Grad eben Vorfall auf der Hundewiese

Hallo,

ich habe zwei Hunde, französische Bulldoggen, die wir vor einem halben Jahr aus dem Tierheim bekommen haben. Sie sind gleichalt und tagsüber bin ich meist alleine zuhause, was die erziehung ein wenig erschwert. Die beiden können verschiedene Kommandos und kommen meistens wenn man sie ruft. Aber eben nur meistens. Wir üben ständig und die beiden machen Fortschritte. Die letzten Wochen ist die Erziehung aber leider auf der Strecke geblieben, da ich schwanger bin und immer wieder Blutungen hatte, somit viel liegen musste. In der Wohnung habe ich zwar mit ihnen geübt, aber draußen ging es einfach nicht und mein Freund hatte, wenn er von der Arbeit nach Hause kam auch einfach viel um die Ohren (er musste ja den Haushalt allein schmeißen).
Nun bin ich aber soweit wieder fit und in der 13. SSW, das heißt ich bin aus der kritischen Zeit raus. Deshalb bin ich heute mit den beiden auf die Hundewiese gegangen und leider haben die beiden in der Zeit viel von der Erziehung wieder verlernt, wirklich zuverlässig kommen sie nicht mehr.
In Hamburg haben wir aber spezielle Hundefreilaufflächen, auf denen man auch Hunde, die nicht so gut hören laufen lassen darf, und diese Wiese ist eine davon.
Am Anfang war es auch alles garkein Problem, die beiden haben mit ihren Hundefreunden gespielt. Dann ist aber ein Paar mit einem Chihuahua gekommen. Sie haben ihn von der Leine gemacht und einer der Hunde (nicht meine) flitzte zu dem Chihuahua. Dieser rannte los und erst sah es so aus, als ob er spielen wollte, dann wurde aber klar, dass er Angst hatte und weg lief. Der Hund scheuchte ihn quer über die Hundewiese und Richtung zuhause (die Wiese ist nicht eingezäunt). Die Besitzerin versuchte ihren Hund zurück zurufen, aber dieser hörte nicht, kam aber irgendwann von alleine wieder und auch der Chihuahua kam kurz darauf wieder um die Ecke gebogen. Dann fing es aber wieder von vorne an und der Hund scheuchte den Chihuahua wieder weg, so dass sein Herrchen hinterher lief, ihn auf den Arm nahm und her brachte. Seine Frau sagte zu ihm "Das ist das verkehrteste was Du machen kannst, einen Hund auf den Arm nehmen", leinte ihn an und setzte ihn runter. Darauf hin stürmten alle Hunde zu ihm und der Chihuahua fing an zu quieken, versuchte wegzulaufen, ging ja aber wegen der Leine nicht. Also zog das Frauchen ihren Hund an der Leine zu sich ran und nach oben zu sich...nun "baumelte" er dort in der Luft, quiekend und zappelnd. Meine Hündin sprang hoch und biss ihn ins Bein, so dass beide dort an der Leine "hingen".
Ich natürlich sofort hingelaufen, Hunde weggenommen und angeleint, sitz machen lassen, damit sie runter kommen. Dem Chihuahua ist nichts passiert, kein Kratzer, garnichts. Die beiden gingen also mit ihrem Chihuahua auf dem Arm weg und ich ließ meine beiden solange noch angeleint. Danach spielten sie wieder als wäre nichts gewesen. Nur hagelte es Vorwürfe von der einen Hundebesitzerin, woraufhin mir fast die Tränen kamen, bin schwangerschaftsbedingt momentan ziemlich nah am Wasser gebaut.
Ich weiß auch im Nachhinein nicht, wie ich besser hätte reagieren können denn das ganze spielte sich in vielleicht 5 Sekunden ab. Die anderen Hundebesitzer hielten sich zurück und bezogen keine Stellung.
Das Problem ist, dass meine Hündin kleinen Hunden gegenüber oft sehr stürmisch ist (sowas wie heute ist vorher aber noch nicht passiert) und auch vor den Besitzern hoch und runter hüpft, wenn diese den kleinen Hund auf dem Arm haben.
Ich habe das Thema in der Hundeschule angesprochen, aber da verhält sie sich ganz normal. Dort wird aber auch kein Hund auf den Arm genommen und somit verliert meine Hündin schnell das interesse. Habt ihr vielleicht einen Rat, was ich machen kann? Ich will ihr ungerne einen Maulkorb umbinden, weil ja auch nichts passiert ist und meine Hündin auch weiß Gott nicht gefährlich ist. Sie jedes Mal anleinen wenn ein kleiner Hund kommt...hmm...dann brauch ich garnicht erst auf die Hundewiese gehen. Ich finde das aber sehr wichtig, weil sie da so toll mit allen möglichen Artgenossen spielen können. Großartige Spaziergänge schaff ich aber im Moment (noch) nicht, werde diese aber natürlich täglich steigern, damit ich bald wieder auf einem guten Level bin. Ich werde jetzt natürlich auch wieder mehr draußen üben.
Aber sonst? Ich möchte natürlich nicht, dass sich so ein Vorfall wiederholt.
Lg

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Ich weiß schon warum ich Hundewiesen hasse. Ich meide ja sowas. Es gibt dort auch normale Hundebesitzer aber viele gehen gerade mit ihren unerzogenen Hunden auf solche Wiesen und lassen sie sich totspielen mit anderen Hunden und sparen sich somit die Auslastung und die Erziehung.

Ich würd mir wenig Gedanken machen wegen dem ins Beinchen schnappen. Hat sich hoch gepuscht. Aber mehr wegen den anderen unerzogenen Hunden. Wenn ich schon hör dass da zweimal ein Hund gejagt wird und die können ihren Hund nicht abrufen. Das guggen sich deine zwei ab, geh lieber erstmal alleine mit denen und lass sie nur gezielt spielen. Sonst kriegst du die nie in Griff!

LG Sabine

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Hallo,
danke für Deine Antwort. Ja, besonders gerne bin ich auch nicht da. Aber wie ich geschrieben habe geht es im Moment gesundheitlich einfach nicht, dass ich große Spaziergänge mache. Ich hoffe, dass das bald wieder möglich ist aber bis es soweit ist werden wir wohl des öfteren auf der Hundewiese sein. In Hamburg gibt es eben das Gesetz, dass man Hunde nur auf ausgewiesenen Wiesen laufen lassen darf, es sei denn man hat eine Leinenbefreiung (die ich leider noch nicht habe). Ich halte mich an dieses Gesetz aber bei uns gibt es nur zwei dieser Wiesen, die fußläufig zu erreichen sind.
Nur kleine Runden gehen ist für die Hunde ja auch nicht das wahre. Ich werde mir etwas überlegen um diese Hundewiesen-Besuche einzuschränken. Ich denke morgen fahre ich in den Schrebergarten meiner Schwiegermutter und werde dort mit den beiden spielen und trainieren. Ich denke ich werde es einfach wetterabhängig machen, wenn schlechtes Wetter ist kann ich auch auf die Hundewiese gehen, dann ist da eh nix los. Bei gutem Wetter überleg ich mir was anderes.
Lg und #danke

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Hallo!

Hmmm klingt ja schwierig bei euch. Wohnt ihr wohl direkt in der Stadt? Gibts kein Fleckchen Wiese, Feldweg wo du ungestört ein bißchen laufen kannst? Garten ist ja jetzt keine Gassi-Alternative.

Ansonsten würd ich dem ganzen eben keine große Bedeutung zumessen. Eben drauf schauen dass sich sowas garnicht erst ergibt.

Bei uns gibts keine direkten ausgewiesenen Hundewiesen. Nur Wiesen wo sich ein paar Hundehalter einbilden da können ihre Hunde laufen und müssen nicht hören. Bei meiner Mutter um die Ecke ist so ein Fleckchen wo ich mich regelmäßig mit Leuten in die Haare kriege weil die ihre Hunde einfach zu meinen hinlassen. Wenn ich meinen Hund nicht abrufen kann wenn er nen anderen Hund sieht dann gehört er an die Leine, basta. Oder ich muß halt irgendwo hin wo es direkt ausgewiesen ist dass da die Hunde wild durcheinander rennen dürfen. Aber ich denke wenn man da öfter hingeht und da keine Regeln gelten, hat man auch bald einen Hund mit dem manwoanders nicht mehr hin kann.

LG Sabine

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Huhu. Mach dir da keinen Kopf darüber.
Du hast nichts falsch gemacht. Der Hund, der den Chi über die Wiese gejagt hatte, hätte sofort danach an die Leine genommen werden müssen, damit es nicht nochmal passiert (was ja auch so war).
Und der Fehler der Besitzer war trotzdem, den Chi auf den Arm zu nehmen. So lernt der Hund nur, dass er Angst haben muss...
Aber das hin und her dann war auch nicht besser. Das hochziehen des Chis war absolut(!!) falsch, das war einfach zu verlockend für deinen Hund, sowas macht die Sache ja nur interessanter! Und der biss ins Bein, war, so hört es sich zumindest für mich an, reines mobbing.

Wäre ich der Besitzer des Chis gewesen, wäre ich schon nach dem ersten Jagd-Akt weitergegangen, weil es einfach nicht klappt. Ist ja auch ganz normal und kommt immer mal vor.

Ich empfehle dir (und dem/der Besitzer/in des Hundes der den Chi gejagt hat) eine Schleppleine zum üben des Sicheren Abrufs. :-)

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Danke für Deine Antwort. Eine Schleppleine hatten wir mal, aber da wir zwei Hunde haben ist das ein ziemliches Getüdel gewesen. Ich werde stattdessen in den Schrebergarten meiner Schwiegermutter gehen und erstmal dort üben. Der ist eingezäunt und 300qm groß, für den Neustart des Trainings also ideal. Auf die Hundewiese werden wir gehen, wenn nicht so gutes Wetter ist, dann ist da nichts los und wir können in ruhe trainieren. Wenn das soweit alles klappt starten wir den nächsten Versuch bei gutem Wetter auf der Hundewiese.
Danke auch für Deinen Zuspruch. Nachdem mich auch noch die eine Hundebesitzerin so angemacht hat war ich mit den Nerven echt am Ende, habe an mir und meinen Hunden gezweifelt und schon Wörter wie "Maulkorb", "Leinenzwang" und "gefährlicher Hund" im Kopf gehabt. Als wenn der Vorfall an sich nicht schon genug gewesen wäre. Wirklich eine blöde Situation gewesen.
Lg und #danke

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Ich halte grundsätzlich auch nichts davon, einen Hund bei "Gefahr" sofort auf den Arm zu nehmen, aber wie hätten die Besitzer hier denn - angesichts einer Horde ungehorsamer Hunde - reagieren sollen, wenn der Chi schreit wie am Spieß?

Ich hab auch immer gesagt, das kommt für mich nicht in Frage, auch bei nem Zwergenhund nicht, mußte unsere Kleine aber auch schon vor nem hungrigen Kangal in Sicherheit bringen....Wäre der andere gleich groß gewesen, hätte ich das lockerer gesehen aber in dem Fall hätte ein Schnapper gereicht.

LG

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Das andere Hund in so ein mobbing mit einsteigen, ist eigentlich normal.

Nach der ersten Hetze hätte Hund A aber an die Leine gemusst und an den Chi Besitzern ihrer Stelle hätte ich hier mal ordentlich haue verteilt und meinen Hund verteidigt.

Dass man kleine Hunde fälschlicherweise auf den Arm nimmt, kann ich bei einem Chi sogar verstehen, der ist eben gleich Matsch.

Eigentlich hättest du aber deine Hunde auch soweit kennen müssen, dass du sie ebenfalls besser an die Leine genommen hättest bis die Situation sich beruhigt hat.

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Naja, sowas ist ja vorher noch nicht passiert, sonst hätte ich die beiden an die Leine genommen. Es war eben eine Verkettung unglücklicher Umstände. Außerdem ist es ja auch nicht Sinn der Sache, dass alle ihre Hunde an die Leine nehmen müssen auf einer ausgewiesenen Hundefreilauffläche. Alle Hunde die in die Sache verwickelt waren sind normalerweise sehr umgänglich, auch der Hund, der den Chi gejagt hat. Auch das ist das erste Mal vorgekommen.

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Wie gesagt, dass sowas in eine Hetzjagd eskalisert ist nicht selten. Und wenn andere Hunde meinen einen jagen zu müssen, rufe ich meine ran und halte sie fest, oder leine sie kurz an, bis sich die Situation entspannt hat.

Dann genau das wurde oben damit gemeint, warum Hundewiesen gemieden werden. Weil jeder meint, nur weil es "Hundewiese" heisst braucht man keine Rücksicht mehr zu nehmen.

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Meiner Ansicht nach gehören Hunde, die nicht zuverlässig abrufbar sind, an die (Schlepp)leine.

Du schreibst zwar, Deine Hündin sei "nicht gefährlich" aber Deine Beschreibung klang danach, dass sie richtig am Beinchen des anderen Hundes gehangen hat und mit hochgehoben wurde? Das finde ich soo ungefährlich nicht und unsere Bullyhündin kann verdammt kraftvoll zupacken, schon im Spiel!

An Deiner Stelle würde ich vorerst nur mit (Schlepp)leine raus gehen und gezielt am Grundgehorsam arbeiten, mir wäre auch eine nicht eingezäunte Wiese zu riskant.

LG