Ich möchte euch lediglich meine Erfahrung schildern. Vielleicht hilft es anderen, um sich nicht alleine zu fühlen 🩵
Ich stelle zurzeit immer wieder fest, dass ich es mit einem (vermutlich) Narzissten zu tun habe. Wir sind seit einem einem dreiviertel Jahr ein Paar. Bekanntlich zu Beginn der vermeintliche Traumpartner. Es gab von Beginn an zwar immer mal wieder Dinge, die mir suspekt vorkamen, aber nicht so dramatisch, dass ich es hätte wegschmeißen wollen. Es waren doch so viele liebevolle Momente. Vor drei Monaten bin ich zu ihm gezogen.. die wahrscheinlich schlimmste Entscheidung meines Lebens. Nun erlebe ich Kontrolle von A-Z;
Beleidigungen mehr als unterhalb der Gürtellinie. Keine Einsicht; Liebesentzug als Strafe, wenn ich auch nur ein falsches Wort sage oder gar eine andere Meinung vertrete. Ich habe nie einen Menschen erlebt, der seine Stimmung so schnell wechseln kann. Er spielt oft das „Opfer“. Ein überaus schlechter Schauspieler. Schon die beleidigte Schnute bringt mich zum Platzen. Im nächsten Moment mutiert er zum Monster - natürlich bin ich dann daran Schuld. Wie an allem. Selbstverständlich droht er in Streitigkeiten mich vor die Türe zu setzen und die Schlösser auszutauschen. Utopische Fristen für einen Auszug werden gesetzt. Meine Familie wohnt 300km weit weg. Das nutzt er oft, weil er weiß ich kann nicht mal eben schnell dauerhaft unterkommen. Im nächsten Moment steht er heulend vor mir „er würde es gar nicht so böse meinen“. Es ist ein stetiges Wechselbad. Mal bin ich die Größte, werde überschüttet mit Aufmerksamkeiten und im nächsten Moment bin ich das Grauen. Dann fordert er Geschenke zurück. Es stört mich nicht, soll er alles zurücknehmen. Aber die Freude über weitere Aufmerksamkeiten und gemeinsame Aktivitäten schwindet, was mir natürlich dann auch zum Nachteil ausgelegt wird. „Du liebst mich doch gar nicht richtig…“, solche Sätze kenne ich aus vergangenen Beziehungen nicht. Ich kenne dieses Schwarz-Weiß-Denken nicht. Provokationen soweit das Auge reicht. Das Schlimmste ist, dass ich mich selbst nicht wieder erkenne. Ich habe so viel Wut in mir, habe oft das Gefühl mich selbst zu verlieren. Mich auf sein Niveau zu gesellen. Ich weiß nicht mal, was mich noch hält. Welche Art von Abhängigkeit das ist, in der man sich erniedrigen lassen muss und es nicht schafft zu gehen. Vor einigen Wochen dann der Schock: positiver Schwangerschaftstest. Das soll keine Diskussion über Verhütung werden, dessen bin ich mir bewusst und ich gehe damit auch sehr vernünftig um. Nachdem ich den ersten Schock verarbeitet habe, stand für mich fest: ich will es nicht! Nicht mit ihm. Weder ein Kind noch ich haben diese lebenslange Bindung an diesen Menschen verdient. Ich bin über 30, hab eigentlich alles, was ich immer wollte. Allerdings nur, wenn ich mich füge. Das ist für mich kein Leben und mit der Entscheidung für dieses Kind, würde ich aus diesem Leben nie entfliehen können. Noch fehlt mir der finale Mut. Doch ich weiß, dass durch meine Entscheidung das „Böse“ angestoßen wurde. Denn nun bin ich schuld, dass dieser Mann nie wieder Familie möchte. Nicht mit mir. Und ich habe ihm nun das Glück genommen. Seit Kommunikation meiner Entscheidung gehe ich durch die Hölle. Doch gehen will er nicht. Er übt seine Wut über psychische Gewalt aus. Der Ton ist nur noch kühl, die Beleidigungen werden härter und doch warte ich nur auf den passenden Moment, meine Grenze nicht nur zu kommunizieren sondern sie final zu setzen. Ich wusste nicht, dass es so schwer sein kann. Was hält einen noch? Und obwohl ich mir über alles bewusst bin und auch fest im Leben stehe, reißt mir dieser Mensch immer wieder den Boden unter den Füßen weg.
Ich schreibe diesen Text aus der FA Praxis. Habe den zweiten Teil des medikamentösen Abbruchs verabreicht bekommen. Ich spüre wie mein Körper arbeitet. Auch wenn mich dieser Vorgang sehr belastet, spüre ich, wie sich der festeste Knoten der letzten 7 Wochen sich allmählich löst und ich hoffe, dass die anderen es ihm in den nächsten Tagen gleichtun und ich den nötigen Mut finde, um mir selbst wichtiger zu sein. ✨
Schwangerschaftsabbruch | toxische Beziehung
Puuh, starker Tobak! Dein Partner gehört mit seiner Persönlichkeitsstörung in Therapie. Das kannst du natürlich nicht beeinflussen. Aber du kannst und musst etwas für dich tun. So schlimm ein Abbruch sein kann, es war bestimmt der richtige Schritt, dich in dieser Hinsicht von diesem Partner unabhängig zu machen. Weitere Schritte sollten unbedingt folgen. Wer kann dich dabei unterstützen? Er will nicht gehen - geh du! Du bist zu ihm gezogen, er macht dich kaputt, zieh wieder aus! Notfalls in eine günstige Pension, falls du noch an eine Arbeitsstelle vor Ort gebunden bist. Von da aus regelst du dann alles weitere. Ich wünsche dir gute Erholung und dass du alles gesund verarbeiten kannst. Du hast erkannt, dass du in einer toxischen Beziehung lebst, damit befindest du dich schonmal auf einem guten Weg. Pass auf, dass du dich nicht verlierst!
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entschuldigung!
Ich wünsche dir, dass du dich schnell von diesem Menschen befreien kannst 💜
Ich finde es auch sehr gut, dass du die Situation so klar siehst.
Was hält dich noch bei ihm? Was brauchst du, um eine Grenze ziehen zu können?
Könntest du bei deiner Familie unterkommen?
Das kann ich selbst nicht genau sagen. Ich gehe seit ein paar Wochen zur Frauenberatung. Sie Pädagogin ist jene, die mich auch zwecks des Abbruchs beraten hat. Sie hat gespürt, dass etwas nicht stimmt. Sie vermutet, ich bin in dieser Abhängigkeit, da ich das Gefühl habe, ihm helfen zu müssen. Das kann dazu führen, dass man wie gelähmt ist. Und das auch, obwohl man sich allem sehr bewusst ist und die Sicht sehr klar ist. Es fehlt wohl der letzte Funke, der mein Fass zum überlaufen bringt.
Ich durchlebe da den Pfad gegen den du dich entschieden hast😅
Dein Partner klingt 1zu1 wie mein Ex, und ich hatte auch wahnsinnig Schwierigkeiten mich zu lösen.
Ja und was soll ich sagen.. Ich habe das Kind bekommen und er macht mir weiterhin das Leben zur Hölle 🙈
Mein „Vorteil“ war dass er zu mir gezogen ist und ich dementsprechend gesichert war mit meiner Wohnung. Ich hab’s erst nicht geschafft mich zu trennen, trotzt allem was er mir antat, Erniedrigungen etc. , er zog jedoch weg als er merkte wie anstrengend es mit Baby ist. Danach hielt er mich warm (weiß Gott wieso ich das so lange mit mir machen lies), hielt mir auf anderer Seite vor ich hätte sein Leben versaut, Seine Karriere zerstört, alles kaputt gemacht. All seine Probleme und Schwierigkeiten waren meine Schuld. Er hat das ganze sogar irgendwie so gemacht dass ich mich tatsächlich schlecht fühlte, aber auf der anderen Seite wusste was für ein Mist er redet. Die Welt drehte sich immer um ihn. Oft fiel der Spruch „so wichtig bin ich nicht“.
Ich liebe mein Kind über alles, doch ich verabscheue diesen Vater und die Tatsache dass dieser Mensch so viele Rechte hat mit denen er mir ans Bein pissen kann und auch macht.
Es ist schön die Beziehung endlich losgelassen zu haben, doch schrecklich ist es an ihn gebunden zu sein. Seine „liebe“ tat schon weh, sein „Hass“ ist jedoch viel schlimmer.
Mir war wie dir von vornherein klar dass das folgen mit sich ziehen wird das kind zu behalten, doch ich konnte mich nicht trennen, denn es war ja auch mein kleines Baby.
Sei froh dass du dich dagegen entschieden hast dich an so einen Menschen zu binden🙈
Und nun sieh zu dass du von ihm wegkommst!