Völlig überrumpelt

Liebe urbianer,
Kurz zum Hintergrund. Wir haben bereits eine 12 Monate alte Tochter, die nach 7 Jahren, etlichen künstlichen Befruchtungen und letztendlich mit Hormonbehandlung und TCM entstanden ist. Sie ist kein High Need Baby, aber doch sehr fordernd und schläft noch nicht besonders gut. Nachts stille ich sie deswegen noch, da sie so zwischen 4 und 10 x wach wird.
Jetzt der totale Schock. Ich habe wieder einen positiven Schwangerschaftstest, ganz ohne hormonelle Behandlung etc. Ich bin jetzt schon 41 Jahre alt. Wie kann das sein, 7 Jahre für Kind 1 und jetzt so schnell?
Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet.
Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie weit ich bin. Habe seit über 4 Wochen Schmierblutungen. Ich weiß natürlich auch nicht, ob die Schwangerschaft intakt ist. Frauenarzttermin ist erst kommenden Donnerstag.
Ich bin total überrumpelt. Nach so langer Kinderwunschzeit, bin ich jetzt doch nicht mehr so jung und mit einem Kind völlig zufrieden. Außerdem braucht meine Tochter noch so viel Aufmerksamkeit, die ich ihr nicht nehmen möchte.
Zwischen meinem Mann und mir läuft es tlw auch nicht so rosig, so mache ich die meiste Care Arbeit. Das hatte ich mir vor der Geburt anders vorgestellt. Habe da auch Angst vor Überlastung. Mein Mann sagt, das schaffen wir schon, aber letztendlich bleibt das meiste doch an mir hängen.
Fühle mich überfordert und kam mich überhaupt nicht freuen. Eher im Gegenteil.

1

Hey, lass es erstmal sacken. Das Testergebnis ist noch frisch und der Schock entsprechend groß. Uns ging es vor vielen Jahren genauso. Auf Kind 1 mussten wir gefühlt ewig warten, Kind 2 ist entstanden, als Kind 1 grade 6 Monate alt war. Insofern kann ich mir ziemlich gut vorstellen, wie du dich grade fühlst. Ich habe das Kind bekommen und ja, alles war ziemlich anstrengend. Wie wahrscheinlich immer, wenn ein zweites Kind kommt, egal zu welchem Zeitpunkt.

Schmierblutungen kommen in der Frühschwangerschaft wenn/dann meist in SSW 5 - 8 vor, also könnte deine Schwangerschaft aktuell schon soweit fortgeschritten sein. Aber das wirst du nächste Woche erfahren und dann wird wahrscheinlich auch erkennbar sein, ob die Schwangerschaft intakt ist. An deiner Stelle würde ich die Zeit bis zum Arzttermin nutzen und mich bei Pro Familia oder einer anderen Stelle beraten lassen. Dieses "das schaffen wir schon" von deinem Mann wirst du hier im Forum sicher auch noch zu hören bekommen. Wenn du aber weißt, dass im Endeffekt alles an dir hängen bleibt, dann kümmere dich nicht um die Meinung anderer sondern entscheide, was du dir zumuten kannst und willst. Keiner hat das Recht dir reinzureden und deine ganz persönlichen Ängste und Sorgen zu bewerten.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute

4

Danke für deine lieben Worte. Ich werde mich auf jeden Fall beraten lassen und vielleicht kann ich meinen Mann auch von einer Paartherapie überzeugen. Ich fühle mich von ihm einfach nicht verstanden. Er kann nicht nachvollziehen, dass einige kleines Kind für die Mutter auch ganz viel Verzicht mit sich bringt und ein zweites dann umso mehr und länger.

2

Du schreibst genau, so wie ich mich gerade fühle! Fürs erste Kind haben wir auch lange gebraucht und einiges an medizinischer Unterstützung probiert. Jetzt ist Mini 13 Monate und ich habe am 01.01. positiv getestet. So ganz ohne irgendwelche Hilfmittel, ganz natürlich. Ich bin aber auch noch in der vollkommen-überfordert Phase. Mein Mann freut sich aber dafür doppelt so doll, das steckt etwas an 😊

Mein Beitrag ist 2 unter deinem. Da stehen wirklich fast genau die gleichen Gefühle ❤️‍🩹

Bearbeitet von maria100695
5

Habe deinen Beitrag auch gelesen. Auf jeden Fall sehr ähnlich. Wie geht es dir inzwischen? Warst du schon beim Frauenarzt?

7

Ich habe mich etwas gefangen bzw. mein Mann hat mich beruhigen können. Er ist jetzt schon ein toller Partner und Papa! Wir schaffen das ❤️

Ich habe in 1,5 Wochen den ersten Termin. Dann bin ich laut App bei 6+1. Bei meiner ersten Schwangerschaft konnte man bei 6+4 schon das Herzchen schlagen hören. Ich hoffe sehr, dass das diesmal auch so sein wird.

Warst du schon beim Arzt?

weiteren Kommentar laden
3

Ich höre das sooo oft, zuerst Jahrelang probiert, laut Ärzten unmöglich ohne Hilfe schwanger zu werden. Vielleicht sogar ein Kind adoptiert und dann schlägt es ein, ohne jede Hilfe. Ist doch schön.

6

Ja total!

Bearbeitet von maria100695
8

Liebe Mo-KiWu,
in deinem Namen steckt, was dich hier nach urbia gebracht hat?
Es kann durchaus so sein: Die erste Schwangerschaft „stupst“ die Fruchtbarkeit so ein bisschen an. Sehr interessant, dass es bei Maria100695 so ähnlich ist.
Nun kommt vieles, was sonst Schritt für Schritt kommt im Leben, gefühlt sehr schnell. Und faktisch natürlich auch.
Die Umstellung auf ein Kind ist eine hohe Leistung des Paares! Und für dich wirklich viel! Der Nachtschlaf ist einfach so wichtig! Und stillen kann ein Mann nicht nachvollziehen. Und ist auch schwer erklärbar, was es für einen bedeutet. Natürlich voll schön und auch irgendwie erfüllend. Aber eben auch zehrend.
Du möchtest vielleicht auch deshalb noch weiter stillen. Oder hast du langsam an Abstillen gedacht? Auch um deiner eigenen Kraft willen?
Du bist zufrieden und findest die Bedürfnisse eurer Tochter nicht übermäßig und bist gerne für sie da. So verstehe ich deine Situation.
Das zweite Kind ist nicht eine „Verdoppelung“, auch wenn man das so empfindet oder sich so vorstellt.
Es „schmiegt sich ein“. Denn schon bald beginnt ein Wechselspiel zwischen den beiden. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das auch sehr gefällt. Und es für euch alle schön ist, zwei Kinder zu haben bzw. Geschwister zu sein.
Das mit der Überforderung. Da bleibt die Freude hängen. Was ist es, was dir so schwer fällt? Gehst du auch bereits wieder arbeiten? Teilt ihr euch so halb und halb wie bei maria? Oder fällt dir schwer, dass du mit allem den ganzen Tag allein bist? Und das Gefühl hast, du müsstest es alleine gut hinbekommen, weil er ja arbeitet und er dann müde ist, wenn er aus der Arbeit kommt ... so bisschen der Klassiker des Missverstehens. Für die Frau ändert sich alles, für den Mann nicht sooo viel.
Was trägt er bereits bei und was könnte er mehr beitragen? Gibt es die Möglichkeit von Unterstützung von außen? Und: Was sind deine Glücksmomente und Oasen?
Schließlich: du hast frisch getestet. Da ist erstmal nur Schock. Nochmal mehr bei eurer Vorgeschichte. Lass dir und lasst euch Zeit für eure Gefühle. Die sortieren sich erst mit der Zeit.

9

Danke Lorena für deinen Beitrag.
Unsere Tochter wacht im Moment nachts noch sehr oft auf, meist weinend und lässt sich dann nur über die Brust beruhigen ( alternative wäre nur umhertragen). Manchmal schläft sie auch die halbe Nacht auf meinem Bauch. Sie braucht viel Körperkontakt für ihre Sicherheit. Im Moment haben wir ein Gitterbett als Beistellbett neben dem Ehebett stehen, da unser Ehebett nicht so groß ist. So habe ich den geringsten Aufwand.
Eigentlich hatte ich gesagt, ich gebe unserer Tochter die Zeit und Nähe, die sie braucht.
Wie das mit zweitem Kind aussehen soll... Ich weiß es nicht. Muss ich bin viel Geschrei abstillen?
Die letzte unmittelbare Zeit nach der Geburt ist ja noch recht frisch. Ich erinnere mich halt an einige Momente, die mich sehr an meine Grenzen gebracht haben. Unsere Tochter hatte recht wenig Gewicht an Anfang und man musste natürlich dann stillen, stillen, stillen, abpumpen etc. Ganze Tage, die ich nur stillend auf dem Sofa verbracht habe, Tage an denen ich nur schlafen wollte etc.
Ich war irgendwie schon froh, dass die Zeit vorbei war, gerade die ersten 3 Monate.
Zur Partnerschaft habe ich im Partner Bereich gerade einen Beitrag erstellt.
Schöne Momente sind für mich natürlich oft mit meiner Tochter verbunden. Sie ist schon sehr fordernd, aber lacht auch sehr viel und man freut sich mit jedem Entwicklungsschritt.

Bearbeitet von Mo-KiWu
11

Liebe Mo-Kiwu,
du hast ein paar ganz konkrete Dinge genannt, was dich anstrengt. Nicht gut schlafen können, wiegt ziemlich schwer. Obwohl dann so nah schlafen (auf dem Bauch) trotzdem auch schön sein kann. So habe ich es auch gemacht, auch mit dem Babybett neben meinem, wo ich sie dann oft nicht mehr zurückgelegt habe. Kannst du so schlafen oder nur sie?
Irgendwann gibt es eine Veränderung. Du brauchst auch Zeit und Nähe bzw. für-dich-sein. Und nach und nach Bedürfnisse managen ist die Lebensaufgabe, die mit der Geburt beginnt ... Also, für-sich-sein können kommt nach und nach auch für eure Tochter. Sie muss sich nicht verlassen fühlen.. Es ist auch ein Entwicklungsschritt. Manche gehen von alleine, andere kosten etwas mehr Kräfte. Du könntest dich nochmal an deine Hebamme wenden oder eine Stillberatung. Das könnte dir dann auch Sicherheit für das zweite geben.
Geschwisterkind bedeutet immer einen großen Entwicklungsschritt, sogar, wenn es erstmal kurz anders erscheint.
Für Donnerstag wünsche ich dir einen guten Termin! Es ist doch irgendwie alles offen.
Hattest du ein gutes Wochenende und kannst etwas gelassen darauf zugehen?

weitere Kommentare laden
12

Hallo,

gib doch heute mal bescheid, was beim Frauenarzt rauskam?

LG

14

Ein kurzes Update. Also beim Frauenarzt wurde eine intakte SS festgestellt. Bin schon in der 13.SSW 🙈
Allerdings habe ich seit heute morgen starke Blutungen. Waren auch im KK. Dem Baby ging es heute morgen noch gut. Die Blutungen wollen nur leider nicht aufhören. Ist also noch alles ungewiss.