Hallo zusammen,
ich habe die letzten Tage/Wochen hier und da mitgelesen, nun geht es mir aufgrund der Situation in der ich bin schlecht, das ich mir dachte ich erzähle hier meine Geschichte.
Ich bin 37 Jahre alt, habe zwei Töchter im Alter von 4 & 9 Jahren.
Wenn es dann geboren wäre, würde ich 38 Jahre sein.
Somit hätten die Kinder einen Abstand von immer 5 Jahren.
Ich hatte zwischen den Mädels eine "Windmolen SS" - der Abbruch damals erfolgte operativ.
Beide Geburten damals wurden eingeleitet, da ich über ET war.
Die Geburt der 4 jährigen hatte mich damals besonderes mitgenommen.
Sie hatte sich falsch ins Becken gedreht, ich wurde "kristellert", hatte einen Dammriss 3. Grades (welcher im OP versorgt worden ist).
Als ich meine Gyn zur ersten Kontrolle nach der Geburt darauf ansprach, meinte sie zu mir
"Das Kind ist doch gesund und Sie haben auch alles überstanden, was ich den habe, ich solle es so hin nehmen ich kann daran eh nichts mehr ändern."
Ich habe teilweise noch jetzt Probleme mit der Dammrissnarbe.
Nun bin ich wieder schwanger!
Mein erster Tag der letzten Periode war der 14.November (habe einen späten Eisprung) somit wäre der ET Ende August 2025.
Zu Beginn als ich es meinen Partner sagte, kam bei uns beiden keine Freude auf.
Ich hatte sofort bemerkt gehabt, das sich da was "entwickelt" und mich gar nicht getraut gehabt einen Test zu machen.
Es läuft alles ganz gut, wie es jetzt ist.
Will man wieder von vorne anfangen?
Ich war auch schon bei einem Beratungsgespräch, habe alle Unterlagen für einen medikamentösen Abbruch zusammen.
War am 23.12. bei Gyn (bei einer anderen Gyn wie damals) eigentlich um den Abbruch vorzunehmen.
Sie hat einen ULT gemacht, hatte noch nichts sehen können - außer das die Schleimhaut verändert ist und einen minimalen Schatten.
Ich saß bei der Gyn da und habe nur weinen können. Auch beim Beratungsgespräch ging es mir so.
Der Abbruch der "Windmolen SS" und die letzte schwere Geburt sitzen noch tief und sind mit negativen Gefühlen verankert.
Nun habe ich morgen 6.1. wieder einen Termin bei der Gyn und weiß nicht was ich tun soll!!
Ich weiß die Entscheidung kann mir keiner abnehmen.
Bisher merke ich selbst immer ein Ziehen im Unterbauch, der Busen hat sich verändert. Seit gestern habe ich eine leichte Schmierblutung.
Beruflich bin ich Physio und arbeite auch mit Säuglingen zusammen.
Ich habe keinerlei Gefühle, wenn ich ein Kind in meinen Arm halte.
Das war damals bei den SS nicht so.
Ich habe bedenken, das wir es mit einem 3 Kind nicht schaffen.
Auch als Paar, war es die letzten ca 2 Jahre nicht immer einfach.
Unsere 4 jährige benötigt mehr Förderbedarf, da sie Probleme mit ihrer Sprachentwicklung hat.
Wöchentliche Logotherapie und wir haben eine Sprach Reha für sie beantragt.
Können wir dann beiden noch gerecht werden?
Wie teilt man sich dann auf, wenn dann noch ein Säugling hinzu kommt?
Mein Partner möchte nicht das ich leide.
Für ihn ist unserer Familie perfekt, so wie es jetzt ist. Bin froh das ich den Abbruch nicht vor Weihnachten gemacht habe, sonst hätte jedes Weihnachten einen üblen "Beigeschmack".
Wenn ich mir unsere Familienfotos anschauen, denke ich mir ob denn da noch einer Platz hätte?
Wenn ich es mache, kommt für mich nur der medikamentöse Abbruch in Frage, in den OP gehe ich aufgrund der Erfahrungen die ich schon gemacht habe, definitiv nicht!
Ich kann die letzten 2 Wochen nicht mehr gut schlafen. Liege nachts lange wach und überlege mir die zwei Wege welche man gehen kann. Mir laufen dann die Tränen übers Gesicht und irgendwann schlafe ich dann doch ein.
Wenn dann ein 3 Kind dazu ist. Ist es dann wie das "5 Rad am Wagen"?
Mein Partner hat selbst 2 Geschwister. Das Verhältnis unter einander ist nicht das beste.
Auch im Bekanntenkreis, habe ich das Gefühl das wenn es 3 Kinder sind, diese immer nicht so verstehen untereinander als wenn es zwei sind.
Ich selbst habe gar keine Geschwister, finde es aber doof das ich alleine bin.
Ich habe Angst davor das ich es bereuen würde. Und später einmal da sitze und denke jetzt wäre das Kind XX Jahre alt.
Vielleicht ist es dieses mal auch wieder eine "Windmolen SS" und ich muss somit nicht die Entscheidung treffen?!
Vielleicht war oder ist jemand in einer ähnlichen Situation gewesen??
Ich wünsche noch einen schönen Abend.
Ungeplante SS mit 37 - unentschlossen, hin und her gerissen
Hallo du Liebe,
wie gut, dass du schreibst! Stehst du vor der Entscheidung, ob du morgen beim Termin die erste Tablette zum Abbruch nimmst?
Oder möchtest du einfach nochmal in Ruhe sehen, was sich wie entwickelt hat?
Deine Ängste verstehe ich sehr gut. Sowohl die Operation nach der Fehlgeburt war schlimm für dich, aber auch die letzte Geburt. Da hast du viel auf dich genommen bzw. wurde dir etwas auferlegt mit der Geburtsverletzung.
Es ist schwer abzuschätzen, was mehr Leiden verursacht. Natürlich will man nicht leiden und will es auch nicht für den Liebsten bzw. die Liebste. So verstehe ich deinen Mann.
Kann es sein, dass Mann nicht so ganz ermessen kann, was es dir bedeutet? Er meint, es wäre perfekt wie es ist. Das heißt ja doch irgendwie, dass er das Kind nicht will.
Wie deutet er deine Tränen?
Du weinst und kannst nicht schlafen. Dann kommen ganz leicht noch mehr Sorgen hinzu ... was alles sein kann ...
Alles, was dir jetzt Bedenken macht, kann sich auch gut entwickeln.
In einer schwierigen Situation ist wohl immer etwas, was es zu überwinden gilt. Das kannst du im Rückblick wohl auch so sehen in deinem Leben. Manchmal gilt es, eine Angst zu überwinden.
Jetzt aus Angst vor einer OP oder einer schweren Geburt schnell den medikamentösen Abbruch wählen?
Eher brauchst du noch Zeit, scheint mir, und eine liebevolle verständnisvolle Begleitung. Wenn dir jemand Mut machen würde, wärst du glaub sehr gerne dabei, dieses Kind zu bekommen.
Das mit Weihnachten und dem Familienfoto finde ich sehr berührend.
Warum sollte es nicht gut werden? Ob sich Geschwister verstehen oder nicht, liegt nicht an der Zahl (wie du bei deinem Mann siehst).
Mach morgen mal lieber nichts, was du bereuen könntest. Du bist dir noch nicht sicher. Das mit der Schmierblutung könnte auf eine Fehlgeburt deuten, kann aber auch vorübergehend sein.
Fühl dich lieb in den Arm genommen. 🥰
Gute Nacht und guten Mut für morgen!
Im US sah man nichts und du hast eine Schmierblutung. Vielleicht musst du ja gar keine Entscheidung treffen sondern es „erledigt“ sich von selbst?
Alles Gute für dich!
Das mit der Geburt und wie die Ärztin darauf reagiert hat, tut mir sehr leid!
Bist du heute bei dieser Ärztin?
So wichtig, dass wir uns selbst gut artikulieren gg.über Ärzten!
Lieben Dank an eure Gedanken zu meinen Geschriebenen.
Hab Grad das Gefühl die Welt steht "Kopf". Noch mehr Gefühlschaos, wie es so schon die letzten Wochen war.
Wir hatten uns mit meinen Partner noch einmal in Ruhe zusammen gesetzt und alles gesprochen.
Wir hatten uns für das 3 Kind entschieden gehabt und das auch so der Gyn am Montag zum Termin gesagt.
Sie machte einen ULT, konnte aber im Vergleich zum vorherigen ULT (23.12.) keine große Veränderung auf dem Bild sehen, bzw passte das Wachstum + auch die Blutwerte HCG nicht uns sie spruch schon vorsichtig ihre Bedenken aus.
Und wieder standen mir die Tränen in den Augen.
Jetzt wollen wir es behalten und es will nicht bei uns bleiben??!
Wenn ich in mich hinein gefühlt habe, fühle ich mich die letzten Tage nicht mehr "Schwanger". Die Brust spannt nicht mehr, das Ziehen im Unterbauch ist nicht mehr so typisch.
Im Gegenteil ich, liege seit gestern da und habe Schmerzen. Die Blutung ist stärker geworden und es ist gestern zu meinen erschrecken viel Gewebe abgegangen.
Es ist nun wirklich so gekommen, das mein Körper von sich aus die SS beendet hat.
Ich hatte eindeutig eine FG.
Jetzt wo ich die SS zugelassen hatte, klärt mein Körper das für mich!
Mir geht's schlecht. Bin nun Zuhause und bin nicht fähig aufgrund der Situation arbeiten zu gehen.
Habe morgen wieder Gyn Termin. Sie wird dann kontrollieren und entscheiden wie weiter behandelt wird.
Mein Mitgefühl für dich! ❤️ Ich habe dir privat geschrieben.