Wie sage ich es meinem Mann?

Puh.... Seit einer Woche weiß ich, dass ich schwanger bin aber ich kann es meinem Mann einfach nicht sagen.
Ich weiß nicht wie.

Es wäre Kind Nr 4. Das jüngste 10 Monate alt.
Der Termin zur vasektomie ist nächste Woche.
Mein Mann ist durch mit Kindern, ich bin hin und her gerissen. Ich würde mich über das Kind freuen, eine Fehlgeburt wäre OK und zu verkraften für mich, aber ich bekomme einen Abbruch nicht übers Herz.

Unser Haus zu klein, wir sind seit 3 Jahren auf der Suche nach was eigenem, das meiste zu teuer. Ein neues Auto muss her, kostet auch Geld. Obwohl es uns finanziell relativ gut geht.

Aber mental? Ein Kind hat eine chronische Erkrankung, wodurch es mehr Begleitung braucht als gleichaltrige, die mittlere gerade mitten in der Trotzphase. Ich bin regelmäsig mit den Kindern unter der Woche alleine, weil mein Mann auf Montage ist. Schafft man es dann auch noch so "entspannt" mit 4 Kindern?
Mein Mann plant jetzt schon wieder Zeit zu zweit, ohne die Kinder. Das verschiebt sich dann erneut und dann braucht man Babysitter für 4 Kinder.
Am meisten mache ich mir Gedanken um meinen Mann.

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Hallo liebe "wie",

ich kann gut nachvollziehen, wie schwer dir dieser Moment fällt. Es ist nicht nur die Nachricht selbst, sondern all die Gedanken und Sorgen, die damit verbunden sind. Du bist hin- und hergerissen zwischen der Freude über ein neues Leben und den praktischen Herausforderungen, die sich bereits in eurem Alltag zeigen. Es ist verständlich, dass du nicht einfach einen Abbruch in Betracht ziehen kannst, wenn du eigentlich innerlich so anders fühlst.

Vielleicht hilft es, einen ruhigen Moment abzuwarten, in dem ihr ungestört reden könnt. Erkläre ihm, dass du schwanger bist und dass du trotz deiner Ängste und Sorgen den Gedanken an einen Abbruch nicht mit dir vereinbaren kannst. Dass eine Fehlgeburt emotional tragbar wäre, aber nicht ein bewusster Eingriff.

Eine gute Freundin hat vor einigen Monaten abgebrochen und seitdem leidet sie darunter, Deshalb würde ich wirklich jeder Frau mit Zweifeln dazu raten, auf ihr Herz zu hören.

Vielleicht könnt ihr gemeinsam überlegen, wie ihr diese Herausforderungen angehen könnt. Wie ihr als Team in dieser Situation zusammenhaltet und Lösungen finden könnt.

Ich finde den Tipp hilfreich, ein Gespräch immer kurz zu unterbrechen, wenn es aufbrausend wird. Dann einfach sagen, "Ich hole mir kurz etwas zu trinken" oder "Ich würde gerne kurz einen Moment durchatmen / nachdenken".

Wenn man Sätze von seinem Partner nochmal in eigene Worte fasst, fühlt er sich verstanden. Es kann hilfreich sein, wenn er erstmal einfach Verständnis erhält und Raum für seine Emotionen.

Du kannst ihn bitten, ein oder zwei Nächte darüber zu schlafen, damit ihr das Gespräch dann nochmal mit neuen Gedanken fortsetzen könnt.

Ich bin nicht sicher, ob ich hier den Link senden kann, du kannst vielleicht googeln nach:

"Soll ich ein (weiteres) Kind bekommen? [+Test]"
Die Seite finde ich sehr hilfreich.

(Oder du kannst mich auch gerne kurz privat anschreiben.)

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe! 💗

Bearbeitet von Lara213
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Sage es ihm wie gesagt wurde in einem Moment, wo ihr Ruhe habt. Nicht unter Stress.

Mein Tipp aber sage nicht dass du es schon lange mit dir rum trägst. Sag am besten höchstens du hast es gestern oder so erfahren. Sonst kann es sein, dass er ein Gefühl von "Heimlichtuerei, nicht ehrlich sein, keine Offenheit in der Beziehungen, Vertrauensprobleme und so weiter" als Gefühle bekommen kann.

Ich persönlich würde betonen, da ist wohl UNS bei der Verhütung eine Panne unterlaufen. Oder WIR hätten besser aufpassen müssen. Betone dass es quasi nicht deine Schuld ist. Lass dir keine Schuldgefühle einreden. Denn er hätte ebenso aufpassen können / müssen

Ansonsten naja was soll man da sagen. Ihr müsst reden. Wir hatten das selbe durch. Auch Kind 4. Wir haben geweint und geredet und nachdem das Herz beim US schlug und ich ihm das Video zeigte ab da an konnten wir es so oder so nicht mehr

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Du bist bestimmt riesig überrascht vom positiven Test. Momentan fühlst du dich hin und hergerissen. Vor allem wegen deinem Mann? Du kannst aber trotz allem sagen, dass du dich über das Kind freuen würdest. Als Frau bist du näher dran und spürst, dass du für das Vierte Platz in deinem Herzen machen könntest.
So kurz vor der Vasektomie ist es schon ein besonderes „Ereignis“ - für ihn und dich - für jeden anders besonders. Für ihn ist diese Woche durch die Vasektomie eine besondere. Das sind einige Ausnahmesituationen für euch, bestimmt auch emotional.

Als erfahrene Mama hast du dir im Lauf der Jahre sicher einiges angeeignet, das dich den Familienalltag ganz gut wuppen lässt. Die Tatsache, dass dein Mann regelmäßig auf Montage unterwegs ist, hat dich wahrscheinlich dazu gebracht. Sicher könntest du einige gute Tipps und Strategien weitergeben ☺️

Er weiß es wahrscheinlich inzwischen. Wie geht es dir heute und euch miteinander?

Bearbeitet von Ida.M
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Hallo, seit deinem Post hier hat sich vielleicht einiges neue ergeben.
Hast du es deinem Mann inzwischen erzählt? Wie ging es mit der geplanten Vasektomie weiter? Dafür war oder ist es möglicherweise krank geschrieben und zuhause?
Von seiner Seite aus will er bestimmt als Papa so gut wie möglich für seine Familie sorgen. Und dass er schon dates mit dir plant - an der Zeit mit dir zu zweit scheint ihm sehr viel zu liegen 🥰

Gleichzeitig spürst du für dich, dass du einen Abbruch nicht übers Herz bringst. Du hast ihm voraus, dass du jetzt schon am Anfang diese Verbindung zu dem Kleinen in dir hast. Er als Mann hat da eher den Abstand.

Wie könnt ihr euch jetzt gut verständigen? Sicher braucht es Zeit zum Reden und einander zuhören. Überlegen, wo zum Beispiel Möglichkeiten für Unterstützung für dich sein könnten. Eine Mutter-Kind-Kur fällt mir da ein. Wenn dein Kind eine chronischen Erkrankung hat, müsste es dir zustehen.

Wenn du noch hier liest, schickst du ein Update? Alles Liebe und gute Gedanken zu dir 🙏🏻

Bearbeitet von Aileen88