Welpen / Erziehung / Prägung

Hallo

Mich würde es mal interessieren, wie ihr das gemacht habt... Wann seit ihr mit den Kleinen das erste mal raus, wann werden die alltäglichen Dinge gezeigt (Bus, Autos, Laster, Baustellen, spielende Kinder...)? Alles schön langsam und nacheinander, das ist mir schon klar. Aber: wann habt ihr damit begonnen? Wir wohnen so schön abseits, dass wir erst mal ne viertel Stunde laufen müssten, um was neues zu zeigen. Das widerspricht jedoch dieser Regel "Alter des Welpen in Wochen = Gassigehzeit in Minuten"...

Wann ist denn nun eigentlich die prägenste Phase? Bis zur 12. Woche, bis zur 16. Woche... hab schon so viel verschiedenes gehört.

Um Meinungsverschiedenheiten zu vermeiden, gerne auch per PN wer will.

LG
Hummel

1

Gut, dass du über sowas nachdenkst. Ich denke je früher desto besser, aber zwischen den neuen Sachen nen Tag oder zwei Pause machen zum verdauen.
Wenn die Entfernung zu groß ist, dann setz Hundi ins Auto (muss auch geübt werden). Oder trag den Welpen; manche Leute nutzen auch nen Kinderwagen. Da wird man vielleicht ein bisschen schief angeschaut, aber ich finde es erheblich sinnvoller einen Welpen ein Stück im Wagen zu fahren als seine Gelenke zu überfordern.

2

Ich mach das vom individuellen Charackter des Hundes abhängig.

Meinen ersten Rüden konnte ich überall mit hinnehmen ohne es groß zu üben, meinen 2. Rüden eher nicht, obwohl ich seehr viel mit ihm geübt habe.

Rüde 1 war zwar auch schon 12 Wochen als er herkam, aber allgemein der "Hau drauf" Typ. Unerschrocken, eher Forscherdrang etc.

Rüde 2 war 4 WOchen alt und absolut verängstigt und ich hatte schon Mühe ihn an die normalen Situationen (Treppen, Hauseingänge) etc zu gewöhnen, daher habe ich mich auf das beschränkt.

Zwar könnte ich auch ihn mit in die Stadt nehmen, aber er wäre wesentlich gestresster. Alles was außerhalb seiner bekannten Umgebung ist, ist für ihn Stres. Daher erspare ich ihm das eher.

Wobei selbst Rüde 1 auch nur selten mit ist, da ich von Hunden im Getümmel nix halte. Früher war ich der Meinung, ach der Hund muss es mal kennenlernen und so, der kann auch mit in die Atadt etc, heute denke ich da anders.

Also, Step by Step, so wie es für den Einzelnen passt.
Lass ihn erstmal bei euch alles kennenlernen, dann Schritt für Schritt mehr.

3

Hallo,

ich würde sagen einfach wie es sich ergibt. Nimm ihn überall hin mit wo es geht, dann sieht er schon genug ;-) Und natürlich soll er nicht kilometerweit selber laufen, aber du kannst ihn doch immer mal wieder tragen? Mein Hund war bei den ersten Stadtbesuchen fast nur auf dem Arm oder saß bei meinem Sohn im Buggy.

Sachen wie S-Bahn und Bus fahren habe ich ihm nicht gezeigt, wir haben ein Auto. Als das dann zwei Wochen ausfiel war es aber gar kein Problem. Wichtig ist dass der Hund dir vertraut, dann kannst du auch ungewohnte Sachen wie Busfahren mit ihm machen.

Wichtig war mir am Anfang nur, dass er die gängigen Alltagssituationen kennen lernt und nicht zu jedem Mensch und Hund einfach hinläuft.

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HI!!

Ich denke auch, dass es ganz auf den Hund ankommt. Wir haben zb eine Neufundländerdame, die jetzt etwas über 8 Monate ist. Sie ist von Anfang an ein extremer Schisser gewesen und man konnte wirklich NIX mit ihr machen. Ich musste zu Anfang sogar MIT ihr in den Garten, damit sie pullern konnte. Ans Gassi-gehen konnte ich da noch garnicht denken.

Jetzt geht es deutlich besser. Ich kann viiiel mehr mit ihr machen. Eigentlich auch überall mit ihr hin, aber es darf auch nicht zu viel sein. Ich hab dann immer das Gefühl, wir hätten 1 Schritt vor- und 2 wieder zurückgesetzt, wenn was passiert ist und sie wieder dolle Angst bekommen hat.

Also von daher kommt es wirklich viel auf den Hund an. Aber generell würde ich alles so nach und nach einführen. Ich würd mir da auch keine große Zeitspanne geben oder sowas.. einfach so wie es eben kommt.

Macht nur einen Fehler nicht und betüddelt sie! Geht ganz normal. Streichelt den Hund nicht, lobt nicht oder irgendwas in der Richtung. Würdet ihr Streicheln oder Loben, würdet ihr aus einer normalen Situation was besonderes machen. Egal ob nun zum negativen oder postiven. Für den Hund ist es dann was besonderes wenn es zb in die Stadt geht oder zu Kindern. Aber es soll doch was ganz normales sein und nix großartiges. Also: den Hund schön ignorieren und immer weiter machen. Wenn du merkst, es ist zu viel, dann abbrechen.

LG! Miriam ;-)

5

Die Prägephase geht ungefähr bis zur 8. Woche. Deshalb ist es so wichtig, sich einen seriösen Züchter auszusuchen, der die Welpen bereits ans Halsband gewöhnt, sie schonmal ins Auto gepackt und an Kinder herangeführt hat.

Danach spricht man von der Sozialisierungsphase, in der die Welpen mit allem vertraut gemacht werden, was sie so für den Alltag brauchen.

Ich habe bei meinen Hunden immer sofort "nach Abholung" vom Züchter begonnen. Meine Hunde waren mit der 8./9. Woche schon mit in Restaurants, im Einkaufscenter, auf der Hundewiese... alles natürlich zeitgemäß. Man darf die Kleinen auf keinen Fall überfordern.

6

Hallo, am besten ist, du meldest dich in einer guten Welpenschule an.
Dort lernst du wie du es am besten anstellst deinem Baby die große Welt zu zeigen.
Wir sind mit Finn #hund auch hingegangen (gehen noch immer zur Schule)und ohne die Welpenschule hätten wir sehr vieles falsch gemacht.

Viel spaß, Alexandra

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Vielen Dank für eure Antworten! Ich werde die kleinen jetzt ab und an mitnehmen, z.B. um zum Bäcker zu gehen oder mal, wenn ich meine Kinder aus der Schule hole. Sind immer nur sehr kurze Strecken und sind zum gewöhnen schonmal nicht schlecht. Es bleibt ihnen nichts erspart, schließlich sollen sie nächstes Jahr auch mit in den Urlaub, da müssen sie alles kennen.

Nachdem es gestern nicht so arg heiß war, waren sie schonmal mit in der Schule. Wir waren schön abseits, und die zwei haben es toll gemacht! Danach haben sie trotzdem erstmal geschlafen, was das Zeug hielt!

Danke nochmal
Hummel