Märchen der Katzenhaltung!

"Märchen" der Katzenhaltung

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Ich will hier mal mit den ganzen Märchen rund um Katzen aufräumen. Vielleicht liest es ja mal jemand durch und denkt ein wenig darüber nach.


Kitten kann man vor der 12. Woche von der Mutter trennen.
Die Kleinen benötigen die vollen ersten 12. Lebenswochen die Anwesenheit ihrer Mutter und Geschwister. Diese Wochen sind angefüllt mit wissen und Erfahrungen für das Kitten. Es ist nicht damit getan, daß die Kitten lernen richtiges Futter zu fressen und Entwöhnt werden. Gerade ab der 10. Woche beginnt die Sozialisierung. Hier lernen die Kleinen wie weit sie gehen können – was tut weh, wie läuft dasmit der Köprersprache, wie ist die Sozialstruktur erbaut. Dies lernt das Kitten nicht nur von seiner Mutter sondern auch von den Geschwistern. Es ist ein gegenseitiges Lernen bei dem die Kitten die Katzensprache, vernünftiges Spielen und ihre Grenzen kennen lernen.
Wer sein Kitten früher von der Mutter wegholt handelt nicht im Sinne des Tieres. Sollte es aus diversen Gründen nicht anders möglich sein, sollte man das Kleine schnellstmöglich zu anderen Artgenossen setzen, die dann zu einem gewissen Mass die „Lehre“ übernehmen.
Viele Kitten die viel zu früh den Kontakt zu anderen Katzen verloren zeigen Verhaltensstörungen. Diese Verhaltensstörungen müssen nicht zwingend auf das fehlende „Wissen“ bezogen sein, sondern können sich z.B. auch in Unsauberkeit, Angst, etc. äussern.









Beiträge: n/a Katzen kann man in Einzelhaltung halten.
Eines der größten Märchen in der Katzenhaltung.
Katzen sind zu einem gewissen Masse Einzelgänger, suchen aber den Kontakt zu Artgenossen. Wie auch beim Menschen, der zwar ungern alleine lebt, aber ab und zu auch mal seine „freie“ Zeit für sich geniesst.
Es wird leider immer noch sehr oft angenommen ein Mensch könne einen Artgenossen ersetzen, was schon alleine an seiner Anatomie grenzen wird. Katzen verstehen zwar den Mensche, aber mit einem Artgenossen zu reden ist für jeden etwas „Besonderes“ Wer in einem fremden Land lebt wird sich auch über Mitmenschen freuen die die gleiche Heimatsprache sprechen. Katzen reden hauptsächlich über ihre Köprersprache, wozu der Schwanz, Körperhaltungen an für sich und Gesichtsmimik zählen. Diese Sprache wird ein Mensch nur schwerlich nachbilden können. Auch die gegenseitige Fellpflege wird der Mensch an seiner Katze kaum vollziehen. Ebenso wie das gegenseitige Jagen und Toben wird bei einem Menschen eher schlecht abluafen. Die von Menschen erdachten Spiele sind kein Ersatz, da Spiele die normale Alltagssituationen nachempfinden, die ein Mensch eben nicht nachstellen kann.
Auch sorgt man hier durch den Artgenossen einer Langeweile vor. Der Mensch muss ja auch mal für sein Tier arbeiten gehen. Während diesem Alleinsein baut sich Langeweile aus die sich dann in Möbelkratzen, Unsauberkeit oder auch „aggressivem Verhalten“ ihrer Besitzer gegenüber äussern kann.

Man kann seine Katze nur mit Trockenfutter füttern.
Eine Katze ist und bleibt anatomisch gesehen ein Wüstentier. Wüstentiere sind dazu „ausgelegt“ ihren Flüssigkeitsbedarf durch die Nahrung zu decken. Kann sie diesen Bedarf nicht decken so lenkt der Körper das nicht auf vermehrtes Trinken sondern auf die Konzetrierung des Urins. Folgen eines stark konzentrierten Urines kennen wir bereits vom Menschen – Harnwegserkrankungen und im schlimmsten Fall Nierenschäden.
Eine Katze benötigt am Tag ca. 40ml Wasser / kg Körpergewicht. Bei einer 4kg-Katze wären das 160ml. Man sollte mal seine Katze beobachten ob sie bei einer Trofu-Fütterung wirklich diese Menge auch aufnimmt. Anatomisch gesehen ist das „Wüstentier“ Katze nicht dazu gebaut, mehr zu trinken, in einer Wüste wäre dies ja auch nicht möglich, sondern die Körperfunktionen danach auszurichten.

Rohfleisch ist gefährlich für Katzen
Katzen haben eine stark konzentrierte Magensäure und einen verkürzten Darm. Der Verdauungstrakt der Katze ist danach ausgelegt mit Salmonellen und evtl. anderen Erregern zurecht zu kommen. Die natürliche Ernährung der Katze besteht zum Großteil aus Mäusen und Insekten, gelegetnlich auch Vögel. Diese Beute trägt weitaus mehr Erreger in sich als rohes Fleisch vom Metzger. Und trotzdem hat die Katze diese Ernährung Jahrtausende lang überlebt, sich dem sogar angepasst.
Die Gefahr der Verwurmung besteht auch für Katzen die mit Dosenfutter ernährt werden. Dafür genügt es schon, wenn Finnen (Wurmlarven) an einer Schuhsohle „kleben“.
Aufpassen sollte man bei der Verfütterung von Schweinefleisch. Schweinefleisch kann ein Träger für Viren der Aujeszkyschen Krankheit sein. Aujeszky, bzw. die Pseudotollwut endet bei Katzen immer tödlich.

Katzen kann man nicht erziehen
Das man Katzen nicht wie Hunde erziehen kann wird jeder Katzenhalter schon bemerkt haben
Nicht erziehbar sind sie deswegen keinesfalls. Auch Katzen sollten ihre Grenzen kennen und akzeptieren können. Oftmals wird da der Trick mit dem Wasserstrahl empfohlen, der nur bedingt hilft, denn meist wird die Intelligenz der Katze unterschätzt. An für sich ist dieser Trick sogar ziemlich wirkungsvoll, man sollte nur darauf achten, daß Katze niemals spitz bekommt woher und wer der Auslöser dieses Wasserstrahles ist. Am besten nach so eine „Abschuß“ schnell wegschauen, die Waffe des Übels verstecken und so tun als wüsste man nicht was sie jetzt für ein Problem hat. Die Katze sollte in dem Wissen bleiben, daß z.B. das Springen auf den Tisch diesen Wasserstrahl auslöst. Bekommt sie mit, daß das dieser Zweibeiner durch seine Wasserpistole der Übeltäter ist wird sie wieder auf den Tisch springen sobald ihr „Bestrafer“ ausser Sicht- oder „Richt“-Weite ist.

Katzen brauchen Freigang
Es gibt sehr wohl viele Wohnungskatzen die artgerecht gehalten fast genauso glücklich leben können wie Wohnungskatzen. Zum einen sollte sie nicht alleine gehalten werden. In der Natur kann die Katze ihre Sozialkontakte selbst knüpfen, was sie auch sehr wohl tut. In der Wohnung wird Einzelhaltung zu Langeweile führen, was sich oft im Zerkratzen der Möbel oder anderen Unarten äussert.
Es sollte auch viel Spiel- und Kratzmöglichkeiten geboten werden. Katzen lieben es erhöht zu liegen, von daher sollte ihr wenn möglich ein großer Kratzbaum oder ein Plätzchen auf dem Schrank geboten werden. Daß die Katze eine Kratzmöglichkeit benötigt muss man wohl nicht extra erwähnen.
Bei Spielzeug sollte man darauf achten, daß die Katze sich nicht unnötig gefährdet. An langen Schnüren, besonders die beliebten Spielanglen, können sich Katzen verwickeln und strangulieren. Ebenso sollte man auf die Sicherung gekippter Fenster achten. Der Freiheitsdrang der Katze könnte sie dazu verführen einen Sprung aus dem Fenster zu wagen. Die allerwenigstens Katzen überleben solch einen Sprung. Entweder sie erhängen sich dan dem spitz zulaufendem Fenster oder sie stürzen auf der anderen Seite des Fensters in die Tiefe.

Kastration und Sterilisation

Katzen und Kater sollten, sofern sie nicht zur Zucht eingesetzt werden kastriert werden. Die einer Sterilisation, werden die Leiter durchtrennt, die Hoden bzw. Eierstöcke bleiben erhalten. Diese setzten weiter ihre Hormone aus. Die Katze wird weiterhin rollig und der Kater markiert immer noch. Das einzige was man durch eine Sterilisation erreicht hat ist eine Vermeidung der Fortflanzung, der Streß für Mensch und vor allem für das Tier bleibt erhalten.

Handlungen bei Unsauberkeit

Eine richtige Unart des Menschen ist es die Katze in ihren eigenen Urin tunken wenn diese unsauber war. Alles was man damit erreicht ist, daß die Katze ihre Pinkelecken versucht besser zu verstecken, was wohl nicht im Sinne des Halters und Tieres sein kann. Wichtig ist es die Ursache und nicht die Symptome zu behandeln.
Zuerst sollte die unsaubere Katze dem TA vorgestellt werden, am besten mit einer Urinprobe, um organische Ursachen wie z.B. Blasenentzündung ausschließen zu können. Eine Urinprobe entnimmt man entweder indem man eine Schöpfkelle unter die urinierende Katze hält oder sich spezielles Streu besorgt.
Sind organische Ursachen ausgeschieden sollte bedacht werden ob sich etwas in der Haltung der Katze geändert hat, neues Einstreu, anderer Platz des Katzenklos, neues Katzenklo, neues Familienmitglied, Tod eines Familienmitgliedes, neue Tiere im Haushalt, usw.

Handhabung von Katzen

Eine Katze niemals am Nackenfell tragen.
Sind die Katzen noch kleine Kitten trägt die Mutter sie im Nackenfell. In diesem Alter haben die Kleinen allerdings ein viel leichteres Gewicht und das Fell der Katze ist in diesem Bereich noch „locker“. Mit zunehmenden Alter verwächst das Fell stärker am Körper fest. Eine erwachsene Katze hat bei diesem Griff starke Schmerzen, im schlimmsten Fall kann es sogar dazu führen, daß in der Nackengegend Muskeln und Bindegeweben zerreisst. Eine Katze sollte man immer unter dem Bauch und gleichzeitig unter dem Hintern heben. Niemals das ganze Gewicht der Katze auf einen Punkt fokusieren indem man sie nur am Bauch nimmt.
Ebenso gefährlich ist es eine Katze am Schwanz festzuhalten. Der Schwanz besteht aus mehreren aneinandergereihten kleinen Wirbeln. Was passiert wenn man daran zieht wird wohl jedem einleuchtend sein. In Härtefällen wird der Schwanz der Katze nach so einem Unfall amputiert.



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Habe das hier eingestellt, weil ich es gefunden habe und sehr interessant halte, da viele Bereiche hier oft erfragt werden.


LG, Julia



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Interessanter Beitrag.

Nur der Punkt "Freigang" irritiert mich etwas:

"Katzen brauchen Freigang" soll also ein Märchen sein. Im ersten Satz heißt es aber "Es gibt sehr wohl viele Wohnungskatzen die artgerecht gehalten FAST genauso glücklich leben können wie Wohnungskatzen" (letztes "Wohnungskatzen" soll wohl "Freigänger" heißen), sowie später "Der Freiheitsdrang der Katze könnte sie dazu verführen einen Sprung aus dem Fenster zu wagen."

Ja, was denn nun? Brauchen Katzen keinen Freigang, wie die Überschrift aussagt? Oder brauchen sie eigentlich doch Freigang, weil sie erst damit rundum glücklich sind, wie der erste Satz impliziert, und einen ausgeprägten Freiheitsdrang haben, wie später hinzugefügt wird?

Oder ist das Thema, wie so vieles, eine Grauzone, in der es in erster Linie auf die Bedürfnisse der individuellen Katze ankommt? Dafür ist der Text nach meinem Dafürhalten etwas zu absolut geschrieben.

Just my 2 ct

Gruß
Sneak

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Hallo Sneak,

Ja da hast Du Recht.
Ich glaube damit ist gemeint, das man die Reine Wohnungskatze nur ausschließlich durch ein Partnertier Glücklich halten kann. Ich Persönlich denke, es gibt mittlerweile Rassen die garnicht so gern rausgehen. Aber ich denke trotzdem ist es immer besser, wenn man Freigang gewähren kann. Das mit den Fenstern habe ich Persönlich nur bei Katzen erlebt, die schon voher Freigang hatten. Da war der Drang halt sehr groß...

LG, Julia

3

jo...unser lennox ist da ein gutes beispiel für eine wohnungskatze...der bekommt panik sobald er im treppenhaus mehr als eine treppe runter geht...wir wollten mal bissl draussen im rasen fotos machen...keine chance...unser dicker hat unglaubliche kräfte entwickelt und war in bruchteilen einer sekunde wieder in seiner wohnung bei seiner schmusefluse...

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Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen!

Nur einer kleine Anmerkung, meine Katzen wissen wo der Sprühstrahl herkommt, trotzdem wirkt er ;-) aber generell stimme ich dem zu!

Und zum Freigang, wenn man die Möglichkeit hat und die Katze es will, sollte man es ihr auch gewähren um das mal zusammenzufassen!

lg glu