Juhu Foris
Um das Thema und die TE unten mal ein wenig zu entlasten und das Thema mal allgemein aufzugreifen, öffne ich mal ein neues (allgemeines) Thema.
Also fangen wir mal an, meine Meinung zu den Themen:
Züchter:
Züchter sind das einzige wo ich hier Vor und Nachteile aufliste, die anderen Kategorien erklären sich für mich von selbst.
Züchter ist nicht gleich Züchter.
Es gibt Züchter die haben 20 Hündinnen in Zwingerhaltung und produzieren einfach nur.
Es gibt Züchter die trotz nicht optimaler gesundheitlicher Vorraussetzungen mit den Elterntieren züchten.
Es gibt Züchter die scheren sich nicht um Sozialisierung.
Aber, es gibt überall schwarze Schafe.
Egal ob Vermehrer oder Züchter, beides sollte man sich gut anschauen.
Zur Gesundheit bei Zuchthunden:
Ich finde hier wird oft etwas missverstanden. Nur weil ein Hund VDH Papiere hat und 2000 € gekostet hat, heißt es nicht, dass er nie krank wird, nie HD bekommt oder mindestens 15 Jahre alt wird. Auch heißt es nicht dass er nur weil er vom Züchter ist keine Verhaltensauffälligkeiten entwickeln kann.
ABER: Bei einem guten!!! Züchter wird soweit wie möglich vorgeforscht (Wie verhielten sich die Vorfahren, wie gesund waren sie etc) um solche Dinge weit möglichst auszuschließen! Denn ausschalten kann man so etwas nicht, aber das Risiko eben minimieren! Zudem werden die Welpen gut geprägt und sozialisiert um einen guten Grundstein zu legen.
Hobby Züchter:
Hobby Züchter sind für mich verantwortungsbewusste Menschen, die mal einen Wurf haben möchten und mit Leib und Seele dahinter stehen.
Die ihre Hündin nicht mit 9 Monaten, sondern erst im richtigen Alter vom "richtigen" Rüden decken lassen. Tierärztliche Überwachung, finanzielle Rücklagen (um bei einem Kaiserschnitt nicht zu stöhnen wie teuer es doch war, sondern sich mehr um den Wurf und die Hündin sorgen)
Die sich über Geburt und Aufzucht schlau gemacht haben, Zeit und Platz haben die Welpen aufzuziehen und zu prägen/sozialisieren und sie nicht bis zur 8. Woche in der Wurfkiste lassen um sie dann schnell loszuwerden.
Die finanziell meist drauflegen und nur eine kleine Abgabegebühr verlangen, denn man wollte das Wunder der Geburt und es Aufwachsens der Welpen erleben und nicht den prallen Geldbeutel sehen.
Vermehrer:
Vermehrer sind für mich Menschen, die ihren Hund unbedacht einfach mal decken lassen, sich einen scheiß um Aufzucht etc scheren (wie oben geschrieben z.b. bis zur 8. Woche in der Wurfkiste lassen und dann schnell verschachern, gerade bei großen Rassen wird das gern gemacht) und zudem riesige Summen für einen Welpen verlangen.
Ich selbst habe einen Bordeauxdogge und staune echt Bauklötze, was manche hier für einen "mal eben so Wurf" verlangen.
Klar, die Welpen werden meist schon früh abgegeben, wenn man überlegt wie groß eine Bordeauxdogge mit 8 Wochen schon ist und welchen Dreck sie produzieren.
Wenn man das im Extremfall x14 rechnet, prost Mahlzeit.
Tja, und dann werden noch z.b. 800 € für die Knirpse verlangt. BITTE FÜR WAS?
x14 ist das ne schöne Summe ohne groß Ausgaben gehabt zu haben, wenn alles glatt läuft.
Das ist für mich Geldmacherei auf kosten der Hunde, daher ist für mich ein Vermehrer immer etwas Negatives.
Ach ja, die Unfall Würfe...
Doch auch hier gibt’s positives und negatives.
Nämlich die die es als Ausrede benutzen, huch war ja ein Unfall, die die jammern wie teuer es nun ist, den Wurf aber nicht wegspritzen oder die Hündin kastrieren lassen wollen und die die sich dem Problem stellen und so zum "ungewollten Hobby Züchter werden".
Die Problematik bei den letzten 3 Kategorien ist gesundheitlich einfach ein Überraschungspaket. Keiner weiß wie krank/gesund die Vorfahren waren und meist weiß man es selbst über die Eltern nicht. Aber wer hier keinen Wert darauf legt, dem empfehle ich einen guten Hobby Züchter.
Ich selbst habe bisher immer Abgabetiere gehabt, bis auf unsere jetzige Hündin alles Mischlinge. Meinen "besten" musste ich im Sommer gehen lassen. Mit 3 1/2 Jahren.
Unsere Hündin jetzt, wird bald kastriert, da ich weder Nachwuchs will, noch evtl. mal ein Unfall passiert.
Unser Rüde ist auch kastriert.
So, das war meine Meinung zum Thema. Ich freue mich auf eine SACHLICHE Diskussion.
Ich hab bestimmt jetzt etliches vergessen, aber das kommt bestimmt noch
Der Züchter, Hobby-Züchter, Vermehrer und Unfallwurf Thread
Hi Booo ,
ich oute mich jetzt mal als , ja ich weiß nicht so recht Hobby Züchterin ??
Mein jetziges Cocker Mädel wurde und wird nur einmal gedeckt in ihrem Leben , meine erste vor 15 Jahren auch . Und ja ich wollte einmal Welpen . Wir haben genug Platz ( Hausaufzucht ) , einen Garten zum spielen , wir sind nicht reich geworden
, meine TÄ konnte ich jederzeit anrufen . Die Kleinen waren 6 Wochen in einer mitwachsenden Wurfkiste ( wir hatten 7 Welpen ) und dann ein ganzes Zimmer und wenn das Wetter gut war ( sep. geboren ) mit der Mama draußen . Meine Hündin hat keine Papiere ist aber reinrassig der Papa ist hochadlig. Mit den Käufern hab ich E Mail Kontakt . Es waren alle gesund und super entspannte Tiere . Mit 11 Wochen hab ich 6 abgegeben
und eine behalten.
War wirklich stressig da die Mama ab der 6. Woche nicht mehr säugen wollte und mein Mann und ich in Schichten die Hunde versorgten , aber auch wunderschön .
Die kleine haben wir behalten ( war die letzte ) da sich eine Familie für sie interessiert hat die ein Cocker Dackel Mix Rüde haben und sie später decken wollte .
So jetzt könnt ihr loshacken
LG Katrin
Meine Eltern hatten früher auch einen Wurf mit 13 Schäfermix Welpen
Teilweise Handaufzucht da es einfach zu viele waren.
Lasst euch gesagt sein, ein Vermehrer macht keine Handaufzuchten, die Tiere werden ertränkt oder erschlagen!!!!
Jeder der sich anstädig um die Welpen kümmert und vor allem um die Mutter ist kein Vermehrer.
Und das Argument, im Tierheim sitzen doch schon genug ist auch Quatsch.
Ich würde z.B. nie einen Hund aus dem Tierheim nehmen, da ich kleine Kinder habe und diese Hunde meist schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Wenn keiner mehr züchten würde wären nach etwa 15-18 Jahren alle Hunde ausgestorben.
Klar die Tierheime wären auch leer.
Und dann????????
Ich habe den Thread gestern gelesen. Und ich meide es auch in Zukunft, wenn es nicht ganz ganz wichtig ist hier zu schreiben.
Im Prinzip ist es doch immer das gleiche: Nager nicht alleine halten, Katzen auch nicht, ALLE Tiere aus dem Tierheim holen, selber verpaaren ist ein absolutes NoGo. Und wer sich nicht dran hält braucht sich nich wundern...
Und ganz ehrlich: ich finde es ein absolutes NoGo wie sich manche hier aufführen!! Dabei gehts nicht darum, wer Recht hat und wer nicht.
Wer hier fragt, hat doch meist schon verloren, denn in nahezu JEDEM Haustierhaushalt wird man irgendwas finden, was absolut falsch ist. Man muss nur lange genug bohren- so wie das hier gemacht wird.
Mein Tier & ich ist in meinen Augen nur noch ein einziges Gehacke, "Ich weiß es besser und du hast keine Ahnung!". Ich werde dabei bleiben und hier nichts fragen, was meine Tiere angeht- es sein denn ich stelle meine Fotos in die VK und erfrage die Rassen...
Das ist Urbia und deine Antworten sind manchmal auch nicht ohne.
Gerade in Schwangerschaft oder Baby/Kleinkind gehts doch auch manchmal ab wie....
MEINE? Kennen wir uns?
Ähnlich wie Du mache ich auch einen Unterschied zwischen Hobbyzüchtern und Vermehrern, leider ist es gar nicht so leicht einen seriösen Hobbyzüchter zu finden!
Anubis hat auch keine Papiere was einfach daran liegt das lediglich sein Vater Papiere hat, seine Mutter aber nicht. Dennoch haben wir ihn von einem Züchter, irgendwie, denn der züchtet eigentlich Terrier, im Verein und selbstverständlich mit Papieren!
Zusätzlich hat er aber einer Berner Hündin die Niemand haben wollte ein Zuhause gegeben und da sein Sohn einen Rüden hat, hat man es, nach Gesundheitscheck beim TA, eben drauf ankommen lassen, auch nur einmal, danach nie wieder!
Ich finde das okay, ich hätte auch das Doppelte ausgegeben können, schliesslich hatten wir gespart, aber es passte einfach gerade und war nur eine knappe Stunde entfernt.
Bis jetzt ist er gesund, nur etwas klein, das hätte uns aber auch mit Papieren passieren können, denn seine Mutter und sein Vater sind deutlich größer als er. Ich finde das auch nicht weiter schlimm, er wiegt nur 36-38 kg und ist für einen Berner eher zierlich, aber umso besser für seine Gelenke!
Ich würde aber nie einen Hund auf nem Polenmarkt kaufen oder bei einem Züchter der x Hunde da hat, hier um die Ecke ist einer der Leonberger züchtet, der hat Unmengen an Hunden, verkauft auch alle mit Papieren, trotzdem würde ich keinen kaufen. Ich kenn zwei Hunde von dem Züchter und Beide haben ständig irgendwas!
lg glu
Hallo Glu
In einem persönlichen Kennenlernen, welches ich bei meinen Käufern vorraus setze, lerntman sich doch schon ganz gut kennen.
Wenn jemand einen Welpen kaufen möchte, jetzt z.B. bei mir.. dann lege ich auch die Untersuchungen von der Muttrehündin vor. Lasse mir beim Deckakt auch die Untersuchungsergebnisse vom Deckrüdenbesitzer in Form einer Kopie mitgeben.
Ich habe vom KfT drei Hündinnen in der Zucht zugelassen.
Habe aber im Moment nur eine Hündin in der Zucht!
Ich muss leider zu einem Termin.
Aber ich finde das Thema sehr interessant, was booo da eröffnet hat.
Stehe auch gerne Rede und Antwort, wenn jemand was wissen möchte.
LG bis später
Tanja
Sehe das in vielen Punkten genau so.
"Papier-Züchter" sind mir einfach zu teuer, da gibts genügend günstigere Alternativen.
Was mir dabei immer sauer aufstößt ist der Punkt
"Ein seriöser Züchter mit Papier legt nur drauf", da rollen sich mir die Fussnägel auf.
Wir haben selber lange Jahre Katzen gezüchtet, mit Papieren und bis auf 1 Wurf habe ich nie draufgelegt.
Und das obwohl wir preislich immer im ganz unteren Bereich waren, bewusst weil ich mehr nicht haben wollte, trotzdem blieb unterm Strich was übrig.
Preise von 700 Euro aufwärts sind in meinen Augen schlicht nicht gerechtfertigt.
Das tolle auflisten von Untersuchungen und Gedöns ist für mich nur Effekthascherei, weil das gehört in meinen Augen zu meiner verdammten Pflicht und Schuldigkeit den Hunden gegenüber. Und zwar egal ob ich Züchter bin oder nur Hundehalter.
Ich lasse z.b. alle meine Hunde (und mit denen züchte ich nicht!) auf HD ED Spondy (andere Rassen ggfl andere Test´s) testen im entsprechendem Alter, DAS sind für mich Dinge die jeder verantwortungsvolle Hundehalter machen sollte, ergo auch ein Züchter.
Das kann ich dann aber doch nicht an meine Welpenkäufer weiterreichen, schließlich züchte ich weil ich Spass daran habe. Ist doch schließlich ein "Hobby" Dazu zwingt mich niemand, ergo muss ich für sowas schon selber gradestehen.
Nicht falsch verstehen, ich finde es ok wenn man einen gewissen Teil auf die Selbstkosten der Welpen draufpackt, schließlich kosten grade Hundewelpen Nerven und Zeit in einer vernünftigen Aufzucht. Aber es sollte schon noch im realistischen Rahmen bleiben und vorallem nicht so getan werden als würd von den Summen nie was über bleiben.
(Keiner erzählt mir das in nem 10er Labbi Wurf von je 1000Euro, nicht ein Pfennig über bleibt. Soviel kostet keine (Vor)Untersuchung, Mitgliedsbeiträge und Futter.)
Es gibt einige gute und verantwortungsvolle "Hobbyzüchter" ehrlicherweise muss man aber sagen, es ist gesundheitlich nun mal nicht so klar ist wie mit Papieren. Aber wenn man will kann man es trotzdem vernünftig und verantwortungsvoll machen.
Oder wie in NL bei den Mali´s, Bloedlijnen, die Hunde haben keine Papiere, trotzdem wird auf Gesundheit und Abstammung geachtet.
Von den vielen Vermehrern spreche ich lieber nicht, solche Leute sind mir ein wirkliches Graus. Kohle scheffeln auf kosten der Tiere ist das letzte. Aber es gibt leider genug Leute die leider bei denen kaufen.
Warum? Vermutlich weil sie ohne Sinn und Verstand billig nen Hund wollen, ohne sich vorher mal zu informieren. Furchtbar.
Aber mit etwas gesundem Menschenverstand ist auch das machbar. Denn informieren kann ich mich auch als Ersthundehalter !vorher!, das ist für mich das A.O.
Naja genug geschrieben, hol mal meinen dicken Hut raus ^^
LG Cai
Hm, interessant!
Ich unterscheide anders.
Seriöse Züchter:
Sie unterwerfen sich freiwillig den Zuchtrichtlinien eines guten Rassenzuchtvereines (RZV), halten sich an diese und tun meistens noch mehr als gefordert - im Sinne ihrer Rasse. Damit z.B. auch in 20 Jahren noch der Boxer ein Boxer ist, ein Chi ein Chi, der Aussi ein Aussi, der Labbi ein Labbi etc..
Sie liefern über Generationen durchdachte, kontrollierte und nachvollziehbare Zucht, dokumentiert in den Ahnentafeln, nachvollziehbar in den Zuchtbüchern des Vereins und untermauert mit Untersuchungsbefunden.
Eine wohl durchdachte, veterinärmedizinisch aktuelle, allumfassende, rassenspezifische und auf die menschliche Gesellschaft angepasste Aufzucht der Hunde ist ihnen eine Selbstverständlichkeit. Kynologische Weiterbildungen sind ihnen keine Pflicht, sondern eine selbstverständliche Notwendigkeit, um Altbewährtes in der Zucht mit neuesten Erkenntnissen zu ergänzen und zu untermauern.
Sie haben ein genaues Ziel vor Augen, wohin sie sich mit ihrer Linie entwickeln wollen. Wobei die Gesunderhaltung bzw. Gesundzucht ihrer Rasse und die Erhaltung rassetypischer äusserer Eigenschaften im Vordergrund steht. Sie denken in Generationen, bauen nicht an mehreren "Baustellen" gleichzeitig, sondern wissen um die kleinen schritte, die manchmal näher ans Ziel bringen, als unüberlegte große.
Und sie SIND Hobbyzüchter. Denn ein seriöser Verein läßt keine gewerbliche Zucht zu. Ich BIN Hobbyzüchter, auch wenn ich in meiner Freizeit im IKFB des VDH Französische Bulldoggen züchte. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich als Physiotherapeutin.
Von der Zucht könnte ich wohl nicht einmal regelmäßig meine Miete zahlen.
Gibt bestimmt noch mehr dazu auszuführen. Über die gerechtfertigten Preise wurde ja z.B. schon oft schwadroniert. Und leider ist immer noch so mancher in seiner Geiz-ist-geil-Welt gefangen. Aber man muss trotzdem haben, was hunderassentechnisch IN ist.
Dann unterscheide ich in unseriöse Züchter:
Die ihren Käufern per Ahnentafeln und Vereinszugehörigkeit Seriösität vorgaukeln wollen. Die aber nicht ein Minimum an gesundheitlicher Vorsorge und Auswahl treffen, die keine gute Auswahl ihrer Zuchthunde treffen (Hauptsache, die haben eine Ahnentafel, gesundheitliche und äusserliche Fehler sind egal), die kein anderes Zuchtziel betreiben, ausser der Produktion von Welpen, die sie verkaufen wollen.
Einen Austausch mit anderen Züchtern gibt es dort selten, bestenfalls zum Decken, aber nicht zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterentwicklung. Eine über Generationen nachvollziehbare Dokumentation der Zucht im Verein per Zuchtbuch gibt es nicht.
Die Aufzuchtbedingungen sind oft so, das sie die Käufer überzeugen. Der Kaffee schmeckt gut, das Haus ist sauber, die Züchter sind nett und die Welpen süß. Sobald der Hund den Besitzer gewechselt hat, ist man aus der Verantwortung und im Nirvana verschwunden. Am Telefon der AB und die Mails werden nicht gelesen bzw. nicht beantwortet.
Und dann gibts noch den Rest. In meinen Augen ALLE Vermehrer.
Völlig egal, ob nur einmal Welpen haben wollen, weil die halbe Verwandtschaft einen davon haben will, "Hobby-Nachbarschaftszüchter" (die eine Hündin mit Papieren haben und zu einem Rüden mit Papieren zum Decken fahren und die Welpen mit stolz geschwellter Brust als "rasserein ohne Papiere" verhökern), oder in Masse oder "UPS, wusste gar nicht, das die Hündin läufig ist"... Vermehrer deshalb, weil ohne Sinn und Verstand, ohne Ziel (ausser dem, Hunde herzustellen), sehr oft ohne Knowhow (liest man ja selbst hier des öfteren), ohne Hintergrund und ohne Nachsorge für die Nachzuchten über Jahre.
ZUCHT ist was anderes!
Jo, so seh ich dat!
Hallo booo
Dein Posting ist sehr gut verfasst und ich stimme dir in sehr vielen Dingen voll und ganz zu!
Gerne jedoch würde ich dein Posting zum Anlass nehmen und die Sachlage aus meiner Sicht (einer KfT/VDH Züchterin) schildern.
Meine Zucht läuft über den KfT (Klub für Terrier), der wiederum dem VDH angeschlossen ist.
Der Dachverband dieser Institutionen ist der F.C.I.
Für Interessierte:
http://www.fci.be/home.asp?lang=de
Meinen Zwingernamensschutz habe ich im Dez.2007 beantragt. Im Januar 2008 wurde das ganze im Terrier veröffentlicht.
Nach der Einspruchsfrist (es kamen keine Einsprüche) bekam ich dann die Klubordnung und die Eintragung.
Jetzt hieß es pauken...
Gott sei Dank habe ich im Nov. 2007 noch in meiner Nähe eine Zuchtzulassungsschulung mitgemacht.
Die Teilnahmebescheinigung ist Grundvorraussetzung um überhaupt eine Zwingerabnahme durch den Landesgruppenzuchtwart zu bekommen.
Im April 08 hatte ich dann meine Zwingerabnahme durch den Landesgruppenzuchtwart.
Ich musste jeden Winkel unseres Hauses vorzeigen, ein "Welpenzimmer", die Wurfkiste (hier mussten dann noch zusätzliche Streben angebracht werden, da die Hündin die Welpen an der Wand hätte erdrücken können)... Außen-Auslauf mit mindestens drei versch. Bodenbeschaffenheiten.. Sicherung des Treppenhauses.. ect.
Zunächst bekam ich die Genehmigung für EINEN Wurf.
Meine Hündin wurde im Mai gedeckt, am 01.07.2008kamen die welpen auf die Welt.
Am nächsten Tag kam unser Tierarzt.. hat die Welpen untersucht, nach Nina geschaut.. war alles ok.
Innerhalb drei Tage war mein zuchtwart da.
Sie hat Nina (Mutterhündin) sowie die Welpen untersucht, einen Bericht geschrieben.
Die Welpen werden ab dem 14. Lebenstag bis zur Abgabe alle 14 Tage entwurmt.
Mit acht Wochen geimpft und gechipt.
Dann kommt der Zuchtwart wieder und macht eine Endabnahme.
Hier wird alles berücksichtigt. Wie ist das Umfeld der Hunde. Leben sie im alltäglichen Geschehen mit (bei uns ist ein großes Gehege im Wohnzimmer aufgestellt, in das sie zum schlafen gehen und eben Nachts)... wie ist das Wesen der Hunde... gehen sie freundlich auf fremde zu, sind sie interessiert..
Sie wohnen 10 Wochen bei uns!
Wichtig und das hätte ich fast vergessen..
Bevor ein Hund überhaupt die Zuchtzulassung bekommt, müssen wir einiges an Untersuchungen durchführen lassen.
Seit dem 01.01.2009 bei meiner Rasse (Parson Russell Terrier) : Audiometrie und die Augenuntersuchung.
Aus mir unerklärlichen Gründen verzichtet der Club auf die Patellauntersuchung!
Seit 01.01.2010 müssen aber alle zur Zucht zugelassenen terrier eine DNA Rückstellprobe einreichen.
Patella lasse ich trotzdem untersuchen, da ich niemals mit einem Hund züchten wollte, dessen gelenke nicht ok sind!
Diese ganzen Untersuchungen kosten eine Stange Geld.
Jetzt ist es so, das beim Jack und Parson Russell die Linsenluxation oft erst zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr auftaucht... sprich.. russisch Roulette
Mein Hund kann Täger sein und es vererben!
Sehr zu meiner Freude.. ich kann in England ein DNA-Kitt bestellen. Gehe zu meinem Tierarzt, lass mittels Chiplesegerät die Identität meines Hundes bestätigen, einen Speicheltest machen und schicke den DNA Test wieder zurück nach England.
Ich bekomme dann ca. zwei Wochen später das Ergebnis.
Ist mein Hund PLL Träger oder nicht!
Wäre er Träger würde er NICHT in die Zucht reingehen!!
Ich möchte mich nicht beweihräuchern.. aber ich lasse wirklich alles untersuchen, was man nur kann!
Denn ich stehe voll hinter diesen Rassen und möchte gesunde, rassetypische Hunde züchten!
Wenn hier Leute anrufen und sagen:
"ich brauch aber keine Papiere" muss ich lachen.. sorry!
Die Ahnentafel kostet 18 € !!!
Das, was wir uns bezahlen lassen ist gerechtfertigt!
(untersuchungs sowie Zuchtzulassungskosten, Decktaxe, Aufzucht der Welpen, inkl. Impfung, Chip, Futterstarterset, welches ich NICHT bei Pedigree oder Schecker bestelle, sondern selbst zusammenstelle.. entweder aus Fleisch (da ich ja Barfer bin) bzw. einem wirklich hochwertigen TroFu)
Ich lehne mich vielleicht jetzt weit raus, wenn ich behaupte, das dies ein "Hobbyzüchter" mit Sicherheit nicht in dem Ausmaß macht, wie ich es betreibe!
In meinen Verträgen ist klar geregelt, das ich immer das Vorkaufsrecht habe, sollte der Hund nicht in seiner Familie bleiben können (aus welchen Gründen auch immer).
Das ich mich, sollte der Hund erkranken (Patellaluxation z.B.) mich bis zu einem gewissen Alter an den Arztkosten beteilige.
Ich biete meinen Käufern an, sollten sie mal den Hund unterbringen müssen (Krankheit oder Urlaub) können sie den Hund zu mir bringen.. bevor sie ihn in fremde Hände geben...
Ich habe hier auch einen Mischlingshund.. ein super lieber, kastrierter Dackel-Mix. Wir haben ihn aus einer Messi Wohnung rausgeholt. Leider hat er Patella-Luxation!
NOCH im geringen Grade.. aber eine OP wird im zunehmenden Alter wahrscheinlich!
Nina geht jetzt aus der Zucht und wird im Frühjahr auch kastriert.
Als mein erster Wurf endabgenommen wurde, habe ich die unbegrenzte Zuchterlaubnis bekommen.
Im einsatz dürfen drei zuchthunde sein.
Ich wäre auch dafür, das das streng kontrolliert wird.
Langjährige Züchter haben viel mehr Hunde und bei manchen frage ich mich, wie sie den Hunden gerecht werden.
Es stimmt, wenn Leute sagen, das es auch unter den Züchtern schwarze Schafe gibt.. ich habe es selbst gesehen!
Wichtig ist, das man nicht sinnlos verpaart.
Das man darauf achtet, das Mutter und Vater kerngesund sind.
Züchten bzw. Welpen ist was Wunderschönes.
Ich für mich möchte eine kleine, überschaubare Zucht.. wir genießen unsere Welpen und haben sie Abends bei uns auf der Couch liegen.
Jeder "Auszug" ist schwer für mich!
Jeder Welpe der das Haus verläßt bekommt einen dicken Knutscher.. hinausgeleitet mit einem Tränenmeer
.. so.. ich mein' ich hätt genug geschrieben.. :-P
Liebe Grüße
Tanja
Das Procedere ist bei uns nahezu auch so.
Wenn man dann noch bedenkt, das man für die Beteiligung an den TA-Kosten (ich klammere von den Besitzern fahrlässig selbst verschuldete gesundheitliche Schäden am Hund mal aus), den evtl. Rückkauf, die erneuten TA-Kosten für die Vorsorge der Hündin für den nächsten Wurf (Herpes-Impfe, Progesteron-Test ggf., Abstrich) und die Decktaxe vom erzielten Welpenpreis des letzten Wurfes zurück behält (und das umfasst noch lange nicht alles, womit man die Familienkasse zuchtausgabentechnisch nicht unbedingt belasten möchte).... Wat soll da großartig übrig bleiben?
Ich meine, wenn ich irgendwann alt und grau bin und meine Zucht aufgebe, wäre es schön, aber auch utopisch, wenn ich da mit +/- 0 raus gehe. Mit reihenweise verkauften 10er-Würfen ist bei uns nicht zu rechnen.
Grüßchen, Ute
Guten Morgen Ute
Ja.. die ganzen Tierarztkosten hab ich noch vergessen!
Ich lass acht Tage nach dem Deckakt und acht Tage vor der Geburt gegen Canine Herpes impfen (wer weiß, wo der Deckrüde vorher war )
Progesterontest lass ich nicht mehr machen.
Ich hab einen kastrierten Rüden im Haus, der immer noch gerne decken würde .. Nina hat immer ganz deutlich gezeigt, wann sie in der Standhitze ist.. dann hab ich noch zwei, drei Tage gewartet und bin dann los gefahren.
Auch bei uns sind es kleine Würfe gewesen.
Beim ersten 3, bei zweiten zwei..
Wenn ich Decktaxe, Tierarztkosten, Futter und die ganze Ausstattung berechne, die ich ja vorm ersten Wurf hatte (Auslauf drin und draußen, Wurfkiste, Spielsachen, und hunderte Vedbed's.. ja auch Bücher.. homöopathische Medis ect.) bleibt NULL hängen!
Natürlich sind die Unkosten irgendwann mal raus.
Eine Züchterkollegin von mir hat immer Wurfstärken von 4-6 Welpen. Da bleibt was hängen
Wenn ich irgendwann mal alt und grau bin und die Zucht an den Nagel hänge, kaufe ich mir einen Rüden in England oder Amerika.. Rüden aus dem Ausland sind wahnsinnig begehrt.. um wieder mal Fremdblut in die Linien zu bringen.
Natürlich müssen dann die ganzen Untersuchungen schon vorab gemacht sein.
LG Tanja
Hallo!
Was ich auch ein schlimmes Problem finde ist das Wesen der Tiere.
Es geht ja nicht nur ums Aussehen. Ich brauch ja auch händlebare Hunde.
Ich habs bei dem Wurf aus dem meine Hündin stammt mitbekommen. Die Mutter hätte nie Welpen bekommen sollen weil die Banane im Hirn ist. Aber ein chaotischer Tierschützer hat diesen Hund eben einem Bauern abgekauft der ihn nur an der Kette gehalten hat weil sie eben so schwer zu händeln war. Blauäugig hat er gedacht ein 2 Meter Zaun könnte die Dame in der Läufigkeit aufhalten, aber natürlich nicht, die hat sich gleich mal zum begnadeten Border aus Schottland gemacht und sich decken lassen. Der hat sich dann auch gedacht, naja, jetzt ist es halt so, ist ja nicht so schlimm. Ja von wegen, die Welpen waren kaum vermittelbar. Jeder der Ahnung hatte wollte keinen Welpen von der Mutter und jemanden der keine Ahnung hat kannste noch weniger nen Welpen geben der ne Mutter hat die Banane im Hirn ist.
Mein Mann in seinem grenzenlosen Optimismus wollte dann unbedingt einen der Welpen. Mir war zwischenzeitlich echt schlecht wenn ich die Mutter immer wieder gesehen hab. Meine Hündin hat sich fantastisch entwickelt aber sie ist keinesfalls einfach, und ich bin froh dass wir sie genommen haben. In einer "normalen" Familie wäre sie durchgeknallt.
Und wieviele sehen ihre Tiere durch eine rosarote Brille. Nur weil der Nachbarsrüde immer so süß mit meiner Hündin spielt und mir die Nachbarin sagt er ist ja so ein Lieber muß das ja nicht stimmen. Und manche Eigenschaften die vielleicht einzeln gut erscheinen können gemixt ganz schön in die Hose gehen. Es ist ja nicht wie bei uns Menschen, wir erziehen unsere Kinder und kommen deshalb auch oft mit ihren Macken zurecht weil wir die selben haben oder unsere Eltern die selben Macken haben.
Aber bei den Tieren ist es ja so dass sie zu Fremden kommen die auch noch einer anderen Art entsprechen. Wenn ich da Hunde züchte sollte ich auch drauf achten dass ich sie entweder so züchte dass ihre Charaktereigenschaften auch gut in "normale" Hünde passen oder wenn ich Spezialisten züchte dann eben auch genug Leute habe die mit Spezialisten umgehen können.
Wegen solcher wilder Vermehrung ohne Sachverstand mit anschließender Vermittlung ebenfalls ohne Sachverstand landen viele Hunde in Tierheimen. Oder wieviele Hunde mit Papieren seht ihr im Tierheim rumsitzen. Dass ist doch oft Mix so und so der entweder generell schwer händelbar ist oder von Idioten zu nem schwerhändelbaren Hund gemacht wurde. Und der vorherige Vermehrer kümmert sich nen Dreck drum was dann aus seiner lustigen Kreuzung geworden ist und schwupps landet sie im Tierheim. Ein seriöser Züchter steht zu seiner Zucht und hält Kontakt zu seinen Welpenkäufern und nimmt die Welpen wieder zurück und läßt nicht zu dass diese im Tierheim landen.
LG Sabine
Da geb ich dir Recht. Eine Freundin sagte mal sie könne ja ihren hibbeligen, nervösen, zwar gut erzogenen Labbi und / oder Dt Kurzhaar(?) Mix auf unsere BX lassen.
Das wäre dann im Extremfall ein Wurf von 14 Welpen, die riesig werden ohne Ende und hibbelige, nervöse, super sensible Energiebündel werden.
Na Mahlzeit.
Sabine, ich les ja eh schon immer gern, was du schreibst, aber hierfür könnt ich dich knutschen:
"... Und wieviele sehen ihre Tiere durch eine rosarote Brille. Nur weil der Nachbarsrüde immer so süß mit meiner Hündin spielt und mir die Nachbarin sagt er ist ja so ein Lieber muß das ja nicht stimmen. Und manche Eigenschaften die vielleicht einzeln gut erscheinen können gemixt ganz schön in die Hose gehen. Es ist ja nicht wie bei uns Menschen, wir erziehen unsere Kinder und kommen deshalb auch oft mit ihren Macken zurecht weil wir die selben haben oder unsere Eltern die selben Macken haben. ..."
Finde ich eine ganz wichtige Kernaussage, die man sich mal auf der Zunge zergehen lassen sollte.
LG, Ute