ich nach Stellen, da meine aktuelle Tätigkeit für mich keine Zukunft mehr hat. Ich habe also eigentlich geplant, im neuen Jahr einen neuen, passenderen Job zu finden. Das war mein Ziel.
Nun habe ich aber heute morgen einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehalten. Ich habe es schon seit einigen Tagen geahnt, mich aber nicht getraut, zu testen. Diese Schwangerschaft ist nicht geplant und nicht gewollt. Ich kann mir auch nicht wirklich erklären, wann das passiert sein soll.
Mein Zyklus war die letzten Monate etwas unregelmäßig. Das habe ich auf mein Alter geschoben und als erste Anzeichen für eine Umstellung meines Hormonhaushalts gedeutet. Ich nehme keine Pille, habe ich aber noch nie. Es war ein “Unfall” und ich bin gerade so sauer auf mich und meinen Mann.
Ich bin jetzt völlig überfordert, finde mich viel zu alt für ein weiteres Kind und möchte auch nicht schwanger sein. Es bringt gerade alles durcheinander und ich mag momentan nur heulen. Meinem Mann habe ich es übrigens noch nicht gesagt. Er ist momentan ohnehin so fertig und erschöpft von der Arbeit und dem Alltag, dass ich nicht denke, dass er sich freuen wird.
Kann mir vielleicht jemand eine ähnliche Geschichte berichten und erzählen, was ihr gemacht habt? In mir schreit es nur: “das geht nicht, ich will das nicht”.
Ich weiß echt nicht, was ich jetzt machen soll…
Schwanger mit 41 - ich könnte nur heulen
Hallo,
Ich kann das gut nachvollziehen. Ich bin auch 41 und unverhofft schwanger. Meine Großen sind bereits Teenies.
Auch bei mir gingen die Gedanken hin und her. Ich war zur Beratung und hing zwischen ja und nein fest. Ich hab mir dann einige Tage Auszeit genommen, bin allein weggefahren und hab schließlich die Erkenntnis gewonnen, dass ich es die Natur entscheiden lasse. Es ist in dem Alter nicht selbstverständlich eine intakte Schwangerschaft haben und dann eventuell auch gesundes Kind zu bekommen. Also habe ich es angenommen und mit dieser "Entscheidung" kann ich inzwischen sehr gut leben. Vielleicht ein kleiner Ansatz für Dich.
Lass Dich nicht drängen, höre in Dich. Am Anfang steht alles Kopf und Klarheit stellt sich erst ein mit der Zeit. Man sollte immer vor Augen haben, dass es eine höchst persönliche Entscheidung ist, mit der man ein Leben lang zurecht kommen und dahinter stehen sollte.
Also nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, um Deinem Weg zu finden.
Es tut mir leid, dass du in diesem Konflikt steckst und nachvollziehen kann ich deine Situation auf jeden Fall. Deine Kinder sind groß, der Wunsch nach einem kleinen ist nicht vorhanden, du möchtest beruflich neu durchstarten und die Weichen für deine Zukunft stellen. Alles völlig verständlich und legitim. Geh doch bitte mal zu einer Beratungsstelle, Pro Familia zum Beispiel. Wenn du überlegst die Schwangerschaft abzubrechen, musst du das sowieso.
Welche Gedanken löst das in dir aus? Ich habe häufig mit Frauen zu tun, die in deiner Lage stecken und bin überzeugt, einen Abbruch wirst du nicht bereuen, wenn du deine Gründe dafür als richtig anschaust. Für die allermeisten Frauen ist die Zeit davor extrem belastend, danach stellt sich schnell Erleichterung ein. Das ist, was ich immer wieder beobachte.
Die Alternative wäre, das Kind zu bekommen, obwohl alles in dir schreit, dass es nicht geht und nicht gewollt ist. Wäre das dem Kind gegenüber fair? Jedes Kind verdient ein klares JA sowie Mutter und Vater, die voll Vorfreude Eltern werden wollen, mit Freude Eltern sind und es bedingungslos lieben, ihm Fürsorge, Aufmerksamkeit und Zeit schenken. Kann sich deine Einstellung noch dahingehend drehen?
Setz dich doch am besten mit deinem Mann zusammen und redet über eure Gedanken, Bedenken, Zukunftspläne. Du musst das alles nicht mit dir alleine ausmachen. Auch wenn natürlich letztendlich du allein über Abbruch oder Fortsetzen der Schwangerschaft entscheidest. Ich wünsche dir, dass du bald Klarheit findest, welchen Weg du einschlagen willst.
Als Kind dessen Vater NEIN!!!!!! Und dessen Mutter Jein gesagt hat:
Ja, es ist schön, wenn jedes Kind ein klares JA hätte. Aber zu sagen, dass das wichtiger wäre als das Leben sich an sich, ist völlig verquer...Ich hatte auch ohne Vorfreude, Fürsorge, Aufmerksamkeit, Zeit und Liebe der leiblichen Eltern eine gute Kindheit und bin froh, dass ich lebe.
Ich finde das schön, dass du das so schreibst.
Es ist eine Perspektive, die man nicht so einnehmen kann, wenn man in der Situation ist als Mutter eben.
Manche Kinder spüren ein Leben lang, dass sie nicht so erwünscht waren.
Und dann wieder gibt es Menschen, die an ihren Eltern leide, obwohl sie erwünscht waren. Oder sogar, weil sie erwünscht waren. So sehr, dass sie ihr Leben lang das Gefühl haben, das Glück ihrer Eltern sein zu müssen.
Wichtig ist, dass die TE froh ist, dass sie lebt bzw. wie sie lebt.
@TE
Liebe Mali,
wie war dein Tag heute? Hast du´s deinem Mann schon sagen können? Und kannst du was Gutes aus den Antworten hier für dich nehmen?
Eine gute Nacht für dich! 😊
Hallo liebe MaLi,
wie gut ist doch, dass du urbia schon so lange kennst und so viel Vertrauen hast, dass du hier Rat suchst. Anscheinend hast du oft gute Beiträge gelesen und es hat dir in deinen persönlichen Überlegungen mit deinen Kindern geholfen oder dich jedenfalls auf unterschiedliche Denkweisen gebracht.
Für die Selbstklärung ist so ein Zwischenschritt richtig gut. Das brauchst du offenbar, um überhaupt deinem Mann gegenüberzutreten.
Im Moment bist du sauer, auf ihn, auf dich selbst. Und noch viele andere Gefühle bringen dich zum Weinen. Er ist auch fertig. Und du wolltest grade zu neuen Ufern aufbrechen.
Der positive Test hat dich erstmal aus der Bahn geworfen.
Was hilft dir in unübersichtlichen Situationen? Auch wenn du in genau so einer noch nicht warst.
Einen Tag, wo du nur heulen konntest, das gab es vielleicht schon mal.
Worauf greifst du sonst zurück, wenn du nicht weißt, was du machen sollst?
Das mit dem "Unfall". Es ist wohl eher "Schicksal" und nicht bei euch selbst zu suchen. Jedenfalls nicht noch damit belasten. Weder dich noch ihn. Das würde es nur noch schwerer machen, denke ich.
Ela 😘
Im Leben passieren Dinge, die man nicht erwartet hat. Manche davon kann man nicht ändern, die sollte man also besser akzeptieren. Andere kann man ändern und muss diese nicht akzeptieren, schon gar nicht wenn es z.B. bedeutet, dass man sein ganzes Leben nicht richtig glücklich damit sein wird.
Glaubst du denn an Schicksal? Oder lebst du lieber selbstbestimmt? Möchtest du die Dinge selbst in die Hand nehmen? Die Möglichkeit besteht! Es ist doch ausgesprochen wichtig und gut, eine Wahl zu haben, auch wenn die Entscheidung schwer fällt. Ein ungeplantes Kind zu bekommen oder eben nicht ist eine ganz elementare Frage, deren Beantwortung man sich nicht vom Schicksal aus der Hand nehmen lassen sollte. Entscheide du!
Ich kenne diese Situation nicht, aber verstehe dich.
Es gibt einige Beratungsstellen, profamilia & Co an die du dich wenden kannst & im Zweifel eines Abbruchs auch musst. Ansonsten zu deinem Gyn, der kann dir sicher auch weiterhelfen mit Adressen.
Alles Gute!
Hallo liebe MaLi,
tut mir leid dass du in dieser Situation bist!
Ich kenne es auch. Ich war vor drei Monaten mit 42 Schwanger und wusste überhaupt nichts mehr. Ich konnte nicht mehr klar denken und habe viel geweint. Leider habe ich chronische Krankheit, die zwar nicht lebensbedrohlich ist, aber ich habe oft Schmerzen.
Ich konnte mir ein Leben mit einem Baby nicht mehr vorstellen. Habe schon 2 Kinder im Teeniealter.
Letztendlich hab ich mich gegen dass Kind entschieden. Und ich bereue es sehr, obwohl ich genug Gründe hatte für diese Entscheidung.
Ich würde diesen Weg so nicht noch einmal gehen! Ich fühle mich nicht komplett.
Was mich angeht kann ich sagen dass ich durch den Stress und die Schwangerschaftshormone, alles als unmöglich gesehen habe...
Man wünscht sich zwar dass es vorbei ist und alles so wird wie vorher, aber so wie vorher wird es nicht.
Ich hoffe du schaffst es zur Ruhe zu kommen um zu überleben und das richtige zu fühlen.
Ich wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung!
Hallo
Ihr habt Eure Familienplanung abgeschlossen. Deine aktuelle Tätigkeit hat für Dich keine Zukunft mehr und du möchtest einen passerenden Job finden. Die Schwangerschaft ist nicht gewollt. Du fühlst Dich auch zu alt für ein weiteres Kind, möchtest nicht schwanger sein.
Weshalb möchtest Du nun wissen, was andere gemacht haben? Dein Entscheid steht doch eigentlich fest?
Bei ungeplanten Schwangerschaften entscheidet sich die Hälfte für das Kind, die andere Hälfte dagegen.
Du sagst, es geht nicht, Du willst das nicht. Warum fragst Du Dich noch, was Du machen sollst, wenn Du es nicht willst?
Vereinbare mal einen Beratungstermin z. B. bei Pro Familia. Danach hast Du eine Bedenkfrist von 3 Tagen. Oder mehr, falls Du länger brauchst.
Freundliche Grüsse
tm
Ich entnehme deinem Beitrag, dass du eigentlich kein Kind mehr möchtest und dich daher schon fast entschieden hast. Du hast hier nur Gründe aufgezählt, die gegen ein weiteres Kind sprechen. Hast du noch irgendwelche Zweifel, die du hier nicht geäußert hast? Vermutlich fragst du dich, ob ein Abbruch moralisch vertretbar wäre. Falls du jedoch für dich eine innere Klarheit hast, würdest du diesen höchstwahrscheinlich auch nicht bereuen. Außerdem ist es meines Erachtens völlig legitim, als Frau und Mutter auch auf seine eigenen Bedürfnisse zu achten und seine Pläne zu verwirklichen. Daher denke ich auch, dass es zweitrangig ist, wie sich andere Frauen in dieser Lebenssituation verhalten haben. Was für andere der richtige Weg ist, muss für dich ja noch lange nicht passend sein.
ich würde dir auf alle Fälle raten, baldmöglichst mit deinem Mann zu sprechen und einen Termin bei einer Beratungsstelle zu vereinbaren.